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Kranke Krankenhäuser?

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
High, friends
es sollen ja ca. 50% der dt. Krhs rote Zahlen schreiben.
Gestern in den Meanstreamsnews wurde behauptet, das läge u.a. daran, dass viele Betten nicht belegt wären. Heute dann, dass es keine freien Betten gäbe.
Es wird gesagt, dass zu viel operiert wird. So ne OP ist doch recht teuer, also wohin fließt denn dann die Kohle?
Ich erinner noch, dass zu meiner Zeit der Doc+die Krkschwesten Zeit hatten, mit mir zu quatschen, obwohl noch viele andere Patienten da waren. Da gabs wohl noch genügend Personal(was ja immer die meisten Kosten verursahen soll, wird ja von denen-da-oben immer behauptet).
2010 musste ich wg. nem Bruch ins Krkhs, da hab ich mich gefühlt wie in einer Abfertigungshalle, alle hatten keine Zeit, zu wenig Personal.
OK., wir haben viele gute+wohl auch teure Instrumente, die's früher nicht gab, aber daran kanns auch nicht liegen.

Iwie kapier ich das alles nicht+bitte um eine aufklärende Diskussion, so ihr denn Bock habt!
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Kranke Krankenhäuser?

Ich erinner noch, dass zu meiner Zeit der Doc+die Krkschwesten Zeit hatten
das liegt daran das Ärzte und Schwestern in Bürokratie versinken! Und es wird nicht weniger.... Deutsches Ärzteblatt: Brokratie in Praxen und Krankenhusern: Vom Versuch, den Alltag in Ziffern zu pressen (30.03.2012)

OK., wir haben viele gute+wohl auch teure Instrumente, die's früher nicht gab, aber daran kanns auch nicht liegen.
wenn ich das lese Gesundheitssystem : Kliniken bekommen Milliarden-Finanzspritze - Nachrichten Wirtschaft - DIE WELT dann dünkt es mir, das möglicherweise die roten Zalen hausgemacht sind.


Es ist wahrscheinlich das das deutsche Gesundheitssystem einer weiteren Reform beovor steht. So soll es dem niederländischem Modell angeglichen werden Gesundheitssysteme in Europa: Das Gesundheitssystem der Niederlande
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Kranke Krankenhäuser?

Warum die Krankenhäuser rote Zahlen schreiben?:

- Heutzutage werden die Menschen deutlich älter, als dies noch vor dreissig JAhren der FAll war. Ältere Menschen sind aber auch länger und chronisch kranker, bedürfen mehr Medikamenten und mehr Operationen als früher. An diese Entwicklung hat sich aber nicht äquvalent die Geldmenge angepasst, die zu einer vernünftigen (d.h. genug Personal und genug Zeit pro Patient) Behandlung notwendig wäre. Also wird gespart. Wo? Bei dem kostenintensivsten Punkt der Häuser - dem Personal.

-Um Technik als Medizintechnik zu verwenden, bedarf es besonderer Anforderungen, welche diese Technik nicht eben verbilligen. Es darf eben nicht einfach eine Computermaus von Aldi verwendet werden. Es muss ein "M" für Medizintechnik draufstehen, um durch den Tüv zu kommen -Folge: Die MAus wird ein vielfaches teurer.

-Nicht zu vergessen die Pharmalobby, welche ein gutes Augenmerk darauf hat, dass ihre (oft lächerlich billig hergestellten) Produkte auch weiterhin teuer gehandelt werden (Warum ist die Aspirin in der Türkei billiger als in Deutschland?). Soll Medizin dem Menschen dienen oder nur dem Menschen, der sie auch bezahlen kann? - Die Antwort darauf stösst umso bitterer auf, wenn man sich vor Augen hält, mit wie wenig Mitteln (Vitamine, Antibiotika, Impfung etc.) vielfaches Sterben in der dritten Welt verhindert würde, wenn sich auch u.a. die Pharmaindustrie an den Eid des Hippokrates gebunden fühlte. Nundenn, die Freiheit des MArktes scheint wichtiger zu sein als das blanke Überleben von Menschen.

-Das Sterben von Krankenhäusern muss durchaus gewollt sein. Leere Betten gehören zu einem guten Krankenhaus dazu. MAn stelle sich vor, ein Schwerkranker will versorgt werden, und alle Häuser in der Umgebung sagen nur: "Keinen Platz, überbelegt". Da wird sicher gerne jeder krank. Immerhin kommt es so trotz Pflegenotstand nicht zum Aufstand des Pflegepersonals, muss doch jeder trotz stetiger Überforderung um seine Arbeitsplatzsicherheit bangen.

-Apropos Polytrauma (Unfall mit multiplen Verletzungen): Der Normalsatz der Kassen zur Behandlung eines Polytraumas liegt deutlich unter den Kosten, die jeder Klinik entsteht. Ein Krankenhaus macht also bei den Polytraumen durchschnittlich erheblichen Verlust - was mitunter dazu führt, dass sich Häuser eher als nicht zuständig fühlen, wenns darauf ankommt.
Leute, ihr seid die PAtienten (und könnt schon morgen unfreiwillig betroffen sein), während die Mediziner nur reagieren können auf den Missstand und den Geiz der Gesellschaft, die nicht einsehen möchte, dass gehobene Lebensqualität und längeres Leben eben auch mehr kostet.
gms | Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012) | Ist das Polytrauma immer noch unterfinanziert ? – ein Vergleich der vergteten Kosten mit errechneten Kosten durch den aktualisierten Kostenrechner des TraumaRegisters DGU

-Beispiel aus der Arbeitswelt:
Der Mitarbeiter beim Autobauer bekommt für die Sonntags oder auch Feiertagsschicht extra was obendrauf.
Der Mediziner kriegt mitunter zur gleichen Zeit nicht mehr, sondern weniger (Einige gehen 24h-Schichten (vor wenigen Jahren waren es noch 36h) schieben bei 65-75% Bezahlung des Normalgehalts, weil die Leistung ja nicht dauernd abgerufen wird, sondern nur, wenn auch "Kundschaft (O-Ton des Managments)" da ist. Dass der Mediziner regelmässig zwei Nächte pro Woche keinen Schlaf kriegt interessiert kein Sch...)

-Und weil man ja in der Medizin so dolle verdient, kommt es immer öfter vor, dass der MAnn/die Frau in Weiss mitlerweile auf den Zweitjob angewiesen ist. (Es ist immer wieder schön, wenn man den freundlichen MAnn vom CT als seinen Fliesenleger wiedererkennt, der einem vor einem halben JAhr noch das Bad zufriedenstellend plattiert hat.)
Diese Flexibilisierung des Personals hat mitunter zur Folge, dass der Mitarbeiter so flexibel wird, dass er trotz ausgezeichneter Qualifikation glatt auf seinen Job gerne verzichten kann. Neue Arbeitskräfte stehen zuhauf im Ausland (vor allem Osteuropa) zur Verfügung. Klasse, wenn der PAtient das Aufklärungsgespräch nicht mehr versteht, nicht etwa, weil die FAchsprache verwendet wird, sondern weil er schlicht kein russisches oder polnisches Deutsch versteht.

- Verweis auf die Niederlande (Vorbeitrag): Wenn das niederländische System so klasse ist, warum kommen dann so viele privat abgesicherte Niederländer zur OP nach Deutschland?

Fazit: Gute medizinische Versorgung hat ihren Preis. Diese Gesellschaft muss erst noch lernen, dass ihr dieser Preis auch etwas wert ist.
 
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Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Kranke Krankenhäuser?

Heutzutage werden die Menschen deutlich älter, als dies noch vor dreissig JAhren der FAll war. Ältere Menschen sind aber auch länger und chronisch kranker, bedürfen mehr Medikamenten und mehr Operationen als früher.
....da stimme ich dir bedingt zu http://www.statistik.sachsen.de/img/030_SB-Gesundheit/A_IV_9_j_11_g001.gif jedoch darf man nicht die Altenheime vergessen, die wie Pilze aus den Boden geschossen sind und nach dem Credo Gewinnmaximierung um jeden Preis wirtschaften. Und jeden Freitag geht der Kampf um die Betten im KH los, da im AH kein Personal vorhanden ist und man die Senioren irgendwie los werden muss. Da werden die abenteuerlichsten Ausreden gesucht, das es an Missbrauch von Rettungsmittel grenzt. Denn, was passiert wenn ein KH voll ist? Es meldet sich bei der Leitstelle ab und ist nicht mehr von Rettungsmitteln anfahrbar.
Und mit Senioren ist auch prima Geld zu verdienen. Ich weiß nicht warum man einer 90ig Jährigen eine Hüft-TEP einbaut, wo man genau weiß, das hält nie im Leben (weil Knochendegeneration usw...) - ABER man kann dann prima noch eine weitere OP ansetzen, wenn die TEP locker ist. Und noch eine Therapie und noch eine Therapie und noch eine und noch eine und noch eine.... andere Therapieformen sind nicht lukrativ genug.
Gesundheit : In deutschen Kliniken wird unnötig viel operiert - Nachrichten Wirtschaft - DIE WELT ich selbst habe mich bereits in jungen Jahren unnötiger unters Messer gelegt, ich wusste es damals nicht besser.
Und als ich eine fiese Schulterluxation vor Jahren hatte, wollte man mich gleich operieren. Ich habe dankend abgeleht. Gott sei Dank - alles gut mit meiner Schulter. Wer weiß was für Folgen entstanden wären, wenn ich dem Eingriff zu gestimmt hätte.
 
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a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Kranke Krankenhäuser?

Tja, vllt. könnte das ja mit ein Grund sein:
Unnötige, aber lukrative OP's.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.946
AW: Kranke Krankenhäuser?

sehe das problem ja eher bei der privatisierung, also bei der gewinnmaximierung seitens der investoren. die saugen doch letztendlich die kohle ab. das thema mehr ärzte, mehr pflegepersonal ist durchaus ein alter hut. ist sicherlich auch nötig. doch seitdem das gesundheitssystem privatisiert wurde zählt eben nur noch eins, der gewinn aus der sache...
 

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