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Gott und die Quantenphysik

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
Ich hatte diesen Text zwar schon im Threat: "Pfarrer im Forum III" gepostet, aber mich würden eure Meinungen zu diesem Thema interessieren.

Ich gehe davon aus, dass unsere Realität (Wirklichkeit) aus kleinsten Bausteinen zusammengesetzt ist (Quanten). Damit meine ich die Realität als wissenschaftliche Wirklichkeit und die Realität als subjektive Wahrnehmung.

Subjektive Warnehmung beruht allerdings auf einer Interpretation unserer Umwelt durch eine Hardware (Gehirn), die wiederrum auf wissenschaftlicher Wirklichkeit aufbaut - man kann diese beiden Formen der Realität m. E. nicht getrennt behandeln, sondern muß sie als Einheit sehen (wie einen Computer mit Betriebssystem).

Gott ist allgemeinem Verständnis wohl eher eine subjektive Realität (Glauben) und damit (nach meinem Verständniss) Bestandteil der wirklichen (messbaren) Realität.

Es gibt Wissenschaftler die vermuten, dass der Mensch alleine durch Willenskraft Quantenzustände beeinflussen kann, die eigentlich nicht deterministisch sein sollten (Telekinese wäre auf diesem Wege erklärbar).

Quantenzustände widerrum stellen unsere Realität dar (objektiv und subjektiv).

Vielleicht ist der GLAUBEN an Gott nichts anderes als eine massenhafte, unbewußte Einflussnahme auf Quantenzustände? Dadurch wird Gott zu einem Bestandteil einer Realität, die wir selber erschaffen.

Das würde auch bedeuten, das Gott aufhört zu existieren, wenn niemand mehr an ihn glaubt.

Heisst es in der Bibel nicht irgendwo, das der Mensch untrennbar mit Gott verbunden ist - was passiert also, wenn niemand mehr an Gott glauben sollte?

Vielleicht ist unsere Realität umgekehrt eine von Gott beeinflusste Menge von Quantenzuständen, dann glaubt Gott irgendwann vielleicht nicht mehr an uns ...
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
saschay2k schrieb:
Subjektive Warnehmung beruht allerdings auf einer Interpretation unserer Umwelt durch eine Hardware (Gehirn), die wiederrum auf wissenschaftlicher Wirklichkeit aufbaut - man kann diese beiden Formen der Realität m. E. nicht getrennt behandeln, sondern muß sie als Einheit sehen (wie einen Computer mit Betriebssystem).

Hmm... ne die sollte man unbedingt getrennt halten. Das Gehirn nimmt ja nicht sich selbst als "wissenschaftliche Wirklichkeit wahr". Das eine ist sein und das andere ist Wahrnehmung.

Gott ist allgemeinem Verständnis wohl eher eine subjektive Realität (Glauben) und damit (nach meinem Verständniss) Bestandteil der wirklichen (messbaren) Realität.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Subjektive Realitäten sind erstens nicht meßbar. Nur weil subjektive Realität im Gehirn entsteht und das Gehirn messbar bzw. Teil der "wissenschaftlichen Realität" ist heisst das nicht, daß das was das Gehirn produziert meßbar und Teil der wissenschaftlichen Realität ist. Wenn ich einen Nintendo Emulator aufm PC laufen hab, hab ich ja trotzdem kein Nintendo-Gerät.

Es gibt Wissenschaftler die vermuten, dass der Mensch alleine durch Willenskraft Quantenzustände beeinflussen kann, die eigentlich nicht deterministisch sein sollten (Telekinese wäre auf diesem Wege erklärbar).

soso. Da würden mich die genaueren Quellen interessieren bzw. vielleicht weisst du ja was näheres: Sind das wirklich Wissenschaftler oder sind die nur Teil der wissenschaftlichen Realität ;-)? Und als wie stark schätzen sie solche Effekte ein? konnten die schonmal empirisch nachgewiesen werden?

Quantenzustände widerrum stellen unsere Realität dar (objektiv und subjektiv).

Das ist fraglich. Sie mögen eventuell die objektive Realität darstellen, aber bei der subjektiven Realität wäre ich mir da noch weniger sicher. Das ergibt sich aber auch schon aus dem ersten Widerspruch den ich geäußert habe.

Vielleicht ist der GLAUBEN an Gott nichts anderes als eine massenhafte, unbewußte Einflussnahme auf Quantenzustände? Dadurch wird Gott zu einem Bestandteil einer Realität, die wir selber erschaffen.

nette Theorie.

