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Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Es gibt durchaus Obdachlose die Freiwillig Obdachlos sind! Unter anderem um dem Mainstream zu entfliehen. Jeder Obdachlose hat irgendwo seine hausgemachten Gründe warum er auf der Straße lebt oder nicht. ( Mal abgesehen von den Kindern )
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Deine Antwort impliziert, daß man diesen menschen nur richtig helfen kann,
in dem man ihnen ein menschenwürdiges Leben in der Obdachlosigkeit
ermöglicht.
Also Anlaufstellen für ärztliche Versorgung, geschützte Schlafplätze und
Essensausgaben ohne sozialpädagogischen Klimbim.
Teuflisch aber auch.
Weißt du wer sich um so etwas bemüht?
Hauptsächlich kirchliche Organisationen.
Wieder ein Riss im Feindbild. Mist.
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Riss im Feindbild ?

Wen das den Zulauf zur Kirche schürt na bitte dann solls so sein die haben die Zeichen der Zeit erkannt !
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo Bona-Dea,

Ich finde es auch unverantwortlich, wenn Ämter noch dafür sorgen das Leute ihre Wohnung verlieren. Die werden dann auf der Straße zwangsweise kriminell werden.

Das tun die Ämter nicht. Sie sorgen im heimlichen Einvernehmen mit den Gerichten dafür, dass Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, ihre Räumungsklage so lange hinausgezögert bekommen, bis ein Platz im betreuten Wohnen frei ist. Egal ob der Vermieter ein halbes Jahr kein Geld mehr bekommt und selber in seiner Existenz bedroht wird und der Mieter in der Zeit die Wohnung demoliert. Schließlich ist der Vermieter reich und landet deswegen nicht gleich auf der Straße. Magenschmerzen kosten nichts.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

vanedicus schrieb:
Trotzdem?
Ist Mitleid, Empathie, Fürsorge von Schuld abhängig, hat die religiöse Gehirnwäsche gewonnen.
Glückwunsch.
Interessant deine These der völligen Unabhängigkeit von Empathie und Schuld. Würde ich so streng aber nicht unterschreiben; Der Schuldige verdient m.E. meistens auch Mitleid, vielleicht aber etwas weniger. Vielleicht gibt es eine Stufung in der Schuldfrage, womit sich meine Empathie dann auch verkleinern würde:
1) der weitgehend Schuldlose (u.a. Arbeitslosigkeit)
2) der Schwache (der seiner Sucht erliegt), meist in Kombination mit 1) (Frustabbau)
3) der Verbrecher, den seine verübten Delikte/ Verbrechen aus der Bahn geworfen haben.
(Ich habe mal einen Bericht gesehen, dass es Ex-Häftlinge gibt, die keine Sozialbetreuer an ihrer Seite und auch längere Zeit keine Wohnung hatten.)

Ich meine nicht die Schuld im religiösen Sinne. Hier macht es sich die kathol. Kirche sogar zu einfach. Der Schuldige beichtet und erhält die Absolution. Von Schuld kann man sich dadurch nicht befreien. Ich meine aber, jeder sollte mehrere Chancen für das zukünftige Leben bekommen.
Die Kirche engagiert sich auch bei der Betreuung von Armen, auch Obdachlosen, dass du ja auch richtigerweise erkannt hast. Hier mal ein ambivalentes Bsp.: Streit um Finanzierung: Kirche kündigt Obdachlosenambulanz | Berlin*- Berliner Zeitung
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Finde es schon schlimm genug das die Kirche sich um solche Sachen kümmern muss, wo der Staat sie doch aus den Ämtern der Politik verbannt hat !
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Schuld(ig) sein bedeutet, dass jemand ein Urteil gefällt hat.
Im Einzelfall mit Kenntnis aller Hintergründe ist das im begrenzten Rahmen möglich.

Gruppierungen jedweder Art können so nicht beurteilt werden.
Wer das tut, wendet dabei kausale Verknüpfungen an, die ihm während der Sozialisation
auf die Festplatte gespielt wurden. Das muss nicht falsch sein.
Diese Verknüpfungen gehören zu den wichtigsten Klebstoffen jeder Gesellschaft.
Aber man sollte als emanzipiertes Mitglied einer freien Gesellschaft
in der Lage sein, diese Indoktrinationen als solche zu erkennen und auf ihren
Wahrheitsgehalt für die jeweilige Situation abzugleichen.
Es ist genauso wahr wie deine Aussage wenn ich bemerke, daß die Gesellschaft
und ihre demokratischen Entscheidungen an einer Zunahme der Obdachlosigkeit schuld sind.
Wer trägt jetzt welche Schuld und welche ist größer?
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die Schuldfrage ist eher von belanglosen Natur, eher ist es jetzt wichtig zu handeln, und denjenigen zu helfen die ungewollt in diese Situation geraten sind ( und ich würde soweit gehen sogar den selbstverschuldeten zu helfen ) einfach um ein Menschenwürdigen Umgang miteinander zu gewährleisten. Was passiert ist, ist passiert. Wichtig ist es weitere Vorkommnisse diese Art zu verhindern und die Wurzel des Übels zu beseitigen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Mal so ein "Rundumschlag": Es gibt Jobcenter die sich darum bemühen das man seine Wohnung nicht verliert - und es gibt Jobcenter, denen das scheissegal ist ob man seine Wohnung verliert. Ich verweise aud den "Jura-Thread", in dem ich geschildert habe, wie das mit "Untätigkeitsbeschwerden" und "Untätigkeitsklagen" aussehen kann - bis so ein Klageverfahren gewonnen ist, kann ein von Obdachlosigkeit bedrohter Mensch schon auf der Strasse liegen...

