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Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Ja richtig, das Talent kann in einem Beruf zwar erworben und auch im Rahmen der Tätigkeit bezahlt werden, handelt es sich um ein Talent welches auch als Gemeinnützig erkannt wurde, gibt es in dem Fall einen Bonus der aus dem Talentepool zusätzlich ausgeschüttet wird.

Gruss Grubi
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.959
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

gerade im sozialen bereich wünsche ich mir mehr 'menschlichkeit'

erinne mich pers an eine situation wo zwei 'pfleger*innen' (hoffe das ist der aktuell gültige ausdruck, mannlein und weiblein) einen klienten wie ein stück fleisch behandelten...

1-2 tage später hab ich ihn alleine aus dem rolli ins bett gelegt, mit problemen, doch mit würde.... er wollte mir mit fingerzeig auf seinen geldbeutel danken. hab lächelnd abgelehnt und gesagt 'ist doch mein job'




gilt mittlerweile wohl als viel zu selbstverständlich.... also, jedenfalls nicht überall...
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Moin

Ich habe schon wieder eine kühne Idee, wir holen den "like" oder "Danke" Button aus dem Web in den Alltag*g*
Bei Fressebuch gibt er sowieso nix her, abgesehen von dem irrealen Gefühl eine tolle Leistung erbracht zu haben wenn man mal wieder einen Kalenderspruch geteilt oder kopiert hat.

Zuerst hatte ich Oma über die Strasse bringen oder Rasenmähen garnicht im Sinn, wenn das jedoch gewünscht ist und weiterhilft wird es integriert.

Ich habe da auch eine kleine Anekdote...
Eine ältere Dame die an einer heimtückischen Lungenkrankheit leidet und am Sauerstoffschlauch hängt ist gerade in Verlegenheit einige Dinge nicht selbst erledigen zu können.
Im Rahmen meines Jobs habe ich ihr einen Gefallen getan, der in 5 Minuten erledigt sein kann und keinen enormen Aufwand für mich bedeutet.
Nun liegt sie da seit Weihnachten auf der Couch, ein Pflegedienst erscheint maximal einmal wöchentlich, Mittagessen ist über einen Bringdienst organisiert.
Mein kleiner Dienst hat nichts mit Alten oder Krankenpflege zu tun.
Nun ist der Sauerstoffschlauch verheddert, der Biomüll fängt schon an zu müffeln, die Küche sieht nicht aus als wäre irgendwo ein Hygieneplan vorhanden, der Briefkasten quillt über, sie müsste mal zum Klo und hätte gerne einen Kaffe, beim Trinken stellt sich herraus dass da noch ein enormer Redebedarf vorhanden ist, der Rest des Tages könnte damit problemlos aufgefüllt werden u.s.w.
In 5 Minuten ist der Job nicht mehr zu erledigen, für mich kein Problem weil mir niemand Druck macht und ich mir die Mehrarbeit problemlos erlauben kann.
Der arme Student der sich der Angelegenheit alternativ annehmen könnte, hat die Zeit vielleicht nicht weil weitere Arbeit ruft oder die Prüfungsvorbereitungen drängen .

Die Dame weiss garnicht wie sie mir danken soll, uns beiden ist klar dass jegliches Trinkgeld nur Symbolcharakter hätte, ich bin nicht darauf angewiesen, ausserdem schlage ich da höchstens einmal pro Woche auf.
Die Woche hat noch weitere 6 Tage wo sie irgendwie klarkommen muss und leider in der Vergangenheit versäumt hat sich ein Netzwerk zu errichten.

In Zukunft hat sie eine App auf dem Smartphone oder irgendeinem idiotensicheren Gerät welches sich monatlich automatisch mit 1000 Dank ( 1 Dank= 1 Erfahrungspunkt) aufläd.
Möglicherweise findet dann ein Dank per Bump Funktion statt, es kann eine bestimmte Anzahl von "Danke" auf mein Gerät übertragen werden, die Anzahl der "Danke" könnte im eigenen Ermessen liegen.
Der entstehende Wert könnte ebenfalls wie beim Trinkgeld rein symbolischen Charater haben.
Die App würde mit einem Webdienst verknüpft der ihr die Möglichkeit gibt weitere Hilfsbedürftigkeit zu artikulieren.

Menschen ohne finanzielle Mittel wären so dazu in der Lage eine kleine Anerkennung zu leisten, das "Danke" ist in dem Fall mehr Wert als ein freundliches Lächeln.
Es stünde natürlich jedem frei jeglichen Dank ohne das Talentsystem anzunehmen oder erhaltene Talentpunkte an Bedürftige zu spenden, auch das wäre realisierbar*denk*

Bezüglich der Skalierung in der Punkteverteilung denke ich zur Zeit daran dass es mehrere Bereiche mit maximal erreichbaren Talentpunkten geben könnte.

Stellen wir uns erstmal vier Basisbereiche vor die dementsprechend 25% der maximalen Punktzahl enthalten können.

25% der Talentpunkte könnten im Bereich Bildung anfallen und bilden die Basis für 250 € monatliche Leistung aus dem zu vergebenden Pool.
25% können durch Kleine Hilfsdienste erworben werden (Oma über die Strasse begleiten, Rasen mähen, Begleitdienste u.s.w.
25% können nur in organisierter sozialer Arbeit anfallen die bereits als Gemeinnützig anerkannt ist.
25% könnten sich aus Ideen ergeben die wir noch nicht auf dem Schirm haben, da rechne ich aber mit Kreativität aller Interessierten Teilnehmer.
Beispielsweise wäre denkbar dass diese Punkte vergeben werden wenn jemand irgendwie durch Zivilcourage auffällig geworden ist oder sich durch sonstige Verdienste auszeichnet die man mal anerkennen sollte.
Da werden garantiert Ideen freigesetzt die wir nichtmal erahnen können...

Thomas aus Berlin hatte neulich sein Dilemma geschildert dass er alte Fahrräder wieder fahrtauglich macht aber die reingesteckte Arbeit keine Auswirkung auf seinen Kühlschrank hat.
Hier würde nun ein grösserer Spielraum in der Wertigkeit entstehen.
Wer ein altes Fahrrad bekommt ohne eine volle Geldbörse in der Tasche zu haben, hätte die Möglichkeit sich dankbar zu zeigen und Thomas hat dementsprechend die Möglichkeit seinen Kühlschrank aufzufüllen.
Der ideelle Gedanke der Wiederverwertung und der Freiwilligkeit geht dabei nicht verloren, aber macht sich im Vorratslager durchaus bemerkbar.

Der Spielraum für die Punktevergabe könnte so gestaltet sein dass ein Wert entsteht der zwischen garnichts und reichlich liegt.
Wenn wir das so angehen entsteht möglicherweise ein neues Verhältnis in den Bereichen Dankbarkeit, Wertigkeit und Hilfsbereitschaft.

Ich gehe das weiterhin als unerschütterlicher Optimist an, wir denken jetzt mal in Lösungen und nicht in Problemen ;)

Gruss Grubi
 
Zuletzt bearbeitet:

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Hallo Grubi,

bis jetzt sehe ich noch keinen Bereich außerhalb der regulären Arbeitsverhältnisse, der nicht durch
- Ehrenamt
- Nachbarschaftshilfe
- Zivildienstleistende / Mitarbeiter im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres
- Familienmitglieder (z.B. durch Kinder, um das Taschengeld aufzubessern)
- Freunde
- Vereinsmitglieder
(habe ich jemanden vergessen?)
mit oder ohne Entschädigung erledigt werden könnte.

Womöglich versuchen wir gerade Pferd von hinten aufzuzäumen. Dirtsa sprach die Aufweichung von regulären Arbeitsverhältnissen an. Die Euro-Jobs sind nicht gerade eine glückliche Lösung. Besser wäre es imo Gelder so zu einzusetzen, dass z.B. aus der Euro-Stelle eine normale Stelle wird, die dauerhaft besetzt werden kann und der dem H4-Empfänger aus dem Bezug heraushilft. Wie wäre es mit einer Begrenzung staatlicher Einmischung auf das Allernötigste und einer tatsächlichen Stärkung des Individuums durch Vergrößerung unternehmerischer Freiheit.