Vielleicht ist unsere Realität umgekehrt eine von Gott beeinflusste Menge von Quantenzuständen, dann glaubt Gott irgendwann vielleicht nicht mehr an uns ...

ebenfalls netter Umkehrschluss... Aber wie ich schon sagte, bin ich mit den Prämissen nicht ganz einverstanden.


gruß

the midget (der schon immer überzeugt war, daß Gott nicht an ihn glaubt)
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
Hier einige Links zum Thema Quanten und die Beeinflussung des Zufalls:


Folgendes Experiment wurde in den 70ern in Toronto durchgeführt. Es handelte sich dabei um die Erschaffung einer Realität die vor deren Definition durch die Teilnehmer dee Experiments nicht existierte:
http://www.pararesearchers.org/Ghosts/Article_Five/article_five.html

Weitere Links:
http://diskussion.quantenwelt.de/topic-246.html

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...s_ap_i1_xgl/028-1623049-1313363&tag=wv2020-21

Folgendes Buch (wenn auch fiktiv, aber auf Basis des "Philip-Experiments") befasst sich mit dem gleichen Thema:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...ref=pd_ka_2/028-1623049-1313363&tag=wv2020-21
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
ach auf sowas wolltest du jetzt hinaus?

da bleib ich mal lieber aussen vor...

kann ich nämlich nicht ernst nehmen das ganze...

sorry

gruß

the midget
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
Ich habe für meine Idee über die Realität zwei Denkansätze verknüpft:

1. Beeinflussung der Realität durch den Menschen und

2. Anton Zeilinger:
"Und die Quanten, die kleinsten nicht mehr zerlegbaren Einheiten in der Natur, verhalten sich auch zufällig, d.h. das fundamentale Ursache-Wirkungs-Prinzip bricht zusammen, die Dinge geschehen ohne wohldefinierte Ursache."

Tun sie das Wirklich ... ?
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
saschay2k schrieb:
2. Anton Zeilinger:
"Und die Quanten, die kleinsten nicht mehr zerlegbaren Einheiten in der Natur, verhalten sich auch zufällig, d.h. das fundamentale Ursache-Wirkungs-Prinzip bricht zusammen, die Dinge geschehen ohne wohldefinierte Ursache."

Tun sie das Wirklich ... ?

Ja!

gruß

the mgdeit
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
the_midget schrieb:
Messen ist ein Vorgang bei dem etwas objektiviert wird. Etwas das objektiviert ist, ist nicht subjektiv. Folglich sind subjektive Realitäten nicht messbar.

:twisted:

gruß

the m.

ich kann doch wohl subjektive ansichten objektiv erfassen...?

du haust ja die gesamte empirische sozialforschung übern haufen...

:gruebel:
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
antimagnet schrieb:
the_midget schrieb:
Messen ist ein Vorgang bei dem etwas objektiviert wird. Etwas das objektiviert ist, ist nicht subjektiv. Folglich sind subjektive Realitäten nicht messbar.

:twisted:

gruß

the m.

ich kann doch wohl subjektive ansichten objektiv erfassen...?

du haust ja die gesamte empirische sozialforschung übern haufen...

:gruebel:

Da würde ich the_midget sogar zustimmen: du kannst behavioristisch vorgehen oder auch Leute direkt befragen, Hypothesen bilden, Statistiken aufstelle - aber damit hast du noch lange keine subjektiven Ansichten erfasst. Das heißt, du weißt nicht, ob du sie erfasst hast. Sicher hast du nur das Verhalten erfasst....
Man könnte das Ganze natürlich auch biologistisch betrachten und auf weitere Fortschritte in der Neurobiologie warten :twisted:
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
Realität als Ausdruck des Wahrgenommenen ist nicht unbedingt = Echt-Sein-heit, soweit ich das mitkriege.
Unsere Wirklichkeit scheint Erzeugnis unserer Wahrnehmung im Dialog mit Umgebung und Anderer Erfahrungsinhalte zu sein.
Subjektive Realitäten sind wohl am Ehesten noch vergleichbar. Jede für sich dürfte im Detail individuell sein, objektive Realität in Reinkultur müsste das sein was ich mal "unabhängige Wirklichkeit" getauft habe.
Also Natur der Dinge, oder Sein-heit des Existenten.