Es gib eine Reihe von Kirchengemeinden, die sich sehr intensiv um Obdachlose kümmern - ganz ohne das mit "Werbung für Jesus" zu verbinden. In Berlin mal als Beispiel: Der "warme Otto" (ev. Kirche) und die "Suppenküche Wollankstrasse" (kath. Franziskaner Orden). Und es gibt genauso Kirchengemeinden, denen die Not desr Menschen "am A*** vorbei" geht.... Doch selbst wenn alle Kirchengemeinden, alle muslimischen Verbände, alle Baha'i-Gemeinden, alle buddhistischen Zentren von Berlin sich um Obdachlose, Gestrandete, Alkohol- und Heroinsüchtige kümmern wollten oder würden - es reicht nicht....
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ich bin nicht der Meinung, dass die Schuldfrage belanglos ist.
Um das zu erklären brauche ich ein Beispiel.
Nehmen wir eines, das immer wieder in der öffentlichen Diskussion auftaucht.
Sollte man adipöse Menschen an den Folgen ihres Lebenswandels beteiligen?
Nun gibt es sehr viele Möglichkeiten, sein Idealgewicht (über das die Medizin sich
aber auch noch nicht einig ist) zu verlieren. Viele sind selbstverschuldet. Einige
krankheits- oder genetisch bedingt. Aber auch unter den selbstverschuldeten gibt es
entschuldbare. Psychische Erkrankungen zum Beispiel.
Man sieht, dass es ein sehr schwieriges Feld ist.
Und trotzdem ist es möglich, dass die Politik eines Tages eine Entscheidung dazu trifft
und hunderttausende Mitmenschen plötzlich zur Kasse gebeten werden.

Das gleiche ist in der Vergangenheit geschehen und hat Obdachlosigkeit produziert.
Wollen wir also wirklich über individuelle Schuld diskutieren.?
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Nein mit Sicherheit nicht!

Für mich ist das System als solches einfach zu durchlässig!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Das Auifbringen einer "Schuldfrage" dient in erster Linie dazu, dem angeblich "Schuldigen" zu erzählen, man müsste sich nicht um ihn bemühen, weil er sein "Schicksal" durch seine "Schuld" selbst herauf beschworen hätte.... Es ist eine billige Ausrede um sich der Mitmenschlichkeit und Solidarität zu verschliessen!
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Für mich ist das System als solches einfach zu durchlässig!
Richtig.
Und ich bin zum Schluß gekommen, dass diese Durchlässigkeit politisch gewollt ist.
Sie ist nicht naturgegeben, keine Konstante, nicht unveränderlich,
eben nicht alternativlos.
Wir könnten wenn wir wollten.
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Finde die beiden letzten Antwort absolut okay ! Und sie beschreiben im kurzen was Sache ist !
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Vanidicus schrieb:
Schuld(ig) sein bedeutet, dass jemand ein Urteil gefällt hat.
Im Einzelfall mit Kenntnis aller Hintergründe ist das im begrenzten Rahmen möglich.
Das stimmt. Doch wer kann schon ein objektives Urteil fällen, das auch von allen als objektiv anerkannt wird?
Der Laie nicht immer, selbst in Kenntnis der gesamten Faktenlage, wenn er diese nicht richtig einzuordnen weiß, d.h. Unwichtiges vielleicht zum wichtigen Kriterium umbewertet.
Der Betroffene (Obdachlose) auch nicht, er gibt vielleicht den anderen Schuld für sein Elend. Und das passiert oft.
Im übrigen: Wer verfügt schon über die vollständigen Informationen? - Eigentlich niemand. (Selbst der Marktteilnehmer in einem "idealen Wirtschaftsmarkt" nicht, wie ihn gerne die Theoretiker der Volkswirtschaftslehre im Modell verwenden.)
Gruppierungen jedweder Art können so nicht beurteilt werden.
Wie definierst du überhaupt eine konkrete soziale Gruppierung? Nur anhand von oberflächlicher Phänomenologie oder anhand von bestimmten handfesten Kriterien?
Die Frage ist nun: Taugt diese "Definition/Beschreibung" des Istzustandes einer Gesellschaft zu weitergehenden Analysen? Kann man theoretische und praktische Schlussfolgerungen ziehen, durch den Soziologen, durch den Politologen, durch den praktischen Politiker, auch für Menschen, die sich in Lebenskrisen befinden. - Ich meine: Ja, sonst könnte man jede Gesellschaftswissenschaft und jede gutgemeinte Idee eines Poltikers von vorn herein verwerfen.
Ein wenig anders verhält es sich mit der Bewertung einer Situation nach dem Schema "Gut/böse", dass man mit Schuld verbindet. Das ist in der Tat nicht sehr zielführend. Aber eine Unterscheidung von falschen und richtigem Verhalten muss dennoch möglich sein. Das ist keine christliche Sozialmoral, sondern Ethik, die auch ein Atheist kennt oder kennen sollte.

