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Die Macht der Verführung

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Macht der Verführung

Ist es denn wirklich so schwer zu glauben, dass es Leute gibt die Trump für weniger schlimm halten als Clinton?
Und fällt einem dazu wirklich nichts besseres ein, als zig Millionen wildfremde Menschen als Vollidioten abzustempeln?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Die Macht der Verführung

Goil, die chinesischen Herrscher flippen aus, weil die taiwanesische Präsidentin Trumpete zu seinem Wahlsieg gratuliert und er auch mit ihr gesprochen hat.
Putin war ja froh, dass Trumpete gewonnen und geglaubt hat, dass sich die Beziehungen USA-Russland jetzt verbessern werden und jetzt soll 'Mad Dog' Mattis Verteidigungsminister werden, der als Hardliner gegenüber Russland gilt.
Das wird noch recht lustig werden!
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Die Macht der Verführung

Ja, überzeugend geschrieben.
Aber in der Praxis? Mich interessant die Übersetzung von Wahlergebnissen in praktische Macht.
Das es Probleme in allen real existierenden Staatsformen gibt habe ich oben schon geschrieben.
In Deutschland konkret sehe ich die Sache eher so: Auf die konkreten Entscheidungen der Regierung, der Parlamente usw. haben die Wähler keinen wirklichen Einfluss. Die bereits fast sprichwörtlich gewordenen gebrochenen Wahlversprechen sind dafür nur ein Beleg. Am ehesten Einfluss auf konkrete Entscheidungen nehmen hier noch die diversen Volksentscheide - als Beispiele führe ich mal an Dresdner Waldschlößchenbrücke, Berlin Tempelhofer Feld, Stuttgart 21. Die aber zeigen auch, wie konsterniert dann meistens die Verlierer reagieren.
Was aber die Wähler in Deutschland durchaus tun ist Personalentscheidungen zu treffen. Es werden die Leute bestimmt, welche die Regierung bilden - und wie sich in der Vergangenheit durchaus immer mal wieder gezeigt hat, kann sich kein regierender Politiker sicher sein die nächste Wahl auf seinem Posten wirklich zu überstehen. Kohl dachte nach seinen 16 Jahren sicher auch, er wäre der König und die Deutschen würden ihn immer weiter wählen ... Fehlanzeige.
Damit sind die deutschen Wähler eher in der Rolle eines Aufsichtsrates einer AG - sie haben nicht wirklich Einfluss auf die Geschäftsentscheidungen des Vorstandes, wechseln diesen aber aus.
... und das ist eben der Punkt den ich oben versuchte klar zu machen. Die Wähler haben diese Macht in einer Demokratie, auch in einer in der Realität mangelhaften. In einer Nicht-Demokratie müssen anderen Kräfte dafür sorgen, dass schlechte Herrschereliten abgelöst werden.

Mit all diesen Dingen muss man sicherlich in einer Demokratie leben. Da der Wählerwillen aber gar nicht so eindeutig ist und eine knappe Mehrheit oftmals auch Zufallscharakter haben kann (Wahlbeteiligung - Wetter, Wahlverfahren,zeitnah schockierende politische Nachricht), sollte man bei relevanten Entscheidungen vielleicht bei Volksabstimmungen ein Mindestzustimmungsrate von 60 % festsetzen (bei entsprechend hohem Quorum), Bsp. Brexit.
Es gibt bei Volksabstimmungen solche Regeln. Nur gibt es bei jeder Art der Regelung eine Möglichkeit der knappen Entscheidung und die Verlierer finden immer einen Weg den Volksentscheid für eigentlich undemokratisch zu erklären.
Aber auch hier gilt: Man sollte die Schwächen der Realität lieber hinnehmen, denn die Alternative heißt keine Volksabstimmungen sondern par ordre du mufti - und dann ist die einzige mögliche Einflussnahme durch die kleinen Leute wieder die Revolution.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.184
AW: Die Macht der Verführung

sollte man bei relevanten Entscheidungen vielleicht bei Volksabstimmungen ein Mindestzustimmungsrate von 60 % festsetzen (bei entsprechend hohem Quorum), Bsp. Brexit.