Ein Punktesystem würde imo nur für diejenigen ohne reguläres Arbeitsverhältnis ein Gewinn sein, wegen der schon genannten Gründe: sie haben was zu tun und bekommen wenigstens ein wenig Anerkennung. Diejenigen mit regulären Arbeitsverhältnissen und Karrieremöglichkeiten gehen sowieso zu Fortbildungen, die teils unternehmensintern angeboten werden, teils vom Arbeitnehmer privat besucht werden, wie z.B. der VHS-Kurs für Office-Produkte oder der Fremdsprachenkurs. Der H4-Empfänger kann auch VHS-Kurse besuchen, die Abendschule besuchen, fernstudieren, eine Lehre anfangen, von der H4-Behörde angebotene Kurse besuchen und mit dieser Hilfe versuchen in den ersten Arbeitsmarkt vorzudringen.

Ich will jetzt gar nicht mal Deine Idee sinnlos erscheinen lassen, ich befürchte nur, dass ihre Anwendung nicht alle Bereiche durchdringen braucht. Es kann aber auch sein, dass meine Vorstellungskraft nicht ausreicht und Deine Idee sich überall anwenden lässt.

Gruss, Tele
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Moin

Hallo Grubi,

bis jetzt sehe ich noch keinen Bereich außerhalb der regulären Arbeitsverhältnisse, der nicht durch
- Ehrenamt
- Nachbarschaftshilfe
- Zivildienstleistende / Mitarbeiter im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres
- Familienmitglieder (z.B. durch Kinder, um das Taschengeld aufzubessern)
- Freunde
- Vereinsmitglieder
(habe ich jemanden vergessen?)
mit oder ohne Entschädigung erledigt werden könnte.

Wir sind in der komfortablen Situation dass keine dringende Not vorhanden ist um unser Arbeitssystem über den Haufen zu schmeissen, das sehe ich auch so, aber das sieht nicht jeder so ;)
In Anbetracht der Umstände habe ich bisher auch nicht verstanden warum wir pauschal ohne Rücksicht auf Notwendigkeit und Bedarf, ein bedingungsloses Grundeinkommen installieren sollten.
Nun ist mir in den Diskussionen aber aufgefallen dass anscheinend doch ein gewisser Bedarf vorhanden ist, es gibt nunmal Leute die durchs Raster fallen und keinen Platz im System finden den sie besetzen wollen oder können.
Es bleiben wahrscheinlich Arbeiten liegen weil es Hilfebedürftige gibt die nicht entlohen können und ihre Not nicht bei Ämtern vortragen wollen, warum auch immer.
Arbeitslose müssen sich auf Stellen bewerben die nicht in ihrem Interessengebiet liegen, egal aus welchen Gründen die Kohle nicht reicht, mir geht es um Alternativen.
Ob das gebraucht wird oder nicht ist völlig offen, für ein bedingungsloses Grundeinkommen sind viele mal sehen wie das Interesse ist wenn es nun doch Bedingungen gibt die aber eine Entlohnung zur Folge haben.

Wenn ich mich nicht ständig verhöre, gibt es viele Bereiche in denen etwas getan wird, die aber unter mangelnder Anerkennung leiden, hier setzt das Talentsystem an.
Womöglich versuchen wir gerade Pferd von hinten aufzuzäumen. Dirtsa sprach die Aufweichung von regulären Arbeitsverhältnissen an. Die Euro-Jobs sind nicht gerade eine glückliche Lösung. Besser wäre es imo Gelder so zu einzusetzen, dass z.B. aus der Euro-Stelle eine normale Stelle wird, die dauerhaft besetzt werden kann und der dem H4-Empfänger aus dem Bezug heraushilft. Wie wäre es mit einer Begrenzung staatlicher Einmischung auf das Allernötigste und einer tatsächlichen Stärkung des Individuums durch Vergrößerung unternehmerischer Freiheit.

Meine Idee ist es den Ermessensspielraum für erbrachte Leistungen flexibel zu gestalten ohne staatliche Einmischung, basierend auf einem freiwilligen System welches möglichst viele Gebiete abdeckt so dass es leicht ist seine Niesche zu finden bei einem möglichst hohen Freiheitsgefühl.
Ein Punktesystem würde imo nur für diejenigen ohne reguläres Arbeitsverhältnis ein Gewinn sein, wegen der schon genannten Gründe: sie haben was zu tun und bekommen wenigstens ein wenig Anerkennung. Diejenigen mit regulären Arbeitsverhältnissen und Karrieremöglichkeiten gehen sowieso zu Fortbildungen, die teils unternehmensintern angeboten werden, teils vom Arbeitnehmer privat besucht werden, wie z.B. der VHS-Kurs für Office-Produkte oder der Fremdsprachenkurs. Der H4-Empfänger kann auch VHS-Kurse besuchen, die Abendschule besuchen, fernstudieren, eine Lehre anfangen, von der H4-Behörde angebotene Kurse besuchen und mit dieser Hilfe versuchen in den ersten Arbeitsmarkt vorzudringen.

Ja die Zielgruppe dürfte sich inzwischen herrauskristallisieren.
Aber auch Skills die im Arbeitsleben gesammelt werden möchte ich nicht vernachlässigen, wir wissen nicht wann wir überraschend in ein Loch fallen, wenn es jedoch passiert, haben wir Chancen nicht den Anschluss an die Gesellschaft oder das Arbeitsleben zu verlieren.
In Bewerbungen macht es sich heutzutage ganz gut wenn man ehrenamtliche Tätigkeiten aufführen kann, das Talentsystem würde bei Bewerbungen weitere Qualifikationen sichtbar machen.
Ich will jetzt gar nicht mal Deine Idee sinnlos erscheinen lassen, ich befürchte nur, dass ihre Anwendung nicht alle Bereiche durchdringen braucht. Es kann aber auch sein, dass meine Vorstellungskraft nicht ausreicht und Deine Idee sich überall anwenden lässt.

Gruss, Tele

Das System wäre auch innerhalb eines Betriebes oder eines Berufszweiges denkbar.
Flexibilität und Weiterbildung sind wichtige Säulen im Arbeitsleben, ein Talentsystem wäre als Bonussystem denkbar wenn es darum geht mehr Geld auf mitarbeitende Köpfe zu verteilen.
In der Computerbranche spielen z.B. erworbene Zertifikate eine Rolle wenn man seinen Arbeitsplatz wechselt, die erworbenen Talente und Zertifikate könnte man in einem solchen System abbilden und transparent machen.
Das würde Betrieben helfen geeignete Bewerber auszumachen und Bewerber hätten handfeste Belege für ihre Fähigkeiten die über ein qualifiziertes Zeugnis hinausgehen.

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Meine Idee ist es den Ermessensspielraum für erbrachte Leistungen flexibel zu gestalten ohne staatliche Einmischung,
Der Staat gibt nur rudimentäre Regeln vor, den Rest haben die Gewerkschaften schon fast erledigt. Die werden sich vehement dagegen wehren.


In der Computerbranche spielen z.B. erworbene Zertifikate eine Rolle wenn man seinen Arbeitsplatz wechselt, die erworbenen Talente und Zertifikate könnte man in einem solchen System abbilden und transparent machen.
Das würde Betrieben helfen geeignete Bewerber auszumachen und Bewerber hätten handfeste Belege für ihre Fähigkeiten die über ein qualifiziertes Zeugnis hinausgehen.
Das klingt schon mal ganz gut, denn viel Papier heißt nicht automatisch geeignet für den jeweiligen Arbeitsplatz. Wobei in anspruchsvolleren Betrieben Assessment Center https://de.wikipedia.org/wiki/Assessment-Center eine Vorabauswahl oder die Auswahl selber treffen. Ob dort auch Talente in Sinne der hiesigen Diskussion geprüft werden, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht sagen.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Der Staat gibt nur rudimentäre Regeln vor, den Rest haben die Gewerkschaften schon fast erledigt. Die werden sich vehement dagegen wehren.

.

