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Holocaust = aktuelle Lage im Irak !!!!????

Korben

Geselle
26. Januar 2003
35
Herr Spiegel vom ZDJ hat sich in der "Welt" zum Irak-Krieg geäußert, und hat dazu eine ganz eindeutige Meinung:

http://www.welt.de/data/2003/02/13/41463.html


"DIE WELT: Sie haben zur Irak-Debatte erklärt, nicht Demonstranten, sondern die Rote Armee habe Auschwitz befreit. Wollten Sie damit die aktuelle Lage mit dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg vergleichen?

Paul Spiegel: Wir haben heute zwar eine andere Situation, aber sie ist vergleichbar. Wieder geht es um einen Diktator, der sein eigenes Volk opfert und ins Verderben führt."


8O
Ach ja, so ist das also... . Wenn alles nichts hilft, dann wird das Argumentations-Großkaliber ausgepackt.

nicht schlecht ist auch mal wieder folgender Argumentationsstrang:

"Natürlich ist es viel einfacher, gegen einen Krieg zu sein, als zu begründen, warum man für einen Krieg ist. Ich frage mich aber auch, wenn ich jetzt wieder die vielen Demonstrationen sehe, wo sind diese Friedensdemonstranten in den letzten zehn Jahren gewesen, als Saddam Hussein seine Mitbürger umgebracht und immer wieder mit Krieg gedroht hat. Ich kenne keine einzige Demonstration in Deutschland gegen Saddam Hussein. Kaum jemand spricht auch davon, dass die Amerikaner und Engländer das irakische Volk von diesem Diktator befreien wollen. "

Alles klar!!

oder auch:

"DIE WELT: Befürworten Sie auch einen Präventivkrieg?

... Deswegen ist die Frage nicht so einfach aus abstrakt moralisch-ethischen Gründen zu beantworten. Klar ist auch, dass wir nicht immer Amerika als Weltpolizisten allein lassen und uns bequem zurücklehnen können. "



Unglaublich.

Nachtigall, ick hör dir trapsen ! :twisted:
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Du musst den Mann verstehen. Nach dem was seine Familie durchgemacht hat, muss der so sprechen.

Doch ich muss dem Herren Spiegel widersprechen, wenn ich sage , dass es keine Demonstranten gab und somit niemand weiss, was passiert wäre, wenn es massive Proteste gegeben hätte.

Der "Holocaust" im Irak ist leider schon vorbei. Als vor 12 Jahren die USA ihren Krieg führten und Saddam nicht beseitigten, rebellierten die letzten Gegner und wurden vernichtet.

Jetzt hat der Herr auch noch die dicke Schuldkeule ausgepackt, mit der man die Deutschen zu allem bringen kann.

Oh und die Rote Armee hat Auschwitz nicht befreit. Sie haben es nur von den Deutschen übernommen und eine Zeit weiterbenutzt.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
was soll man dazu sagen, ziemlich krass das ganze...
klar würden die meisten iraker nichts gegen einen regimewechsel haben, aber nicht auf diese weise, von aussen aufgezwungen, herbeigebombt.
die menschen da unten haben einfach nur angst, angst um ihr leben, angst um ihr bißchen infrastruktur, ihr hab und gut...
und sie wissen auch ganz genau, das es bei diesem krieg nicht um sie, das volk geht, sondern um öl und strategische gründe.

wenn ich die bilder der menschen aus dem irak sehe, frage ich mich oft, wie man diesen druck im angesicht des drohenden krieges eigentlich ausshalten kann.
viele sagen, nur ein wunder kann uns noch retten...
währenddessen spielt ein großteil der weltgemeinschaft ihre schachpartie um dieses land und ein strategischer zug jagt den nächsten.

das nun paul spiegel den holocaust bemüht, um den kriegsgegnern den wind aus den segeln zu nehmen, zeigt, wessen geistes kind er ist.
hier wird erlittenes leid zum anlass genommen, um einen angriffskrieg zu legitimieren.
der mann sollte sich schämen!
millionen von holocaustopfern drehen sich wahrscheinlich gerade im grabe um...

