Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinnsuche

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Thema 'Energiesparlampen':
Das ist für mich einer der größten Schwachheiten, die auf den Markt kamen und ich bin fest davon überzeugt, dass da neue Märkte geschaffen werden sollten.
Ich bin noch in einer Zeit groß geworden, wo Energiesparen angesagt war und da hieß es 'Licht aus', wenn man aus dem Zimmer ging. Jetzt soll ich mein Refugium bei Dunkelheit illuminiert lassen, damit ich
a)dadurch weniger Strom verbrauchen soll, als wenn ich dauernd ein-und ausschalte
b)die Lampen länger brennen(was interessiert es mich, wenn so ne Lampe 100 Jahre brennen kann, da bin ich eh schon tot)
Mir sind innerhalb von 2 Wochen die alten Schlafzimmer-und Wohnzimmerglühbirnen durchgeknallt und da werd ich dann morgen mal checken, ob ich noch iwie an die alten ran komme, denn iwie seh ich es nicht ein, für quecksilberbestückte Scheiße auch noch für meine Verhältnisse viel Kohle auszugeben.

Thema 'Unzufriedenheit':
Righty right, rola! Beispiel PC:
Als ich vor 10 Jahren erfuhr, dass es MP3-CD's gibt und man die aber mit nem Computer brennen muss, war ich zufrieden, wenn mir am WE ein Mitbewohner(ich war damals innen Säuferheim)seinen Lap lieh, weil er zu seinen Eltern fuhr.Den hab ich dann intensiv-exzessiv benutzt, um zu brennen.
Als ich 2007 in die TGN kam und erfuhr, dass man da kostenlos die 2 PC's als Stammbesucher nutzen durfte, machte ich mich nicht nur aus diesem Grund dort heimisch.
Im Februar 2012 überließ mir eine liebe Mitbewohnerin(da war ich wieder mal innem Säuferheim) Hans-Hermann und ich war frohglücklichdankbar.

Im Laufe der Jahre sind da natürlich Wünsche aufgetaucht:
-ein leistungsfähiger PC, mit dem ich schneller unterwegs bin und brennen kann(mit meinem Aldi-Stick für 15€/Monat hab ich ne Maximalgeschwindigkeit von 7,2Mbit/sek. und wenn die Flat aufgebraucht ist, kann ich yt vergessen.Brennen kann ich immer noch in der TGN müssen und mich nervt langsam diese Abhängigkeit)
-eine externe Festplatte, um meine Musikdateien zu speichern(die sind ja noch alle innem TGN-PC bzw.auf CD/DVD gebrannt)
aber:
Ich kenn mich doch. Ich hab doch jetzt schon Probs, mich von Hans-Hermann weg zu reißen, wie würde es dann aussehen, wenn ich all das Beschriebene zu Hause machen könnte. Ich würde wahrscheinlich yt und andere (Musik) Anbieter 'plündern', hätte dann iwann zig-tausende Songs, die ich mir natürlich nicht anhören kann, weil ich ja vorm PC sitze.
Klar könnte ich Hans-Hermann schneller machen, ich bräuchte nur bei ieinem Anbieter nen Vertrag machen, 40€ für nen Rooter abdrücken und dann regelmäßig die vereinbarte Kohle von meinem Konto abbuchen lassen.
Da bin ich(noch)a bisserl eigen:Verträge mach ich ungern und die einzigen, die meine Bankdaten haben, sind Ämter und dabei soll es auch bleiben. Und Zugreifen auf mein Konto darf keiner, ich überweise höchstens.

Thema 'fehlende Mittel':
Da muss man halt Prioritäten setzen, was einem wichtiger ist.Jeden Tag halbwegs vernünftig essen und trinken oder Spaghetti mit Ketchup essen, um sich...zu kaufen.