Da denke ich aber eher an eine Verschiebung der Sozialleistungen.
Ein Argument der BGE Befürworter ist die Einsparung von Verwaltungsarbeit, das könnte im Talentsystem berücksichtigt werden.
Wer nicht wegen einer neuen Waschmaschine zu Kreuze kriechen möchte, während die Anschaffung von Waschmaschinen oder die Bewilligung von Wohngeld staatlich reglementiert ist, könnte einen alternativen Weg finden.
Ursprünglich hatte ich reguläre bezahlte Arbeit nicht auf dem Schirm, inzwischen denke ich dass es möglich wäre diese Talente im System zu berücksichtigen

Das klingt schon mal ganz gut, denn viel Papier heißt nicht automatisch geeignet für den jeweiligen Arbeitsplatz. Wobei in anspruchsvolleren Betrieben Assessment Center https://de.wikipedia.org/wiki/Assessment-Center eine Vorabauswahl oder die Auswahl selber treffen. Ob dort auch Talente in Sinne der hiesigen Diskussion geprüft werden, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht sagen

Betriebe wissen oft garnicht welche Fähigkeiten bei den Mitarbeitern oder Bewerbern vorhanden sind und brach liegen, das Talentsystem könnte geeignet sein diese Fähigkeiten sichtbar zu machen, da wäre Potential zu schöpfen...

Gruss Grubi
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Nun ist mir in den Diskussionen aber aufgefallen dass anscheinend doch ein gewisser Bedarf vorhanden ist, es gibt nunmal Leute die durchs Raster fallen und keinen Platz im System finden den sie besetzen wollen oder können.
Ja, das stimmt, es gibt diese Leute, die durch's Raster fallen. Die Gefahr, dass eine Person, die durch's Raster fällt, damit ein gesellschaftliches Stigma verbindet - selbst wenn diese Stigma nur subjektiv real ist - hält diese Person eventuell davon ab, sich mit seinen Bedürfnissen in die Öffentlichkeit zu wagen und eine Lösung zu finden, z.B. in Form der eigenen Nische. Andererseits ist diese Welt nunmal so beschaffen, dass sich überall Widerstände auftun und diese muß man überwinden. Wer Hilfe braucht, muß sich Hilfe suchen. Auch ein BGE/Skillsystem kann einem nicht die Arbeit abnehmen.

Wenn ich mich nicht ständig verhöre, gibt es viele Bereiche in denen etwas getan wird, die aber unter mangelnder Anerkennung leiden, hier setzt das Talentsystem an.
Ein Talentsystem könnte die verborgenen Talente zum Vorschein kommen lassen.

Mangelnde Anerkennung halte ich für ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Anstatt Anerkennung für Geleistetes gibt's Geringschätzigkeit oder gar nichts.

Zwei Beispiele:
1.) Lehrer haben erhebliche Anstrengungen auszuhalten, der Burn-out gehört zum Berufsrisiko. Dennoch scheint sich der Mythos zu halten, dass Lehrer nur halbe Tage arbeiten und in den Ferien frei haben.
2.) All die Helfer im Hintergrund von Veranstaltungen (z.B. diejenigen, die aufbauen und diejenigen, die sich um's Catering kümmern), ohne die eine Veranstaltung gar nicht stattfinden könnte, scheinen im Bewußtsein der Gäste und der in der Öffentlichkeit der Veranstaltung stehenden gar nicht zu existieren.

Meine Idee ist es den Ermessensspielraum für erbrachte Leistungen flexibel zu gestalten ohne staatliche Einmischung, basierend auf einem freiwilligen System welches möglichst viele Gebiete abdeckt so dass es leicht ist seine Niesche zu finden bei einem möglichst hohen Freiheitsgefühl.
Ja, wenn ich das richtig verstanden habe von den Befürwortern eines BGE, dann soll das BGE verhindern, dass jemand irgendeine Arbeit verrichten muß, die ihm oder ihr nicht liegt und den Sanktionsdruck wegzunehmen. Das scheint schon auch seine Berechtigung zu haben. Andererseits soll der Sanktionsdruck arbeitsfähige H4-Empfänger davon abhalten, auf Kosten des Steuerzahlers die Beine hochzulegen.

An der Stelle frage ich mich, ob der Anspruch nur das machen zu wollen, was einem liegt, nicht eigentlich abträglich ist, wenn das, was man machen will, gerade nicht gefragt ist und ob hier nicht vielleicht ein Grund dafür zu finden ist, warum so viele Stellen (Stichwort: Fachkräftemangel) nicht besetzt werden können.

In der Computerbranche spielen z.B. erworbene Zertifikate eine Rolle wenn man seinen Arbeitsplatz wechselt, die erworbenen Talente und Zertifikate könnte man in einem solchen System abbilden und transparent machen.
Die Syllabi für die einzelnen Module des ECDL schlüsseln im Detail auf, welche Fertigkeiten für Tests gefordert werden. Solche Syllabi lassen sich auch für alle anderen Tätigkeiten detailiert erstellen.

Du hattest Datenbanken genannt. Es muß ja nicht unbedingt eine Zentraldatenbank erstellt werden. Jeder Anbieter von Kursen und jeder Arbeitgeber hat seine eigene Datenbank. Jedes Individuum speichert seine offiziell erhaltenen Daten auf eigenem Datenträger ab und kann beim jeweiligen Anbieter / Arbeitgeber im Zweifelsfalle anfragen.

Gruss, Tele
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Durchaus interessant, die Diskussion - mir fehlt ein wenig der Praxisbezug....:

1. Beispiel: Bei mir in der Nachbarschaft gibt's eine gemeinnützige GmbH, die Möbel für Bedürftige sammelt. Die "Jungs und Mädchen" bekommen vom Bezirkamt die Aufträge um Wohnungen verstorbener Mitbürger/innen zu räumen, lagern die noch verwertbaren Sachen in angemieteten Räumlichkeiten und verkaufen sie zu "marktüblichen Trödlerpreisen", wobei jeder der einen Sozialpass des Landes Berlin vorweisen kann die Sachen mehrwertsteuerfrei bekommt.

Der Betrieb hat 3 Verwaltungskräfte, wobei die in Teilzeit ehrenamtlich mitarbeitende Gründerin des Betriebes mitgerechnet ist. 2 Bürokräfte sind also fest angestellt. Dann gibt's da noch den "Fahrdienstleiter" und seine Frau, die "Platzverwalterin", einen festangestellten "Instandhaltungsmechaniker" sowie drei festangestellte Fahrer und 3 Verkäuferinnen. Den Löwenanteil der Arbeit leisten "1.-€-Jobber" und "Strafer" (also Leut, die eine Geldstrafe abbarbeiten müssen) - das sind bis zu 30 "zusätzlich Beschäftigte".
Das Problem mit den angeblich "zusätzlich Beschäftigten": Gäbe es die Leut mit Zuweisung vom Jobcenter oder von der StA nicht - wäre der Betrieb schlicht und ergreifend nicht mehr abeitsfähig.

Die Bezirksämter, die zu 90% für die Aufträge zur Beräumung verantwortlich sind, zahlen festgelegte Auftragsvolumen die sich nach der zu beräumenden Zimmergrösse richten. Im Einzelfall sind das zwischen 500.- und 1.800.- €. Im Schnitt gibt's am Tag "zwei grosse" und eine "kleine" Beräumung (also beide 7,5-Tonner und ein 3,5-Tonner sind im Einsatz); das macht am Tag einen Bruttoerlös von 4.100.- € (20.500.- €/wöchentlich, 82.000.- € monatlich). Die Verkaufserlöse sind "schwankend"; das können im Monat mal 10.000.- € sein, das können aber auch mal nur 1.000.- € sein.

Die 82.000.- € brutto gehen fast vollständig für die Gehälter der Mitarbeiter/innen und den Unterhalt des Fuhrparks 'drauf" - in diesem Jahr wird der "Instandhaltungsmechaniker" verrentet, und die gGmbH freut sich schon darauf: Der Mann hat nämlich angekündigt das er weiterhin ehrenamtlich dem Laden zur Verfügung steht und der Laden spart dadurch die Lohnausgabe für diesen Arbeitsplatz. "Zur Not wird der Arbeitsplatz durch einen arbeitslosen Tischler/Schlosser ersetzt - der kostet ja nur 1,50 €/Std."...... (Orginalaussage der Platzwartin).

