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Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Ist Heiraten heute noch sinnvoll?

  • Heiraten ist immer noch aktuell

    Stimmen: 4 30,8%
  • Heiraten auf keinen Fall, megaout

    Stimmen: 4 30,8%
  • Nach einer längeren Probezeit

    Stimmen: 1 7,7%
  • Kommt auf den Partner an

    Stimmen: 4 30,8%

  • Umfrageteilnehmer
    13

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Eine Frage die man heute ganz sicher stellen kann, denn eine notwendige Absicherung ist die Ehe nicht mehr. Diese Aufgabe der Absicherung haben heute Versicherungen, das Arbeitsamt und die Ausbildung von Frauen auch so erreicht. Geben sich Ehepaare noch genausoviel Mühe wie unverheiratete Paare, oder schleift sich da so ein Automatismus ein, nach dem Motto so leicht kannst du dich nicht trennen?

Die Statistiken zeigen jedenfalls, das Heiraten heute eine wackelige Angelegenheit ist.


In den neuen Bundesländern werden nur 33 Prozent der Ehen geschieden, während es im Westteil der Republik 40 Prozent sind. Der Trend der letzten Jahre zur längeren Dauer der Ehe bis zur Scheidung hat sich fortgesetzt. Im Durchschnitt bestanden Ehen in den letzten Jahren bis zur Scheidung etwas mehr als 14 Jahre,


Scheidungsstatistik: Ehen halten länger, aber 39 Prozent werden geschieden - Familie - FAZ


Die Ehe als lange Zeit vorherrschendes Beziehungsmodell scheint die besten Zeiten hinter sich zu haben. Schon heute lässt sich jedes zweite Ehepaar in Deutschland scheiden. Die Zahl der Single-Haushalte nimmt zu.

Kinderkriegen ist ohnehin nicht mehr das zentrale Ziel vieler Verbindungen zwischen Mann und Frau.

FOCUS-Leserdebatte: Ist die Ehe noch zeitgemäß? - Leserdebatte - FOCUS Online - Nachrichten
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Reisen wir doch mal in die Vergangenheit, so ca.50 jahre.
Der junge Mann blieb i.d.R. zu Hause wohnen, bis er geheiratet hat. Das musste ein Mädel sein, dass ihm ein schönes Heim mit allem, was dazugehörte, schafft.
Das Mädel blieb zu Hause, bis es geheiratet wurde.
Sexuelle Erfahrungen sammeln waren für Unverheiratetes schwierig, da es kaum Möglichkeiten gab das andere Geschlecht unbeaufsichtigt zu treffen + die Gefahr schwanger zu werden war groß.
Wo traf die Jugend sich denn?
Dann schwappte eine Welle über Dt., wo neue Wohnformen ausprobiert wurden, die Pille erfunden war, eine 'sexuelle Freizügigkeit entstand, Mädchen sich nach Selbständigkeit orientierten.
So wurde die Ehe nicht mehr als 'Versorgungsinstitution'(in jeder Hinsicht!)gesehen, aber die Sehnsucht nach einer 'romantischen Liebe'(Lord Byron lässt grüßen), die ewig währt, blieb bestehen + zur Absicherung derselben wurde geheiratet.

Persönlich:
Meine Ex + ich haben geheiratet, weil 1987 Spanien noch nicht in der EU war + wir keinen Bock auf die dauernde Verlängerung der Aufenthalts- + Arbeitserlaubnisse hatten.
Ach ja, + wg. Lohnsteuerklassewechsel.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Moin a-roy;

Reisen wir doch mal in die Vergangenheit, so ca.50 jahre.
Der junge Mann blieb i.d.R. zu Hause wohnen, bis er geheiratet hat. Das musste ein Mädel sein, dass ihm ein schönes Heim mit allem, was dazugehörte, schafft.
Das Mädel blieb zu Hause, bis es geheiratet wurde.
Volljährig war man damals auch erst mit 21 Jahren.