Thema 'Übersättigung':
Als ich noch reicher Erbe war, hab ich in Saus und Braus gelebt, war ne goile Zeit.Ich beneide da nicht diejenigen, die das können, frag mich aber manchmal, woher die noch ihre 'Kicks' bekommen, damit sie rufen können:
"Es ist schön zu LEBEN!"
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Naja, ich hatte ja schon vom Informationsdefizit gesprochen. Bei einem Farb-TV mit voller Röhrenbestückung reden wir von c. 600 Watt. bei einem Transistorierten von 300-100, bei einem LCD-Gerät nochmal von halb so viel. Das ist enfach so, lockere Sprüche hin und her. Dann noch die Servicekosten - man rechne, wie schon angegeben, Verbrauch, Strompreis und tägl. Nutzungsdauer. Je nachdem was dabei herauskommt. fällt die eine oder andere Entscheidung - wenn man nicht ideologisch, sondern sachlich daran geht...
Noch ein Argument gefällig? Wie ist das, verbrauchen wir locker drauflos und demonstrieren aber gegen ein neues KraftwerK? :lol:
Ich bin auch ein Freund von Rechnungen, ob nun eine Investition sinnvoll ist oder nicht. Aber wenn ich Kosten sparen will, spare ich zu allererst am Verbrauch des vorhandenen Konsumgutes und nicht durch Neuanschaffung eines Geräte, welches unbestritten meine Verbrauchskosten mindert. Mich aber in meiner Wegwerfmentalität gut schlafen lässt, auch dann, wenn ich nun das neue Gerät mehr nutze und dennoch weniger verbrauche. Das alte Gerät landet auf dem Müll mit all seinen wertvollen Materialien (wobei meistens doch eine gewisse Resteverwertung stattfindet.)
Egal, man muss nicht so ticken wie ich. Mein Ansicht ist aber, wenn ich eine Sache zeitlich intensiver nutze, ob nun Fernseher oder Waschmaschine, rächt sich das an anderer Stelle. Man kann weniger Zeit mit Freunden verbringen oder die Wäsche wird eher verschleißen ...

Du spricht das Informationsdefizit an. - Die Frage ist, woher kommt es? Ist es die Bequemheit des Konsumenten, sich Informationen zu besorgen? Ist es die Unsicherheit, einfache Berechnungen, wie sie ein 6-Klässler beherrscht, fehlerfrei durchzuführen? -
Der Konsument ist bequem, er folgt gerne den Argumenten des Produzenten oder Verkäufers, der natürlich sein Produkt lobt und die Nachteile nicht beachtet.

dtrainer schrieb:
wenn man nicht ideologisch, sondern sachlich daran geht...
Das hört sich zwar gut, aber so eine eindeutige Sachlichkeit gibt es gar nicht. Bsp.: Windkraft. Hier gibt es Protagonisten Pro- als auch Anti-Windkraft, fast schon ideologisch zu nennen. Eine genaue Analyse der Windverhältnisse mit gewissen Sicherheitspuffern wären von Nöten. Die Berechnungen der Industrie nehmen jedoch zu günstige Bedingungen an.
Nehmen wir nun eine Gemeinde, die als Investor entscheidet, ob nun eine Windkraftanlage gebaut wird oder nicht. Viele zu optimistische Berechnungen der Windkraftindustrie haben leider sich im Nachhinein als fehlerhaft erwiesen. Die Anlagen sind trotz hoher Förderungen unrentabel und verursachen Verluste:Flaute bei Windparks: Warum Öko-Energie für Stadtwerke oft ein Verlustgeschäft ist - REPORT MAINZ :: Startseite | SWR.de
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

(wobei meistens doch eine gewisse Resteverwertung stattfindet.)
Eine gewisse? Wer ein Fernsehgerät auf den Müll wirft, macht sich strafbar. Es gehört auf den Recyclinghof. Man kann es ja auch gebraucht verkaufen, sofern noch intakt.