man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte!
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Du musst den Mann verstehen. Nach dem was seine Familie durchgemacht hat, muss der so sprechen.

wieso?
man könnte auch genau andersherum argumentieren.
gerade deswegen müsste er dieses leid, was auf die menschen da unten zukommt, besser nachvollziehen können.

er müsste auch, besonders was die deutschen angeht, eigentlich froh darüber sein, das sie nicht in das allgemeine kriegsgejohle einstimmen.
 

Korben

Geselle
26. Januar 2003
35
Dieses unbedingte Drängen auf einen Krieg, der Mißbrauch des Leids der Irakis für die eigenen Interessen ( denn wer glaubt schon wirklich, daß es in erster Linie um Menschenrechte geht??) halte ich auch für schlicht ekelhaft.
Gerade mit so einer eigenen Lebenserfahrung sollte man eigentlich anders denken...

Genauso abstrus finde ich, die Demonstranten quasi als Saddam-Symphatisanten zu verunglimpfen und noch schlimmer sie in Verbindung mit dem Holocaust zu bringen. :evil:

Gerade Hr. Spiegel ruft doch öfters nach Zivilcourage etc. (aber wahrscheinlich nach der korrekten :wink: ).

Aber zum Glücke gibt es ja auch noch andere Beispiele, die zeigen, daß man die wahrscheinlich richtigen Schlüsse ziehen kann:

The Smell of War
Der israelische Knesset-Abgeordnete und Schriftsteller Uri Avneri schrieb am 08. Februar 2003 diesen Artikel:


This is not a war about terrorism.
This is not a war about weapons of mass destruction.
This is not a war about democracy in Iraq.
This is a war about something else.


As for terrorism: Saddam Hussein is a cruel dictator, but the idea that he might be connected with Osama bin Laden is ridiculous. Sadam heads the Iraqi section of al-Baath, a very secular party. Bin Laden is an Islamic Fundamentalist, and al-Kaida aims at the destruction of all secular regimes in our region. The official who invented this particular lie is either an ignoramus or a cynic who believes that one can fool all the people at least some of the time.

As for weapons of mass destruction: the USA supported Saddam when he used deadly poison gas against the Iranians (and their Kurdish allies in Iraq). At the time, America was interested in stopping the Iranians. Today there are chemical and biological weapons in most of the countries of this region, including Egypt, Syria and Israel, and one of them has nuclear arms.

As for democracy: Americans don’t give a damn. Some of their best friends in the Islamic world are dictators, some more, some less cruel then Saddam. As the old American adage goes: “He is a son-of-a-bitch, but he is our son-of-a-bitch.”




If so, what is the war about?
In one word: oil.


There is a strong smell of oil in the air. Without smelling it, one cannot understand what is going on. But once one grasps what it is all about, the actions of Bush & Co., while cynical and hypocritical, are utterly logical.

These, then, are the American war aims:

take over the immense oil reserves of Iraq, among the world’s biggest.

To ensure American control of the nearby huge Caspian Sea oil reserves

To reinforce indirect American control of the oil in all the Gulf states, such as Saudi Arabia, Kuwait and Iran.
Control of most of the worlds oil reserves will free the Americans, at long last, from the whims of the oil market. Their hand, and theirs alone, will be on the tab. They, and they alone, will fix the prices of oil all over the world. If they will want prices to rise, they will rise. If they will want them to go down, they will go down. With one single movement of the hand, they will be able to deal a crushing blow to the economies of Germany, France and Japan. No country in the world will be able to stand up to them in any matter. No wonder that Germany and France oppose the war. It is directed against them.

It follows that the Americans do not intend to enter Iraq, establish democracy and leave. The very idea is ridiculous.
The US enters Iraq in order to stay there, for years and decades. Its physical presence in the Arab and Muslim world will create a new geo-political reality.