2. Beispiel: In Berlin gibt es einen ganzen Haufen kleiner Schrottabfuhrbetriebe. Die Leut' haben meistens nur einen LKW und fahren den ganzen Tag durch die Gegend, um günstig Schrott aus Firmen und "von der Strasse" zu holen. Im Moment sind die Schrottpreise so sehr im Keller, das eine Ladung "Schreddervormaterial" noch nicht mal die Kosten für den Diesel abdeckt; von den Kosten des Fahrers ganz zu schweigen.... Dabei übernimmt aber jeder kleine Krauter, der noch zerbrochene Wäschespinnen und defekte Waschmaschinen aus dem Park oder vom Strassenrand aufklaubt eine gesamtgesellschaftlich wichtige Aufgabe: Die Stadt vom Müll zu befreien.

Viele haben "irgendwo" noch eine Garage oder sogar 150qm "freien" Lagerplatz. da sitzen die "Jungs" dann - teilweise mit Frau und Kindern - und zerlegen die Waschmaschinen fachgerecht, sortieren die ausgeschlachteten Teile, denn manche der Maschinen hat eine V2A-Trommel, an jeder Maschine sind zwei Elektromotoren, Kupferkabel gibt's auch und wenn man einen ganzen 40 Fuss Container mit Plstikmüll aus Maschinen voll bekommt, wird der "sogar umsonst" noch von Fachfirmen abgeholt und man muss keine "Entsorgungsgebühr" bezahlen..... Das Kilo V2A bringt zwischen 20 und 30 €-Cent, ein Kilo Elektromotoren 30 €-Cent und ein Kilo Kabelmaterial (steckerfrei) 80 €-Cent. Da muss "olle Adem aus Bosnien" schon ganz schön viel "schuppern", um nach Abzug aller laufenden Kosten am Ende des Monats 1.000.- netto zum Unterhalt von Frau, 2 Kindern und sich selbst erwirtschaften zu können..... Weswegen die Mehrzahl der kleinen Krauter in Berlin auch ergänzend ALG II bezieht. Obwohl sie einen 12 Stunden Arbeitstag haben......

Nun setzt doch mal diese zwei Beispiele in das "Talent-Modell" und in BGE um - was wird den Menschen hier mehr bringen?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

[...]

Die Syllabi für die einzelnen Module des ECDL schlüsseln im Detail auf, welche Fertigkeiten für Tests gefordert werden. Solche Syllabi lassen sich auch für alle anderen Tätigkeiten detailiert erstellen.

Du hattest Datenbanken genannt. Es muß ja nicht unbedingt eine Zentraldatenbank erstellt werden. Jeder Anbieter von Kursen und jeder Arbeitgeber hat seine eigene Datenbank. Jedes Individuum speichert seine offiziell erhaltenen Daten auf eigenem Datenträger ab und kann beim jeweiligen Anbieter / Arbeitgeber im Zweifelsfalle anfragen.

Gruss, Tele

Hast du zufällig den Artikel gelesen den Simle Man im Bitcoin Faden eingestellt hatte?
Ich stelle den Link nochmal hier rein: Der digitale Lenin hinter der Blockchain | Capital
Der Artikel ist unterhaltsam geschrieben, die Blockchain Technologie wird darin ganz gut umrissen, wir brauchen natürlich ein sicheres vertrauenswüriges Speicher und Verwaltungssystem, da wäre dieser Nerd aus dem Artikel gut zu gebrauchen *g*

@ Thomas

Da hast du ja schöne Herrausforderungen rausgesucht, es fällt mir im aktuellen Zustand schon schwer die beschriebenen Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu erfassen ;)
Solange wir noch in der Brainstorm Phase sind und die Basisidee nichtmal darstellbar ist, kann ich die verschiedenen Typen aus deinen Beispielen noch garnicht in dem System unterbringen, geschweige denn mit der simplen Annahme vergleichen dass jeder von denen 1000€ im Monat bekommt ohne dafür etwas tun zu müssen.

Versuche bitte mal selbst zu analysieren wer von den ganzen Mitarbeitern nicht direkt entlohnt wird oder nichts von einem wirtschaftlichen Erfolg dieser Tätigkeiten haben.
Das wären die Leute die wir im Talentsystem unterbringen und besser stellen möchten.
Die Besserstellung lässt sich nicht nur in € ausdrücken, weil das Talentsystem nicht nur auf schlichter Arbeit und Bezahlung basieren sollte.

Was die Verwerter angeht wird es auf jeden Fall schwierig das richtig zu bemessen, ist jeder Schrotti sofort gemeinnützig unterwegs weil er ab und zu mal eine Waschmaschine im Strassengraben findet?
Oder ist jeder Pfandsammler sofort gemeinnützig unterwegs weil er die werthaltigen Pullen und Dosen einsammelt die er mal im Müll findet oder gelegentlich in die Hand gedrückt bekommt?
Dass Bewertungen dieser Art ziemlich schwierig werden ist mir schon klar... aber das sind zum Teil frei gewählte Tätigkeiten bei denen nur etwas rumkommt wenn man viel Arbeitet, so wie es auch in regulären Berufen der Fall ist.
Im Prinzip ist ein Schrottsammler sein eigener Chef und muss sich auch selbst organisieren.
Bei uns in der Gegend höre ich das Georgel von Klüngelkerlen täglich, sie bekommen ein paar € wenn sie Schrott aus der Garage mitnehmen und den Wertstoff verkaufen sie weiter, es scheint sich da um eine einträgliche Angelegenheit zu handeln...

Generell möchte ich aber anmerken dass es nicht darum gehen sollte jede nicht wirtschaftlich geführte Firma zu retten oder zu unterstützen weil sie gerade in einer ökologisch angehauchten Branche stattfindet.
Es wäre in dem erdachten System aber wohl Aufgabe der angesprochenen Firmen die nicht regulär bezahlten Hilfskräfte mit einer angemessenen Anzahl von Erfahrungspunkten zu belohnen damit diese letztendlich eine Aufwertung im Portemonaie erfahren, das Grundprinzip ist in der Hinsicht ganz einfach.

Gruss Grubi
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Hallo Grubi,
habe morgen arbeitsfrei und somit auch meinen Kopf*g* frei.
Also leider nochmal zurück zu dem Punkte für Ehrenamtliche oder Besuchsdienst- oder Nachbarschaftshilfe.
Da das ja mein Branche ist, muss ich vor allen Dirtsa zustimmen die ja meinte, dass ein weiteres Aufweichen bestimmter Berufe zu befürchten wäre.

Dazu muss man eventuell den Alltag in Verbindung zu einer entsprechenden Ausbildung für Pflegeberufe kennen.

Es ist ja nun erwiesenermaßen so, dass in vielen Bereichen ( in den Heimen, im KKH, im BKH in der Ambulanten Pflege....) viel zu wenig Leute da sind.
Das liegt aber gar mal hauptsächlich daran, dass die Bereiche unterbesetzt sind, sondern daran, dass die Anzahl der nötigen Pfleger anhand bestimmter Vorgaben ausgerechnet wird. ( da geht's z.B. darum in welcher Zeit eines Menschen Zähne geputzt sein müssen)
Da sind im Tagesablauf, wie ich ja schon geschrieben habe dann Gespräche nicht mit eingerechnet ABER
(Und das ist eben jetzt der Punkt auf den es uns ankommt) unsere Ausbildung- ich rede jetzt speziell von Altenpflege- beinhaltet Pflege UND Betreuung. Das schließt dann Psychologie und Soziologie als sehr wichtigen Bestandteil mit ein und ist auch Prüfungsbestandteil. Praktisch und theoretisch.
Jetzt werden wir, die wir das "gelernt" immer mehr aus der Betreuung genommen und durch XY ersetzt. Manchmal sind es dann Betreuungs- Assistenten. Manchmal der Besuchsdienst, manchmal Ehrenamtliche.
Wir freuen ( meistens)uns über deren Anwesenheit, weil wir natürlich das Beste für unsere Pflegebedürftigen wollen. Das heißt aber nicht, dass wir das gerne mitmachen uns aus Teilen unseres Jobs drängen zu lassen
Also müsste das Problem bei uns dadurch angegangen werden, dass man pro Schicht mehr Leute einsetzt und auch zusieht, wie man die bezahlen möchte...
Ich weiß jetzt nicht, wie man das durch Talentpunkte erreichen könnte.
Einem grundsätzlichem Sammeln von Punkten bei jeder guten Tat( falls ich das richtig verstanden habe)würde ich kritisch gegenüber stehen, da ich viele Dinge als selbstverständlich betrachte. Wir helfen ja einander einfach Sohne etwas dafür haben zu wollen.
Wenn man Talentpunkte von sagen wir mal Kindergartenalter sammeln würde- müsste man dafür sorgen, dass Kinder die nicht in den Kiga gehen, die gleiche Chance zu Hause haben. Auch ohne das sich die Eltern extra dafür einsetzen müssen und es müsste sich eben nur um Talente handeln...sowas wie backen, basteln, Sport und Sozialverhalten allgemein.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