Sexuelle Erfahrungen sammeln waren für Unverheiratetes schwierig, da es kaum Möglichkeiten gab das andere Geschlecht unbeaufsichtigt zu treffen + die Gefahr schwanger zu werden war groß.
Wo traf die Jugend sich denn?
Wahrscheinlich heimlich, wenn man auch erst spät ausziehen konnte, so mußte man doch schon sehr früh arbeiten gehen und da haben sich dann sicher auch Möglichkeiten gefunden.

Dann schwappte eine Welle über Dt., wo neue Wohnformen ausprobiert wurden, die Pille erfunden war, eine 'sexuelle Freizügigkeit entstand, Mädchen sich nach Selbständigkeit orientierten.
So wurde die Ehe nicht mehr als 'Versorgungsinstitution'(in jeder Hinsicht!)gesehen, aber die Sehnsucht nach einer 'romantischen Liebe'(Lord Byron lässt grüßen), die ewig währt, blieb bestehen + zur Absicherung derselben wurde geheiratet.

Liebe und Romantik als Grundlage für eine Ehe ist zwar nicht schlecht, aber diese hohen Erwartungshalten lassen sich oft nicht halten.


Persönlich:
Meine Ex + ich haben geheiratet, weil 1987 Spanien noch nicht in der EU war + wir keinen Bock auf die dauernde Verlängerung der Aufenthalts- + Arbeitserlaubnisse hatten.
Ach ja, + wg. Lohnsteuerklassewechsel.

Tja mein Ex und ich wollten damals eigentlich klare Fronten schaffen, was mit bestimmten Aspekten an meinem Arbeitsplatz zu tun hatte, zudem war er relativ vermögend und wir konnten keine Kinder bekommen, es war ihm wichtig das ich gut abgesichert bin falls ihm mal was passiert. Unser Wunschkind haben wir viele Jahre später doch noch bekommen.

Veränderungen der Institution Ehe im Wandel der Zeit:

Zudem haben die Geschlechter sehr unterschiedliche Erwartungen an die Ehe. Durch die wachsende Individualisierung auch der Frau, wird sie daher immer weniger jene Lösungsform akzeptieren, die Generationen vorher praktizierten: nämlich die Anpassung an den Mann, unter Preisgabe der eigenen Erwartungen und Wünsche. Jetzt haben beide Partner ein Mitspracherecht und damit die Chance, eigene Rechte und Interessen einzubringen. Denn jetzt müssen in immer mehr Situatio*nen zwei Menschen mit ihren je eigenen Erwartungen, Wünschen, Neigungen einen gemeinsamen Weg finden, was wiederum mehr Anlaß zur Uneinigkeit gibt und daher den Bedarf an Abstimmungsprozessen erhöht - ein »Beziehungsmanagement durch Aushandeln» be*ginnt

Vernderungen der institution Ehe im Wandel der Zeit
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Solange Paare noch heiraten, ist die Ehe auch noch zeitgemäß. :egal: Scheidungsraten hin oder her.... die Paare die ich kenne, haben schlichtweg aus Liebe geheiratet. Der Schritt zum Standesamt oder in die Kirche besiegelt das Versprechen, dass man miteinander "durch gute und schlechte Zeiten" gehen möchte. Warum sollte das nicht mehr zeitgemäß sein? Niemand wird ja gezwungen zu heiraten.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Eben, gaia, heutzutage wird aus Liebe geheiratet + wenn der 1te (Liebes)rausch so nach 7 Jahren vorbei ist, stellt mensch fest, dass es auch nicht das Gelbe vom Ei war + lässt sich scheiden(oder bleibt wg. Kinder etc. zusammen).
Die früheren Zeiten waren nicht so sehr durch Liebesheiraten geprägt, sondern durch 'Versorgung' + die Paare sind zusammengewachsen.
Ich denke, nach dem 1ten Liebesrausch kann sich erst Liebe entwickeln, vorher ist es schlichtweg Lust auf den anderen(Körper).
Ich hab' mal absichtlich schwarz-weiß gemalt.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Schön. ich bin seit mehr als 20 Jahren verheiratet, meine Frau und ich sind mehr als 25 Jahre zusammen.
Es ist unsere erste Ehe.
Und es ist Arbeit! Vn Anfang an ist es Arbeit. Und zwar zeitgleich zu aller Liebe, allem Begehren.

