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Das Fermi Paradoxon

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Die Neuentdeckung des Fermi-Paradoxons | WISSEN BLOGGT

Angenommen es gibt eine bestimmte Menge an erdähnlichen Planeten im Universum ist die Frage wieso es in diesem langen Zeitraum seit das Universum existiert noch keine intelligente Lebensform geschafft hat den Großteil unserer Galaxis zu bevölkern. Es wäre naheliegend daß das passiert, und wenn dann einfach durch "Von Neumann Sonden", das sind selbstreplizierende Sonden die sich exponentiell verteilen.

Ray Kurzweil hat folgende Theorie aufgestellt. Wenn eine Zivilisation Radiowellen aussenden kann wird sie in 200-2200 Jahren eine Typ II Zivilisation werden welche ihr gesamtes Sonnensystem kolonisiert hat. So eine Zivilisation sollte in 7500 Jahren zu einer Typ III Zivilisation werden welche die Galaxis kolonisiert oder zumindest erforscht hat.

Das Universum ist 13,82 Milliarden Jahre alt, 7500 Jahre sind zeitlich gesehen bedeutungslos. 7500 Jahre erscheinen kurz, der entscheidende Punkt ist aber exponentielles Technology Wachstum. (Stichwort Reiskorn und Schachbrett)

Ein naheliegender Erklärungsversuch wäre das die Erde tatsächlich im Moment einzigartig ist und wir haben aktuell schon die höchste Entwicklungsstufe.

Andere Erklärungen.

Die Zoo Theorie. Außerirdischen haben das Universum bevölkert, beobachten uns schon ewig, aber geben sich uns nicht zu erkennen um unsere Entwicklung nicht zu stören. Dagegen würde sprechen daß das für einige Zivilisationen gilt, aber nicht für alle.

Die Entwicklung der virtuelle Realität.Diese ist irgendwann so perfekt das wir uns erschaffen können was immer wir wollen. Der Drang das Universum zu erkunden geht verloren.

Oder jede Zivilization kommt irgendwann immer an den Punkt wo sie sich selbst vernichtet weil sie etwas bestimmtes entdeckt hat.
 
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hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
AW: Das Fermi Paradoxon

Oder jede Zivilization kommt irgendwann immer an den Punkt wo sie sich selbst vernichtet weil sie etwas bestimmtes entdeckt hat.
Es ist auch denkbar, dass es gewisse Schwellenwerte der zivilisatorischen Entwicklung gibt, die - aus welchen Gründen auch immer - nur schwer und sehr selten überschritten werden. Auch auf der Erde kann man dafür manchen Historikern zufolge Beispiele in der Vergangenheit finden: bei langfristiger Betrachtung der menschlichen Entwicklung über die letzten 4 Jahrtausende kamen sowohl die Römer in den zwei Jahrhunderten nach Beginn unserer Zeitrechnung als auch China zu Zeiten der Tang- und noch stärker der Song-Dynastie ca. 500 bis 900 Jahre später recht nah an einen gewissen Schwellenwert, danach sinkt das Entwicklungs- und Organisationslevel in beiden Regionen erst einmal wieder ab. Dieser Schwellenwert wurde erst wieder ca. im 18. Jahrhunderten erreicht und dann durchbrochen, woraufhin die Entwicklung erst explodierte. Es muss nicht immer so wie extrapoliert weitergehen - neben äußeren Einflüssen ist eben auch bspw. denkbar, dass es weitere Schwellenwerte gibt, bei oder vor deren Erreichen Zivilisationen mit einer gewissen, möglicherweise hohen, Wahrscheinlichkeit signifikant und langwierig in ihrer Entwicklung vorübergehend oder dauerhaft zurückgeworfen werden.

Die angesprochene Zerstörung durch eine bestimmte Entdeckung wäre nur eine besondere - und besonders durchschlagende - Form eines solchen Musters. Effekte einer perfekten virtuellen Realität könnten sogar eine weitere mögliche Form davon sein, falls sich das nicht nur auf den Drang ausüben würde, das Universum zu erkunden, sondern bspw. auch die äh... sagen wir mal "Erkundung des anderen Geschlechts" mit einschließen sollte (der geneigte Leser vgl. Stanislaw Lems Ausführungen zur "Phantomatik") ;)
 
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Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
AW: Das Fermi Paradoxon

Also für mich stellen sich die - möglichen - Gründe für das Fermi-Paradxon deutlich profaner dar:

- Möglicherweise sind wir selbst "die Alten".
Kürzlich las ich darüber, das mutmaßlich erst max. 8% aller Planeten im Universum entstanden sind. Es gibt gute Gründe dafür anzunehmen, dass die Bahn eines Planeten in der habitablen Zone nur eine Voraussetzung von vielen allein nur für die Entstehung des Lebens ist. Auf der Erde wäre es möglicherweise ohne ihren Mond nicht zu einer vergleichbaren Entwicklung gekommen. Das Miller-Urey-Experiment u.a. legt nahe, das unter bestimmten Umständen die Lebensentstehung leicht passieren kann, möglicherweise sogar zwingend passiert - diese "Umstände" aber, bedingt durch viele notwendige Faktoren vielleicht viel seltener sind, als bisher gedacht.
Aber selbst das Leben der Erde kam 3,5 Milliarden Jahre ohne intelligentes Leben aus und weit über 1 Milliarde Jahre ohne überhaupt nur Mehrzeller. Niemand weiß, wie wahrscheinlich intelligentes Leben überhaupt ist, ob es folgerichtig dazu kommen muss und welche Bedingungen es für dessen Entwicklung braucht. Möglicherweise sind es einfach nur unwahrscheinliche (aber mögliche) Zufälle gewesen, die dazu führten. Und auf anderen Planteten findet sich zwar auch Leben, aber eben nur Milliarden Jahre lang eine große Brühe mit Bakterien.
Aber selbst wenn sich intelligentes Leben entwickelt: Muss auch eine Zivilisation die Folge sein? Auf der Erde war dem so, aber vielleicht haben wir nur Glück gehabt.
In der menschlichen Evolutionsgeschichte kann man drei Epochen unterscheiden: Altsteinzeit (Jäger & Sammler), Jungsteinzeit (Landwirtschaft) und Historische Epoche (Schrift). Der Homo Sapiens lebte die meiste Zeit - mehr als 95% - in der Altsteinzeit. Es gibt gute Gründe dafür, anzunehmen, das die Entwicklung der Landwirtschaft keineswegs folgerichtig war; der Bauer arbeitet länger und härter als der Jäger & Sammler. Möglicherweise zwangen klimatische Änderungen den Menschen zu dieser Entwicklung - Änderungen, die vielleicht auf anderen Planeten nicht stattfanden. Und unsere kosmischen Brüder und Schwestern leben immer noch in Höhlen und bleiben auch da.

