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Das Prinzip des verbrannten Wissens

newknow

Geheimer Meister
3. April 2003
158
Hi,

hab mich zu folgenden Äußerungen inspirieren lassen :D


"Warum wird Wissen immer wieder gezielt verbrannt?"

"ich denke, dass es sehr viel damit zu tun hat, dass wissen nicht vernichtet,
viel mehr der öffentlichkeit entzogen werden soll."


Es geht darum Wissen zu vernichten! Also Richtig im Arsch zu machen!!!
Aber es geht hier primär nicht um das Wissen an sich, sondern um den sich daraus ergebenen Vorteil.
Ob es hier in unseren Gebieten Tempelzerstörungen stattfanden, kann man für die vorchristiane Zeit sicherlich mit nein beantworten.
Diese Art der psychologischen Kriegsführung kommt aus den `heißen Ländern´, genau wie die christliche Religion.

"Geht es hier um die Vernichtung von Wissen und Erkenntnis, oder um die Vernichtung von Geschichte?"

Beides. Um die Idendität eines Volkes zu zerstören, muß der Bezug zur jeweiligen Geschichte, Tradition & Religion
vernichtet werden. Im Fall der Germanen fand dann seitens der selbigen, eine Form des ´Stockholmer Syndrom´s´ statt.

"Reißt man diese Säule ein, indem man dieses Wissen wie auch immer "verbrennt", schafft man ein Vakuum. Die betroffenen Individuen leiden unter Identitätsverlust und begeben sich in die Abhängigkeit oktroyierten Wissens"

Genau so, aber wir müssen da garnicht so weit nach Afrika schauen, denn die Auswirkungen zB. einer vergangenen Kolonisation haben wir vor der eigenen Haustür. Auch Europa wurde kolonisiert.
Wir hier, haben keine eigene Entwicklung, alles griechisch/römisch mit den Faktor römisch/katolischer Kirche, igittiigitt.

"Der gewaltsame Einfluß europäischer Mächte führte zu willkürlichen Grenzziehungen, welche die Lebensbedingungen für Nomadenstämme erschwerte."

Stimmt genau. Wir mache nichts anderes als das, wie wir es gelernt haben.

"Entweder es kommt zu einem Völkermord oder(und) die Besatzer liefern sich ewige Auseinandersetzungen mit den Einheimischen, denn eine vollkommene, erzwungene Assimilation ist nicht möglich."

Doch, sie ist möglich!
Aber auch eher als eine Eigenart die aus dem Bezug zur Natur/Umfeld sich entwickelt. (..ich spreche hier von unseren "Vorfahren")
Völkerwanderung der Goten nach Rom; Goten haben Rom nicht zerhackstückt als sie es eroberten, die Bevölkerung umgebracht und die dortige Religion verbrannt nebst Priester ect. pp. sondern sich dort niedergelassen, sich vollständig in der dort lebenden Bevölkerungintigriert, und die Baukunst ihren Stil aufgeprägt.
Nur als 1. Bsp.

"Die jüdische Geistlichkeit hat die ihr genehmste Fassung zum Gesetz erhoben"
Was hat dieses Thema mit der jüdischen Geistlichkeit zu tun???
"Wer sich trotzdem traute, die geistige 'Freidhofsruhe' zu stören, indem er diese in frage stellte, war ein Ketzer und wurde, solange es irgend an ging, mit Feuer und Schwert bekämpft"
Das hört sich nach klerikalem Einfluß an. Und ich denke, das es auf den gleichen Einfluß zurück zu führen ist, daß die Christen" glaub(t)en Judn hätten ihr Idol um........!

*Wenn man den Menschen ansich als ein Organismuß versteht, der über ein kollektives Bewußstsein verfügt ......*

"Nun aber sollten wir wieder auf das Thema bitte zurückkommen !"
Oki.

"Sumerologie, Anthropologie, Paläontologie, Indische Mythologie oder den Veden "

Würde ich noch gerne die Archäologie hinzufügen.

"Wenn das Wissen der Besiegten verbrannt ist, ist der Zweifel an ihrem Sieg ausgemerzt"

Nicht Ganz :)

"Der Allgemeingültigkeitsanspruch der eigenen Weltsicht"
....ist der Grund Allen Übels!


Gruß
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
newknow schrieb:
"Die jüdische Geistlichkeit hat die ihr genehmste Fassung zum Gesetz erhoben"
Was hat dieses Thema mit der jüdischen Geistlichkeit zu tun???

