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Mariä Lichtmess am zweiten Februar - ein halb vergessenes Fest

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
Im Kelten-Thread war mal die Rede von Lichtmess.
Aber der Tag verdient einen eigenen Thread.


Er ist nicht nur im Keltentum wichtig, sondern auch sonst.

Sowohl kirchlich wie auch weltlich.

Das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Reinigung, Mariä Lichtmess) war in früherer Zeit ein wichtiges Datum im Jahreslauf. Mit ihm verbanden sich Zahlungsfristen, zeitliche Fixierungen von Arbeitsverhältnissen sowie der Beginn des sogenannten Bauernjahres. Außerdem bezogen sich manche volkstümliche Bräuche, Sprichwörter, Reime und Wetterregeln auf diesen Festtag.

Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Darstellung_des_Herrn

Ich kenne den Tag noch als das Ende der Weihnachtszeit.

Wem ist dieser Tag auch noch ein Begriff?
 

Sonsee

Großmeister aller Symbolischen Logen
1. Juni 2016
3.000
Hallo Manesse,
Ich kenne eher die keltische Bedeutung, die ja wie meistens einfach abgewandelt wurde.

Am 1. teils auch am 2. Februar, feiern die Menschen das keltische Lichterfest Imbolc, das den Zeitpunkt zwischen der Tagundnachtgleiche im Frühling und der Wintersonnenwende markiert. Mit dem Lichtfest endet nach keltischer Zeitrechnung die düstere Jahreszeit und es beginnt die helle Jahreshälfte. Neben Samhain, Beltane und Lughnasad ist Imbolc eines der Mondfeste im keltischen Jahreskreis. Es wird zwar häufig als Nebenfest bezeichnet, dennoch hat es im keltischen Neuheidentum noch immer eine gewichtige Bedeutung. Das Lichterfest stand in enger Verbindung mit der Lichtgöttin Brigid und wird deshalb auch Brigids Tag genannt.[...]

Generell feierten zahlreiche Kulturkreise in Europa Mitwinterfeste, um der erstarkenden Natur und dem Sonnenfeuer zu huldigen. Im keltischen Jahreskreis wurde das Fest von Sonnenuntergang am 1. bis zum Sonnenuntergang am 2. Februar gefeiert. Über die Herkunft der Bezeichnung Imbolc herrscht Uneinigkeit, doch die Interpretation „rituelle Reinigung“ ist am wahrscheinlichsten, denn an Brigid's Tag unterzog man Kopf, Händen und Füßen eine besonders sorgfältige Reinigung. Auch das Haus erhielt einen gründlichen Rundum-Putz, im Anschluss wurden gigantische Feuer entzündet. Die Göttin Brigid galt als Wächterin des Feuers und als Schutzpatronin der Gebärenden.

Im christlichen Kalender war Imbolc das Fest der heiligen Brigitte von Kildare, deren Namenstag auf den 1. Februar fällt. Brigitte galt als Schutzherrin des Viehs und trug auch die Bezeichnung keltisch-gälische Maria. Daraus ergab sich die Verbindung zum heutigen Lichtmessfest. Auch die Römer hatten ihr Reinigungsfest namens februa, bei dem sie Räucherwerk entzündeten und Lärmrituale vollzogen, um die dämonischen Wesen des Winters zu vertreiben.
https://www.viversum.de/online-magazin/imbolc
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
Ich kenne eher die keltische Bedeutung, die ja wie meistens einfach abgewandelt wurde.

Die keltische Bedeutung ist mir auch vertraut.
Die Lichtgöttin Brigid - die dann später als christliche Heilige übernommen wurde usw.

Selbst erlebt habe ich als Kind hier dann die Kerzenweihe.
Und diesen Segen:

Blasius von Sebaste war der Überlieferung zufolge Bischof von Sebaste in Kleinasien und erlitt 316 das Martyrium. Der Heilige zählt zu den vierzehn Nothelfern. Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. Deshalb erteilt die Kirche den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten. Darin kommt das gläubige Vertrauen auf die Heilszusage Gottes gerade auch für das leibliche Wohlergehen des erlösungsbedürftigen Menschen zum Ausdruck. Die Spendung des Segens ist seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen.

Andere Segnungen am Blasiustag (wie die von Wasser, Brot, Wein und Früchten) sind heute nicht mehr gebräuchlich.