Subjektives objektiv erfassen hieße doch im Selbstversuch "sich unabhängig vom eigenen Einfluss zu betrachten".
Das geht ja nie besonders gut oder hängt davon ab wie weit man sich außer sich stellen kann, doch ein gewisser Eigeneinfluss bleibt unumgehbar vorhanden. Allerdings macht es die Objektivität von außen Betrachtenden durch deren Gebundenheit an Eigensubjektivität nicht viel einfacher...

Ob der Mensch in der Lage ist willentlich Quantenzustände zu beeinflussen, oder ob das nur innerhalb des Partikelsturmes nicht ohnehin geschieht, den sein Körper / Dasein darstellt , können wir gar nie so genau feststellen, weil wird nicht wissen wann sich etwas verändert weil wir den Impuls setzen, oder ob es sich nicht ohnehin verändern würde, auch wenn keine Menschen da wären um dies festzustellen.
Quantenzustände sind an sich menscherdachte Kategorie. So wie Meter und Kilogramm.
Ob in der Echtheit der Dinge so etwas wie Quanten existieren wissen wir nicht. Wenn Wahrnehmung Hilfslinienbild für unsere Sinne ist, sind wir die Erschaffer der Einteilung "Quantenzustand"

Hier müssen wir wohl sehen ob der Glaube den Berg versetzt, oder ob wir trotzdem geradewegs drauf knallen.

Gott als Bestandteil einer ( innerlich virtuellen ) Realität, die wir zusammen erschaffen --- da würde ich zustimmen. Wir, bzw. die Gläubigen erschaffen Gott. Donald Duck oder Peter Pan sind ebenso Bestandteil dieser Art Realität, Fantasie ebenso wie Wunschgedanke, das Konzept von Recht und Ordnung oder Werte und Tugenden. Sie können nur innerhalb unserer Bewusstseinswelt existieren, weil wir die in sie gelegten Forderungen beleben und einhalten. Viele von uns zumindest.
Somit auch logisch dass Gott untrennbar mit den Menschen verbunden steht.
Die Idee zu Gott entstand durch den Menschen erst und kann nur durch sein Aufrechterhalten der Idee und dem Mit - Teilen mit den Anderen diese Form von gesellschaftlicher als auch individuell subjektiver Wahrnehmungsrealität einnehmen.

Was wäre wenn Niemand mehr an Gott glaubte ? Gott geriete in Vergessenheit, die Idee von Gott würde sich umformen, sich weiterentwickeln oder verschwinden. So wie ein Konzept für ein Bild nach des Künstlers Tod nicht mehr existierte, wenn er es nie gemalt hat.

My 5 Cent.
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
Realität als Ausdruck des Wahrgenommenen ist nicht unbedingt = Echt-Sein-heit, soweit ich das mitkriege.
Unsere Wirklichkeit scheint Erzeugnis unserer Wahrnehmung im Dialog mit Umgebung und Anderer Erfahrungsinhalte zu sein.
Subjektive Realitäten sind wohl am Ehesten noch vergleichbar. Jede für sich dürfte im Detail individuell sein, objektive Realität in Reinkultur müsste das sein was ich mal "unabhängige Wirklichkeit" getauft habe.
Also Natur der Dinge, oder Sein-heit des Existenten.

Subjektives objektiv erfassen hieße doch im Selbstversuch "sich unabhängig vom eigenen Einfluss zu betrachten".
Das geht ja nie besonders gut oder hängt davon ab wie weit man sich außer sich stellen kann, doch ein gewisser Eigeneinfluss bleibt unumgehbar vorhanden. Allerdings macht es die Objektivität von außen Betrachtenden durch deren Gebundenheit an Eigensubjektivität nicht viel einfacher...

Ob der Mensch in der Lage ist willentlich Quantenzustände zu beeinflussen, oder ob das nur innerhalb des Partikelsturmes nicht ohnehin geschieht, den sein Körper / Dasein darstellt , können wir gar nie so genau feststellen, weil wird nicht wissen wann sich etwas verändert weil wir den Impuls setzen, oder ob es sich nicht ohnehin verändern würde, auch wenn keine Menschen da wären um dies festzustellen.
Quantenzustände sind an sich menscherdachte Kategorie. So wie Meter und Kilogramm.
Ob in der Echtheit der Dinge so etwas wie Quanten existieren wissen wir nicht. Wenn Wahrnehmung Hilfslinienbild für unsere Sinne ist, sind wir die Erschaffer der Einteilung "Quantenzustand"

Hier müssen wir wohl sehen ob der Glaube den Berg versetzt, oder ob wir trotzdem geradewegs drauf knallen.