Du spricht das Informationsdefizit an. - Die Frage ist, woher kommt es? Ist es die Bequemheit des Konsumenten, sich Informationen zu besorgen? Ist es die Unsicherheit, einfache Berechnungen, wie sie ein 6-Klässler beherrscht, fehlerfrei durchzuführen? -
Der Konsument ist bequem, er folgt gerne den Argumenten des Produzenten oder Verkäufers, der natürlich sein Produkt lobt und die Nachteile nicht beachtet.
Ach, ich liebe solche Verallgemeinerungen. "der Konsument" - herrlich! Erst sagen wir sowas gleich mal über Alle, dann bauen wir eine Argumentation auf dem Unsinn auf. Rechnen können wohl fast alle...und die Informationen sind leicht zu bekommen. Manche nutzen das, Andere nicht. Aber viel Spaß beim unterstellen irgendwelcher Motive..
Das hört sich zwar gut, aber so eine eindeutige Sachlichkeit gibt es gar nicht. Bsp.: Windkraft. Hier gibt es Protagonisten Pro- als auch Anti-Windkraft, fast schon ideologisch zu nennen. Eine genaue Analyse der Windverhältnisse mit gewissen Sicherheitspuffern wären von Nöten. Die Berechnungen der Industrie nehmen jedoch zu günstige Bedingungen an.
Nehmen wir nun eine Gemeinde, die als Investor entscheidet, ob nun eine Windkraftanlage gebaut wird oder nicht. Viele zu optimistische Berechnungen der Windkraftindustrie haben leider sich im Nachhinein als fehlerhaft erwiesen. Die Anlagen sind trotz hoher Förderungen unrentabel und verursachen Verluste:Flaute bei Windparks: Warum Öko-Energie für Stadtwerke oft ein Verlustgeschäft ist - REPORT MAINZ :: Startseite | SWR.de
Nett. Aber von Windkraft habe ich nichts gesagt. Geht es noch ums Thema, oder lenken wir lieber davon ab?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Ich sprach von Müll, nicht von Restmüll. Selbst Wiki verlinkt beim Suchbegriff "Müll" sofort auf das Wort "Abfall" als Synomym und differenziert dann zwischen Restmüll, Altglas, E-Schrott, .... Warum also der Angriff? Ich bin mir hier keiner Ungenauigkeit bewusst.

dtrainer schrieb:
Nett. Aber von Windkraft habe ich nichts gesagt. Geht es noch ums Thema, oder lenken wir lieber davon ab?
Im Thread geht es auch um die Motive für das Treffen einer Neuerwerbung. Wenn wir hier rationalen Argumenten folgen, gilt dies für Privatleute und institionelle Vertreter gleichermaßen. (wobei im privaten Bereich selbstverständlich noch das Lustmotiv hinzukommt). Ich bin im letzten Beitrag mal auf einen kommunalen Investor eingegangen (Erlangen), der eine Neu-Investition mit der Erwartung "Rentabilität" gemacht hat. - Die Erwartung hat sich nicht erfüllt, da die Annahmen der Windanlagenbetreibers zu optimistisch waren.

Wie gesagt, beschönigende Werbekataloge gibt es auch im privaten Bereich. Diese können das Kaufverhalten manipulieren, d.h. "Drehen" vom einer Nichtanschaffung zu einer nichtgeplanten Anschaffung. (ich unterstelle hier keine bewusste Manipulation.)

