Doch staatliche Schulden für Infrastrukturprogramm?

[Booth]

Oder vielleicht doch im nun voraussichtlich 5. Jahr mit sehr geringem Wirtschaftswachstum in Deutschland stärkere Schulden machen, um mit Hilfe eines Infrastrukturprogramms die Wirtschaft anzukurbeln, und gleichzeitig viele wichtige Bereiche physisch zu modernisieren?
... diese These stellt zumindest der Autor des folgenden Artikel in den Raum:
http://www.zeit.de/2005/09/Wipo

gruß
Booth

 

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Erfolgversprechender sind Investitionsprogramme. Schulen und Universitäten sind in katastrophalem Zustand. Wenn der Staat sie jetzt renovieren lässt und nach heutigem Stand der Technik ausrüstet, kann er auf doppelte Dividende hoffen. Zum einen gehen Aufträge an das örtliche Handwerk, das zusätzliche Geld versickert nicht im Ausland. Zum anderen werden die Bildungschancen verbessert – und das trägt langfristig zu mehr Wohlstand und Wachstum bei.

In die Bildung investieren ist gut. Aber noch sehe ich nicht den zwingenden Zusammenhang zwischen mehr Bildung und mehr Wachstum. Heute werden auch Arbeitsuchende mit der Begründung abgelehnt, dass sie überqualifiziert sind. Die Unternehmen lassen "Andeutungen von fehlender Wirtschaftsmoral" erblicken, wie kürzlich erst Deutsche Bank, Hypo- und Vereinsbank sowie die Dresdner. Da wird auf Bildung wenig Rücksicht genommen.

Es gibt noch andere Möglichkeiten. Der Bund kann Zuschüsse an die Bahn zur Finanzierung der Infrastruktur – Schienen, Tunnel, Sicherheitseinrichtungen – leisten. Auch das sind sinnvolle Investitionen, die sich rentieren. Ähnlich gewinnbringend wäre ein Programm zur Reparatur von von kommunalen und Fernstraßen. Schon heute wenden die Städte einen Teil ihres Straßenbau-Etats dafür auf, Autofahrern die Schäden zu ersetzen, die sie auf maroden Straßen erleiden. Das ist fiskalisch wie ökonomisch unsinnig. Eine Reparatur wäre auf Dauer billiger.

So schlecht steht es schon um die Infrastruktur? Was sagt denn der Deutsche Städtetag dazu?