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Ist Krankheit eine Schande?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
Hi,

in meinen jüngeren Jahren war ich mal mit meinem Ausbilder zusammen mit einigen anderen Kollegen auf Betriebsausflug. Wir besuchten auch eine Gaststätte. Dabei hatte mein Ausbilder (ein Öko- und Gesundheits-Freak ersten Ranges) eine Bemerkung fallen gelassen, die in der Folge zu einer heftigen Diskussion führte:

Zitat: "Krank zu sein ist eigentlich eine Schande."

Zufällig war im Lokal auch ein blinder Mann anwesend, der diese Worte aber sehr deutlich vernommen hatte. Denn dieser Mann protestierte gegen die obige Äußerung sofort, doch in bewundernswert ruhiger Art und Weise.

Ich kann nicht genau sagen, ob der ältere Mann von Geburt an blind war - doch nehmen wir es einmal an; immerhin waren für mich keine äußerlichen Schäden an seinen Augen feststellbar.

Klarerweise bezog sich die Aussage auf ein von meinem Ausbilder angenommenes Verständnis, wonach Körper und Seele ein wechselbezügliches System darstellen und sich auch dementsprechend ununterbrochen so verhalten.

Aber ist eine solche Äußerung dennoch gerechtfertigt?

Gruß,

Artus
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hi

Naja, selbst wenn es so sein sollte dass der Körper sowas wie ein "inneres Befinden" wiederspiegelt muss man wohl kaum von Schande sprechen wenn jemand nicht gesund ist.
Egal ob körperlich oder geistig.
Ich will aber nicht ausschliessen dass sowas in die eine oder andere Richtung bei Behandlungen oder Therapien hilfreich ist...
Die Natur hat es aber so eingerichtet das wir uns von Krankheiten fern halten, zum Glück kann man heutzutage einschätzen ob eine Krankheit ansteckend ist oder nicht...

Schande betrachte ich als einen sehr abwertenden Begriff, wozu sollte ich jemanden abwerten wenn er nicht gesund ist ?

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hallo Artus,


Wenn man bedenkt, wie viele "Makel" schon angeboren sind, ist es eine Frechheit in diesem Zusammenhang von Schande zu reden.

Selbst bei selbstverschuldeten Krankheiten, wie Alkoholismus, ist zu bedenken, dass der Betroffene sein Suchtpotienzial eben nicht unter Kontrolle bekommen hat.

Für mich ist eine Krankheit keine Schande, sondern eine Aufgabe an der man lernen und wachsen kann.

LG.Sche
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Ich denke auch nicht, dass man in diesem Zusammenhang von Schande sprechen sollte.

Natürlich spielt das persönliche Verständnis von innerem und äußerem eine grosse Rolle, aber warum der Vorwurf der Schande?
Kann das knappe Überstehen einer schweren Krankheit nicht erst dazu führen, dass man gestärkt durch den Rest seines Lebens geht ?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Es geht ja noch weiter...
Wenn wir alt werden stellen sich ja mit der Zeit einige Gebrechen ein, sogar durchweg mit Todesfolge,
wenn man das als Schande betrachtet ist Leben plötzlich nichts mehr wert... das kann nicht richtig sein *denk*
Die Idee Krankheit als Makel oder gar als Strafe Gottes zu sehen ist ja leider weit verbreitet, das geht soweit dass Völkermord mit göttlicher Fügung gerechtfertigt wird...

Also das ist dann schon wieder als krank zu bezeichnen und solch eine Geisteshaltung würde ich dann schon fast abwerten wollen *g*

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hallo Grubi,

Hi

Naja, selbst wenn es so sein sollte dass der Körper sowas wie ein "inneres Befinden" wiederspiegelt muss man wohl kaum von Schande sprechen wenn jemand nicht gesund ist.
Egal ob körperlich oder geistig.
Ich will aber nicht ausschliessen dass sowas in die eine oder andere Richtung bei Behandlungen oder Therapien hilfreich ist...
Die Natur hat es aber so eingerichtet das wir uns von Krankheiten fern halten, zum Glück kann man heutzutage einschätzen ob eine Krankheit ansteckend ist oder nicht...

Schande betrachte ich als einen sehr abwertenden Begriff, wozu sollte ich jemanden abwerten wenn er nicht gesund ist ?

Gruss Grubi

krank zu sein als Schande zu betrachten bedeutet nach Ansicht meines damaligen Ausbilders folgendes:

Es ist eine Schade, wenn man in sein Auto unbekümmert oder rücksichtslos falschen oder nicht besonders geeigneten Treibstoff tankt. Der Motor wird dann eher früher als später Schaden nehmen.

Tut es jemand unwissentlich (immer noch vorstehende Analogie betreffend), weil technisches Unverständnis vorherrscht, dann ist es ebenfalls eine Schande, wenn der Motor früher kaputt geht, weil man dann verabsäumt hat, sich über diese Dinge rechtzeitig zu informieren.