- Die Entfernungen sind zu groß, es gibt keine andere Physik als die uns bereits bekannte.
Selbst wenn wir mit Lichtgeschwindigkeit reisen könnten, sind die Entfernungen zwischen bewohnbaren Planeten - vor allem unter den o.g. Annahmen - einfach zu groß. Niemand kann sie überwinden, wir nicht, andere auch nicht. Für überlichtschnelle Antriebe, in welcher Form auch immer, gibt es bis heute nicht einmal eine belastbare Theorie. Vielleicht ist es unmöglich.

- Die bemannte Raumfahrt ist zu aufwändig, zu teuer, zu anfällig.
Der polnische SF-Autor Stanislav Lem sagte einmal in einem Interview zu Raumfahrprojekten, -stationen usw.: Schön und gut - aber wer soll das bezahlen?
Derzeit ist die ISS das einzige bemannte Raumfahrprojekt. Sie verschlingt einen Haufen Gelder, einen enormen Aufwand an komplizierter Technologie, teure Ressourcen und viel Energie. Und was liefert die ISS dafür?
Die Bilanz ist enttäuschend, man muss fast den Eindruck haben: Die ISS ist eine Spielweise für Astronauten, und die Hälfte ihrer Zeit verbringen sie mit deren Reparatur und Wartung. Vor allem verglichen mit den soliden Datenströmen braver Satelliten ist das alles eine Witz-Ausbeute und persönlich kenne ich keine einzige Erkenntnis und/oder Technologie, die wir ausschließlich der ISS verdanken. Was bleibt, sind Filmaufnahmen mit den Faxen der Astronauten in der Schwerelosigkeit.
Vielleicht ist die bemannte Raumfahrt ein Irrweg.
Eine Typ II - Zivilisation (der Zugriff auf Energie und Ressourcen eines ganzen Sonnensystems) ist vielleicht nicht realisierbar. Deshalb nicht, weil der Aufwand, diese zu erreichen, zu hoch wäre und selbst für weltweite Volkswirtschaft nicht zu tragen ist. Weil der Aufwand an Energie, an Technologie, dahin zu kommen, viel höher ist, als der zwischenzeitlich notwendige Ertrag.

- Elektromagnetische Botschaften werden nicht gesendet und/oder nicht empfangen.
Wir senden Radiowellen seit nunmehr rund 100 Jahren, die Signale haben einen Kugelradius von 100 Lichtjahren erreicht. Nur empfängt sie leider keiner, weil deren Leistung so unglaublich schwach ist und außerdem gehen sie im Rauschen unter. Das Lauschen der SETI-Leute nach ET mag bemüht, ehrenwert und geduldig sein, aber nur selten machen wir uns klar, mit was für Leistungen die Aliens eigentlich senden müssten, damit wir hier überhaupt was empfangen können. Vielleicht passiert das einfach nicht, weil andere vor genau denselben physikalischen Problemen stehen, wie wir. Oder man will einfach nicht.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Das Fermi Paradoxon

Eine weitere Option

- Es gibt eine andere Physik - das Weltall wie wir es kennen ist eigentlich uninteressant
Es wurden ja jüngst neue Hinweise darauf entdeckt, die das holografische Prinzip bestätigen. D.h. es könnte sein dass das was wir als das interessante Weltall erachten, eigentlich nur ein Nebenprodukt, eine Projektion, der tatsächlichen (zweidimensionalen) Realität ist. Die wirklich fortgeschrittenen Zivilisationen könnten also das Interesse am Weltall verloren haben zu Gunsten der Erforschung und Beeinflussung der wirklichen Realität.
Das wäre in etwa so als wenn wir Charaktere in World of Warcraft wären und die WoW-Welt für das Universum hielten - wenn wir dann eines Tages entdeckten, dass diese Welt nur ein Nebenprodukt einer ganz anderen Realität ist, würden wir auch das Interesse daran verlieren die WoW-Welt weiter zu erforschen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Das Fermi Paradoxon

wir können doch schon heute unsere scheinbare (für jeden individuell erfasste) Realität
ohne jegliche Hilfsmittel spontan verändern. - Und das ohne verrückt zu sein / sich dieses
nur einzubilden. Nur man muss dazu bereit sein vom Alten Denkmustern los zulassen und darf
auch nicht die gültige Physik verletzten.
Die scheinbare "böse" Aussenwelt existiert aber tatsächlich nur in deiner Inneren-Vorstellung
und alles andere ist nur eine Rückreflektion und Reaktion der Anderen die wiederum in ihrem
Wahrnehmungsbild verharren.
 

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