FIOLA

Gesperrter Benutzer
22. Januar 2016
185
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Es müsste kontrolliert werden!! Talente oder Begabung?? Es braucht einen Dirigenten
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Was die Verwerter angeht wird es auf jeden Fall schwierig das richtig zu bemessen, ist jeder Schrotti sofort gemeinnützig unterwegs weil er ab und zu mal eine Waschmaschine im Strassengraben findet?
Oder ist jeder Pfandsammler sofort gemeinnützig unterwegs weil er die werthaltigen Pullen und Dosen einsammelt die er mal im Müll findet oder gelegentlich in die Hand gedrückt bekommt?
Dass Bewertungen dieser Art ziemlich schwierig werden ist mir schon klar... aber das sind zum Teil frei gewählte Tätigkeiten bei denen nur etwas rumkommt wenn man viel Arbeitet, so wie es auch in regulären Berufen der Fall ist.
Im Prinzip ist ein Schrottsammler sein eigener Chef und muss sich auch selbst organisieren.
Bei uns in der Gegend höre ich das Georgel von Klüngelkerlen täglich, sie bekommen ein paar € wenn sie Schrott aus der Garage mitnehmen und den Wertstoff verkaufen sie weiter, es scheint sich da um eine einträgliche Angelegenheit zu handeln...

Das war vielleicht mal so, Grubi...... das Kilo "Schreddervormaterial" - das ist das was man ammeisten bekommt - "bringt" 12 €Cent - 3,5 to Shreddervormaterial auf'm LKW bringen also 42.-€. Für bis zu 8 Stunden Arbeit. Brutto natürlich, neben der Steuer, der KV, PV, RV müssen auch anteilig die Kosten für den LKW abgezogen werden - Diesel, Versicherung, Steuer. Evtl sind die Schrotteile so schwer dass sie einer alleine gar nicht auf die Ladefläche heben kann - der "zweite Mann" soll mindestens 8,50 € Stundenlohn brutto bekommen..... Als "kleiner Krauter" haste schon alleine mindestens 100 Bewertungspunkte in Deinem Talentsystem pro Tag "verdient", weil Geld kannst Du bei den Verkaufserlösen nicht mehr verdienen.

Stell Dir im Gegenzug mal vor, wie denn das wäre wenn es die "kleinen Krauter" nicht mehr gäbe: keiner holt mehr die alten Waschmaschinen aus den öffentlichen Grünanlagen - das Grünflächenamt nicht, weil sie zuwenig Leute haben (und sie haben zuwenig Leute, weil die Kommune kein Geld hat um erstens Planstellen zu schaffen und zweitens die Leut auch noch venünftig zu bezahlen), die Stadtreinigung nicht, weil die Kommune den "Abfuhrauftrag" nicht bezahlen kann - also bleibt der Müll liegen.....Alter Baustahl (meistens mit Betonanhaftung) auf Baustellen bleibt auch liegen - die Entsorgung "lohnt ja nicht", alte Erdkabel werden nicht mehr vom Bitumen befreit, sonden gleich in den Strassengraben geschmissen..... Im Kleinen haben wir jetzt schon unhaltbare Zustände: Kühlschränke sind mit PU-Schaum isoliert, der Kühlmotor "schwimmt" im Öl, deswegen zählen Kühlschränke zum Sondermüll. Der reine Materialwert enes Kühlschrankes liegt bei unter 5.- € (im Schrottverkauf), um den den gesetzlichen Normen nach fachgerecht zu entsorgen hast Du aber einen Arbeitsaufwand (bei Mindestlohn) von ca 60.- €... "Unsere Politiker" kamen auf die naheliegende Idee, dass die Händler die Kühlschränke verkaufen, diese doch auch zurücknehmen sollten und sie dann über die Hersteller der Wiederverwertung zuführen. Klappt bloss nicht, weil nicht jeder Einzelhändler erstens den Platz hat um im Hinterhof einen 40 Fuss Sammelcontainer aufzustellen und zweitens schon gar nicht aus seiner Verkaufsmarge heraus die Kohle hat, um den Container dann von der kommunalen Müllabfukr abholen zu lassen. Denn "ein Hersteller" kommt nicht wegen einem Container mit ausrangierten Kühlschränken angefahren..... Folglich haste immer mehr ausgediente Kühlschränke, die wochenlang am Strassenrand oder in den öffentlichen Grünanlagen "dumm rum stehen".....

Die "Pfandflaschensammler" sammeln nicht aus "Jux und Dollerei", sonden weil Hartz IV oder Grundrente/normale Rente nicht zum Leben reicht. Ein Freund von mir hat sich zwei jahre lang damit "durch's Leben geschleppt", hat in de Zeit keine - ihm zustehende - Sozialunterstützung angenommen, weil er dachte das er mit den 50.- € bis maximal 80.- € die er da so pro Nachttour "verdient", ja "wunderbar" hinkommt. Was er nicht bedacht hat: KV davon zahlen - war nicht drinn, und als er dann krank wurde und keine Krankenversicherung hatte - wurde er auch ganz schnell wieder ALG II Empfänger....

Und auch hier stelle man sich - gerade im Sommer - mal vor, wie es denn wäre wenn es die Flaschensammler nicht gäbe. Da würden sich in manchen Ecken der Stadt leere Bierflaschen und leere Coladosen nur so türmen.....
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Nun setzt doch mal diese zwei Beispiele in das "Talent-Modell" und in BGE um - was wird den Menschen hier mehr bringen?
1000 € plus und den Anreiz, gar nicht mehr arbeiten zu gehen.

Hast du zufällig den Artikel gelesen den Simle Man im Bitcoin Faden eingestellt hatte?
Ich hatte angefangen ihn zu lesen, aber ich bin zu wenig gebildet, um die Realisierbarkeit solcher Ideen umfassend einschätzen zu können. Zwei Punkte greife ich heraus: das Kontobuch, dass auf allen angeschlossenen Computern gespeichert wird und "selbstausführende Verträge, Smart Contracts, die ohne Rechtsabteilungen funktionieren, weil ihre Ausführung durch die Blockchain kontrolliert wird".

Die Größe des Kontobuches ist weniger ein Problem, da Speicherplatz günstig ist. Sämtliche im Talentsystem registrierten Nutzer sind für jeden anderen registrierten Nutzer einsehbar. Via Smartphone lässt sich von überall aus irgendjemand für einen Job innerhalb von Minuten anheuern.

Die selbstausführenden Verträge wiederum sind für mich ein weiteres Beispiel wie eine in diesem Fall hochqualifizierte Berufsgruppe per Technologie und dem Versprechen der Unfehlbarkeit und Unbestechlichkeit ausgeschaltet wird*. Dabei wird aber übersehen, dass ein Programm immer nur die Befehle ausführt, für die es programmiert worden ist. Ein Mensch hat einen größeren Überblick über Zusammenhänge und kann gezielt Regeln übergehen - im Guten wie im Schlechten - aber ich bezweifle, dass ein Smart Contract über eine buchstabengetreue Vertragsauslegung hinaus auch Variablen wie Situation und Auswirkungen der Auslegung berechnen kann. Gut, einfachste Auslegungen wie 'wenn x Arbeit y erledigt hat, dann Gutschrift von Punktemenge z' dürften kein Problem sein.