Damit läge die Entscheidung über den Ausgang des Volksentscheides dann in der Hand desjenigen, der die Frage formuliert.

Soll UK aus der EU austreten? 60 % Zustimmung erforderlich.

Oder: Soll UK in der EU verbleiben? 60 % Zustimmung erforderlich.

Wir können natürlich einen konservativen Bias einbauen und für alle Veränderungen 60 % verlangen, oder einen Dummer-Pöbel-Aufschlag für die Antwort, die jeweils dem Parlamentswillen widerspricht.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Die Macht der Verführung

"Was aber die Wähler in Deutschland durchaus tun ist Personalentscheidungen zu treffen. Es werden die Leute bestimmt, welche die Regierung bilden "(Viminal)
So weit mir bekannt, wählen die Wähler Parteien und damit auch den zukünftigen Bundeskanzler.
Wie der dann sein Regierungspersonal bestimmt, liegt nicht mehr in der Hand der Wähler oder glaubt ijemand ernsthaft, das Volk hätte Uschi als Verteidigungsministerin gewollt?
Bei Volksentscheids bin ich zwiespältig, denn ich hab' nicht viel Vertrauen in die breite(sic!)Masse, in die Politickser ja sowieso nicht.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Die Macht der Verführung

So weit mir bekannt, wählen die Wähler Parteien und damit auch den zukünftigen Bundeskanzler.
Wie der dann sein Regierungspersonal bestimmt, liegt nicht mehr in der Hand der Wähler [...]
Und das ist auch sinnvoll. Oder würdest Du eine anspruchsvolle Aufgabe mit einem Team angehen wollen, das Du nicht einmal selbst zusammenstellen darfst und wo Dir wahrscheinlich die Menschen als engste Mitarbeiter zur Seite gestellt werden, die eindrucksvolle Reden halten oder über das größte Gesichtskapital verfügen?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Macht der Verführung

Damit läge die Entscheidung über den Ausgang des Volksentscheides dann in der Hand desjenigen, der die Frage formuliert.

Soll UK aus der EU austreten? 60 % Zustimmung erforderlich.

Oder: Soll UK in der EU verbleiben? 60 % Zustimmung erforderlich.

Wir können natürlich einen konservativen Bias einbauen und für alle Veränderungen 60 % verlangen, oder einen Dummer-Pöbel-Aufschlag für die Antwort, die jeweils dem Parlamentswillen widerspricht.
"Konservativer Bias" -ein schöner Ausdruck. Für alle Veränderungen minimal 60 % verlangen, das wäre doch sinnvoll (+ ein gewisses Quorum von über 50 %).

Es ist leider so, dass der Volkswillen von Größen abhängt, die manipulierbar sind.
Mal ein Bsp. In meinem Heimatort hatte es der CDU-Bürgermeister schwer, denn er besaß nur eine Minderheit im Stadtrat.
Nun hat man bei der Stadtratwahl die beliebte CDU-Bürgermeisterin "listigerweise" auf Platz 1 der Liste gesetzt - trotz der Trennung von Amt und Mandat - Plötzlich gab es einen Erdrutsch-Sieg der CDU mit über 60 %.

Abstimmungsergebnisse bei Volksabstimmungen hängen oft von der Formulierung ab. Ist das "Abstimmungsziel" positiv formuliert (z. B. "Unterstützen Sie"),vielleicht noch mit einem additiven Text positiv konnotiert und mit "Ja" zu beantworten, erhöht das die Siegerchancen.

Auf dem Wahlzettel wird eine einzige Frage gestellt: „Unterstützen Sie die Unabhängigkeitserklärung der Volksrepublik Donezk?“ Wer bei der Frage mit "Nein" stimme, entscheide sich für den „Verbleib in der heutigen, faschistischen Ukraine“ sagte Roman Ljagin, der sich "Vorsitzender der Zentralen Wahlkommission der Volksrepublik Donezk" nannte.[SUP][10][/SUP]

Referendum im Osten der Ukraine 214 – Wikipedia

Ich behaupte mal, die Formulierung "Sind Sie gegen eine Abspaltung der Republik Donezk von der Ukraine" hätte weniger Stimmen gebracht.
 

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