Das Wärmedämmen von Fassade, wobei die Gesamtmieten für den Mieter insgesamt teurer werden, habe ich schon erwähnt. Dabei soll der Vermieter doch nur ein Teil seiner investierten Kosten auf die Grundmiete umschlagen können, was heisst, die Gesamtmiete müsste theoretisch sinken. So auch ein Argument der Pro-Wärmedämmer. Die Kosten würden fallen.
Alles sind nur Bsp. Ich will keineswegs hier im Thread eine Diskussion über die Energiewende entfachen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Ich sprach von Müll, nicht von Restmüll. Selbst Wiki verlinkt beim Suchbegriff "Müll" sofort auf das Wort "Abfall" als Synomym und differenziert dann zwischen Restmüll, Altglas, E-Schrott, .... Warum also der Angriff? Ich bin mir hier keiner Ungenauigkeit bewusst.
Du sprachst von...
Das alte Gerät landet auf dem Müll mit all seinen wertvollen Materialien (wobei meistens doch eine gewisse Resteverwertung stattfindet.)
(fett von mir)
Also doch..was soll das jetzt auszuweichen? Du beschreibst eine Entsorgung wie sie früher einmal war. Und das ist falsch, davon habe ich kein Wort gesagt.
Sehe auch keinen Sinn darin, seitenweise über TV-Geräte zu reden. Es ist nunmal so, daß es früher kein Bewußtsein über Energieverbrauch gab, und sich das inzwischen verändert hat. Nicht nur bei Unterhaltungselektronik, sondern überall.
Und natürlich steht es Jedem frei, das zu ignorieren. Nur bitte nicht mit billigen Feindbildern wie "die Industrie" diffamieren.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Das Bewusstsein ist eine Sache, dt und rola, die Handlung eine ganz andere... Um Handlung und Bewusstsein in Einklang bringen zu können, müssten die Strukturen des Handels, der Wirtschaft, des Zusammenlebens viel stärker dezentralisiert sein - der "alte Beispielfernseher" wird also nicht "auf den Müll" bzw. in den Recyclingshof gebracht, sondern man kennt in der nächsten Nachbarschaft jemanden, der dieses Gerät, selbst wenn es defekt ist, noch gebrauchen bzw. wieder für andere erschwinglich herrichten kann.....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Joh, ThomasausBerlin:
Als ich 2011 ins Haus Blumenthal kam, hatte ich mich vorher ofW gemacht, weil ich an meinem bisherigen Wohnsitz an Laib&Leben bedroht wurde und da nimmt man keinen TV mit.
Dort überließ mir dann ein Mitbewohner für nen 10er nen uralten RöhrenTV, der jetzt zwar nen Blaustich hat, aber immer noch läuft.
Ansonsten: Wenn ich iwo Sperrmüll sehe, gucke ich hin, denn bisher hab ich immer was gefunden, was ich noch brauchen kann und freu mich immer riesig, wenn das etwas ist, was mir noch gefehlt hat.So hab ich letztens einen Teppich gefunden, der vollkommen in Ordnung und nicht mal verdreckt war und hervorragend in meine Wohnküche passt.
Ich hoffe, dass diejenige,die sich TV's/Teppiche etc. kaufen können, auch so eine Freude emfinden können!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.113
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Das Bewusstsein ist eine Sache, dt und rola, die Handlung eine ganz andere... Um Handlung und Bewusstsein in Einklang bringen zu können, müssten die Strukturen des Handels, der Wirtschaft, des Zusammenlebens viel stärker dezentralisiert sein - der "alte Beispielfernseher" wird also nicht "auf den Müll" bzw. in den Recyclingshof gebracht, sondern man kennt in der nächsten Nachbarschaft jemanden, der dieses Gerät, selbst wenn es defekt ist, noch gebrauchen bzw. wieder für andere erschwinglich herrichten kann.....

Das ist die Sehnsucht nach dem Dorf, denn die arbeitsteilige Gesellschaft gefällt nicht jedem. Es hat auch ein wenig ein Air von Mad Max, vom improvisierten Weiterwursteln mit den Relikten einer untergegangenen Zivilisation.

Ich zumindest habe in der Nähe sog. Elektrofachgeschäfte, da habe ich meine Elektrogeräte gekauft, die kriegen die Originalersatzteile und die reparieren die auch. Bis es sich irgendwann nicht mehr lohnt. Was man dann sinnvollerweise mit dem Schrott macht, ist in erster Linie von den Preisen auf dem Rohstoffmarkt abhängig. Wenn die Preise im Keller sind, lohnt sich kein Recycling.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Da haste Glück, wilder Jäger, dass es bei dir in der Nähe noch Elektrofachgeschäfte gibt, die noch reparieren können.
Ich erinnere noch die Zeit, dass, wenn der TV meiner Eltern mal 'abgekackt' ist, diese ihren Fachhändler angerufen haben. Der kam dann auch innerhalb 1h, ersetzte meistens nur iein kaputtes Teil und die Rechnung war auch nicht hoch.
Kannste heutzutage doch vergessen!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.113
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Nö, das mache ich heute noch so. Tech-Nick macht natürlich keine Hausbesuche.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