Es ist immer Arbeit gewesen und wird es immer Arbeit sein.

Wer das nicht begreift, der ist für die Ehe ungeeignet.

Damit erübrigt sich mE die Frage ob die ehe noch zeitgemäß ist.
Es geht um die Frage, ob jemand zu seinen Entscheidungen steht oder nicht und bereit ist, für etwas zu arbeiten und zu kämpfen (Mal schlagende Ehepartner ausgenommen oder ewige Fremdgeher)

Ja die Ehe ist zeitgemäß! Oder warum streben soviele homosexuelle Paare die Ehe oder die Gleichstellung mit der Ehe an an?, Weil sie unmodern sind?
 

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Die Ehe gibt einer Partnerschaft etwas verbindliches. Was ist aber, wenn man sich geirrt hat und das erst nach Jahren merkt? Vor allem, wenn man in jungen Jahren heiratet, kann es sein, dass man sich charakterlich auseinander entwickelt. Klar, in diesem Fall kann man sich wieder scheiden lassen und das war's dann mit der Verbindlichkeit.

So gesehen sorgt heutzutage die Ehe nur dafür, dass es aufwändiger ist, sich zu trennen.
Ansonst stimme ich zu: Ehe ist Arbeit an der Partnerschaft.
Ewolver
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Ich finde Ehe ist noch aktuell. Vielleicht mehr denn je, eben weil die Liebe und der Wunsch nach Beständigkeit, Verbindlichkeit und Zusammenhalt immer mehr der Grund ist, warum Ehen geschlossen werden, die eben n i c h t geschlossen werden müssen.
I.d.R. haben sich die Paare auch über eine längere Zeit geprüft. In einer Welt, die immer schnelllebiger, immer globaler, immer unsicherer wird, findet sicher auch so eine Art Rückbesinnung auf ideelle Werte statt. Das Wollen ist natürlich kein Garant für ein Gelingen der Ehe und manchmal klappt es eben leider nicht. Das ist aber kein Grund, es nicht zu versuchen.
Selber nehme ich mir immer ein Beispiel daran, was alte Menschen so erzählen, wie sie durch dick und dünn gegangen sind, wie das Überwinden von Krisen dann die Partnerschaft gestärkt hat. Ich finde, eine festlich geschlossene Ehe birgt eine größere Chance, Krisen zu überstehen. Man rennt nicht so schnell auseinander, wenn es mal kriselt. Seit Jahren ziehe ich jedes Jahr am Hochzeitstag mein Brautkleid an und wir schauen gemeinsam die Videoaufnahmen von unserer Trauung. Da kommen dann wieder Gefühle hoch, die daran erinnern, was man zusammen vorhat und warum. Das tut gut und die Romantik lässt sich damit so schön wieder in den Alltag mithineinziehen.
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Was ist der Sinn einer Ehe? Wir versprechen uns Treue, Vertrauen, Verantwortung. Romantik und Leidenschaft. Gegenseitige Bereicherung- im positiven Sinne. Kinder, die uns später helfen, wenn wir sie brauchen. Was wird daraus? Wieso lassen sich immer mehr Paare scheiden?
Es ist zu unterscheiden zwischen dem eher romantischen und vertrauensvollen Liebes- Aspekt und dem ökonomischen Absicherungsfaktor.
Ersteres kommentiert z. B. Emma Goldmann: "Wo Liebe ist, bedarf es keiner Ehe. Wo keine Liebe ist, wird die Ehe sie nicht hervorzaubern."
Psychologen und andere sich mit dem Phänomen Liebe Beschäftigende haben herausgefunden, dass sich nach spätestens zehn Jahren gemeinsamen Zusammenlebens das erotische Niveau meist in einem sehr trockenen Keller befindet.
"Fremdgehen" beginnt im Kopf. Dazu muss niemand ein Bordell aufsuchen oder den Freund der Freundin verführen.
Eine buddhistische Weisheit besagt, dass die Beziehung zweier Menschen mit der Begegnung zweier Fische zu vergleichen ist. Man trifft sich zufällig auf dem Weg nach oben. Nach einer Weile drängt es jeden weiter, nach oben schon, aber jeden in eine andere Richtung. Zwei Wesen sind eben zwei Wesen- und nicht eins. Dann wünschen sich beide einen guten Weg, danken für die gemeinsame Zeit und sehen sich höchstwahrscheinlich nie wieder. Falls doch, hat niemand etwas zu bereuen.