In Bezug auf ein Talentsystem will ich damit sagen, dass mMn der Technologie Grenzen gesetzt sind und dass das komplette Abgeben menschlicher Entscheidungskraft an vollautomatisierte technische Entscheider ein Fehler ist. Wie ein Taschenrechner dazu verleitet, sogar die einfachsten Rechenaufgaben aus dem Kopf in die Maschine auszulagern, so verleitet das Abgeben dazu, nicht einmal mehr über die Konsequenzen des eigenen Handelns nachzudenken. Die Folge: noch mehr Abhängigkeit von Technik und noch mehr Idioten. Die "kühne Vision, den Kapitalismus an Maschinen abzugeben" klingt in meinen Ohren nicht nur wie Blödsinn sondern auch wie eine Gefahr.

Heißt nicht, dass ich Dein Talentsystem ablehne, sondern heißt, dass ich eine Grenze der Technik sehe.


*Ich weiß, dass gerne das Beispiel der Maschinenstürmer als Gegenargument gebracht wird, um aufzuzeigen, dass neue Technologien immer auch mit einer Zunahme von Arbeitslosigkeit in bestimmten Berufen, aber auch mit einer Zunahme von Arbeitsaufnahmen in neuen Berufen verbunden sind. Ultimativ, so das Argument, hat die Verbreitung neuer Technologie zu mehr Wohlstand geführt. Dagegen argumentiere ich nicht. Ich bin nur noch nicht davon überzeugt, dass der rasante technische Ersatz vieler Berufe in vielen Branchen (vs. die Einführung des Webstuhls in einer Branche), zu mehr Wohlstand, bzw. mehr Zufriedenheit führt. Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

gaia;690133 [... schrieb:
Da das ja mein Branche ist, muss ich vor allen Dirtsa zustimmen die ja meinte, dass ein weiteres Aufweichen bestimmter Berufe zu befürchten wäre.

Dazu muss man eventuell den Alltag in Verbindung zu einer entsprechenden Ausbildung für Pflegeberufe kennen.

Es ist ja nun erwiesenermaßen so, dass in vielen Bereichen ( in den Heimen, im KKH, im BKH in der Ambulanten Pflege....) viel zu wenig Leute da sind.
Das liegt aber gar mal hauptsächlich daran, dass die Bereiche unterbesetzt sind, sondern daran, dass die Anzahl der nötigen Pfleger anhand bestimmter Vorgaben ausgerechnet wird. ( da geht's z.B. darum in welcher Zeit eines Menschen Zähne geputzt sein müssen)
Da sind im Tagesablauf, wie ich ja schon geschrieben habe dann Gespräche nicht mit eingerechnet ABER
(Und das ist eben jetzt der Punkt auf den es uns ankommt) unsere Ausbildung- ich rede jetzt speziell von Altenpflege- beinhaltet Pflege UND Betreuung. Das schließt dann Psychologie und Soziologie als sehr wichtigen Bestandteil mit ein und ist auch Prüfungsbestandteil. Praktisch und theoretisch.
Jetzt werden wir, die wir das "gelernt" immer mehr aus der Betreuung genommen und durch XY ersetzt. Manchmal sind es dann Betreuungs- Assistenten. Manchmal der Besuchsdienst, manchmal Ehrenamtliche.
Wir freuen ( meistens)uns über deren Anwesenheit, weil wir natürlich das Beste für unsere Pflegebedürftigen wollen. Das heißt aber nicht, dass wir das gerne mitmachen uns aus Teilen unseres Jobs drängen zu lassen
Also müsste das Problem bei uns dadurch angegangen werden, dass man pro Schicht mehr Leute einsetzt und auch zusieht, wie man die bezahlen möchte...
Ich weiß jetzt nicht, wie man das durch Talentpunkte erreichen könnte.

OK, was dir also Sorgen bereitet, ist der Umstand dass diese Branche für Laien zunehmend interessant wir, weil man da schnell etwas nebenher verdienen könnte...
Dazu fällt mir spontan ein dass jeglicher Personalzuwachs die Konkurrenz innerhalb der Pflegebranche fördert, egal ob mehr Qualifizierte Kräfte, Ehrenamtliche, Zivieldienstleistende oder Praktikanten angeheuert werden.
Das ist natürlich ein grundsätzliches Dilemma was überall zu beobachten ist wo Menschen arbeiten.
Einerseits liegt genug Arbeit an und man braucht dringend Unterstützung, aber sobald der Personalstamm verstärkt wird, kann man auch schonmal feststellen dass in dem System jemand überflüssig wird oder er auch weniger Stunden leisten könnte.

Ja da muss ich weiter drüber nachdenken.
Im Fokus stand für mich bis jetzt die Möglichkeit Pflegekräfte zu unterstützen indem man ihr Gehalt durch zusätzliche Mittel aus dem Talentsystem aufstocken kann, wenn z.B. einige der regulären Tätigkeiten in dem Berufsbild gemeinnützigen Charakter haben.
Das Geld würde nicht der Arbeitgeber im Pflegedienst aufbringen müssen, es wären Mittel aus dem Talentpool.
Natürlich müsste weiterhin eine gewisse Qualifikation gewährleistet sein, diese soll das Talentsystem stärken, wer mehr Qualifikationen vorweisen kann, bekommt sein Punktekonto schneller aufgefüllt, er müsste dafür nicht zwingend mehr arbeiten.

Was nun die Hilfskräfte angeht die durch das Talentsystem animiert werden könnten sich mehr in der Pflege zu engagieren, da wären die Pflegefirmen selbst gefordert den Rahmen vorzugeben wieviele Hilfskräfte man denn zuläst ohne das Berufsbild Kranken oder Altenpfleger zu schwächen, wo ich eine Stärkung sehe hatte ich schon angerissen.
Das Berufsbild Pfleger bringt schon einige Talentpunkte von Haus aus mit, wer schon in dem Job arbeitet muss dahingehend keine weitere Mühe auf sich nehmen, er soll schlichtweg besser Belohnt werden.

Einem grundsätzlichem Sammeln von Punkten bei jeder guten Tat( falls ich das richtig verstanden habe)würde ich kritisch gegenüber stehen, da ich viele Dinge als selbstverständlich betrachte. Wir helfen ja einander einfach Sohne etwas dafür haben zu wollen.
Wenn man Talentpunkte von sagen wir mal Kindergartenalter sammeln würde- müsste man dafür sorgen, dass Kinder die nicht in den Kiga gehen, die gleiche Chance zu Hause haben. Auch ohne das sich die Eltern extra dafür einsetzen müssen und es müsste sich eben nur um Talente handeln...sowas wie backen, basteln, Sport und Sozialverhalten allgemein.....

Ursprünglich hatte ich nicht vorgesehen jede gute Tat bepunkten zu lassen, ein User schlug das vor und wir überlegen ob das realisierbar ist, das steht noch zur Debatte, aber wenn du dir anschaust was Thomas auch noch alles gerne berücksichtigen möchte, stellen wir fest dass diese Gesellschaft längst verloren und nicht zu retten ist ;)

Bezüglich der Gleichberechtigung zwischen Kindergarten und Zuhausebleib-Kindern sehe ich noch keinen Handlungsbedarf.
Ein Kindergarten ist dazu geeignet etwas zu lernen, das reicht von einfachem Wissen bis hin zur Sozialkompetenz, wenn Eltern beschliessen dass ihr Kind da nicht hin muss, dann sind halt die Eltern gefordert Ausgleich zu schaffen, wenn die das so wollen ist niemand dafür Verantwortlich Gerechtigkeit herbeizuführen.
Das Talentsystem wendet sich auch vorwiegend an Menschen denen im aktuellen System gewisse Chancen verwährt bleiben, es ist eine freiwillige Sache die langsam wachsen kann, eine Gleichmacherei oder die Rettung der Wirtschaft wird das System nicht zwingen hergeben, ich hoffe aber dass sich neue Chancen auftun.


Gruss Grubi

- - - Aktualisiert - - -

@ Thomas
Das sind mir nun wesentlich zuviele Abschweifungen auf die ich nicht alle eingehen kann, da würden wir uns gerade sinnlos festbeissen, aber vielleicht kommen wir mal darauf zurück wenn wir mehr Substanz ins System bekommen haben.


