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Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Ein Thread zur Kommentierung von wirtschaftsbezogenen Youtubevideos, die ich unglaublich doof finde.

Ein User hat dieses Video verlinkt, das vorgibt, in 45 Minuten die Geschichte der Marktwirtschaft zu erzählen und sie auch noch einem gemeinwirtschaftlichen Utopia gegenüberzustellen.Warum ich nach fünf Minuten abgeschaltet habe:

Gut, erstens natürlich wegen des bräsigen Dozentenstils, der jeden Sachverhalt ausschmücken muß wie einen Christbaum, und zweitens natürlich, weil es keineswegs um eine Geschichte der Marktwirtschaft (Darlegung des historischen Ablaufs ihrer Entwicklung und seiner Anlässe und Gründe) geht, sondern um ein weiteres, diesmal ein völlig überladenes Robinsonmodell. Drittens, und das wiegt schon schwer, weil der Sinn des Robinsonmodells nicht verstanden wird. Natürlich agieren ein paar Insulaner, die gemeinsam um ihr Überleben kämpfen müssen, nicht marktwirtschaftlich. Marktwirtschaftliche Strukturen sind einer derartigen Situation gar nicht angemessen. Robinsonmodelle beschreiben ja auch keine realexistierenden Inselgesellschaften, sondern illustrieren modellhaft die Funktionsweise entwickelter Marktwirtschaften.

Den eigentlichen Grund, den ganzen Schmarrn so richtig doof zu finden, findet man etwa ab 1:25. "Da die Insulaner wissen, daß ihnen nichts gehört, können sie auf nichts Anspruch erheben. Der Fischer würde nie sagen: Alle Fische gehören mir." Es wird die Vorstellung entwickelt, der Fischer könne nur Handel mit Fischen treiben, wenn er den Besitz aller Fische im Meer für sich reklamieren würde. Dieser Anspruch wird wortgewaltig für unsinnig erklärt. Unsinnig ist natürlich eher die Annahme, er sei auf dieses Monopol angewiesen.

Wenn der Ersteller des Videos statt mit Fischen im Meer mit Tauben auf dem Dach argumentiert hätte, wäre ihm dieser Fehler vielleicht nicht passiert. Ein Fisch im Netz ist mehr wert als ein Fisch im Meer und im Gegensatz zu seinem freischwimmenden Kollegen unmittelbar und problemlos handelbar. Der Fischer muß nicht das Eigentum an allen Fischen, sondern nur das an den von ihm gefangenen beanspruchen, um sie handeln zu können, und das geschieht mit gutem Recht, denn er hat Arbeit aufgewendet, um den Fisch zu fangen.

(Irgendwann im weiteren Verlauf des Videos wird es für unsinnig erklärt, daß Früchte von der einen Seite der Insel (zum Beispiel Kiwis) gegen Früchte von der anderen Seite der Insel (zum Beispiel Orangen) getauscht werden. Die einen Insulaner hätten ebenso schöne Früchte wie die anderen und der Tausch diene nur der Gewinnmaximierung der Obstbauern. Das sollten wir Deutschen uns besser hinter die Ohren schreiben, Sauerkraut hat schließlich mindestens so viele Vitamine wie Ananas. Wir sollten besser aufhören, all das Zeug zu importieren, das uns arm und die Obstbauern reich macht.

Auch das hat wieder nichts mit einer Geschichte der Marktwirtschaft zu tun. Bestenfalls ist es ein Märchen über die Marktwirtschaft. Es ist eine Entwicklung der letzten paar Jahrzehnte, daß Obstbauern sich offensiv neue Märkte erschließen (Kiwis sind ein Beispiel), vorher ging der Anstoß immer von der Nachfrage, vom Konsumenten aus. Verderbliche Lebensmittel waren kompliziert und teuer im Transport und ein Luxusgut und Statussymbol der Reichen und Mächtigen - abgesehen davon, daß natürlich jeder Orangen haben will.)
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Also ich finde den Ton unerträglich gönnerhaft, geht in Richtung "Ich erklär euch Dummies mal die Welt" ....Außerdem störts mich, dass die Frauen als Gruppe den Früchtesammlern zugeteilt werden..... Sehr Frauenfeindlich dieses Video....:mrgreen:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

@Ein wilder Jäger

gut nehmen wir mal an die so doofen Insulaner fangen an vernünftig zu werden
und nehmen sich ein kluges Beispiel am Kapitalismus.