rola schrieb:
Das alte Gerät landet auf dem Müll mit all seinen wertvollen Materialien (wobei meistens doch eine gewisse Resteverwertung stattfindet.)
dtrainer. Ich dachte mit dem Terminus "auf dem Müll landen" - durchaus Wiki-kompatibel - an zwei Dinge, habe das aber nicht näher ausgeführt (Beides führt zu keiner optimalen und vollständigen Ressourcenverwertung, daher mein Ausdruck "gewisse Resteverwertung"):
1. die Restmülltonne, die schlechteste Variante und verboten (wie du ja geschrieben hast, wird aber leider von einigen bequemen Leuten doch noch gemacht, insbesondere bei Elektronikkleinschrott.)
2. das Schreddern Das ist der zweitschlechteste Weg. Die komponentenweise Zerlegung noch brauchbarer Bauteile findet kaum statt, vielmehr wird alles kleingehackt und nach Wertstoffen (Metallen, auch Edelmetallen, Kunststoffen) ... getrennt mittels Magneten, Zentrifugen, Wasserrutschen.). Die Funktionalität von Komponenten/Teilkomponenten spielt keine Rolle. Hier findet eben auch keine vollständige stoffliche Verwertung statt. Viel kommt doch noch auf den Restmüll.
Leider ist "Recycling" heute fast gleichbedeutend mit "Schreddern" und wenig/kaum Gebraucht-Komponenten-Handel. Hier ein Bsp. für Autos.:

Das "Ausschlachten" der Fahrzeuge wird zunehmend unattraktiver. Grund hierfür ist der schnelle Modell- und Produktwechsel in der Automobilbranche, die ständig weiterentwickelte Elektronik und die geringere Haltbarkeit der Ersatzteile. Der rasche Modellwechsel lässt die Recyclingrate der Fahrzeuge in den vergangenen Jahren ansteigen.[SUP][1][/SUP] Das bei der Fahrzeugverwertung gewonnene Altmetall wird aber ökologisch und ökonomisch sinnvoll wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt (siehe Altfahrzeug-Verwertungsquoten).

Kompaktierung
Hat dann das Fahrzeug einen gewissen Grad der Demontage erlangt oder eine längere Standzeit, so wird es endverwertet: Die in Deutschland übliche Form der Autoverschrottung besteht darin, das von verwertbaren Ersatzteilen befreite Automobil mit Hilfe einer Presse zu verdichten und es mit Hilfe eines Schredders zu zerkleinern. Somit wird die weitere Beförderung der Fahrzeugwracks zu stahl-erzeugenden Betrieben oder Schredderanlagen kostengünstiger.

Fraktionierung

In Deutschland gibt es rund 65 Schredderbetriebe, die die Fahrzeuge in Schredderanlagen fraktionieren. Dabei wird Stahlschrott über Magnete abgeschieden, NE-Metalle und Kunststoffe werden über Schwimm-Sink-Anlagen bzw. Windsichtung nach Rohstoffen getrennt. Das komplette Automobil wird dabei in eine Schredderanlage (Hammermühle) gegeben und in etwa faustgroße Stücke gerissen. In verschiedenen nachgeschalteten Trennstufen werden die Materialien in die Fraktionen (magnetische) Metalle, Leichtmetalle und Kunststoff- bzw. Schredderleichtfraktion getrennt. Die Reststoffe aus der Verwertung, RESH genannt, werden entweder in eine Müllverbrennungsanlage gebracht oder auf einer Deponie abgelagert.
Fahrzeugrecycling

Aber ganz so schwarzmalen will ich gar nicht. Es ist in der Bundesrepublik ein erheblicher Fortschritt gegenüber früher erzielt wurden (in der Bundesrepublik), in der alten DDR wurde aber erheblich mehr gemacht, aber wie bereits erwähnt. Eine Mangelgesellschaft funktioniert anders als eine Gesellschaft, die vom Konsum der Massen lebt. - Der Konsum ist an sich natürlich nichts Schlechtes (nur ein Zuviel, mittelalterliche Todsünde Völlerei versus Tugend "Mäßigung"): Ford hat ja damals vor ca. 100 Jahren die damals geniale Idee, den Luxusartikel Automobil zum massenartikel zu machen. Stichwort: Ford T. Arbeitsvorgänge wurden geteilt und damit effektiver (Fließband) Die Ford-Arbeiter wurden besser bezahlt als der Durchschnitt. Mit dem Ziel, dass sie dann mit ihren Ersparnissen selbst Ford-Autos kauften. ... Wir haben heute nicht mehr den Ausbeuterkapitalismus wie in Marxschen Zeiten, sondern einen Konsumkapitalismus, der eine gewisse Kaufkraft der Massen voraussetzt.
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Den Artikel finde ich persönlich gut, jedoch beim lesen des letzten Abschnittes legte sich meine Stirn etwas in Falten.
Die von dem Herrn Prof. verfassten 10 Gebote sind an für sich ok, wobei ich persönlich die weiter oben genannten thesenhaften Forderungen an die Zukunft
orientierungsmäßig schwerwiegender finde. Ein wenig erinnert mich das an die betriebswirtschaftliche versus volkswirtschaftliche Sichtweise, wobei die BWL
die Nahaufnahme betrachtet und die VWL die Vogelperspektive ein nimmt....

