Armenien-Resolution im Bundestag: Angst vor Ankara

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"Deutsche Militärs an der Planung beteiligt gewesen"
Gauck ging auch auf die Rolle des im Ersten Weltkrieg mit dem Osmanischen Reich verbündeten Deutschen Reichs ein. Dieses habe nicht nur von dem Vernichtungswillen gegen die Armenier gewusst, sondern deutsche Militärs seien "an der Planung und zum Teil auch an der Durchführung der Deportationen beteiligt gewesen".

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Deutsche Mitschuld?: Gauck bezeichnet Massaker an Armeniern erstmals als "Volkermord" - FOCUS Online

ich war nicht dabei

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Die Historie ändert sich nicht, egal ob ein Aurum dabei war oder nicht. Das Problem mit den Völkermorden ist doch, dass die Masse der Menschen in diesen Fällen nicht historisch denken kann sondern sich entweder selbst als Opfer sieht oder zu Unrecht (weil sie ja nicht dabei waren) als Mörder verunglimpft. Viele sehen sich auch als Anwalt der Opfer und damit vermeintliche Widerstandskämpfer. Das historische Ereignis wird also auf die Gegenwart und die eigene Person übertragen und dadurch wird das historische Ereignis unweigerlich in die aktuellen Konflikte hineingezogen - wodurch die Debatte also in Wahrheit gar nicht über die Historie geführt wird, sondern die Historie wird zum Werkzeug der aktuellen Streiterei.
Deswegen ist das Ganze so ein Minenfeld.
Deswegen wird aus der Anerkennung des Völkermords gleich allgemein Türkenfeindlichkeit abgeleitet bzw. manche sind tatsächlich Türkenfeindlich und beschäftigen sich deshalb mit dem Völkermord, der ihnen sonst völlig egal wäre. usw. usf.

Mittlerweile kann ich bei solchen Diskussionen nur noch den Film "WarGames" zitieren: The only winning move is not to play.

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@Viminal, wüsste nicht was ich damit zu tun habe ^^

wer spielt unschuldig naiv gefragt?

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@Aurum:
Ich sage nicht dass du etwas damit zu tun hast - aber warum fühlst DU dich bemüßigt zu betonen dass Du nichts damit zu tun hast, wenn der historische Fakt erwähnt wird, dass im ersten Weltkrieg deutsche Militärs an türkischen Operationen gegen die Armenier beteiligt waren?
Bestenfalls kann man doch darüber diskutieren ob das so historisch korrekt ist. Aber warum fühlst Du die Notwendigkeit zu erklären du warst nicht dabei? Mal abgesehen davon dass dies jedem klar sein sollte, spielt es absolut keine Rolle für das eigentliche Thema. Deine Reaktion ist nur damit erklärbar, dass Du die Vergangenheit auf deine Gegenwart beziehst und dich irgendwie persönlich angesprochen fühlst.

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@Viminal - ich war nicht dabei, ich bin kein Zeuge, mein Geschichtslehrer hat auch nie thematisiert.
Es steht so in der Geschichte geschrieben und Gauck hat es erwähnt, ich war aber nicht dabei und kann nichts bezeugen.

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Viminal schrieb:

Die Historie ändert sich nicht, egal ob ein Aurum dabei war oder nicht. Das Problem mit den Völkermorden ist doch, dass die Masse der Menschen in diesen Fällen nicht historisch denken kann sondern sich entweder selbst als Opfer sieht oder zu Unrecht (weil sie ja nicht dabei waren) als Mörder verunglimpft.

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Genau. Und daher ist es auch absolut nachvollziehbar, wenn hier lebende Türken, die sich derart als Mörder verunglimpft sehen, türkischstämmige Bundesabgeordnete oder deren Kinder (!) mit dem Tode bedrohen. :grin:

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Ich habe ein sehr plakatives Bild im Kopf, wenn ich derzeit Erdogan denke. Ich sehe ihn wie er die Flüchtlingen mit einem Hundehalsband zurück hält, wie Jemand der seinen scharfen Hund zurück hält und damit droht ihn los zu lassen, wenn man nicht spurt. Ich bin mir sicher die Bundesregierung wollte ihn damit zeigen "bis hier hin und nicht weiter".

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finde es eigentlich einen schlauen schachzug, wenn auch aus den falschen gründen....


'ja, wir haben X juden ermordet, ja, wir sind schuld an X toten armeniern, und ja, auch in namibia haben wir scheisse gebaut'.....


wer bekennt sich sonst noch so 'schuldig' ?







mir fällt da so einiges ein, was nicht sooooo ganz ok war....

wird evtl nicht viel kommen, doch ein versuch ists wert....

