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Können Statistiken zu Suchbegriffen die Manipulation der Volksmeinung anzeigen?!?!

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
Die Statistiken zu Suchbegriffen bei google zeigen, was die Menschen bewegt.
Interessant ist, dass jedes Jahr im Oktober die Amerikaner besonders der Suchbegriff Terror interessiert. (Link)
Dann bin ich dazu übergegangen, mir unter dem obigen Link die zeitlichen Verläufe des Suchbegriffes Terror für andere Länder anzeigen zu lassen. Dabei habe ich dann folgende Graphik mit relativen Index-Verläufen zusammengestellt. (Der Index macht keine aussage darüber, wie viele Menschen den Suchbegriff verwendeten.)

Die blauen Linien kennzeichnen die Länder USA, Großbritannien und Deutschland.
Die Roten Linien kennzeichnen die Suchanfragen nach Terror in Italien und Brasilien.

Anhang anzeigen 2955

Man erkennt, dass in Deutschland, Großbritannien und den USA die Suchanfragen nach dem Begriff Terror anstiegen. bis zum Ende des Jahres 2010?

Ist es Zufall, dass gerade Ende 2010 zwischen Groß Britannien und Frankreich ein weitreichendes Militärabkommen (siehe zum Beispiel FAZ) unterzeichnet wurde und dass danach schlagartig das Interesse am Terror erlahmte.

Es ist bekannt, dass mit dem Schlagwort "Krieg gegen den Terror" jede Militärausgabe über Terror begründet wird.

  1. Ist das erkennbare Interesse das Resultat einer Pressekampagne und wer bezahlte sie?
  2. Wie frei sind unsere Medien wirklich, die mit ihren Informationen, Halbwahrheiten und schönen Märchen unser Denken bestimmen?
  3. Wurde in den letzten Monaten die Hetze gegen ISIS und die Ukraine politisch gewollt, um einerseits den Abbau der Bürgerrechte und um andererseits mehr Geld für Bomben und das deutsche Militär locker zu machen?
  4. Wie kann man seine (Gedanken-)Freiheit gegen Manipulationen durch die immer gleicher werdenden Medien verteidigen?

Vielleicht können andere noch weitere Beitrage oder Analysen hier posten, die vielleicht andeuten, dass die Volksmeinung in naher Vergangenheit manipuliert worden sein könnte.

Wer solche Tendenzen erkennt, der merkt, dass er vielleicht manipuliert wird und hat die Chance, selbst nachzufragen.

Padina
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.673
AW: Können Statistiken zu Suchbegriffen die Manipulation der Volksmeinung anzeigen?!?

Find ich cool deine Auswertung.
Hat schon Aussagekraft.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
AW: Können Statistiken zu Suchbegriffen die Manipulation der Volksmeinung anzeigen?!?

Interessant, auch wenn ich die Interpretationen als sehr gewagt bezeichnen würde. Dass es Trends in Berichterstattung und Suchmustern gibt und diese miteinander korrelieren können, ist denke ich nicht strittig. Aus der Existenz klarer Trends bei Suchmustern kann man jedoch nicht folgern, dass die mediale Behandlung eines Themas direkt gelenkt wird, da sich das auch einfach durch Aspekte wie den Nachrichtenwert von Meldungen oder weichere indirekte Einflussnahmen wie etwa den aktuellen Fokus politischer Diskussion ergeben kann. Auch sehe ich keine Argumente, die die zwei gefundenen Phänomene (1. peaks im Oktober, 2. Trendwechsel 2010) wirklich erklären würden.

Faszinierend finde ich vor allem die peaks jeden Oktober v.a. in den US-Daten, deren Erklärung mir gerade etwas Kopfzerbrechen bereitet hat:
1. saisonale Effekte gibt es bei einigen Suchmustern, teils abhängig von bestimmten Veröffentlichungen oder regelmäßigen Ereignissen (bspw. Jahreszeitwechsel und die Suche nach bestimmten Nahrungsmitteln), die mediale Berichterstattung und Suchmuster beeinflussen. Eine mögliche Erklärung wäre bspw. die Veröffentlichung eines wichtigen Terrorismusberichts jedes Jahr im Oktober. Derartiges ist mir in diesem Fall jedoch nicht bekannt.
2. Peaks im Oktober gibt es nur beim Begriff "terror", der nicht unbedingt etwas mit "terrorism" zu tun haben muss. Bei eindeutigeren Begriffen wie "terrorism" oder "terrorist" zeigt sich dieses Muster nicht in dieser klaren Form.
3. Einige andere Suchbegriffe, die nichts mit Terrorismus zu und haben, zeigen ein ähnliches Muster mit peaks im Oktober. Zum einen ist hier "McDonalds" zu nennen, was offenbar mit der McDonalds-Monopoly-Aktion zusammenhängt und uns nichts für die aktuelle Fragestellung bringt. Jedoch zeigen auch Begriffe wie "pumpkin" und andere Halloween-bezogene Ausdrücke deutliche peaks im Oktober, was die Annahme plausibel erscheinen lässt, dass "terror" als Suchbegriff im Oktober durch die Verwendung bei Halloween-spezifischen Suchanfragen peakt, also "terror" im Sinne von "Schreck", "Grauen" oder "Schrecken". Dazu kommt, dass m.W. auch Horrorfilme häufig im Oktober veröffentlicht werden. Letztendlich stimmen die "terror"-peaks genau mit den "Halloween"/"pumpkin"-peaks überein, nicht jedoch mit den "terrorism"/"terrorist"/"Al-Qaeda"-peaks.