[...]
In Bezug auf ein Talentsystem will ich damit sagen, dass mMn der Technologie Grenzen gesetzt sind und dass das komplette Abgeben menschlicher Entscheidungskraft an vollautomatisierte technische Entscheider ein Fehler ist. Wie ein Taschenrechner dazu verleitet, sogar die einfachsten Rechenaufgaben aus dem Kopf in die Maschine auszulagern, so verleitet das Abgeben dazu, nicht einmal mehr über die Konsequenzen des eigenen Handelns nachzudenken. Die Folge: noch mehr Abhängigkeit von Technik und noch mehr Idioten. Die "kühne Vision, den Kapitalismus an Maschinen abzugeben" klingt in meinen Ohren nicht nur wie Blödsinn sondern auch wie eine Gefahr.

Heißt nicht, dass ich Dein Talentsystem ablehne, sondern heißt, dass ich eine Grenze der Technik sehe.

[...]

Die Entscheidungen sollen im Talentsystem von Menschen getroffen werden, mir ging es da erstmal um eine vertrauenswürdige und zuverlässige Verwaltung, die irgendwie organisiert werden müsste.
Es ist bereits so dass wir nahezu jegliche Verwaltungsarbeit mit Hilfe von Maschinen und Programmen erledigen, das Talentsystem funktioniert nicht mit einem T-Konten Block, wir brauchen zwingend eine leistungsfähige Software...

Die Punktevergabe, das Einsetzen der eigenen Kraft, die Wahl der Bildungsinhalte ist eine rein menschliche Angelegenheit, die Darstellung im Talentbaum und die Verwaltung der Daten würde eine Software gewährleisten.
Das kennen wir ja bereits aus Steuersoftware, Lohnbuchhaltung, Zahlungsverkehr u.s.w.
Da vertrauen wir gewissermassen darauf dass diese Programme richtig funktionieren, wir fügen nur einen weiteren Aufgabenbereich der EDV zu.

Gruss Grubi


PS: Wir müssen übrigens noch über die Idee von Charakterklassen mit Basisattributen nachdenken*g*
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

OK, was dir also Sorgen bereitet, ist der Umstand dass diese Branche für Laien zunehmend interessant wir, weil man da schnell etwas nebenher verdienen könnte...
Was mir Sorgen bereitet ist, dass vielleicht immer mehr Laien in einem Bereich arbeiten würden, der eine Ausbildung benötigt.
Das ist ja jetzt schon so. Es werden nicht etwa mehr Leute ein gestellt- nein es wird immer mehr aufgeteilt und Menschen zu "Pflegerobotern" gemacht. Es ist wirklich sehr interessant und auch irgendwie traurig was da politisch abläuft ( Stichwort mit " ich-pflege-weil.de auf Nachwuchsfang gehen- nicht etwa durch eine wirkliche Reform)
Dazu fällt mir spontan ein dass jeglicher Personalzuwachs die Konkurrenz innerhalb der Pflegebranche fördert, egal ob mehr Qualifizierte Kräfte, Ehrenamtliche, Zivieldienstleistende oder Praktikanten angeheuert werden.
Neeee, weil einem ja ganze Aufgabenbereiche weggenommen werden. Also ich stand nie in Konkurrenz zu einer Ehrenamtlichen. Ehrenamtliche sind aber zum Teil schon mit eingeplant in den morgendlichen Ablauf. Genau wie Praktikanten oder speziell die Betreuungsassis, die bespaßen praktisch und klingeln nach den Pflegern, wenn jemand mal die Toilette aufsuchen muss. Ehrenamtliche helfen dann Menschen mit schweren Schluckstörungen beim Essen :egal:

Das ist natürlich ein grundsätzliches Dilemma was überall zu beobachten ist wo Menschen arbeiten.
Einerseits liegt genug Arbeit an und man braucht dringend Unterstützung, aber sobald der Personalstamm verstärkt wird, kann man auch schonmal feststellen dass in dem System jemand überflüssig wird oder er auch weniger Stunden leisten könnte.
Nicht überflüssig, das ganze Problem in der Pflege ( die Arbeit mengentechnisch zu wuppen) soll durch Ehrenamtliche, Betreuungsassistenten, Stationshilfen, Praktikanten usw. gelöst werden.
Weil die billiger sind. Bzw gar nichts kosten, Pflege ist teuer und man weiß wohl immer weniger, wie man das bezahlen soll
Im Fokus stand für mich bis jetzt die Möglichkeit Pflegekräfte zu unterstützen indem man ihr Gehalt durch zusätzliche Mittel aus dem Talentsystem aufstocken kann, wenn z.B. einige der regulären Tätigkeiten in dem Berufsbild gemeinnützigen Charakter haben.
Das Geld würde nicht der Arbeitgeber im Pflegedienst aufbringen müssen, es wären Mittel aus dem Talentpool.
Aber wer schmeißt die Mittel denn in den Talentpool?
Natürlich müsste weiterhin eine gewisse Qualifikation gewährleistet sein, diese soll das Talentsystem stärken, wer mehr Qualifikationen vorweisen kann, bekommt sein Punktekonto schneller aufgefüllt, er müsste dafür nicht zwingend mehr arbeiten.
Ja...schön wär's.
Wobei meine Frage auch wäre....könnte an Talentpunkte auch verlieren? Ich meine... wenn jemand einen ganz offensichtlichen Fehler macht?
Was nun die Hilfskräfte angeht die durch das Talentsystem animiert werden könnten sich mehr in der Pflege zu engagieren, da wären die Pflegefirmen selbst gefordert den Rahmen vorzugeben wieviele Hilfskräfte man denn zuläst ohne das Berufsbild Kranken oder Altenpfleger zu schwächen, wo ich eine Stärkung sehe hatte ich schon angerissen.
In den allermeisten Fällen, stellen die Träger der Heime genau so viele ein wie sie müssen.
Ausgenommen private Heime vielleicht, die sich aber kaum ein Mensch leisten kann....die privaten ambulanten Dienste sind da eventuell auch etwas freier, müssen aber die Konkurrenz zu den günstigeren Anbietern aushalten.
Das Berufsbild Pfleger bringt schon einige Talentpunkte von Haus aus mit, wer schon in dem Job arbeitet muss dahingehend keine weitere Mühe auf sich nehmen, er soll schlichtweg besser Belohnt werden
.
Das wäre natürlich auch sehr schön *g*

Ursprünglich hatte ich nicht vorgesehen jede gute Tat bepunkten zu lassen, ein User schlug das vor und wir überlegen ob das realisierbar ist, das steht noch zur Debatte, aber wenn du dir anschaust was Thomas auch noch alles gerne berücksichtigen möchte, stellen wir fest dass diese Gesellschaft längst verloren und nicht zu retten ist ;)
Ja nee, ist klar. Ich stelle mir eben vor, wie ich mit Taschen bepackt in Richtung Ausgang Einkaufszentrum wanke, mir hält jemand die Tür auch und ich stelle sie dann draußen im Regen ab um dem per App oder was auch immer die Punkte zukommen zu lassen :lol:
Bezüglich der Gleichberechtigung zwischen Kindergarten und Zuhausebleib-Kindern sehe ich noch keinen Handlungsbedarf.
Ein Kindergarten ist dazu geeignet etwas zu lernen, das reicht von einfachem Wissen bis hin zur Sozialkompetenz, wenn Eltern beschliessen dass ihr Kind da nicht hin muss, dann sind halt die Eltern gefordert Ausgleich zu schaffen, wenn die das so wollen ist niemand dafür Verantwortlich Gerechtigkeit herbeizuführen.
Joah... aber die kleinen Ratten, deren Eltern sich nicht kümmern, kriegen dann ja gar keine Punkte :-(
PS: Wir müssen übrigens noch über die Idee von Charakterklassen mit Basisattributen nachdenken*g*
Ich wäre gerne Hexenmeisterin oder Magierin. Irgendwas mit Fernkampf *g*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Grubi:

aber wenn du dir anschaust was Thomas auch noch alles gerne berücksichtigen möchte, stellen wir fest dass diese Gesellschaft längst verloren und nicht zu retten ist

Ich schildere Dir aus "meinen Branchen" die Realität. Und diese Gesellschaft ist am Ende, und das nicht erst seit heute oder gestern.... Kannste Dich noch daran erinnern als gewisse Politiker/innen herum krakelten, das "die Deutschen aussterben" und "morgen keine Kinder mehr da sind, die die Arbeitsplätze besetzen können"? Das war "zufälligerweise" genau zu der selben Zeit als man die Familiennachzugsregelungen für hier lebende Türken verschärfte und gleichzeitig auch noch die Hürden zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft hoch schraubte.... Ich weiss noch welches Gezetere in Hessen los war als "die böse Gewerkschaft" darauf hin wies, das man auch türkische, arabische, persische, pakistanische Pflegemitarbeiter ausbilden müsse, weil "irgendwann haben wir alte Gastarbeiter/innen in den Heimen - und keiner kann sich mit denen verständigen....".