Die von Prof. Dr. Horst W. Opaschewski, (Leiter der Freizeitforschung bei B.A.T) propagierten 10 Gebote des 21. Jahrhunderts:


1. Bleib nicht dauernd dran; schalt doch mal ab.
2. Jag nicht ständig schnelllebigen Trends hinterher.
3. Kauf nur das, was du wirklich willst, und mach dein persönliches Wohl-ergehen zum wichtigsten Kaufkriterium.
4. Versuche nicht, permanent deinen Lebensstandard zu verbessern oder ihn gar mit Lebensqualität zu verwechseln.
5. Lerne - zu lassen, also Überflüssiges wegzulassen: Lieber einmal etwas verpassen als immer dabei sein.
6. Entdecke die Hängematte wieder. Lerne wieder, 'eine Sache zu einer Zeit' zu tun.
7. Genieße nach Maß, damit Du länger genießen kannst.
8. Mach nicht alle deine Träume wahr; heb' dir noch unerfüllte Wünsche auf.
9. Tu nichts auf Kosten anderer oder zu Lasten nachwachsender Generationen: Sorge nachhaltig dafür, dass das Leben kommender Generationen
lebenswert bleibt.
10. Verdien Dir Deine Lebensqualität - durch Arbeit oder gute Werke: Es gibt nichts Gutes; es sei denn, man tut es.

http://www.zeit.de/reden/gesellschaft/200113_opaschowski


Die thesenhaften Forderungen an die Zukunft:

1. Aus der Geschichte Lehren ziehen
2. In der Schule für das ganze Leben lernen

3. Die materialisierte Lebenshaltung überdenken
4. Neue familienfreundliche Leitbilder schaffen

5. Generationsübergreifende Kontakte schaffen
6. Arbeit neu definieren
7. Leistung als Lebenssinn anerkennen
8. Das freiwillige Ehrenamt gesellschaftlich aufwerten
9. Für verbindliche Wertorientierungen Sorge tragen
10. Die Politik für Zukunftsfragen sensibilisieren
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Zustimmung. Das mit Nah-und Fernblick stimmt. Wobei die 10 Gebote vielleicht manchen selbstbstimmten Freidenker bevormunden. Ein bisschen Bibel oder die Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik schwingen schon unterschwellig mit. (die 10 Gebote der Bibel kennen Gott als Herrn, im Sozialismus ist es die Glorifizerung der Arbeiter- und Bauern-Macht.)
Wichtig ist aber bei beiden Blickfeldern, dass diese reine Fixierung auf oberflächlichen Materialismus kritisiert wird. Familie mit ihren sozialen Beziehungsgeflecht (Kinder-Eltern-Großeltern) ist wichtig. Mir fehlt ein bisschen die gesellschaftliche Komponente bei Opaschewski (wobei der Individualisismus natürlich ein hohes Gut unserer Gesellschaft ist.) Gut, er spricht das Ehrenamt an ...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.113
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Mangelwirtschaft ist das Stichwort. Da gibt es dann aber auch solche Phänomene, daß ein zweites, baugleiches Auto* hinter dem Haus unter einer Plane steht, um als Ersatzteillager zu dienen - Hortung ist Verschwendung aus Mangel.

Ford, ebenfalls ein schönes Stichwort. Der Fordismus**, der mal in aller Munde und recht eigentlich Fords Lebensleistung war, ist vergessen. zitiert wird er immer mit seinem Bonmot, wonach Autos keine Autos kaufen. Tatsächlich war es wohl eher so, daß Ford doppelte Löhne zahlen mußte, weil sonst keiner den Fordismus mitgemacht hätte. Nach meinem kenntnisstand blieb denn auch kaum ein Arbeiter lange oder dauerhaft bei Ford, sondern man ging ein halbes oder ganzes Jahr zu Ford, um sich irgendeine besondee Anschaffung leisten zu können und wechselte dann wieder in einen Betrieb mit besserem Betriebsklima und angenehmeren Arbeitsbedingungen. Ford hatte angeblich die mit Abstand höchste Fluktuation unter allen Automobilfabrikanten.