Nun wieder zu unserem Körper zurück: Wenn es so ist, dass der menschliche Organismus ein System darstellt, dass sich in seiner Funktionsweise selbst nicht entfliehen kann, dann stellt sich - wiederum nach Ansicht meines früheren Ausbilders - die Frage, ob sich ein krank gewordener Mensch nicht automatisch selbst bloß stellt, eben weil er körperlich Funktionsstörungen aufweist, welche aber unweigerlich den Rückschluss erlauben, dass dieses Kranksein möglicherweise selbst verursacht ist.

Ein gesunder Mensch braucht sich nicht zu schämen; er hat offensichtlich alles richtig gemacht. Anders ist es bei einem kranken Menschen. Eine Krankheit spricht meist eine deutliche Sprache und intuitiv erkennen die meisten Menschen woran es bei der betreffenden Persönlichkeit hakt - oder sogar bei sich selbst, so sie dann mal an "irgendwas" erkranken.

Die Frage ist nur, ob wir nicht tatsächlich dereinst ein körperliches bzw. körperlich/seelisches Selbstverständis entwickeln und leben werden, wo dann Kranksein tatsächlich als Schande angesehen wird.

Aber "Schande" ist meines Erachtens ein sehr hartes Wort in diesem Zusammenhang. So oder so - was aber in jedem Fall bleibt ist der nach außen hin für jeden sichtbare Ausdruck einer Krankheit, wobei es hier stark zu unterscheiden gilt, ob es sich um angeborene oder angezüchtete gesundheitliche Probleme handelt.

Grüße,

Artus
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Nagut, nehmen wir einen starken Trinker, er schadet seinem Körper durch seinen Lebensstil.
Er demonstriert also nach aussen hin dass er ein Problem hat welches er möglicherweise verdrängen oder ertränken will.
Ist zwar tragisch, aber keine Schande, er verdient Hilfe und Mitgefühl.
Schande ist das was ein Aussenstehender Beobachter aus dem Verhalten des " Kranken" für Rückschlüsse zieht...
Die Frage ist ja nun auch warum trinkt der arme Mann...
Alleine seine Schuld? Ist er durch das Gesellschaftliche Raster gefallen?
Die Gründe sind da vielfältig...

Da fällt mir gerade ein Buchtip ein, es hat sich jemand damit beschäftigt ob wir nicht die falschen behandeln : Irre - Wir behandeln die Falschen: Unser Problem sind die Normalen - Eine heitere Seelenkunde: Amazon.de: Manfred Lütz, Eckart von Hirschhausen: Bücher
Leichte Kost die dazu anregt mal etwas quer zu denken...

Gruss Grubi
 

Hazel

Geselle
23. März 2010
21
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Schande ist doch ein uralter Begriff, der ist noch aus dem Mittelalter. Wer sagt denn sowas? Ach, Pädagogen!
Naja, selbst wenn man erkannt hat, dass es starke Beziehungen gibt zwischen dem Geist und der Materie, ist das noch lange kein Grund über andere herzuziehen oder sie zu verurteilen. Gibt es nicht eine Art von göttlicher Geduld und grenzenlosem Verständnis in der ganzheitlichen Schule?
Grüsse Hazel:sound2:
 

papalagi

Geheimer Meister
14. März 2010
117
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Ich interpetriere das mal so.

Es ist eine Schande wie manche Menschen mit ihrem Körper umgehen.
Gedankenlos stopfen sie künstliches Fastfood in sich rein, ohne die Folgen zu bachten.
Gedankenlos werden Drogen konsumiert bis zur Sucht, ohne die Folgen zu beachten.
Gedankenlos schmieren wir uns Cremes auf die Haut, ohne die Folgen zu beachten.
Gedankenlos baden wir stundelang in der Sonne, ohne die Folgen zu beachten.

Gedankelos und ohne die Folgen beachtend... DAS ist in seinen Augen die Schande.
Und da muss ich ihm sogar teilweise Recht geben.

Das geht sogarv so weit, dass manche einem Gutes wollen und auch das kann man Gedankenlos tun, ohne die Folgen zu beachten.

Gutmeiner.... aber das ist ein anderes Thema.

Also ich kann deinen Ausbilder ein Stückweit verstehen. ;-)

LG papalagi
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.538
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Schande ist doch ein uralter Begriff, der ist noch aus dem Mittelalter.

Der Begriff "Mama" ist mit großer Sicherheit noch viel viel älter. Beide Begriff sind noch im täglichen Gebrauch, also was hat denn das Alter eines Begriffs mit dem Begriffsinhalt zu tun?

Naja, selbst wenn man erkannt hat, dass es starke Beziehungen gibt zwischen dem Geist und der Materie, ist das noch lange kein Grund über andere herzuziehen oder sie zu verurteilen. Gibt es nicht eine Art von göttlicher Geduld und grenzenlosem Verständnis in der ganzheitlichen Schule?