Weil hier auch sehr schön die dahinterstehende Taktik durchschimmert, das zementieren zu wollen, was einem am genehmsten ist, und die Wahrheit darunter zu verbergen!
Damit war man scheinbar 'von Gesetz wegen' der Verantwortung enthoben, selber zu denken. Die Verdrängung der Fragen nach dem 'Woher und Wohin' gelang damit perfekt !

Wer sich trotzdem traute, die geistige 'Freidhofsruhe' zu stören, indem er diese in frage stellte, war ein Ketzer und wurde, solange es irgend an ging, mit Feuer und Schwert bekämpft.... und das hat ja in der tat mit dem Thema zu tun !

Gruß
Arius
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Potterverbrennung harmlos im Vergleich zu früheren Taten

Ellinaelea schrieb:
Mir wärs eigentlich auch egal, wenn nicht die Kirche Harry Potter ein Teufelswerk genannt hätte und die Ami's teilweise deswegen völlig durchdrehen. Es geht nicht an, dass die Kirche wieder mit Bücherverbrennungen anfängt und harmlose Autoren von Kindergeschichten und deren Werke verteufelt.

Also was ist das schon gegenüber den nicht harmlosen Verbrennungen und Fälschungen der Schriften des Origenes und seiner Verurteilung.
Damals wurde geistiges Wissen versucht zu vernichten und der röm. Kirche ein Deckmäntelchen der Scheinheiligkeit überzustülpen.

Aber nebenbei: Der Potter ist doch Fantasy-Dünnschiss wegen fehlender Realitätsnähe und daher geht durchaus eine Gefahr für Kinder aus, dagegen hat "Herr der Ringe" durchaus überragende Qualitäten und geistige Realitätsbezüge und daher werde ich meinen Kindern den Potter auf keinen Fall kaufen...

Gruß Arius
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Waffen von der Vernichtungskraft heutiger Atombomben werden nicht nur beim Namen genannt, sondern deren vernichtende Wirkungen werden durch Augenzeugenberichte belegt. Solche Waffen, die, wie es heißt, kraft 'geistiger Konzentration' erzeugt und gelenkt wurden, kamen zum Einsatz und die Strahlungsschäden der Überlebenden wurden beschrieben: "Haare fallen aus, Nägel fallen ab, alles Fleisch wird weiß und schwach."

Dazu habe ich mich kürzlich in einiger Ausführlichkeit geäußert:

http://www.weltverschwoerung.de/mod...ic&t=15181&postdays=0&postorder=asc&start=345

Diese "Interpretation" der alten Texte ist in Wirklichkeit eine massive, wahrscheinlich bewußte Verfälschung. Ich zweifle deshalb auch die Echtheit des anderen "alten" Wissens an, Alter der Erde usw.

Was das Verbrennen von "Wissen" angeht... Mir kommt der Verlust der Lieder der Sappho mindestens so tragisch vor wie der Verlust irgendwelcher Chroniken.
 

Ellinaelea

Geheimer Meister
7. März 2005
494
arius schrieb:
Ellinaelea schrieb:
Mir wärs eigentlich auch egal, wenn nicht die Kirche Harry Potter ein Teufelswerk genannt hätte und die Ami's teilweise deswegen völlig durchdrehen. Es geht nicht an, dass die Kirche wieder mit Bücherverbrennungen anfängt und harmlose Autoren von Kindergeschichten und deren Werke verteufelt.
arius schrieb:
Also was ist das schon gegenüber den nicht harmlosen Verbrennungen und Fälschungen der Schriften des Origenes und seiner Verurteilung.

Ja genau. Und es ist ja auch nicht so schlimm Heiden, Ketzer und Hexen zu verbrennen. Alles nur eine Sache der aktuellen Sichtweise der herrschenden Klasse oder der vorherrschenden und das Weltbild prägenden Religionen.

Es geht nicht an, dass die Werturteile einzelner Personen oder Institutionen Produkte und Leben von anderen verbrennen und vernichten. Egal mit welcher Begründung oder aus welcher Sichtweise. Punkt und Ende!

Ich sags nochmal für die langsamer Denkenden: Es geht nicht um Harry Potter, sondern ums Prinzip. Zuerst brennen die Kinderbücher, dann andere heidnische, bzw. häretische Produkte und am Ende dann wieder die Autoren und Nichtchristen.
Nur weil deine persönliche und individuelle Meinung zu Potter "Dünnschiss" lautet, ist das noch lange kein Grund, Bücherverbrennung zu verharmlosen. Wie siehts denn aus mit Menschen, deren Meinung du als Dünnschiss empfindest? Auch ok, wenn sie verbrannt werden?