*Die Großmutter hatte sich auch ohne Führerschein und ohne Bedarf auf die Warteliste setzen lassen.

**Übersteigerter Taylorismus.
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns


1. Bleib nicht dauernd dran; schalt doch mal ab.
2. Jag nicht ständig schnelllebigen Trends hinterher.
3. Kauf nur das, was du wirklich willst, und mach dein persönliches Wohl-ergehen zum wichtigsten Kaufkriterium.
[....]


Oder wie hat gerade jemand auf arte/Kulturzeit gesagt:
Man muss Menschen nicht auf die Vergangenheit der vorhergegangenen Generationen vorbereiten, sondern auf die Zukunft. In der gäbe es für die meisten Arbeitslosigkeit, womit sich der Konsumrausch ohnehin erledigt haben wird. Es sei wichtig, den Kindern ein Selbstwertgefühl zu vermitteln, das nicht auf einem gut bezahltem Job beruhe.

Ich frage mich dabei, warum es eigentlich je ein anderes Wertesystem gab. Menschen, die sich über ihre Geldbörse oder ihr Auto definieren (oder im Sinne des Themenstarter: über ihr Smartphone und den Konsumrausch) , sind für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Welch anderen Wert kann ein Mensch haben, als den Wert eines aufrichtigen Charakters, eines empfindsamen Herzens und der Ausbildung seiner ureigenen Persönlichkeit?
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Ich frage mich dabei, warum es eigentlich je ein anderes Wertesystem gab. Menschen, die sich über ihre Geldbörse oder ihr Auto definieren (oder im Sinne des Themenstarter: über ihr Smartphone und den Konsumrausch) , sind für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Welch anderen Wert kann ein Mensch haben, als den Wert eines aufrichtigen Charakters, eines empfindsamen Herzens und der Ausbildung seiner ureigenen Persönlichkeit?
Keinen. Es ist Ersatz für den Verlust der Seele und für den Verlust des intuitiven, direkten Kontaktes mit der vor allem menschlichen Umwelt. Stichwort: Bindungsstörungen. Meine Meinung.
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Keinen. Es ist Ersatz für den Verlust der Seele und für den Verlust des intuitiven, direkten Kontaktes mit der vor allem menschlichen Umwelt. Stichwort: Bindungsstörungen. Meine Meinung.

Ja, aber Bindungsstörungen sind nur ein Aspekt unser immer kaputter werdenden Gesellschaft. Und der direkte Kontakt zur menschlichen Umwelt wird immer unsozialer. Rücksichtnahme, Höflichkeit und sich nicht gleich einen Zacken aus der Krone brechen, wenn man mal für jemanden zur Seite geht, wird zumindest in den Großstädten immer weniger. Aber wenn es den Menschen nicht vermittelt wird, vor allem durch die Familie, wie sollen sie dann den Nutzen erkennen? Den Nutzen nicht zuletzt für sich selber. Denn wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.
Ich habe genug Spezies in der Nachbarschaft, die offenbar tatsächlich glauben, ihre gehobene Automarke mache sie zu besseren Menschen. Übrigens auch nach außen getragene, formvollendete Umgangsformen. Nur sind die geheuchelt und resultieren nicht aus der Absicht, die anderen Menschen respektvoll zu behandeln, sondern zielen nur darauf ab, einen guten Eindruck zu machen. Das ist ein riesiger Unterschied. Man kann ihn auch nur intuitiv erfassen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

Naja, da wir das Problem erkannt haben, können wir das tun, was richtig ist. Also höflich sein, freundlich, zur Seite gehen, helfen, lieb sein usw. Vorbilder braucht's. Ein jeder ist ein Vorbild. Also mit gutem Beispiel voran!
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Der Mensch zwischen Smartphone und Konsumtempel - im Rausch der Sinne auf Sinns

nur Soziopathen und Menschen mit Masken der Niedertracht machen Karriere.... die Lieben und Netten werden auf halber Strecke ausgebremst.
Das ist der Grund warum unsere Welt so ist wie sie ist....
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten