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Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
Moin Moin

Nach vielen endlosen Diskussionen um ein bedingungsloses Grundeinkommen herrum, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Welt dafür noch nicht reif ist.
Oft wird als Argument für ein Grundeinkommen angeführt dass Menschen der Gesellschaft in irgendeiner Form, aufgrund konkreter Fähigkeiten in diversen Bereichen, nützen, aber dafür keine Anerkennung in Form von Werten erhalten.
Da gibt es diverse Formen von gesellschaftlichen Engagements welche zweifellos der Gesellschaft weiterhelfen, aber nicht in € oder einer sonstigen Währung bewertet und ausgezahlt werden können.



Ich würde gerne mal besprechen ob es zielführender wäre die Bedingungslosigkeit zu vergessen und dafür ein Talentsystem zu entwickeln, welches dazu geeignet ist der Gesellschaft und dem einzelnen Individuum zu nutzen.
Die Gesellschaft ist eher bereit etwas auszuzahlen wenn jemand bereit ist sich zu engagieren, dem einzelnen Menschen hilft es weiter Talente zu entwickeln oder sich Fähigkeiten anzueignen um in dieser Welt zurechtzukommen.

Inspiriert wurde ich zu der Idee durch diverse Skillsysteme oder auch Talentbäume von Computerspielen die aufeinander aufbauen und Fähigkeiten in verschiedene Richtungen abbilden.
Das ganze Leben ist ein Spiel, warum sollte man den Spielcharakter nicht fördern wenn das die Gesellschaft positiv verändern kann?!

Wer sich nichts unter einem Talentsystem vorstellen kann, goggelt einfach mal danach bis er eine Grafik gefunden hat die für ihn schnell einleuchtend erscheint.
Talentsysteme gibt es z.B. in Path of Exile, Diablo, der Fallout Serie u.s.w..
In Spielen sind diese Skillsysteme ziemlich motivierend denn sie setzen auf die Sammelleidenschaft die uns Menschen von Natur aus gegeben ist.

Auf unsere Gesellschaft übertragen, könnten wir uns nun überlegen welche Basisbereiche abzudecken wären, damit wir um diese Basisskills herrum diverse erlernbare Talente anführen.

Zur Idee gehört es, dass Menschen unterschiedlich talentiert und interessiert sind und wir möglichst viele Fähigkeiten fördern wollen um eine Auszahlung von Bezügen zu rechtfertigen.
Es handelt sich dabei um ein Belohnungssystem, welches möglicherweise viele positive Effekte fördert.




Vorschläge für die Hauptbereiche wären z.B.

Politik, Gesundheit, Bildung, Sport, Sozialwesen, Umweltschutz, Ethik u.s.w.
Weitere Vorschläge oder Kritik ist durchaus erwünscht.

Das Talentsystem könnte sich nun um diese Bereiche herrum entwickeln und ausgebaut werden.
Ich denke in groben Zügen an Bildungsmassnahmen mit denen man Punkte zum Ausbau seiner Fähigkeiten sammelt, welche dann das Grundeinkommen erhöhen.

Wer sich dann für den Bereich Gesundheit interessiert, könnte einen erste Hilfe oder Pflege-Kurs belegen um Skillpunkte in dem Bereich anzusammeln.
Der erste Hilfe Kurs ist der Gesellschaft sofort von Nutzen, dem Kursabsolventen bringt es auch etwas, wenn er sich irgendwann dazu entscheidet beruflich mehr in dem Bereich zu machen.

Im Bereich Sport könnte dann z.B. ehrenamtliche Tätigkeit im Verein belohnt werden, im Sozialwesen könnte man Punkte sammeln wenn man z.B. bei Hilfsorganisationen tätig wird.

Es gibt sicherlich noch Fähigkeiten bei denen unklar ist in welchem Bereich sie anzusiedeln wären, beispielsweie könnte man noch das Erlernen von Fremdsprachen fördern, oder den Erwerb von Wissen in allen möglichen Bereichen.