Gott als Bestandteil einer ( innerlich virtuellen ) Realität, die wir zusammen erschaffen --- da würde ich zustimmen. Wir, bzw. die Gläubigen erschaffen Gott. Donald Duck oder Peter Pan sind ebenso Bestandteil dieser Art Realität, Fantasie ebenso wie Wunschgedanke, das Konzept von Recht und Ordnung oder Werte und Tugenden. Sie können nur innerhalb unserer Bewusstseinswelt existieren, weil wir die in sie gelegten Forderungen beleben und einhalten. Viele von uns zumindest.
Somit auch logisch dass Gott untrennbar mit den Menschen verbunden steht.
Die Idee zu Gott entstand durch den Menschen erst und kann nur durch sein Aufrechterhalten der Idee und dem Mit - Teilen mit den Anderen diese Form von gesellschaftlicher als auch individuell subjektiver Wahrnehmungsrealität einnehmen.

Was wäre wenn Niemand mehr an Gott glaubte ? Gott geriete in Vergessenheit, die Idee von Gott würde sich umformen, sich weiterentwickeln oder verschwinden. So wie ein Konzept für ein Bild nach des Künstlers Tod nicht mehr existierte, wenn er es nie gemalt hat.

My 5 Cent.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
antimagnet schrieb:
the_midget schrieb:
Messen ist ein Vorgang bei dem etwas objektiviert wird. Etwas das objektiviert ist, ist nicht subjektiv. Folglich sind subjektive Realitäten nicht messbar.

:twisted:

gruß

the m.

ich kann doch wohl subjektive ansichten objektiv erfassen...?

du haust ja die gesamte empirische sozialforschung übern haufen...

:gruebel:

Wie ich schon sagte du kannst die objektivieren. Du weisst doch sicher, wie schwer es ist subjektive Ansichten zu operationalisieren.
Denoch gilt jawohl die Erkenntnistheorie auch für die empirische Sozialforschung. Ich würd die deswegen nicht übern haufen werden, aber sie hat nunmal eine eingeschränkte Aussagekraft. Je subjektiver es wird, desto schwieriger. Oder kennst du einen wissenschaftlichen Test der den Glauben an Gott objektiv erfasst?

Du kannst sie zwar fragen, ob und wie sehr sie an Gott glauben, aber dann weisst du hinterher immer noch nicht was Glauben ist. Das weisst du nur wenn du es selber tust und dann ist es immer noch ungewiss ob es bei anderen das gleiche ist wie bei dir. Im Endeefekt erhälst du Aussagen darüber was die Leute glauben was Glauben ist. Für die Sozialforschung reicht das auch in der Regel, weil sie beschäftigt sich ja auch nur mit der sozialen Realität. Einem mit Methoden der empirischen Sozialforschung arbeitenden Religionssoziologen geht es ja nicht darum zu beweisen, daß Gott existiert, sondern er will wissen was der Glaube daran für Auswirkungen auf die soziale Realität hat.

Der Glaube an Gott ist nicht das gleiche wie Gott als seiende Realität. Das muss man getrennt halten, und das hab ich ja bereits am hier vorliegenden Ansatz kritisiert.

gruß

midget

gruß

the midget

EDIT: Mit dem was Insular Mind schreibt kann ich mich sehr gut anfreunden. Darf ich die 5 Cent jetzt behalten? ;-)
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
also kann ich doch wohl die subjektive realität (ich glaube an gott) objektiv erfassen.


vielleicht haben wir uns auch nur missverstanden. die objektive erhebung subjektiver realitäten führt natürlich nicht zu ermittlung der objektiven realität. wenn ich objektiv festgestellt habe, dass milliarden menschen an gott glauben, ist dessen existenz natürlich noch nicht bewiesen.

vielleicht reiben wir uns auch am wort "objektiv". objektiv heißt für mich nicht die ultimative wahre wahrheit (wie sollte man auch die erkennen können?). objektiv ists, wenn zwei unterschiedliche beobachter die gleiche beobachtung machen, das gemessene also unabhängig vom messenden ist.

vielleicht liegt ein missverständnis auch darin, dass man die gesamte subjektive realität eines menschen objektiv messen könnte. dem ist natürlich nicht so - man kann rein gar nix in seiner gesamtheit messen, zumindest nicht, wenn es sich um die komplexen phänomene der realität handelt...
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
antimagnet schrieb:
also kann ich doch wohl die subjektive realität (ich glaube an gott) objektiv erfassen.