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Bei jenem Völkermord waren außer den Armenieren auch noch andere christliche Grppen betroffen, von denen kaum jemand weiß oder redet:

Der Völkermord an den syrischen Christen bezeichnet Ereignisse von 1915 bis 1917 während des Ersten Weltkrieges unter der Herrschaft der 1908 an die Macht gekommenen Jungtürken im damaligen Osmanischen Reich und der iranischen Grenzregion, die gleichzeitig mit dem Völkermord an den Armeniern und den Verfolgungen der Griechen geschahen. Der Völkermord wird auf Aramäisch Sayfo oder Seyfo („Schwert“, Syrisch-Aramäisch: ܣܝܦܐ) genannt.

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Und:

Es waren die aramäischsprachigen, christlichen Volksgruppen der Aramäer, Assyrer und Chaldo-Assyrer betroffen. Die Namen der einzelnen christlichen Gemeinschaften differieren. Es ist umstritten, ob es sich bei den unterschiedlichen Bezeichnungen Assyrer, Aramäer, Chaldo-Assyrer bzw. Assyro-Chaldäer oder Nestorianer um ein oder mehrere Völker handelt. Ihre heutige Eigenbezeichnung lautet Suryoye, während sie im Deutschen als syrische Christen bezeichnet werden.
Diese Volksgruppen waren religiös und ethnisch heterogen, ohne einheitliche kulturelle und nationale Identität. Die von der osmanischen Verwaltung geförderte religiöse Vielfalt und Konkurrenz unter den orientalischen Kirchen verhinderte einen Erfolg panassyrischer Bestrebungen.
Schon bei den Massakern an den Armeniern 1894–1896 waren auch andere christliche Bewohner im Osten des Reiches betroffen. Bei antichristlichen Pogromen in Diyarbakır oder Urfa starben bis zu 55.000 Aramäer und Assyrer, etwa 100.000 wurden gezwungen, zum Islam überzutreten.

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Volkermord an den syrischen Christen – Wikipedia
Und von all dem will die heutige offizielle Türkei nichts wissen.
Sondern ist auch noch empört, wenn man sie - sehr zu Recht - daran erinnert.

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man könnte auch in der etwas jüngeren vergangenheit bzw der gegenwart kramen....


was da so alles passiert, huiuiui !

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Und hier nun die Rache des kleinen Mannes in Sachen Armenien-Resolution:

Armenien-Resolution: Islamverband lädt Staatsministerin aus

Die SPD-Politikerin Özoguz stimmte im Bundestag nicht gegen die Armenien-Resolution. Der Islamverband Ditib hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung deshalb von einem gemeinsamen Fastenbrechen ausgeladen.

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Armenien-Resolution: Islamverband Ditib ladt Aydan Ozoguz aus - SPIEGEL ONLINE

Jene Türken haben fürwahr keinen Grund, nun die Beleidigten zu spielen.

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Nun spielt die Türkei heute bei der Fußball-EM gegen Spanien.
Frage: Was hat die Türkei denn bei der EM verloren?
Sie gehört weder geographisch (mit einer winzigen Ausnahme) noch kulturell zu Europa.
Und gerade jetzt, wo die Türkei mit absolut widerlicher und widerwärtiger Selbstgerechtigkeit reagiert, wenn sie an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten erinnert wird, hat sie in Europa schon mal GANZ UND GAR NICHTS verloren.

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Was hat Australien beim Eurovision Song Contest verloren?
Antwort: Wenn's ums Geld geht, geht alles.

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Millionen Türken leben in europäischen Ländern. Weil eine Regierung, die längst passé ist, einen Völkermord begangen hat, ist es schon fraglich, nach 100 Jahren politisch deswegen zu reagieren, geradezu bescheuert, den Sport dafür zu mißbrauchen. Nimm Deine Ausländerfeindlichkeit und mach Dir eine Suppe daraus - aber iß sie selbst.

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Ah ja, "die Türkei mit absolut widerlicher und widerwärtiger Selbstgerechtigkeit reagiert" (Manesse)
Die ganze Türkei also!
Goil, dann waren auch alle deutschen Schuld am Holocaust!
Vllt. solltest du außer deinen [...] dt.Freunden auch mal Außengeländer, wie beast immer so schön formuliert hat, kennenlernen!

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Diese Armenien-Resolution ist nun im Vergleich eher eines der kleineren Probleme geworden, das wir mit Ankara haben ...