Die Talente müssten im Anschluss in irgendeiner Form bewertet werden, das ist aus meiner Sicht noch der schwierigste Punkt.

So ganz durchdacht ist die Idee noch nicht, aber ich möchte die Idee auch nicht im Alleingang entwickeln und setze auf eure Mitarbeit.

Damit wir uns nicht in grossen Reden um Gott und die Welt verzetteln und das Thema nur zerreden, umreisse ich mal kurz die Punkte die mir gerade wichtig erscheinen...




Was denkt ihr grundsätzlich über dieses "spielerisch" ausgelegte System zur Belohnung von Fähigkeiten?
Wo seht ihr Potenzial wo liegen eure Bedenken?
Welche Bereiche haltet ihr für förderungswürdig, was sollte man nicht fördern?
Wie würde sich eurer Meinung nach unsere Gesellschaft durch die Einführung eines solchen Systems verändern?


Um konstruktive Mitarbeit und sachliche Kritik wird gebeten...

Gruss Grubi
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.586
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

@Grubi,
diese Idee wird in der Daemon Romanserie von Daniel Suarez behandelt. Dort wird eine Paralellgesellschaft mit einem solchen System aufgezogen.
Jeder Mensch kann sich durch übernommene Aufgaben Skillpunkte verdienen die dann seinem Personenprofil zugeordnet werden und die für jeden einsehbar sind.
Das interessanteste dabei ist die Betrachtung der Datenfreiheit. Heute weiß eine Bank über mich mehr und andere Sachen als ich selber. An meine eigenen Daten
komme ich unter Umständen nicht heran.

"Freiheit der Daten", ein Wahlspruch des CCC unter Wau Holland in den 1980iger Jahren, der Mann hatte Weitblick ;)
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Sollen die Fähigkeiten an sich, das Lernen, also das Potential, diese evtlmal zum Nutzen aller einbringen zu können oder erst ihre tatsächliche Anwendung belohnt werden?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Wenn man denn "den schnöden Broterwerb" als Spiel begreifen könnte.....

Und dann - wie beim BGE auch - jeder müsste dazu in die Lage versetzt werden, seine vorhandenen Talente entdecken zu können und auch zu wissen, wie er/sie diese nutzbringend für seine Umgebung und für sich anwenden kann.
 
  • Ersteller
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Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Hi

Sollen die Fähigkeiten an sich, das Lernen, also das Potential, diese evtlmal zum Nutzen aller einbringen zu können oder erst ihre tatsächliche Anwendung belohnt werden?


Ich würde beides belohnen wollen.
Also das was wir ansammeln sind Erfahrungspunkte mit denen die Skills aufgewertet werden können.

Im Gesundheitsbereich könnte es so aussehen, dass man eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten bekommt wenn man z.B. einen Wiederbelebungskurs besucht und vielleicht auch regelmässig auffrischt.
Bereiche die in der Entwicklung sind bedürften dann regelmässiger Updates.
Ein weiterer Weg in dem Bereich Erfahrungspunkte zu sammeln, wäre pratische Arbeit in der Altenpflege, wie z.B. regelmässiger Besuch einsamer Menschen in Pflegeheimen.
Es wird weitere Möglichkeiten geben die mir noch nicht eingefallen sind...

Fördern möchte ich also das Potential und auch den regelmässigen Einsatz von Fähigkeiten zum Anhäufen der Erfahrungspunkte, die dann zur Auszahlung in form von Geld oder auch geldwerten Vorteilen kommen. (wobei das mit der sonstigen Vergütung gerade über die Grundidee hinausgeht)




Wenn man denn "den schnöden Broterwerb" als Spiel begreifen könnte.....

Und dann - wie beim BGE auch - jeder müsste dazu in die Lage versetzt werden, seine vorhandenen Talente entdecken zu können und auch zu wissen, wie er/sie diese nutzbringend für seine Umgebung und für sich anwenden kann.

Es geht ja nicht um den schnöden Broterwerb, sondern um Talentförderung in Bereichen die unser Wertesystem bisher vernachlässigt.
Man hätte aber die Wahl seinen Broterwerb durch berufliche Tätigkeit oder eben andere Fähigkeiten zu bestreiten.
Spielcharakter hat nur das Skillsystem, die Talente sind durchaus ernste Angelegenheiten.

Durch die Benennung von Talenten, wie ich sie hier erwarte, würde das Erkennen von Talenten gefördert, durch das Punktesystem kommt eine greifbare Belohnung ins Spiel.
Über die Talente und deren Bewertbarkeit möchte ich mich ja gerade austauschen, schlag einfach vor was du in diesem System gerne an Fähigkeiten gefördert sehen möchtest.
Anmerkung am Rande, wer 100% schwerbeschädigt ist und keine Talente entwickeln kann, sollte natürlich nicht bestraft werden, das muss noch durchdacht werden.

Die Gültigkeit von bewertbaren Talenten müsste natürlich demokratisch abgestimmt werden.

Um an eines deiner Lieblingsthemen anzuknüpfen, der Bereich Wiederverwertung ist sicherlich förderungswürdig, mach dir doch Gedanken darüber wie du das in dem Talentsystem ansiedeln möchtest.

Gruss Grubi
 
Zuletzt bearbeitet:

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Hallo Grubi,
sehr gutes Thema, werde ich als Rollenspielfan natürlich auch mitverfolgen.

Was hälst du denn davon? Das gab es auch schon letztes Jahr.
https://www.helferherzen.de/
 
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  • #7

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Ich denke dass im Bereich der Ehrenamtlichen Tätigkeiten durchaus Anreize geschaffen werden sollten, das würde ich auch in dem Talentsystem berücksichtigen wollen.
Wenn wir nach weiteren förderungswürdigen Aktivitäten suchen, werden wir in dem Bereich fündig.

Deine Verlinkung betrifft natürlich den Bereich Werbung, ein Unternehmen kleidet sich mit Gemeinnützigkeit oder zur Zeit gerne mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit um beim Kunden positive Gefühle auszulösen die er dann mit dem Unternehmen verbindet.
Ist durchaus legitim, hilft auch irgendwie weiter wenn es das Bewusstsein der Öffentlichkeit positiv beeinflusst, ist aber eher als Unternehmensstrategie zu werten ;)
Aber vielleicht können wir auch die Wirtschaft mit ins Boot nehmen wenn es irgendwann mal um die Finanzierung des Systems geht... das behalten wir schonmal im Hinterkopf.

Gruss Grubi
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Aeh, ich habe ein Talent oder eine Fähigkeit für die andere Leute Geld zahlen. Ist das nicht einfach mein Beruf?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Aeh, ich habe ein Talent oder eine Fähigkeit für die andere Leute Geld zahlen. Ist das nicht einfach mein Beruf?

Das wäre jetzt auch meine Frage gewesen. Bzw. ist das dann nicht meine Karriere? Ich habe jetzt auch noch nicht verstanden, wie das belohnt werden soll.... also, was hat man von den Punkten?
Einen Reanimationskurs, muss ich eh immer wieder machen ebenso einen Erste Hilfe Kurs, zu "Fortbildungen" bin ich im Grunde auch verpflichtet. Hierfür gibt's Zertifikate- die mir etwas bringen wenn ich mich nach einem anderen Job umsehen sollte.
Ich glaube ich habe es noch nicht ganz gescheckt, Grubi *g* Kommt aber vielleicht noch. Trotzdem wäre meine Grundfrage: Was habe ich von den angesammelten Punkten????
Wenn ich zocke( stopp, wenn ich mal wieder Zeit zum zocken hätte), bringen mir die mir ja sozusagen mehr Kampfkraft im Bereich meiner Spielfigur. Und in der realen Welt dann Geld?

Bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten geht's ja gerade auch darum Leute die einen Job machen zu entlasten- als ich noch im Seniorenheim gearbeitet habe, waren die Ehrenamtlichen eine wahre Freude, wie sie und Sachen abgenommen haben, für die wir kaum Zeit erübrigen konnten. Ein gepflegten Gespräch mit den Senioren zB.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Aeh, ich habe ein Talent oder eine Fähigkeit für die andere Leute Geld zahlen. Ist das nicht einfach mein Beruf?

Ja das ist in dem Fall ein weiterer Weg um sich nützlich zu machen, die entsprechenden Talente werden in dem Fall vom Arbeitgeber entlohnt oder selbst erwirtschaftet...
Für die nicht Erwerbstätigen oder Teilzeitbeschäftigten oder wie auch immer, böte sich an, im "Gemeinwesen" mitzuwirken und dafür etwas zurückzubekommen.
Das gäbe ein wertiges Gefühl der Nützlichkeit auch wenn man gerade keinen Arbeitgeber hat oder Arbeitgeber grundsätzlich ablehnt.

Gruss Grubi

- - - Aktualisiert - - -

Das wäre jetzt auch meine Frage gewesen. Bzw. ist das dann nicht meine Karriere? Ich habe jetzt auch noch nicht verstanden, wie das belohnt werden soll.... also, was hat man von den Punkten?
Einen Reanimationskurs, muss ich eh immer wieder machen ebenso einen Erste Hilfe Kurs, zu "Fortbildungen" bin ich im Grunde auch verpflichtet. Hierfür gibt's Zertifikate- die mir etwas bringen wenn ich mich nach einem anderen Job umsehen sollte.
.

Wir gehen mal zu Anschauungszwecken von 1000 € maximal Level im Monat aus, die man erhält wenn man ausreichend Talente gesammelt hat, das wäre eine Basisidee.

Ob ein Levelcap nach oben notwendig ist wissen wir noch nicht, man könnte Basispunkte vergeben z.b. für ein Kind im Taschengeldfähigen Alter 10 € für 10 gesammelte Punkte, pro Monat.
Mit dem Erwerb der Talente könnte man in der Schule anfangen ...was natürlich emotionale Diskussionen um den falschen Erziehungsweg auslösen wird ;)

Talenterwerb in der Schule könnte mit der Teilnahme an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften beginnen.
Zertifikate und Kurse die beruflich erworben werden könnte man mit in das System integrieren, das System ist frei ausbaufähig, wir machen erstmal Brainstorming, alles ist offen.
Ich glaube ich habe es noch nicht ganz gescheckt, Grubi *g* Kommt aber vielleicht noch. Trotzdem wäre meine Grundfrage: Was habe ich von den angesammelten Punkten????
Wenn ich zocke( stopp, wenn ich mal wieder Zeit zum zocken hätte), bringen mir die mir ja sozusagen mehr Kampfkraft im Bereich meiner Spielfigur. Und in der realen Welt dann Geld?
Ja das ist richtig.
Wie gesagt das System ist offen, man könnte auch andere Boni vergeben, z.B. Steuerermässigungen, freier Transport in öffentlichen Transportmitteln, zugang zu Literatur, Datenvolumen, Telefoneinheiten oder was auch immer...

Bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten geht's ja gerade auch darum Leute die einen Job machen zu entlasten- als ich noch im Seniorenheim gearbeitet habe, waren die Ehrenamtlichen eine wahre Freude, wie sie und Sachen abgenommen haben, für die wir kaum Zeit erübrigen konnten. Ein gepflegten Gespräch mit den Senioren zB
Das könnte durch das System gestärkt werden, wer sich im Gemeinwesen engagiert, bekäme dann mehr als einen Händedruck und ein freundliches Lächeln.
Es wird nicht leicht zu bewerten wie die Punkte verteilt und belohnt werden müssen um ein System zu entwickeln welches sich hinreichend gerecht anfühlt, das ist mir bewusst, das möchte ich hier ausloten.