Auch die starke Abnahme nach 2010 ist auf jeden Fall auffällig und schreit nach einer Erklärung. Die kann ich an dieser Stelle leider nicht wirklich bieten. Man sollte den Weg zur Erklärung jedoch nicht einfach überspringen und davon ausgehen, dass man hier den Effekt von Manipulationen sieht. Generell ist zudem festzuhalten, dass auch die Zunahme bis 2010 und Abnahme danach nur bei "terror" und nicht bei "terrorism" etc. zu sehen ist. Ich vermute, auch hier sieht man keine veränderten Suchmuster, die etwas mit Terrorismus zu tun haben, sondern es geht um andere Verwendungen des Begriffs "terror". Eine genaue Erklärung kann ich für dieses Phänomen jedoch nicht bieten - vielleicht kann mich an der Stelle jemand ergänzen.

Generell sollte ich anmerken, dass ich es klasse finde, wenn man versucht, Theorien (egal ob Verschwörung oder nicht) an konkreten Daten zu testen oder auch nur zu illustrieren. Dazu gehört jedoch, dass man mögliche alternative Erklärungen miteinbezieht und entsprechende Untersuchungen anstellt - im konkreten Fall bspw. die Prüfung anderer Suchwörter und alternativer Bedeutungen der verwendeten Suchbegriffe. Sich einige Daten und ihre Auffälligkeiten anzuschauen, ist der erste Schritt. Jetzt einfach "Verschwörung" zu rufen, ohne die gefundenen Muster wirklich zu erklären, hilft nicht wirklich weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Können Statistiken zu Suchbegriffen die Manipulation der Volksmeinung anzeigen?!?

Interessant, auch wenn ich die Interpretationen als sehr gewagt bezeichnen würde.
Bewusst habe ich die Interpretation provozierend in eine Fragestellung gepackt, wobei ich die Fragestellung nicht als Interpretation sondern als provokante Hypothese verstanden wissen möchte. Eine Behauptung lediglich auf ein beobachtetes Indiz zu stützen, ist unwissenschaftlich.


Dass es Trends in Berichterstattung und Suchmustern gibt und diese miteinander korrelieren können, ist denke ich nicht strittig. Aus der Existenz klarer Trends bei Suchmustern kann man jedoch nicht folgern, dass die mediale Behandlung eines Themas direkt gelenkt wird, da sich das auch einfach durch Aspekte wie den Nachrichtenwert von Meldungen oder weichere indirekte Einflussnahmen wie etwa den aktuellen Fokus politischer Diskussion ergeben kann.
Dass es Trends in Berichterstattung und Suchmustern gibt und diese miteinander korrelieren können, ist denke ich nicht strittig.
Es ist plausibel, aber ich denke auch, dass die Realität komplexer ist. Wissenschaftlich müsste man dieses auch belegen. Ich weiß nicht, ob Sozialwissenschaftler oder Politologen schon einmal ordentliche, statistische Untersuchungen in diesem Bereich unternommen haben. Über Literaturhinweise und/oder Links zu solchen Untersuchungen würde ich mich freuen. Gibt es Indikatoren, die auf
Aus der Existenz klarer Trends bei Suchmustern kann man jedoch nicht folgern, dass die mediale Behandlung eines Themas direkt gelenkt wird, da sich das auch einfach durch Aspekte wie den Nachrichtenwert von Meldungen oder weichere indirekte Einflussnahmen wie etwa den aktuellen Fokus politischer Diskussion ergeben kann.
Wenn jemand einen anderen Menschen ersticht, dann kann es Notwehr, fahrlässige Tötung, Totschlag oder auch Mord gewesen sein.
Ähnliches gilt definitiv auch für die "Lenkung der Meinung". Wenn ein Intendant aus dem öffentlichen Rundfunk in der strategischen Planung entscheidet, dass der Fokus in der Berichterstattung von Börse und Fußball zu legen ist,
  1. so kann dies Meinungsmanipulation sein, wenn er bestochen oder wenn er dazu vom Aufsichtsrat angewiesen wurde.
  2. so kann dies Propaganda sein, wenn Sponsorenzahlungen oder Koppelgeschäfte ("du hilfst und dafür bekommst du Infos zu einem Skandal") seine Entscheidung unterfüttert haben
  3. so kann dies fahrlässige Meinungsmache sein, wenn er seine Sendung vordringlich an den Sendequoten orientiert.
  4. so kann dies das Ausleben der Meinungsfreiheit sein, weil der Interndant plausibel begründen kann, dass sich sein Sender mit dem Entscheidungen innerhalb der Leitlinien bewegt, die ihm die Staatsverträge vorschreiben.(Wissen sie, nach welchen strategischen Leitlinien die von Ihnen bezahlten öffentlich-rechtlichen Sender ihre Meldungen auswählen? Wie steht es mit den Leitlinien beim privaten Sendern wie RTL, SAT1, PRO7, TELE5 oder bei Presseorganen wie dem Spiegel, Fokus, der FAZ, der taz, der WAZ, der Bild oder auch bei den amerikanischen Suchmaschinen wie Google, bing/yahoo ).
  5. so kann es auch journalistische Dummheit sein, weil er zum Beispiel glaubt, dass die Berichterstattung über die börsliche Zettelwirtschaft in Bezug auf sein journalistisches Niveau über den Gerüchten von Klatschweibern liegt. (Zur Propaganda könnte seine Entscheidung erst dann werden, wenn er keine Berichte zulässt, die Kritik an dieser Form der Berichterstattung äußert.)