Of course, this is not the first time that a great empire uses its military power to promote its economic dominance. History is full of examples. Indeed, one could say that all of history is an example. But there has never been a super-power like the US, with no rival left, using its immense military might in order to ensure its domination of the world economy for generations to come.

From this point of view, the coming war on Iraq – a “small” war, militarily – will have historic significance.
For sure, Bush will try to set up some native Iraqi government, in order to disguise and lend some legitimacy to the American occupation. There are any number of volunteers, ready to serve as Quislings. Then again, Bush may prefer some new Saddam Hussein, a dictator appointed by them.

But war is war. War usually starts with a well-prepared plan, but even the “best” plan, backed by the mightiest military power, can go awry. The Arab masses may rise against their American-supported, corrupt, lackadaisical governments. The Turks may perpetrate a massacre in the north of Iraq in order to break the Kurds once and for all, and no one can know how this will end. The holy places of the Shiites in the south of Iraq, next to Iran, may cause trouble.

How will this affect Israel? Or, to use the old phrase: “Is it good for the Jews?”
The relations between Bush and Sharon are almost symbiotic. In Sharon’s view, the massive presence of the US in our region strengthens Israel and will enable him to implement his hidden agenda.
But, as one says in Hebrew, “the fat tail of the sheep has a thorn in it”. The permanent occupation of Iraq turns the US into a kind of “Arab” power, with a vital interest in the stability and tranquility of the region. It will want to prevent by all means chaos in the Arab countries – before, during and after the war.

Sharon and his generals are, on the contrary, interested in as much chaos as possible, in order to use it to “transfer” millions of Palestinians to the other side of the Jordan. There is a definite conflict of interest between Bush as Sharon.

Sharon, an extremist but prudent person, knows that he must not under any circumstances infuriate Bush. He will act cautiously. He has lots and lots of patience and lots and lots of stubbornness. He will try to obtain from Bush permission to transfer (at least some) Palestinians, to murder of Arafat (“If Sadam, why not Arafat?) and to break the Palestinian people.

Bush, on the other hand, will want Israel to stay quiet, very quiet. At thee time, he may use the Israel threat in order to ensure that the Arabs, too, will stay quiet, very quiet. He will threaten the Arab rulers, who are mortally afraid of an uprising of their peoples, that if they do not behave, he will let Sharon off the leash.

Is all this good for Israel? From the economic, social and security points of view, the answer is negative. We are entering an era of adventurism, with the adventurer No. 1 at the helm of our state. The earth will shake in our region, and nobody can foresee the dangers approaching us. Only one thing is certain: this will not bring peace.
I do not belong to those who can speak about war with equanimity. I have seen war, I know its face. I see the thousands who will be killed, the tens of thousands that will be wounded and maimed, the hundreds of thousands that will become refugees, the ruined families, the sea of tears and human suffering.

I join the millions all over the world the say NO.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
wirklich sehr guter artikel, ich kann jedes wort unterschreiben.
nur leider wird es dem mann wie dem prediger in der wüste ergehen, kaum einer wird seine worte hören wollen.

es ist traurig, das gerade die friedensbewegung in israel so wenig zulauf hat, oder kriegt man nur so wenig mit?
 

Der Nager

Geheimer Meister
21. August 2002
438
Wo wir gerade dabei sind... Israel aht seinen Botschafter aus Belgien abgezogen, weil man dort nicht ausschließt, SCharon wegen Kriegsverbrechen anzuklagen, wenn er aus dem Amt ist.
 

Bundeskanzler

Auserwählter Meister der Neun
11. April 2002
991
Spiegel setzt sich für Araber ein?
Er bemüht den Holocaust als VERGLEICH?

DAS sollte mal ein Deutscher Nicht-Jude wagen....

Es muss der Kriegsfraktion schon ganz schön dreckig gehen, wenn sie auf so etwas angewiesen sind.
 

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