Gruss Grubi
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.957
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

verstehe leider auch nicht so recht was gemeint ist, sorry.

dazu erstmal zwei gedanken:
1. daman hat recht, so in der art ist es ja, man sammelt erfahrung auf einem bestimmten gebiet und wird (falls man jobtechnisch auf diesem gebiet tätig ist) dementsprechend entlohnt.
2. ehrendamtliche arbeit ist nicht ohne grund unentgeltlich, eben weil sie keiner bezahlen mag / kann.

dennoch würde mir generell die erziehung weg vom 'fachidioten' gefallen :) hab da jedoch leider auch keine wirklichen vorschläge wie das möglich wäre.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Was denkt ihr grundsätzlich über dieses "spielerisch" ausgelegte System zur Belohnung von Fähigkeiten?
Also mein erster Eindruck ist, dass das "spielerisch" ausgelegte System zur Belohnung von Fähigkeiten im Prinzip eine Ergänzung des jetzigen Schul- und berufsbildenden Systems ist. Wie Du geschrieben hast, anstatt Händeschütteln und freundliches Lächeln gibt's ein Punktekonto, welches in bestimmten zeitlichen Abständen in einen Geldwert umgetauscht wird. Eine andere Möglichkeit ist, dass man seine Punkte zu einem späteren Zeitpunkt einlöst, um eine Dienstleistung zu erhalten. So können z.B. die Punkte, die einem für das Gespräch mit einem Senioren gutschrieben worden sind, gegen Rasenmähen eingetauscht werden. Dann brauchen die Punkte nicht erst in Geld umgewandelt werden.

Grundsätzlich sollte ein allgemeinbildendes Schulsystem erhalten bleiben mit der Option in eine passende weiterbildende, bzw. berufsausbildende Schule/FOS/Uni gehen weitergehen zu können. In Schulen werden ab einer bestimmten Klassenstufe zusätzlich Wahlpflichtfächer, freiwillige AGs und die Übernahme von Ämtern angeboten. Außerhalb der Schulen können Kurse besucht werden. In der Erwachsenenbildung z.B. VHS-Kurse. Man könnte mehr Kurse anbieten. Welche Kurse das sein könnten, dürfte der Markt über Angebot und Nachfrage regeln. Ob mehr Kurse gebraucht werden, könnte man über Umfragen herausfinden.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

verstehe leider auch nicht so recht was gemeint ist, sorry.

Bisher ist das auch nur ein "Hirnfurz", das System steht noch nicht, wenn du es mit entwickelst, verstehst du es auch.

Nochmal die Problemstellung.

Wir gehen weg vom bedingungslosen Grundeinkommen, wir entwickeln erreichbare Bedingungen um das Anrecht auf 1000 € Monatlich zu erwerben.
Wenn wir 1000 € bedingungslos verteilen können, dann schaffen wir es auch weniger zu verteilen weil eben nicht schlagartig 1000 € an jeden ausgezahlt werden.

dazu erstmal zwei gedanken:
1. daman hat recht, so in der art ist es ja, man sammelt erfahrung auf einem bestimmten gebiet und wird (falls man jobtechnisch auf diesem gebiet tätig ist) dementsprechend entlohnt.
2. ehrendamtliche arbeit ist nicht ohne grund unentgeltlich, eben weil sie keiner bezahlen mag / kann.

dennoch würde mir generell die erziehung weg vom 'fachidioten' gefallen :) hab da jedoch leider auch keine wirklichen vorschläge wie das möglich wäre.