Faszinierend finde ich vor allem die peaks jeden Oktober v.a. in den US-Daten, deren Erklärung mir gerade etwas Kopfzerbrechen bereitet hat:
1. saisonale Effekte gibt es bei einigen Suchmustern, teils abhängig von bestimmten Veröffentlichungen oder regelmäßigen Ereignissen (bspw. Jahreszeitwechsel und die Suche nach bestimmten Nahrungsmitteln), die mediale Berichterstattung und Suchmuster beeinflussen. Eine mögliche Erklärung wäre bspw. die Veröffentlichung eines wichtigen Terrorismusberichts jedes Jahr im Oktober. Derartiges ist mir in diesem Fall jedoch nicht bekannt.
2. Peaks im Oktober gibt es nur beim Begriff "terror", der nicht unbedingt etwas mit "terrorism" zu tun haben muss. Bei eindeutigeren Begriffen wie "terrorism" oder "terrorist" zeigt sich dieses Muster nicht in dieser klaren Form.
3. Einige andere Suchbegriffe, die nichts mit Terrorismus zu und haben, zeigen ein ähnliches Muster mit peaks im Oktober. Zum einen ist hier "McDonalds" zu nennen, was offenbar mit der McDonalds-Monopoly-Aktion zusammenhängt und uns nichts für die aktuelle Fragestellung bringt. Jedoch zeigen auch Begriffe wie "pumpkin" und andere Halloween-bezogene Ausdrücke deutliche peaks im Oktober, was die Annahme plausibel erscheinen lässt, dass "terror" als Suchbegriff im Oktober durch die Verwendung bei Halloween-spezifischen Suchanfragen peakt, also "terror" im Sinne von "Schreck", "Grauen" oder "Schrecken". Dazu kommt, dass m.W. auch Horrorfilme häufig im Oktober veröffentlicht werden. Letztendlich stimmen die "terror"-peaks genau mit den "Halloween"/"pumpkin"-peaks überein, nicht jedoch mit den "terrorism"/"terrorist"/"Al-Qaeda"-peaks.

Auch die starke Abnahme nach 2010 ist auf jeden Fall auffällig und schreit nach einer Erklärung. Die kann ich an dieser Stelle leider nicht wirklich bieten.
Gute Ideen. Insbesondere der Hinweis auf terrorism. Vielleicht ist der Anstieg ja auf das alljährliche Halloween-Spetakel zurückzuführen, was für manche Spaßbremse sicher als 'terror' ohne 'terrorism' empfunden wird.

Anhang anzeigen 2956
Interessant ist für mich in diesem Zusammenhang der Aufstieg des Suchbegriff "Facebook" seit 2007 - insbesondere wenn man das Suchaufkommen mit dem Suchaufkommen von "Weihnachten" "MacDonalds", "Halloween" oder "Twitter" vergleicht.

Ein wünschenswerter Weg wäre, wenn hier weitere Periodische Vorgänge wie das McDonald-Beispiel oder besondere Statistiken wie die zu Facebook hier gesammelt werden würden. Wichtig ist dabei, dass man die Statistik immer zu Begriffe wie Halloween, Thanks giving oder Weihnachten in bewzug gestellt werden. So hat man ein relatives Maß für die die Relevanz der Suchstatistik.

Vielleicht kann lässt dann mehr darüber lernen, wie die Gewohnheiten, Medien und/oder Ereignisse unsere Gedanken anregen, formen oder auch manipulieren.

Padina
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Können Statistiken zu Suchbegriffen die Manipulation der Volksmeinung anzeigen?!?

In der Aufzählung der Möglichkeiten fehlt noch

6. Bewußte oder unbewußte Ausgrenzung mißliebiger Leute. Als Beispiel sei der Begriff "Spaßbremse" genannt.
 
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