vielleicht haben wir uns auch nur missverstanden. die objektive erhebung subjektiver realitäten führt natürlich nicht zu ermittlung der objektiven realität. wenn ich objektiv festgestellt habe, dass milliarden menschen an gott glauben, ist dessen existenz natürlich noch nicht bewiesen.

genau so meinte ich das ;-)

oder nochmal anders gesagt: Die "objektive" Erhebung subjektiver Realitäten (bzw. deren Ergebnis) ist eben nicht das gleiche wie die subjektiven Realitäten. Man darf die Abbildung nicht mit dem von ihr gezeigten verwechseln.


Lieber Missverständnis als gar kein Verständnis...

gruß

the m-i-d-g-e-t
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Prof. Anton Zeilinger schrieb:
Und die Quanten, die kleinsten nicht mehr zerlegbaren Einheiten in der Natur, verhalten sich auch zufällig, d.h. das fundamentale Ursache-Wirkungs-Prinzip bricht zusammen, die Dinge geschehen ohne wohldefinierte Ursache.

Schweres Thema, besonders schwierig ist die verbale Umsetzung und Verarbeitung dessen was da auf subatomarer Ebene passiert.

saschay2k schrieb:
Vielleicht ist der GLAUBEN an Gott nichts anderes als eine massenhafte, unbewußte Einflussnahme auf Quantenzustände? Dadurch wird Gott zu einem Bestandteil einer Realität, die wir selber erschaffen.

Hier wirds noch schwieriger, weil Gott ein absolut überstrapaziertes Wort ist, unter dem verschiedene Leute verschiedenes verstehen. Als Grundlage einer Diskussion ist das ziemlich problematisch.

Was man aber als vorläufiges Fazit sagen kann, ist folgendes:

Quanten verhalten sich immer bezugnehmend auf den Beobachter. Leichtes Beispiel:

Du hast als Quant ein Photon, also das kleinste Teilchen des elektromagnetischen Feldes und schickst das geradeaus, bis es an eine Y-förmige Kreuzung kommt. [eigentlich nimmt man bei solchen Versuchen Elektronen, weil man an deren Spin ziemlich viel ablesen kann, aber darum geht es jetzt hier nicht] Jetzt muss sich das Photon - wenn es sich so verhält wie ein Mensch oder ein anderes materielles Objekt - entscheiden, ob es an der Kreuzung rechts oder links abbiegt.

Um überprüfen zu können, ob es rechts oder links lang "gelaufen" ist, müssen wir zwei Messgeräte anbringen. Eines links, eines rechts. Als nächstes führen wir die beiden Bahnen wieder zusammen, so dass sich das Photon aussuchen kann, ob es von A nach B den rechten oder den linken Weg nehmen möchte.

Und jetzt kommt das Entscheidende: Unsere Messung.

Wenn wir nachgucken, ob das Photon den linken Weg nimmt, dann nimmt es auch den linken Weg. Immer. Und wenn wir nachschauen, ob es den rechten Weg nimmt, dann finden wir es tatsächlich immer rechts.

Jetzt könnte man denken: "Aha! Wenn das Quant immer wenn ich nach rechts gucke den rechten Weg genommen hat und immer wenn ich nach links schaue den linken, dann nimmt es wahrscheinlich einfach irgendwie beide Wege gleichzeitig."

Aber weit gefehlt! Denn wenn man einfach beide Wege nachguckt, also rechts und links gleichzeitig überprüft, so nimmt das Quant mal den rechten, mal den linken Weg, fifty-fifty.

Stellt sich einem die Frage: Wenn ich links gucke, und das Quant links auftaucht, woher "weiß" das Quant, bevor ich messe, dass ich dies gleich links und nicht rechts tun werde? Denn - wenn sich Quanten wie alle anderen physikalischen Objekte verhaten sollen - muß es ja schon vor der Messung wissen, wo ich messen werde, um rechtzeitig dorthin aufbrechen zu können.

Hier bleiben nur wenige mögliche Schlußfolgerungen:

1. Das Quant "weiß" irgendwie schon vorher, wo ich gleich nachgucken würde.
2. Das Quant nimmt immer beide Wege - wir sind nur nicht in der Lage so etwas wahrzunehmen und zu messen, weswegen es für uns so aussieht als ob, so lange wir nur eine Seite messen, das Quant immer dort ist wo wir nachgucken, während es bei der Messung beider Wege zwar auch zunächst beide Wege nimmt, wir dies aber nicht feststellen können.