Es ist genauso wahr wie deine Aussage wenn ich bemerke, daß die Gesellschaft
und ihre demokratischen Entscheidungen an einer Zunahme der Obdachlosigkeit schuld sind.
Wer trägt jetzt welche Schuld und welche ist größer?
Es geht nicht wirklich um Schuld, sondern um eine Änderung des beklagenswerten Zustandes (der Obdachlosigkeit). Dazu muss man Fehler erkennen und daraus lernen. Dazu braucht man auch keine Personen konkret benennen und an den Pranger stellen.
Vielleicht braucht der Obdachlose aber Hilfe zur Selbsthilfe (was impiziert: Erkenne deine Fehler).
wenn die eigene Kraft zu schwach ist, braucht es anderer helfender Personen, auch der Gesellschaft als Ganzes. Wenn letztere versagt, wächst auch die Gruppierung der Langzeitobdachlosen. (Meine Betonung liegt diesmal auf "Langzeit".)
 
Zuletzt bearbeitet:

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Es geht nicht wirklich um Schuld, sondern um eine Änderung des beklagenswerten Zustandes (der Obdachlosigkeit). Dazu muss man Fehler erkennen und daraus lernen. Dazu muss man auch keine Personen konkret benennen und an den Pranger stellen.
Vielleicht braucht der Obdachlose aber Hilfe zur Selbsthilfe (was impiziert: Erkenne deine Fehler).
Hier kommt die schizophrene Grundeinstellung unserer Gesellschaft sehr gut heraus.
In einem Gerichtsprozess werden nach Möglichkeit alle Aspekte, die eventuell zum Fall, zum
Täter oder zur Tat gehören erörtert.
Gleichfalls gibt es amtliche Prozesse, in denen ähnlich gründlich vorgegangen wird.
In beiden Bereichen spielen psychische Ausnahmezustände eine große Rolle und werden
schuldmindernd für die Person gewertet.
Ist das Kind aber erst einmal im Brunnen schließt die Gesellschaft ihre Augen.
Ist denn die Tatsache, dass jemand außerhalb der Gesellschaft ohne Einkommen,
alkohol- oder anderen Substanzen süchtig, unfähig sich selbst ohne Hilfe zu reintegrieren
lebt, nicht Beweis genug für einen psychischen Ausnahmezustand, der die Hilfe der Gesellschaft notwendig macht?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ist das Kind aber erst einmal im Brunnen schließt die Gesellschaft ihre Augen.
Ist denn die Tatsache, dass jemand außerhalb der Gesellschaft ohne Einkommen,
alkohol- oder anderen Substanzen süchtig, unfähig sich selbst ohne Hilfe zu reintegrieren
lebt, nicht Beweis genug für einen psychischen Ausnahmezustand, der die Hilfe der Gesellschaft notwendig macht?
Hierin sind wir uns einig! Doch was tun? - Mehr Sozialarbeiter auf der Straße? Dauerhafte Arbeit stabilisert und ist dennoch eine Utopie für viele. Selbst für diejenigen, die nicht stranden.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ein Recht auf Wohnung.
Dieser kleine Satz würde alles ändern.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Theoretisch ja, Vanidicus - Praktisch: Da geht also einer zum Vermieter und "bewirbt" sich. Der Vermieter lehnt ab, der nächste Vermieter - lehnt ab - der 187zigste Vermieter lehnt auch ab..... Wen verklagt der Mann dann - es gibt ja noch 155.000 potentielle Vermieter.... Also - muss der Staat 'ran, mit sozialem Wohnungsbau und Belegungsrechten. Aus dem sozialen Wohnungsbau haben sich aber Bund. Länder und Kommunen zurückgezogen; die haben sogar teilweise die Sozialwohnungen mit Belegungsrecht verkauft und die Mietpreisbindung im sozialen Wohnungsbau aufgehoben....
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Verklagen schon mal gar keinen sonst findet nie wieder eine Wohnung ! Was für Gründe gibt es den, das der Soziale Wohnungsbau eingestellt wurde ???
 
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