Die Küstenbewohner leben vom Fischfang / ggf. Tourismus
und die Bergbewohner von der Holz- und Steinverarbeitung.
Landwirtschaft betreiben beide.
Es kommt wie es kommen muß. "Klimawandel" und der Meeresspiegel steigt.

Dei Küstenbewohner fangen an Steine einzukaufen um den Küstenschutz zu verbessern,
die Bergbewohner verdienen damit super.

Doch der Meerespiegel steigt weiter und die Bergbewohner wollen mehr Geld/bzw. auch nur in ihrer
Währung bezahlt werden - den Küstenbewohnern geht allmählich der Fisch aus und ihr Geld ist nicht
mehr so viel wert.

Da die Bergbewohner Aquakultur in einigen Seen betreiben - brauch sie auch bald den jetzt teuren
Küstenfisch nicht mehr - die Steine könne sie auch gut an ihre Bewohner verkaufen.

das Wasser steig weiter - die Küstenbewohner können dort nicht mehr leben - wohin?

Die Bewohner haben etwas gegen Fremde - nur diejenigen die extreme Summen aufbringen sind
so lang sie Bares haben willkommen.

Tolle Welt.
 
  • Ersteller
  • Moderation
  • #4

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ja, schöne Problemstellung, aber was hat das mit dem Film und insbesondere meiner Kritik am Film zu tun?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Kritik ist gut - Kritik ist angebracht.
Eine so komplexe Struktur wie die Marktwirtschaft in "45 Minuten" abzuhandeln
und zugleich auch noch " die Lösung" zu bieten - doof
 

Simbat

Geselle
6. Dezember 2012
27
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ich finde den Film gut. Er ist für einfach Menschen gemacht, also für Facharbeiter, Arbeiter und Hilfsarbeiter mit einer geringen politischen und philosophischen Ausbildung.
Natürlich ist er nicht für Akademiker gemacht. Und man könnte sich, nur mit einen Thema 100 Stunden lang beschäftigen, wie z.B. Hedgefonds. Aber es wurden sich nur wenige Menschen dafür interessieren und so einen Film anschauen.

Dies Film ist auf jedenfalls besser als was man in der Schule, in der Boulevardpresse und im Privatfernsehen vorgesetzt bekommt über die Marktwirtschaft (Kapitalismus).

Es wehre aber besser gewesen statt Fisch, für den primären Bereich Rohstoffe, Bodenschätze (wie z.B. Eisenerz, Gold, Diamanten, selten Erden) und Grundstücke vorzuführen.



Natürlich gegen linke Rhetoriker nicht auf positive Synergieeffekte ein, die es auch im Kapitalismus gibt. Aber den großen Wohlstand, den die Arbeit, zwischen 1960 bis 1990, bekommen habe. Hat auch mit den Kaltkriegeffekt zu tun. Man könnte es sich aus strategischen Gründen nicht leisten, Arbeiter und Arbeitslose schlecht gehen zulassen.


Der Schwachpunkt des Film ist, dass er keine Alternative zum Kapitalismus aufzeigt, außer eine Urgesellschaft, Steinzeitgesellschaft, auf niedrigen Niveau.


Ein Alternative wer z.B. der Balancetismus


Hier sind kurze Auszüge aus dem balancetistisches Manifest, was ich am einen Infostand in Frankfurt Main bekommen habe:


Balancetismus


1. Der Balancetismus ist eine Philosophie des Ausgleichs und die Balance von Kräften und Eigenschaften.


Er wendet sich gegen Einseitigkeit, Ungleichgewichtigkeit und einseitig geprägte Ideologien, Philosophie, Religionen und Wissenschaften.
Balancetismus versucht die Balance zwischen den verschieden Kräften und Eigenschaften herzustellen.