Interessant ist daran unter anderem, dass der Beobachter, der sich aussucht, ob er links oder rechts nachsehen will, damit den Weg des Quants vorweg bestimmt.

Man kann Quanten als Wellenfunktion betrachten. In diesem Fall schwappt eine Quanten-Welle beide Wege entlang - bis wir messen. Dann kollabiert die Wellenfunktion und es manifestiert sich ein Messergebnis, das jedoch nicht mehr der Wellenfunktion entspricht, sondern nur noch eine punktuelle Aussage über einen Teil der kollabierten Wellenfunktion macht.

Niels Bohr hat einmal um diesen Effekt metaphorisch zu erläutern gesagt: "Der Mond ist nur da, wenn ihn jemand anguckt."

Du sagst: Wenn wir aufhören an Gott zu glauben, ist er weg. Die Quantenphysik sagt aber eigentlich eher das Umgekehrte: Wenn uns - die wir aus Quanten bestehen - nicht ständig jemand beobachten würde, dann wären wir nicht hier! Wir wären nur eine Wellenfunktion ohne konkrete Manifestation.

Ich bin zwar Agnostiker und entwickle mich stetig Richtung Atheismus, aber an dem Punkt scheitert meine Skepsis. :wink:
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
@ Aphorismus

In diesem Zusammenhang ist Schrödingers Katze aber auch recht interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze

Der Quantenzustand ist unbestimmt, bis er gemessen wird. Die Messung bestimmt also das Messergebniss. Der Mensch als Bestandteil der Objektiven Realität, beeinflußt das Verhalten der objektiven Realität auf Quantenebene - nichts anderes zeigt dieses Experiment ...

... und genau darauf wollte ich hinaus.

Gedanken und Warnehmungen als Teil oder Quintessenz einer auf Quanten aufgebauten Realität sind auf Quantenebene messbare (oje - schon wieder eine Messung) Zustände eben jener Quanten, die momentaner Bestandteile dieses von uns warnehmbaren Prozesses sind. "Momentan" deswegen, weil an dieser Stelle auch noch die Heisenbergsche Unschärferelation ein Wörtchen mitzureden hat.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ Sascha:

Sascha schrieb:
Gedanken und Warnehmungen als Teil oder Quintessenz einer auf Quanten aufgebauten Realität sind auf Quantenebene messbare (oje - schon wieder eine Messung) Zustände

Ähem... Ich halte das für einen Schritt zuviel. "Gedanken" und "Wahrnehmungen" haben für meine Begriffe nichts mit Quanten zu tun. Oder noch anders formuliert: Das Wort "Gedanke" ist schwammig, was genau ist ein Gedanke?

Schrödingers Katze ist natürlich das Parade-Beispiel für die Bedeutung des Beobachters in der Quantenphysik. Wenn du so willst, sind das die beiden Grenzen: Alles ist da, weil wir es dorthin gucken (Schrödingers Katze) und wir können das, was wir betrachten wollen, niemals komplett sehen (Heiseinbergs Unschärferelation).
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ich hatte zwar mal nen link, wo es wissenschaftlern gelungen sei, den sprung zwischen quantenwelt und objektwelt zu überbrücken - aber ich frag jetzt mal trotzdem: wieso soll das, was für quanten gilt, auch für uns größere objekte gelten?


die katze und der mond, das sind doch nur beispiele aus der objektwelt, um die wunderbare welt der quanten zu illustrieren. es sollte damit gezeigt werden, dass in der quantenwelt unvorstellbares passieren kann. daraus kann jedoch nicht geschlossen werden, dass die objektwelt sich genau so unvorstellbar verhält.


oder doch?


:gruebel:
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ antimagnet:

Du sprichst in den Raum, wen meinst du?


Ausserdem, kann es sein, dass du ein Wort übersehen hast?

Aphorismus schrieb:
Niels Bohr hat einmal um diesen Effekt metaphorisch zu erläutern gesagt: "Der Mond ist nur da, wenn ihn jemand anguckt."

Der Übergang von Quanten zu Objekten vollzieht sich logisch transitiv. Atome verhalten sich so und so, Atome bestehen aus Quanten, also verhalten sich auch die Atome nur so und so als Folge des Verhaltens der Quanten. What`s the problem?
 

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