Bei der Spendung des Blasiussegens hält der Priester oder der Diakon dem Gläubigen zwei gekreuzte brennende Kerzen in Höhe des Halses vor. Der Segen aus dem Benediktionale lautet:

Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
oder:

Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.
Der Gläubige antwortet mit Amen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Blasiussegen
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.936
gab es diese göttin ostara eigentlich, oder ist die auch "nur" neupagane erfindung ? wobei es ja eigentlich keinen unterschied macht ob alt oder neu, das ist ja der witz beim polytheismus ;)

 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Maria Kult wurde ungefähr - 400 Jahre später zugefügt. 431 n. Chr. wurde Maria durch das Konzil von Ephesus als Gottesgebärerin (gr. Theotokos bzw. lat. Dei Genetrix) bezeichnet und dogmatisiert; https://de.wikipedia.org/wiki/Marienverehrung

Frauenkult war dem Monotheisten so was unangenehm! In der evang. Kirche gibt es keinen Mariakult -

(Davon können die jüdischen Prophetinnen - AT - ein Lied davon singen).

So wurde jedes Fest von einfach der kath. Kirche einvernahmt, weil praktisch war - waren eh alle Schäflein.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.113
Nein, der wurde nicht hinzugefügt, sondern hat sich entwickelt. Die haben auf keine Zentralinstanz gewartet, sondern die Zentralinstanz hat später abgenickt oder verdammt. Auch eine offizielle und formalisierte Heiligsprechung hat sich erst entwickelt, bis weit ins Mittelalter hinein hat man Heilige einfach verehrt und sie haben sich durchgesetzt oder auch nicht, wie es gerade kam. Lichtmeß ist ein christliches Fest, das auf einen jüdischen Brauch zurückgeht...
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
gab es diese göttin ostara eigentlich, oder ist die auch "nur" neupagane erfindung ? wobei es ja eigentlich keinen unterschied macht ob alt oder neu, das ist ja der witz beim polytheismus ;)


Gute Frage.
Darüber streiten sich die Gelehrten.

Ich vermute, die Neu-Heiden haben da vieles erfunden, von dem die Alt-Heiden nix wussten! :mrgreen:
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
So wurde jedes Fest von einfach der kath. Kirche einvernahmt, weil praktisch war - waren eh alle Schäflein.

Ach Gottchen - außer dem üblichen Katholiken-Bashing fällt dir also nix dazu ein.
Klischee über Klischee.

Vermutlich kennst du keinen einzigen Katholiken im realen Leben, sondern du schwätzt nach, was du sonstwo gehört hast.
Von Leuten, die auch wenig bis gar nix zur Sache wissen.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952

Das würde mich auch nicht wundern!

Siehe dort:

Eine interessante Anmerkung in Sachen Lichtgöttin Brigid und Heilige Brigida von Kildare.

Manche Autoren vermuten, dass die Heilige Brigida von Kildare nicht existiert habe und eine Umwandlung (Euhemerisierung) der keltischen Göttin in eine christliche Heilige sei.

Allerdings nimmt eine Wissenschaftlerin (Lisa M. Bitel, University of Kansas) eher an, dass die Göttin Brigid erfunden wurde, um Brigida von Kildare als heidnisch/nichtexistent zu denunzieren und Patrick von Irland eine starke Konkurrentin vom Halse zu schaffen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Brigid

Mich würde es nicht wundern, wenn die Lichtgöttin Brigid eine neu-heidnische Erfindung wäre.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
So wurde jedes Fest von einfach der kath. Kirche einvernahmt, weil praktisch war - waren eh alle Schäflein.
Mein Gott, die Kultur heute ist nicht die Von vor 1500 Jahren! Skandal! Der antike Polytheismus wurde durch das Christentum ersetzt - na und ? Wandel ist so normal wie Tag und Nacht. Ein Fest bleibt nicht so, wie es ist, wenn die Leute, die es feiern, nicht mehr an eine Vielgötterwelt glauben. Da wird es inhaltlich verändert, und Jahrhunderte vergehen, es wird so gefeiert, wie es geworden ist. Dann kommen ein paar Schlauköpfe und meinen, sie müßten nachträglich umdeuten, was längst Tatsache ist.
Man kann aber nicht zurückdrehen, was vor Jahrhunderten passiert ist :naund:
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
Als Religionskritiker hat man es heute wirklich zu leicht, man langweilt sich geradezu.
Mann kann einfach den Gesegneten zugucken und sie erzählen lassen.
Es ist völlig unnötig auf die Kluft zwischen Anspruch und Realität hinzuweisen, sie springt einfach ständig ins Auge, leere Kirchen bilden das Ergebnis von derartigem Gewese sehr deutlich ab.