zu 1. Beim Bedingungslosen Grundeinkommen würde auch jeder Berufstätige 1000 € bekommen, bei unserem Talentsystem hat er dann Aussicht auf 1000 € wenn er sich am Talentsystem beteiligt.
Die Sache wäre völlig freiwillig, wer genug Arbeit am Hals hat muss da nicht mitmachen.
Wer sich im Job Fähigkeiten aneignet, erwirbt die auch im Talentsystem die entsprechenden Punkte.
Würde real bedeuten dass eine Krankenschwester die beruflich Tätigkeiten ausführt welche auch gemeinnützigen Charakter haben, automatisch Talente und dementsprechend Anspruch auf zusätzliches Geld erwirbt.
In dem Fall würden wir damit praktischerweise die eher schlecht bezahlten aber doch nützlichen Berufe fördern und einen Lohnausgleich herbeiführen .

zu 2. Ehrenämter werden ab jetzt vergütet und gewinnen an Attraktivität.
Das ist natürlich massiv spielverändernd ;)

Gruss Grubi

- - - Aktualisiert - - -

Also mein erster Eindruck ist, dass das "spielerisch" ausgelegte System zur Belohnung von Fähigkeiten im Prinzip eine Ergänzung des jetzigen Schul- und berufsbildenden Systems ist. Wie Du geschrieben hast, anstatt Händeschütteln und freundliches Lächeln gibt's ein Punktekonto, welches in bestimmten zeitlichen Abständen in einen Geldwert umgetauscht wird. Eine andere Möglichkeit ist, dass man seine Punkte zu einem späteren Zeitpunkt einlöst, um eine Dienstleistung zu erhalten. So können z.B. die Punkte, die einem für das Gespräch mit einem Senioren gutschrieben worden sind, gegen Rasenmähen eingetauscht werden. Dann brauchen die Punkte nicht erst in Geld umgewandelt werden.

Ja genau, wir verlängern möglicherweise das Schulsystem, ich möchte da aber nicht zuviel vorgeben...
Ein Tausch von Leistungen wäre auch denkbar, mir wäre es aber lieb wenn das System auf maximale Bewegungsfreiheit ausgelegt wird.
Es geht aber nicht um ein Zahlungsmittel oder den Tausch von Arbeit gegen Arbeit.
Wir verteilen ein Basiseinkommen und entwickeln das Skillsystem um an monatlich ausgezahlte Kohle zu kommen, die wo auch immer herkommt.

Grundsätzlich sollte ein allgemeinbildendes Schulsystem erhalten bleiben mit der Option in eine passende weiterbildende, bzw. berufsausbildende Schule/FOS/Uni gehen weitergehen zu können. In Schulen werden ab einer bestimmten Klassenstufe zusätzlich Wahlpflichtfächer, freiwillige AGs und die Übernahme von Ämtern angeboten. Außerhalb der Schulen können Kurse besucht werden. In der Erwachsenenbildung z.B. VHS-Kurse. Man könnte mehr Kurse anbieten. Welche Kurse das sein könnten, dürfte der Markt über Angebot und Nachfrage regeln. Ob mehr Kurse gebraucht werden, könnte man über Umfragen herausfinden.

Das sind gute Ansätze, an VHS Kurse dachte ich auch, erlernen von Fremd oder Gebärdensprache, freiwilliges soziales Jahr, Antiagressionstrainigs, Deeskalationskurse, Energiemanagement... wir brauchen mindestens 1000 Talente die wir verteilen wollen.
Es werden etliche Talente dabei sein die nicht jeder anerkennen möchte, das ist herrauszufinden. und steht zur Diskussion.

Gruss Grubi
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.957
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Es werden etliche Talente dabei sein die nicht jeder anerkennen möchte, das ist herrauszufinden. und steht zur Diskussion.

z.b. verwirrten omis über die strasse helfen ( als beispiel, alternativ: irgendwie sonst im alltag helfen) ?

da gehts dann wieder mit der 'erfassung' der taten los. kann ja jeder sagen das er am tag 1000 omis auf irgendeine art und weise geholfen hat ?