Verflucht nochmal, ich hasse es, wenn Menschen es nötig haben, mit so primitiven Ausdrücken wie "Dünnschiss" über Dinge herzufallen, die anderen gefallen. Als wäre ihr Werturteil das Mass aller Dinge. Könntest du dich vielleicht etwas anständiger und weniger aggressivprimitiv ausdrücken?
Und nein, ich bin kein Potter-Fan. Ich verteidige nur das Prinzip des Freien Willens.

ps @arius
Ich hatte die von dir zitierten Zeilen in einem anderen Thread geschrieben. Wenn du das nächste Mal Aussagen von mir aus ihrem Kontext reisst und in einen anderen Thread schiebst, sei bitte so freundlich und teil mir das mit! Ich mags nicht, wenn ich aus dem Kontext gerissen an Orten zitiert werde, wovon ich nichts weiss und dann nur zufällig darüber stolpere.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Ein_Liberaler schrieb:
U.a. bedeutende Schriften über Naturwissenschaften, welche der offiziellen Lehrmeinung der Kirche widersprachen. Die Kirchenelite hatte lange Zeit fast ein Monopol auf Bücher und hielt auf skrupellose Weise das Wissen von den Massen fern.

Welche Schriften sollen das gewesen sein? Die Kirche des Mittelalters hat das Wissen der Antike bewahrt und wiederentdeckt, sie war entscheidend beteiligt an Neuerungen in Landwirtschaft, Fischzuchtund Technik, die die Antike weit hinter sich ließen, sie war beteiligt an der Erfindung und Verbreitung von Brille und Uhr, usw. Was soll sie vor den Massen verborgen haben?

Die Verbrennung der Schriften des Origenes erfolgte bereits im 4.Jahrhundert ! Das Wissen der Griechen wurde erst bei der Aufklärung wiederentdeckt und es brachte längere Zeit (bis vor etwa 100 Jhren), bis die Menschen wieder in kleinerem Rahmen von der göttliche Welt über den Heilsplan aufgeklärt werden konnten, ehe eine Verfolgung durch die Kirche befürchten zu müssen. Wie du sicher weist, ist z.B. Johannes Greber z.B. nach Amerika ausgewandert!

Gruss Arius
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
1. Ich halte es für eine Untugend, meine Postings in einen anderen Thread, den ich nicht beobachte, zu kopieren und dort zu beantworten.

2. Ich habe keine Ahnung, wer Johannes Greber war oder ist.

3. Allerlei Sekten, jede mit eigenem Heilsplan, blühen schon seit Jahrhunderten. Zugegebenermaßen hatten sie es in Amerika leichter.

4. Origenes kann ich schon wegen seiner Selbstkastration nicht ganz für voll nehmen. Der hatte offensichtlich einen Sparren. Davon ab, hat er kein praktisches Wissen vermitteln wollen, sondern die Bibel ausgelegt. Ob die Kirche ihn unterschlagen hat, weiß ich nicht, jedenfalls hätte es den mittelalterlichen Bauern wohl kaum geschadet, nicht von den Freuden des Martyriums zu hören.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
1. Ich halte es für eine Untugend, meine Postings in einen anderen Thread, den ich nicht beobachte, zu kopieren und dort zu beantworten.

Also arius, diese Verfahrensweise von dir wurde in diesem Thread schon einmal angemahnt.

Ich denke, es wäre zumindest ein Hinweis in dem Thread, aus dem du den Beitrag des betreffenden Users kopierst, angesagt, in dem du hierhin verweist. Wenn du schon der Meinung bist, gewisse Dinge hier diskutieren zu müssen, sollten die zitierten User auch die Möglichkeit haben, das mitzubekommen und Stellung zu nehmen.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Liberaler, wollte nicht den Diskussionsfluss im Thread Freimauerer stören und habe daher erst mal die hier zu Streichers Thread passenden Themen beantwortet, sorry, dass ich dich nicht extra informiert habe.
Wusste auch nicht, dass dir über Origenes so wenig bekannt ist, daher folgende Kurzinfo:

Origenes ist der bekannteste Gelehrte des christlichen Altertums.

Er ist der wichtigste nachapostolische Verfasser von überlieferten christlichen Lehrwerken, die sich mit dem Christentum seiner Zeit kritisch auseinandersetzen. Origenes ist der letzte Zeuge höchsten christlichen Wissens und überragender Lehrer desselben. Seine literarische Hinterlassenschaft stellt bis ins 20. Jahrhundert die umfassendste und tiefste Erschließung der Heiligen Schrift dar.