Aus aktuellem Enlass kommen ja regelmässig frische Bilder aus Nordirland, die christliche Propaganda an Haus und Plakatwänden beider Fronten sieht noch so aus wie zu meiner Kindheit, als ich ständig damit konfrontiert war dass nicht nur getrennt Religionsunterricht veranstaltet werden kann, mann kann sich wegen der meistens angeborenen Kirchenfarbe auch prima gegenseitig verkloppen, erschiessen und gegenseitig in die Luft sprengen, is nicht schön, wird aber trotzdem gemacht.

Aber egal, ich wollte hiier ja eigentlich nicht konkret rumkritisieren, einfach schön die Feiertage abarbeiten und der heilige Segen ist gewiss....


Gruss Grubi
 

William Morris

Noachite
4. Mai 2015
3.383
Mir steckte nach einem Restaurantbesuch auch mal eine Fischgräte tief und fest im Hals. Keine Chance, das Ding rauszubekommen, Schlucken war echt schmerzhaft. Ein Heiliger hat mir nicht geholfen, nach 2-3 Wochen hat sich das Teil
wahrscheinlich zersetzt und war weg.
 

William Morris

Noachite
4. Mai 2015
3.383
Mein Gott, die Kultur heute ist nicht die Von vor 1500 Jahren! Skandal! Der antike Polytheismus wurde durch das Christentum ersetzt - na und ? Wandel ist so normal wie Tag und Nacht. Ein Fest bleibt nicht so, wie es ist, wenn die Leute, die es feiern, nicht mehr an eine Vielgötterwelt glauben. Da wird es inhaltlich verändert, und Jahrhunderte vergehen, es wird so gefeiert, wie es geworden ist. Dann kommen ein paar Schlauköpfe und meinen, sie müßten nachträglich umdeuten, was längst Tatsache ist.
Man kann aber nicht zurückdrehen, was vor Jahrhunderten passiert ist :naund:

Aber warum regen sich dann die Kirchenvertreter auf, dass die Menschen Weihnachten zum Konsumfest umgewidmet haben, statt der Geburt des Heilands zu gedenken?? Ist doch auch nur eine historische Umwidmung und der Lauf der Zeit: Vielgötterwelt-> Eingottwelt-> Keingottwelt.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Lichtgöttin Brigid eine neu-heidnische Erfindung

Wie MARIA - Lichtmess eine katholische Erfindung vielleicht? LICHTMESSfeste ohne MARIA wäre ehrlicher.
Ach noch was ... bestimmt nicht jede RELIGION - wie jede Nichtreligion das Leben - Esoterik/Exoterik - Atheismuc etc....
Der keltische Hintergrund ist ein durchgehend natur-wissenschaftlicher HINTERGRUND und da konnten nicht mal - die Katholiken rum.
Lichtfeste findet sich in jeder Kultur-
Jahrszeitlich verschieden gesehen....
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Hierher verschoben, da anderswo themenfremd. Jg, Mod

Das Fest entstand in Jerusalem und wurde zunächst im Ostmittelmeerraum gefeiert, aber vielleicht hatten da ja Nachkommen der gallischen Söldner Herodes des Großen einen Einfluß, der noch untersucht werden muß...

Gott, wie mir dieser esoterische Kleister auf die Nerven geht, den, leider, vor allem Frauen unablässig über die Geschichtswissenschaft kippen!

Lichtfeste (verschiedene Namen) gibt es in jeder Kultur
und zur Maria war sicher in Jerusalem STADTBEKANNT, bei den Germanen
und ich lasse mich nicht als Kaufhausesoterikerin abstempeln...denn dieser Satz - ist der IHRE...ich kann nichts für ihre negative Einstellung zu dieser Sache - vielleicht verwechseln SIE auch Esoterik mit Exoterik.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
Am Tage nach Lichtmess ist der Tag des Blasius - der Tag des speziellen Segnes mit geweihten Kerzen.
Beides - Lichtmess und Blasius-Segen, wird auch oft miteinander verbunden.

Zum ersten Mal seit meiner Kindheit werde ich heute wohl den Blasius-Segen wieder einmal mit-erleben - und zwar bei einem anglikanischen Gottesdienst.

Sind halt doch erstaunlich katholisch, die Anglikaner!
 
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