erkenne das es nicht bloss ein 'bewertungsproblem' sondern auch ein 'erfassungsproblem' gibt. zumal mir bei erwähntem beispiel pers ein 'danke schön' schon reicht :)
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Wir verteilen ein Basiseinkommen und entwickeln das Skillsystem um an monatlich ausgezahlte Kohle zu kommen, die wo auch immer herkommt.
Also heißt das, die 1000€ werden gezahlt und ein Skillsystem soll verhindern helfen, dass man in sein soziales Loch fällt, weil man sich zu sehr auf seine eigenen Hobbys fokussiert, die im gegenwärtigen System meistens nicht zur Geldquelle werden könnten? Allerdings unterliegt die Welt dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage. Selbst der genialste Künstler bleibt unter Umständen zu seinen Lebzeiten unerkannt und mausearm, einfach weil die Nachfrage nicht da ist, weil seine Kunst nicht den Geist der Zeit anrührt.

Daher sehe ich noch nicht so ganz was ein Skillsystem revolutionär Neues bringen könnte. Vielleicht könnte die Flexibilität erhöht werden, was das auch immer konkret bedeutet, was ich jetzt auch nicht. Ich würde ja vorschlagen wollen, dass Bildung modularer sein könnte, damit Bildung passgenauer auf das Individuum zugeschnitten werden könnte. Eine bestimmte allgemeine Grundbildung muß aber sein. Und auch Module machen mMn nur in einem gewissen Rahmen Sinn. Z.B. sehe ich momentan keinen Sinn darin, dass jemand der auf Lehramt studiert auch ein Modul "Rasenmähen" wählen würde.

Okay, es geht auch nicht um's Studium, sondern um ein Grundeinkommen, welches sich erarbeitet werden sollte. Wie hoch sind die Chancen, dass es sich dann um Arbeiten mit geringen Anforderungen oder um Arbeiten mit höheren Anforderungen, dafür geringer Komplexität handelt? Rasenmähen ist ein Beispiel für eine Arbeit mit einer geringen Anforderung, das Gespräch mit einem Senioren würde ich auch in diese Kategorie stecken wollen. Eine Arbeit mit einer höheren Anforderung könnte das Erstellen eines Geschäftsbriefes sein, die Übersetzung eines solchen Briefes in eine Fremdsprache auch, aber da es sich um lediglich ein Schriftstück / eine Übersetzung handelt und sonst keine weitere Arbeit damit verbunden ist, ist es eine Arbeit mit geringer Komplexität.

Deine Beispiele finde ich aber auch schon mal passend. Da lässt sich eine längere Liste erstellen.

Gruss Tele
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.957
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Rasenmähen ist ein Beispiel für eine Arbeit mit einer geringen Anforderung, das Gespräch mit einem Senioren würde ich auch in diese Kategorie stecken wollen

ne, sorry, da muss ich widersprechen... oder muss man sich beim rasenmähen in den rasen hineinversetzen können ?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

[FONT=Arial, sans-serif]Ehrenamt zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es nicht bezahlt wird und mir wäre auch nicht wohl dabei, wenn es über eine Aufwandsentschädigung hinaus honoriert wird. Sonst entsteht ein weiterer Niedriglohnbereich.[/FONT][FONT=Arial, sans-serif]Ehrenamtler sollte wenn, dann zusätzliche Kräfte sein, die eben beispielsweise im sozialen Bereich Dinge ermöglichen, die wünschenswert aber nicht zwingend nötig sind und über den eigentlichen Auftrag hinaus gehen.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Gerade im Ehrenamt sind oft ganz wunderbare Menschen unterwegs, die aus einer intrinsischen Motivation, einem inneren Bedürfnis heraus, häufig aufgrund ihrer eigenen Biographie , sich für andere engagieren. Das kann für alle eine Bereicherung sein.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Wenn sie aber bezahlt werden, entsteht eine Pseudoprofessionalität und wird an den Fachkräften gespart. In der Folge werden die Kernberufe gerade in den sozialen und pflegerischen Bereichen noch unattraktiver, Stellen eingespart und die Qualität in Pflege und sozialen Arbeitsbereichen noch schlechter.[/FONT]
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Also einen Rasen Mähen oder mal einer Oma über die Strasse helfen ist böse gesagt zu klein gedacht.