Es muss eine Balance herrschen zwischen Freiheit und Gleichheit,
zwischen Freiheit und Sicherheit,
zwischen Freiheit und Bindung,
zwischen Spielraum und Statik,
zwischen Individuum und Kollektiv,
zwischen Individualrechten und Kollektivrechten,
zwischen Groß und Klein,
zwischen Glauben und Wissen,
zwischen abstrakt und konkret,
zwischen freier kreativen Entscheidung und festen Plan,
zwischen Schlichtheit und Luxus,
zwischen Markt und Staat,
zwischen Arbeit und Freizeit,


zwischen den Bedürfnissen von armen Menschen und vermögenden
und reichen Menschen,
zwischen den Bedürfnissen von Frau und von Mann und dem dritten Geschlecht,
zwischen Bedürfnissen von benachteiligten Menschen und privilegierten Menschen, zwischen den Bedürfnissen von gesunden Menschen und kranken Menschen,
zwischen den Bedürfnissen von behinderten und nicht behinderten Menschen,

zwischen der Nutzung der Natur und der Erholung der Natur,
zwischen geben und empfangen,
und so weiter.


Es muss eine dynamische Balance herrschen zwischen konservativ und progressiv.
zwischen Freiheit und Sicherheit,
zwischen Freiheitsgewährleistung und Sicherheitsleistung,
zwischen Tradition und Moderne,
zwischen privat und öffentliche, usw.






Alle diese Bereiche und Dinge erfordern einen Balancetismus.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ich weiß nicht ... eine schöne Phrasensammlung vor. Beinahe wäre es konkret geworden:

...Balancetismus versucht die Balance zwischen den verschieden Kräften und Eigenschaften herzustellen ...

und dann kommt nur noch Geschwurbel. Die nur Balance zwischen Warm und Kalt sowie zwischen Himbeer- und Zitroneeis fehlt noch.

Entscheidend ist doch: Wie genau versucht denn der Balancetismus die Balance herzustellen? Denkbar sind wären zwei Wege:

a) Durch Kontrolle und nötigenfalls Druck von außen und Bevormundung, so dass Fehlentwicklungen korrigiert werden können.
b) Durch Abschaffung von Kontrolle, Druck und Bevormundung, so dass sich Pluralität entfalten und einseitige Fehlentwicklungen erst gar nicht herausbilden können?

Gegensätzlicher könnten die beiden Standpunkte und das damit verbundene Weltbild nicht sein, trotzdem können Verfechter beider Standpunkte zu dem Zitat aus dem Manifest nur begeistert nicken - was sich wunderbar durch die Substanzlosigkeit dieses Zitats erklären lässt.

Klar erkennbar versucht dieses Zitat niemandem weh zu tun, was ja lieb gemeint ist. Aber wie soll man darauf ein Wirtschaftssystem aufbauen? Wir haben in diesem Bereich bereits eine Balance, ganz ohne "ismen", aber ziemlich drastisch: Derjenige, der mit seiner Idee oder seinem Produkt die Menschen nicht anspricht, ist eben über kurz oder lang weg vom Fenster, sobald eine ansprechendere Alternative zur Verfügung steht. Das gilt für geschmackfreie Tomaten aus Holland genauso wie - in größeren Zeitmaßstäben - für politische Systeme.

Was genau heißt in diesem Zusammenhang Balancetismus? Diese Entwicklung zulassen oder steuern?
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

[....]
Ein Alternative wer z.B. der Balancetismus


Hier sind kurze Auszüge aus dem balancetistisches Manifest, was ich am einen Infostand in Frankfurt Main bekommen habe:
[.......]Alle diese Bereiche und Dinge erfordern einen Balancetismus.

Das ist ja sehr interessant, denn ein User `shjs`(seltener Gast) auf einer anderen Plattform hat diese Broschüre an einem Info-Stand in Berlin bekommen.

Dieser hat nur bei den Auszügen eine etwas andere Reihenfolge gewählt. Warum auch immer...

Man munkelt etwas von den Freimaurern und es geht die Mähr um, es wäre von einem `Bruder` geschrieben worden... :lol:
 
  • Ersteller
  • Moderation
  • #9

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ich finde den Film gut. Er ist für einfach Menschen gemacht, also für Facharbeiter, Arbeiter und Hilfsarbeiter mit einer geringen politischen und philosophischen Ausbildung.

Umso schlimmer, findest Du nicht? Oder verdienen es "einfache Menschen", daß man ihnen grobe Unwahrheiten und höheren Blödsinn eintrichtert?
 

Scrutator

Geheimer Meister
12. Mai 2013
209
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ich stimme Simbat vollkommen zu.