Was bitte hat das mit irgendeiner "Schule" oder gar "Gott" zu tun? Das ist einfach ethisch/moralisch so verankert in den meisten Gesellschaften, vor allem für angeborene Defekte und Krankheiten.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ist Krankheit eine Schande?

high, friends
in dem zusammenhang ist das buch krankheit als weg von dahlke recht interessant
schande ist ein heftiges wort.
menschen, die papalagi beschreibt, gibt es ja genug.
wenn die sich dann noch über die folgen ihres lebenswandels beklagen...nein danke.
ich habe meinen körper auch oft malträtiert + habe immer gesagt:
tu, was du willst, beklag dich nicht + trag die konsequenzen.
 

Hazel

Geselle
23. März 2010
21
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hi Malakim,

ich weiss nicht, wie es Dir geht, mit dem Wort Schande verbinde ich einfach Dinge, die ins Mittelalter gehören> Pranger, Hexenverbrennung von unehelich Schwangeren, Sippenhaft...

In manchen Kulturen herrscht gewissermassen auch noch Mittelalter (in dieser Hinsicht).

Ich bin der Ansicht, man sollte Verständnis für andere, für Kranke haben und Geduld,-das ist wahre Grosszügigkeit und damit wahrer Reichtum und Fortschrittlichkeit, eben die Zeichen einer modernen Gesellschaft meiner Ansicht nach!

LG Hazel
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hallo Hazel;

ich weiss nicht, wie es Dir geht, mit dem Wort Schande verbinde ich einfach Dinge, die ins Mittelalter gehören> Pranger, Hexenverbrennung von unehelich Schwangeren, Sippenhaft...

In manchen Kulturen herrscht gewissermassen auch noch Mittelalter (in dieser Hinsicht).
Also den Begiff Schande, mag ich auch nicht so......
Ich bin der Ansicht, man sollte Verständnis für andere, für Kranke haben und Geduld,-das ist wahre Grosszügigkeit und damit wahrer Reichtum und Fortschrittlichkeit, eben die Zeichen einer modernen Gesellschaft meiner Ansicht nach!
Wenn jemanden die Ursachen klar wären, würde er nicht krank werden, Krankheit ist immer ein Fingerzeig, he da stimmt was nicht in deiner Lebensführung, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Unwissenheit ist keine Schande, die Pharmaindustrie und die Ärzte haben natürlich kein Interesse, an den Hintergründen der Krankheiten.

Das alte Heilwissen ist bekannt, suchen und finden, was das Richtige für den Einzelnen ist, muß jeder selber.



Wörtlich übersetzt bedeutet Ayurveda Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft. Der Begriff stammt aus dem indischen Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen. Ayurveda ist eine Kombination aus Erfahrungswerten und Philosophie, die sich auf die für menschliche Gesundheit und Krankheit wichtigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert. Dadurch hat Ayurveda einen ganzheitlichen Anspruch

Ayurveda ? Wikipedia

LG.Sche
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Eine Schande ist es allemal, wie mit Krankheit Geschäfte gemacht werden. Selbst die scheinbar so seriösen Apotheken sind hiervon nicht ausgenommen. Und bei manch einem Arzt hat man schon mal das deutliche Gefühl, wie man sich da ins Fäustchen reibt, wenn die Warteräume mal wieder schön gefüllt sind...

Meine Meinung.

Gruß, Artus
 

Flanschkuh

Geheimer Meister
1. April 2006
199
AW: Ist Krankheit eine Schande?

ein Arzt freut sich nicht über volle Warteräume, weil es nur einmal im Quartal Geld für die Behandlung bekommt.
Außer die Hälfte der Patienten sind Privat-Versichert das lohnt sich.

Wenn meine genetische Erkrankung hat, dann kann man nichts dafür, aber wenn man seine Erkrankung selber verschuldet hat dann habe ich auch kein Mitgefühl. Aber als Schande würde ich das auch nicht verzeichnen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.051
AW: Ist Krankheit eine Schande?

ein Arzt freut sich nicht über volle Warteräume, weil es nur einmal im Quartal Geld für die Behandlung bekommt.
Außer die Hälfte der Patienten sind Privat-Versichert das lohnt sich.

Ärzte, die nur dann bezahlt werden, wenn ihre Patienten gesund bleiben - das wäre mal ein Anbllick!
 

Flanschkuh

Geheimer Meister
1. April 2006
199
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Wäre keine schlechte Idee, vielleicht gehen dann nicht so viele wegen Lächerlichkeiten zum Arzt.
Die Kosten der Krankenkassen würde dann auch sinken und vielleicht auch die Beiträge.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Ich denke ein Problem dabei ist das Selbstverständnis mit dem viele Leute zum Arzt gehen...
" Guten Tag Herr Doktor, machen sie mich bitte gesund, welche Pille muss ich schlucken"

Der Patient muss oft genug mitarbeiten, kein Arzt kann ständig überwachen ob sich sein Patient "gesundheitsbewusst" verhält...

Gruss Grubi


PS: Sagt der Arzt zum Patienten " Die Rechnung die ich ihnen geschickt habe ist zurückgekommen",
sagt der Patient " Ja stellen sie sich vor, mein Rheuma auch"
 

erich

Gesperrter Benutzer
4. Oktober 2009
135
AW: Ist Krankheit eine Schande?

Hallo Grubi,

Der Witz ist gut :-D

Gruß erich
 

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