Die grundlegenden Mittel, deren sich Origenes bedient hatte, sind die folgenden:
zum einen die von ihm begründete Textwissenschaft, nämlich die kritisch forschende Aufarbeitung der alttestamentlichen Überlieferung; zum andern die systematische geistige Durchdringung der Evangelienfassung und der neutestamentlichen Briefe, insbesondere deren Aussagen über Leben und Wirken Christi. Denn Origenes sah in Christus den Mittler zwischen Gott und den Menschen.

Origenes erweiterte damit das hohe philosophisch-theologische Wissen seiner Vorgänger, Klemens' von Alexandria und wohl auch des einflussreicheren Pantainos, die im griechischen Geist eines Pythagoras, Sokrates und Plato das Evangelium erkannten. Zumindest die Wiedergeburt (Reinkarnation) und die Wiedergutmachung (Apokatastasis), also ein grundlegendes Geistwissen, ist allem Anschein nach seinen Vorgängern in Alexandria ebenfalls schon geläufig gewesen.

Ausgehend von seiner tief schürfenden Erschließung der Schrift, machte sich Origenes an die Überprüfung und Erforschung sowohl der Aussagen der biblischen Propheten als auch die Lehre der griechischen Philosophen. Dabei ging es ihm darum, die heilsgeschichtlichen Beziehungen vermehrt ans Licht zu heben, die den meisten Christen dunkel waren. Gestützt auf seine Erkenntnisse vermochte Origenes den Christen umfassende geistige Zusammenhänge aufzuzeigen und auch sich selbst die heilsgeschichtlichen Offenbarungen immer tiefer und umfassender zu erschließen.

Durch seine schrittweise Enthüllung und geistige Durchdringung der Offenbarungen erfüllte sich für die Mit- und Nachwelt die Verheißung Christi, er werde den Geist der Wahrheil senden, setzte doch Origenes auf inspirativem Wege die Offenbarung fort; denn Origenes war offensichtlich selbst ein Geist der Wahrheit.

Origenes' Einfluss auf den christlichen Teil seiner Mitwelt war überaus groß. Mit seinem großen theologischen Wissen vermochte er unter anderem ein klar differenziertes Verständnis bezüglich Gott und Christus in den meisten Christen des Ostens zu begründen und zu festigen. Das subtile Glaubensverständnis von Origenes wurde aber in den folgenden Jahrhunderten durch die dann in großen Scharen zum Christentum übertretenden 'Heiden' wieder verdrängt und schließlich durch die Reichskirche verdammt.
Dabei wurde der literarische Nachlass des Meisters schon vorher von westlichen Kirchenmännern geplündert und verstümmelt, um ihn den Glaubensauffassungen ihrer Kirche anzupassen. Darüber hinaus wurde dann später das meiste vernichtet.

Daher vermag heute kaum jemand seiner seit über einem Jahrtausend verschütteten Theologie in ihrer ganzen Tiefe zu folgen. So blieb Origenes trotz der großen Bewunderung, die ihm selbst nach der Verdammung - wenn auch in gefährlicher Zeit nicht mehr offen - zuteil wurde, bis in unsere Gegenwart weithin unverstanden, und es verwundert nicht, dass es bisher, soweit zu sehen ist, keine Veröffentlichungen gibt, die auf Grüne des zur Verfügung stehenden Stoffs Origenes umfassend und zuverlässig zu interpretieren vermochten; denn wer sich mit ihm nicht wirklich gründlich auseinandersetzt und die vielfach verderbten Textausgaben mehr oder weniger unkritisch übernimmt, muss ihn in entscheidender Belangen missverstehen.

Zum verbreiteten Missverständnis tragen sogar neuzeitliche Werke zur Kirchen- und Dogmengeschichte noch immer nicht wenig bei; sie wollen allgemeinverständlich sein, aber in Wirklichkeit stellen sie auf stark verderbte Textstellen ab, verkennen wichtige gewonnene Wiederherstellungen oder Verbesserungen und verbauen dadurch den Weg zu einem wirklichkeitsnahen Verständnis.

Den kirchlich gelehrten Theologen steht ihr eigenes Glaubensverständnis irgendwie im Weg, wenn auch nicht allen im gleichen Maß und in genau gleicher Beziehung. Kritisch betrachtet, sind ihre Ausführungen daher trotzdem vielfach äußerst aufschlussreich.

Bekämpft wurden die von Origenes stammenden Werke im Westen vom Ende des 4. Jahrhunderts und im Osten von der Mitte des 6. Jahrhunderts an; denn in Rom war ein anderes, stark verweltlichtes Glaubensverständnis herangewachsen, das nach der konstantinischen Wende unaufhaltsam die Oberhand gewann. Diese verweltlichte christliche Glaubensrichtung übertrug leichtfertig menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen auf das rein Geistige (Anthropomorphismus).