Auch dieses Filmchen: Wie funktioniert Geld? - YouTube
Oder dieses: Goldschmied Fabian - Warum überall Geld fehlt (ganze Länge) - YouTube
finde ich sehr gut erklärt.

Ich finde den Film gut. Er ist für einfach Menschen gemacht, also für Facharbeiter, Arbeiter und Hilfsarbeiter mit einer geringen politischen und philosophischen Ausbildung.
Natürlich ist er nicht für Akademiker gemacht. Und man könnte sich, nur mit einen Thema 100 Stunden lang beschäftigen, wie z.B. Hedgefonds. Aber es wurden sich nur wenige Menschen dafür interessieren und so einen Film anschauen.

Dies Film ist auf jedenfalls besser als was man in der Schule, in der Boulevardpresse und im Privatfernsehen vorgesetzt bekommt über die Marktwirtschaft (Kapitalismus).

Simbat hätte es nicht besser ausdrücken können.

Wir sind nicht das Maß der Dinge! Der Durchschnittsbürger möchte sich keinen 20 stündigen Beitrag anschauen, in denen alle Fakten erklärt werden, sondern einen kurzen Beitrag.

Hört doch endlich mal auf YouTube-Videos mit Doktorarbeiten zu vergleichen.
In erster Linie sind diese Videos dazu gedacht, den Leuten eine alternative Sichtweise zu bieten und nicht um Fachwissen zu vermitteln.
Verglichen mit dem, was den Kindern heue in der Schule beigebracht wird, sind diese Videos hoch Professionell!

Um die Masse zu erreichen, müssen solche Videos halt so erklärt werden, dass sie jeder versteht und trotzdem gut verständlich sind.
Und solange die Quintessenz bei den Menschen ankommt, ist doch das Ziel erreicht. Wo liegt das Problem?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Hier NOCHMAL dringender Tipp:

"WIE wird man heute genau belogen?"
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Ah, Goldschmied Fabian. Den wollte ich mir ohnehin vorknöpfen. Glücklicherweise gibt es den elenden Schmarrn auch als Transkript.

Und Ihr meint also alle, daß man den Leuten Lügen erzählen soll?
 

Scrutator

Geheimer Meister
12. Mai 2013
209
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

@Malakim Ich habe die Aussage deines Satzes schon beim ersten Mal verstanden.

Und Ihr meint also alle, daß man den Leuten Lügen erzählen soll?

Nein, jedoch geht es in diesen Videos wie gesagt um eine Quintessez, die den Leuten mit auf den Weg gegeben werden soll.
Und solange diese Quintessenz stimmt und das Interesse bei den Leuten weckt ist es doch legitim.

Wenn ich zu dir sage "Ich kann dir diesen grünen Apfel empfehlen, schmeckt wirklich super!".
Beim genauerem hinsehen merkst du dann, dass der Apfel nicht grün, sondern gelb ist, jedoch trotzdem super schmeckt.
Dann ist die Farbe zwar eine Lüge gewesen, jedoch ist die Quintessenz, dass der Apfel lecker schmeckt bei dir angekommen und hat sich auch bewahrheitet. Du hast also von einer Aussage, die sich später als Lüge herausstellt trotzdem einen nutzen gehabt, stimmts?

Auf diese Weise ist es für mich legitim, da die Farbe überhaupt keine Rolle spielt.
Wenn es jedoch anders herum wäre, dann wäre es eine ganz andere Sache.

Wenn der Apfel zwar wirklich grün wäre, jedoch nicht schmecken würde, dann wäre es eine Lüge, die mit einer Wahrheit verziert wurde, damit man nicht merkt, dass es sich um eine Lüge handelt. (Malakim)

Zwischen diesen beiden Beispielen muss man ganz klar unterscheiden!!

Ich hofe ihr habt mich verstanden. Es ist nicht leicht zu erklären, was ich damit meine.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Du möchtest die Menschen also zu ihrem eigenen Besten belügen, verstehe ich das richtig?
 

Scrutator

Geheimer Meister
12. Mai 2013
209
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Du möchtest die Menschen also zu ihrem eigenen Besten belügen, verstehe ich das richtig?

Nein.
Ich möchte den Menschen Wahrheiten auf eine für jeden Menschen verständliche Weise vermitteln.
Das würde es beser treffen.

Du kannst auch nicht zu einem Ausländer gehen, der gerade eingewandert ist und die Sprache kaum versteht und mit Fachwörtern um dich werfen.
Du musst dich auf dein Gegenüber einstellen und ihm Dinge versuchen mit einfachen Wörtern zu erklären.

Bei einer komplizierten Wegbeschreibung musst du dann vielleicht auf Wörter wie "Kreutzung", "Zebraztreifen" usw. verzichten und musst ihm vielleicht sogar durch einen Umweg leiten.
Aber solange er am Ende das Ziel trotzdem erreicht, ist doch alles gut gelaufen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

...Um die Masse zu erreichen, müssen solche Videos halt so erklärt werden, dass sie jeder versteht und trotzdem gut verständlich sind.
Und solange die Quintessenz bei den Menschen ankommt, ist doch das Ziel erreicht. Wo liegt das Problem?

Das Problem fängt schon mal damit an, dass man ganz fürsorglich à priori "die Masse" für zu blöde erklärt, um ein komplexes Thema zu verstehen. Das Problem geht damit weiter, dass man deshalb gleich fehlerhafte Erklärungen auf Deppen-Niveau liefert, und somit zuverlässig verhindert, dass sich irgendjemand, der sich davon "bilden" lässt, eine auch nur im Ansatz qualifizierte eigene Meinung bilden kann. Und das Problem endet damit, dass man auf diese Weise jede beliebige "Quintessenz" rüber bringen kann. Der Betrachter kann sich nur blind drauf verlassen, dass ihm hier kein Bär aufgebunden wird.

Selbst, wenn der Autor des Filmchens 100 % seriös wäre (keine Ahnung): Die Technik, die er benutzt, ist keine Vermittlung von Wissen, sondern einfach nur Manipulation. Er liefert keine Fakten, anhand derer der Betrachter seine Quintessenz nachvollziehen kann, sondern nur irgendwelche Simplifizierungen, die so hingeschustert sind, dass sie seine Behauptungen stützen.
 

Scrutator

Geheimer Meister
12. Mai 2013
209
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

@Lupo ich stimme dir bei beiden Aussagen vollkommen zu.

Der Betrachter kann sich nur blind drauf verlassen, dass ihm hier kein Bär aufgebunden wird.
Wo genau besteht da jetzt der Unterschied zwischen dem Film und der öffentlichen Berichtserstattung in den Medien oder dem "Wissen", welches den Kindern in der Schule beigebracht wird?

Selbst, wenn der Autor des Filmchens 100 % seriös wäre (keine Ahnung): Die Technik, die er benutzt, ist keine Vermittlung von Wissen, sondern einfach nur Manipulation.
Wenn es für einen Menschen von Geburt an normal ist manipuliert und in eine bestimmte richtung geleitet zu werden, wenn er keine Alternative dazu kennt, sondern es gewohnt ist "Fakten" einfach hereingeprügelt zu bekommen oder dazu gezwungen wird sie auswendig zu lernen und er nicht einmal auf die Idee kommt kritisch nach zu fragen, wie willst du so einem Menschen Wissen vermitteln? Was gibt es da für Möglichkeiten?

@Malakim dann eben nicht. Schade, dann haben wir wohl eine andere Auffassung davon, wie die Menschen heute belogen werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Das an der Schule vermittelte Wissen bildet lediglich die Grundlage, um sich später Wissen in Wirtschaftsdingen erarbeiten zu können.

Dabei ist der in Rede stehende Film, wie Lupo sehr schön dargelegt hat, nicht hilfreich. Er verkleistert im Gegenteil das Hirn mit Fehlinformationen.
 

Scrutator

Geheimer Meister
12. Mai 2013
209
AW: Das ist so unglaublich doof! oder: You Fail Economics Forever!

Das an der Schule vermittelte Wissen bildet lediglich die Grundlage, um sich später Wissen in Wirtschaftsdingen erarbeiten zu können.

Das sehe ich nicht so.
In Fächern wie Mathe, Deutsch, Englisch und Physik stimme ich dir da zu.
Jedoch sind Fächern wie Geschichte, Wirtschaft und Politik reine Meinungsmache und manipulation.
 

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