Um das etwas aufzupumpen, lasst uns mal eher an regelmässigen Schülerlotsendienst oder organisierte Einkaufs -Arztbegleitung denken.
Aber auch die Potentialentwicklung soll nicht vergessen werden.
Es sollte für jeden etwas dabei sein, seinen Fähigkeiten entsprechend.

Es geht unter anderem darum das Gefühl der Nützlichkeit in vielen Bereichen zu stärken.
Arbeitslose leiden nicht nur an zu wenig Geld am Ende eines Monats sondern auch an einem Gefühl der Leere wenn die Position in der Gesellschaft unklar ist....

Zur Frage des Erfassungssystems.
Das System wird digital verwaltet, das ist kein Problem, wir entwickeln Rabattsysteme, Bonussysteme und diverse Bezahlmechanismen, natürlich muss das System sicher sein, inwiefern wir auf Vertrauen bauen können, weiss ich noch nicht.

Das müsste natürlich irgendwie verwaltet, gepflegt und weiterentwickelt werden, aber das geht, da bin ich zuversichtlich, wir verwalten riesige Vermögen und Werte, das Talentsystem zu verwalten ist keine irrsinnige Herrausforderung wenn die Rahmenbedingungen festgestellt sind...

Gruss Grubi

- - - Aktualisiert - - -

Ehrenamt zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es nicht bezahlt wird und mir wäre auch nicht wohl dabei, wenn es über eine Aufwandsentschädigung hinaus honoriert wird. Sonst entsteht ein weiterer Niedriglohnbereich.Ehrenamtler sollte wenn, dann zusätzliche Kräfte sein, die eben beispielsweise im sozialen Bereich Dinge ermöglichen, die wünschenswert aber nicht zwingend nötig sind und über den eigentlichen Auftrag hinaus gehen.
Gerade im Ehrenamt sind oft ganz wunderbare Menschen unterwegs, die aus einer intrinsischen Motivation, einem inneren Bedürfnis heraus, häufig aufgrund ihrer eigenen Biographie , sich für andere engagieren. Das kann für alle eine Bereicherung sein.
Wenn sie aber bezahlt werden, entsteht eine Pseudoprofessionalität und wird an den Fachkräften gespart. In der Folge werden die Kernberufe gerade in den sozialen und pflegerischen Bereichen noch unattraktiver, Stellen eingespart und die Qualität in Pflege und sozialen Arbeitsbereichen noch schlechter.

Solche Bedenken müssen wir auch ernst nehmen, die Auswirkungen sind für mich noch nicht absehbar, welche Konkurrenz da entsteht ist zu überlegen.
Ich hatte allerdings schon dargestellt wie die Pflegeberufe durch das Talentsystem aufgewertet und lohnender werden, da sehe ich Potential.

Gruss Grubi
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens


Wenn sie aber bezahlt werden, entsteht eine Pseudoprofessionalität und wird an den Fachkräften gespart. In der Folge werden die Kernberufe gerade in den sozialen und pflegerischen Bereichen noch unattraktiver, Stellen eingespart und die Qualität in Pflege und sozialen Arbeitsbereichen noch schlechter.

Die Fachkräfte würden ja nicht verloren gehen, sondern eher, wenn überhaupt, ersetzt werden durch Leute die dieses Talent dann eben auch hätten.
Die Qualität dürfte eigentlich auch nicht sinken, eben weil es ja ein Talent erfordert, welches ohne Erfahrungspunkte nicht zu holen ist.

Es ist ja durchaus möglich das es sogar mehr Pfleger auf einmal gibt, die aber gar nicht in direkter Konkurrenz stehen. Es handelt sich ja um zwei verschiedene "Währungen"
Die Talent-Währung müsste, wenn ich es jetzt nicht falsch verstanden habe, nicht der Arbeitgeber bezahlen.
 
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