Der Kampf um das Lebenswerk des Origenes erreichte seinen Höhepunkt im Jahre 553 auf dem Konzil zu Konstantinopel. Auf Anordnung Kaiser Justinians I. wurden durch Beschluss des Konzils seine Schriften verboten und danach systematisch vernichtet oder entstellt. Wegen der damals ergangenen kirchlichen Bannflüche (Anathematismen) sind die Schriften des Origenes zum größten Teil verloren. Selbst als zensurierte Abschriften standen sie lange auf dem Index der verbotenen Bücher (Index librorum prohibitorum). Erhalten haben sich mehr oder weniger stark bearbeitete und entstellte Abschriften in Griechisch und etwa ebenso viele in lateinischer Übersetzung; die wichtigste, leider aber auch eine der am extremsten bearbeitete Übersetzung, ist das Werk »Von den ersten Dingen«. Der 'Übersetzer' Rufinus hat dieses, wie er in seinem Vorwort selbst eingesteht, bearbeitet, um den Inhalt mit der vermeintlichen Rechtgläubigkeit der spätantiken westlichen Kirche in Einklang zu bringen

Doch auch alle anderen Abschriften tragen den Stempel der dogmatischen Auseinandersetzung um Origenes. Trotz dieser unerhörten Einbussen der Überlieferung lassen sich aber heute die ursprünglichen Aussagen des Origenes über Gott und Christus, über die hohe und niedere Geisterwelt, über den Abfall und den Engelsturz, über die Wiedergeburt (Reinkarnation) und vieles andere mehr wieder sehr weitgehend ermitteln und belegen.
Folgende Quellen stehen dafür zur Verfügung: seine erhaltenen und nach Zitaten usw. rekonstruierten Aussagen gemäß textkritischen Veröffentlichungen sowie seine äußerst aufschlussreichen Erläuerungen unzähliger Bibelstellen und scheinbarer Nebensächlichkeiten hierzu. Bei dogmatisch anstößigen Stellen sind wichtige Zeugnisse zum Gedankengut des Origenes die Aufdeckungen' derer, die ihn später der Ketzerei bezichtigten, so auch die schon erwähnten kirchlichen Bannflüche von 553. Nicht zuletzt verhelfen zur Findung seines Geistesgutes auch seine bezwingende innere Logik, das hohe Jenseitswissen seiner geistigen Väter Pythagoras und Sokrates sowie das inzwischen wieder gewonnene Geistwissen. Strittig ist heute weniger, was Origenes in den Grunddingen und vielen Einzelheiten wirklich verkündet hat; bestritten wird vielmehr von den Theologen, dass das, was er lehrte, wahr ist, obwohl sie selber mit ihren Glaubensformeln weit weniger aussagen und erklären können.

mehr in Robert Sträuli, Origenes - Der Diamantene
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Mein lieber arius, ich interessiere mich nur ganz allgemein für Theologie, aber überhaupt nicht für die Feinheiten - weil ich Atheist bin. Als mir ein alter Freund der Familie alle Bücher vermacht hat, die ich haben wollte, habe ich die theologischen alle stehen lassen.

Dementsprechend ging es mir im Freimaurerthread nicht darum, ob die Kirche religiöse Meinungen (für Dich Wahrheiten) unterdrückt hat, das hat sie selbstverständlich getan, sondern ob sie praktisches Wissen geheimgehalten hat.
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
streicher schrieb:
Warum wird Wissen immer wieder gezielt verbrannt?
dieses "Problem" hat auch schon Schriftsteller und Filmemacher beschäftig.
1953 erschien Ray Bradburys Roman Fahrenheit 451.

Der Roman Fahrenheit 451 spielt in einer Welt, in der es als schweres Verbrechen gilt, Bücher zu lesen oder sogar zu besitzen. Die Gesellschaft wird vom politischen System abhängig, anonym und unmündig gehalten. Glücksdrogen und Videowände sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Selbständiges Denken gilt als gefährlich, da es zu anti-sozialem Verhalten führe und so die Gesellschaft destabilisiere; Bücher gelten als Haupt-"Anstifter" zu nicht systemkonformem Denken und Handeln.
Das Buch warnt vor einer totalitären Gesellschaft, die durch die Allmacht von Medienpropaganda und die Unterdrückung jeglicher freien Information stabilisiert wird.
1966 wurde Fahrenheit 451 von François Truffaut verfilmt.

siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_451
 

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