In "gaia's Branche" kommt noch ein ganz anderes Problem, das mittelbar auch von der Politik zu verantworten ist: Pflege wird zunehmend "pivatisiert", mit der Folge dass die alten Menschen in den Heimen sich "Bewertungen" unterziehen müssen, die einzig und alleine an der Gewinnmaximierung angesiedelt sind. Den "Gewinn" dabei fährt freilich Vivantes oder sonst ein "Pflegeunternehmer" ein, nicht jedoch die alten Menschen die der b
Betreung und Pflege bedürfen und schon gar nicht die Nachtschwester, die eben in de nacht alleine zwei Stationen in zwei Stockwerken zu betreuen hat. Wenn dann auf beiden Stockwerken zur gleichen Zeit je einer der alten Menschen auf den Notruf drückt - kann die arme Frau "Stöckchen ziehen" wer denn nun Hilfe bekommt - und wer evtl. in seinem Bett stirbt.....

Nun nehmen wir mal an dass im Talentsystem "Talente" in Form von zusätzlicher Freizeit "ausgeschüttet" werden - glaubst Du im Ernst das Vivantes dann zusätzliche Pflegekräfte einstellt, weil die vorhandenen Pflegekräfte sich ja "Freizeittalente" erworben haben?

- - - Aktualisiert - - -

Ich wäre gerne Hexenmeisterin oder Magierin.

O.K. rag mal die Moderation ob sie Dich in "Hexi" umbenennt.... ;-)
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Die Entscheidungen sollen im Talentsystem von Menschen getroffen werden, mir ging es da erstmal um eine vertrauenswürdige und zuverlässige Verwaltung, die irgendwie organisiert werden müsste. Es ist bereits so dass wir nahezu jegliche Verwaltungsarbeit mit Hilfe von Maschinen und Programmen erledigen, das Talentsystem funktioniert nicht mit einem T-Konten Block, wir brauchen zwingend eine leistungsfähige Software...
Ja, okay, keine Ahnung, warum ein T-Konten Block nicht funktioniert.

Aber wer schmeißt die Mittel denn in den Talentpool?
Wenn ich Grubi richtig verstehe, dann eröffnet man sein Konto, arbeitet etwas und bekommt die Punkte auf seinen Konto gutgeschrieben. Im Prinzip so wie das mit dem Geld auch funktioniert. Da aber ein Geld-Monopol herrscht, kann man keine eigene Währung auf den Markt bringen, sondern muß Punkte sammeln, die man dann gegen eine andere Leistung oder Ware eintauscht.

Wobei meine Frage auch wäre....könnte an Talentpunkte auch verlieren? Ich meine... wenn jemand einen ganz offensichtlichen Fehler macht?
Das oder man bekommt weniger Punkte oder gar keine Punkte. Je nachdem wieviel schlechter die Arbeit verrichtet worden ist.

Ja nee, ist klar. Ich stelle mir eben vor, wie ich mit Taschen bepackt in Richtung Ausgang Einkaufszentrum wanke, mir hält jemand die Tür auch und ich stelle sie dann draußen im Regen ab um dem per App oder was auch immer die Punkte zukommen zu lassen :lol:
Deswegen denke ich, dass eigentlich selbstverständliche Freundlichkeiten nicht in einem Talentsystem verpunktet werden, sondern nur Arbeit, wie z.B. einen Rasen mähen.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Was mir Sorgen bereitet ist, dass vielleicht immer mehr Laien in einem Bereich arbeiten würden, der eine Ausbildung benötigt.
Das ist ja jetzt schon so. Es werden nicht etwa mehr Leute ein gestellt- nein es wird immer mehr aufgeteilt und Menschen zu "Pflegerobotern" gemacht. Es ist wirklich sehr interessant und auch irgendwie traurig was da politisch abläuft ( Stichwort mit " ich-pflege-weil.de auf Nachwuchsfang gehen- nicht etwa durch eine wirkliche Reform)

Neeee, weil einem ja ganze Aufgabenbereiche weggenommen werden. Also ich stand nie in Konkurrenz zu einer Ehrenamtlichen. Ehrenamtliche sind aber zum Teil schon mit eingeplant in den morgendlichen Ablauf. Genau wie Praktikanten oder speziell die Betreuungsassis, die bespaßen praktisch und klingeln nach den Pflegern, wenn jemand mal die Toilette aufsuchen muss. Ehrenamtliche helfen dann Menschen mit schweren Schluckstörungen beim Essen :egal:


Nicht überflüssig, das ganze Problem in der Pflege ( die Arbeit mengentechnisch zu wuppen) soll durch Ehrenamtliche, Betreuungsassistenten, Stationshilfen, Praktikanten usw. gelöst werden.
Weil die billiger sind. Bzw gar nichts kosten, Pflege ist teuer und man weiß wohl immer weniger, wie man das bezahlen soll

Wir haben zusammengefasst das Problem, dass ziemlich viele Leute mit unterschiedlichster Motivation, verschiedene Fähigkeiten und Entlohnung auf dem Gebiet tätig sind.
Das Talentsystem könnte das auf spielerische Weise darstellen und Daten zur Verfügung stellen die über einen aktuellen oder zukünftigen Bedarf informieren.
Thomas erinnert gerade noch daran dass eine zunehmende Privatisierung für Kostendruck sorgt und möglicherweise zu Einsparungen beim Personal.

Wenn nun möglichst viele anfallende Bedürfnise erfasst und bewertet werden, hat man Zahlen die man der Geschäftsleitung und der Politik an die Hand geben kann um auf ein Ungleichgewicht zu reagieren.
Wir wüssten wer welche Hilfe benötigt, wer was kann oder möchte und wir würden verschiedenste Tätigkeiten neu bewerten.
Das wäre natürlich eine transparente Angelegenheit die möglicherweise auch Gefahren birgt, wie alles was neu ist.
Aber wer schmeißt die Mittel denn in den Talentpool?

Wir schichten fremdes Geld um*g*
Da bitten wir den Steuerzahler zur Kasse, wir verkaufen das als Solidaritätszuschlag ;)
Zusätzlich dürfte man natürlich dafür Spenden, da es sich um eine gemeinnützige Veranstaltung handelt...

Ja...schön wär's.
Wobei meine Frage auch wäre....könnte an Talentpunkte auch verlieren? Ich meine... wenn jemand einen ganz offensichtlichen Fehler macht?

An die Integration eines Bestrafungssystems hatte ich noch nicht gedacht, müsste man auch mal durchdenken wohin das führt...
Es wäre zu überlegen ob Punkte im Bildungssystem nach einiger Zeit verfallen, um die Lernmotivation zu gewährleisten.


Joah... aber die kleinen Ratten, deren Eltern sich nicht kümmern, kriegen dann ja gar keine Punkte :-(

Ich wäre gerne Hexenmeisterin oder Magierin. Irgendwas mit Fernkampf *g*

Nunja, es lässt sich jetzt schon darüber streiten wie tief der Staat die Erziehung eingreifen sollte, die Freiwilligkeit sollte aber Gewährleistet sein.

Hexenmeister und Magier würde ich eher in der esoterischen Kunst verorten, du wärest eher eine Supporter oder Heilerklasse*g*

Gruss Grubi
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Das war "zufälligerweise" genau zu der selben Zeit als man die Familiennachzugsregelungen für hier lebende Türken verschärfte und gleichzeitig auch noch die Hürden zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft hoch schraubte....

Unsre Staatsbürgerschaft kriegt man nun wirklich mittlerweile auf dem Sperrmüll... Und bin schon wieder weg.
 
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