Zur ökonomischen Seite. Die Ehe ist etwa so alt wie die Industrialisierung, auch Kapitalismus genannt. Natürlich ist es für den Unternehmer von Nutzen, wenn sein Arbeiter oder Angestellter in einer festen und möglichst langen Beziehung steckt. Verheiratete kontrollieren sich gegenseitig, wechseln weniger häufig den Arbeitsplatz, sind pünktlicher. Warum? Aus Verantwortung für ihre Familie. Singles dagegen machen eher das, was sie wollen. Sie funktionieren nicht so gut im System. Sie müssen weniger Rücksichten nehmen.
Früher waren auch Frauen mehr an einer stabilen Ehe interessiert- aus ökonomischer Abhängigkeit. Das hat sich gewandelt. Die meisten Frauen müssen in unseren Breiten keine existenzielle Angst mehr zu haben, wenn sie ihren Partner verlassen.


Liebe und Ökonomie zusammen gedacht: Eigentlich geht das gar nicht. Wenn Berechnung zu meiner zweiten Natur geworden ist, so steht das dem Wesen der Liebe, zu dem Selbstlosigkeit gehört, entgegen.
In einer Gesellschaft, die immer mehr nach Leistungs- und Bereicherungsprinzipien (im negativen Sinne) funktioniert, hat Liebe schlechte Karten. Mein Denken, von Elllenbogenmentalität am Arbeitsplatz geprägt, kann ich nicht einfach nach Feierabend auf Einfühlsamkeit und Vertrauen umstellen. Auch das Konsumprinzip steht der Liebe entgegen. Es ist so leicht, Ersatz zu finden. Wegwerfen, neu besorgen- ist das nicht unsere Art zu handeln?


Eigenschaften, die heute altmodisch klingen, sind Verzicht, Demut, Geduld und Bescheidenheit. Gibt es Liebe ohne solche Eigenschaften bei den Partnern?


Kinder und Ehe


"Wir sind der Kinder wegen zusammen geblieben"- wer kennt diesen Satz nicht?
Für Kinder ist es wichtig, verlässliche erwachsene Bezugspersonen zu haben. Ist es wichtig, dass diese die leiblichen Eltern sind?
Sind adoptierte Kinder grundsätzlich unglücklich? Fühlen sich Kinder nicht oft bei den Großeltern wohler als bei den Eltern?
Oder mit einem Stief- Vater, statt des leiblichen Vaters? Wie ist das mit Kindern, die in einer Art Kommune leben, vielleicht auf einem Bauernhof mit befreundeten Erwachsenen und etlichen anderen Kindern?
Es gibt "unzivilisierte" Stämme oder Gesellschaftsgruppen, in denen Frauen mit möglichst vielen Männern schlafen. So weiß niemand genau, von wem die Kinder sind. Damit fühlt sich die ganze Gemeinschaft für die Kinder verantwortlich. Fällt der leibliche Vater aus verschiedensten Gründen aus, bleiben die anderen potentiellen Väter, deren Gewissen ihnen das sagt, was auf einigen Verkehrsschildern in Deutschland zu vorsichtigem Fahren anhält: "Es könnte Dein Kind sein."


Ehe setzt eine Zweierbeziehung voraus. Warum nicht eine Dreierbeziehung? Warum überhaupt "Treue"? Ist mein Partner minderwertig, wenn er mit einer anderen geschlafen hat- und mich dennoch weiter liebt?
"Polyamorie" ist ein spannendes Thema. Nur eben ein ganz anderes als "Ehe".
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Hallo NeinEleven;

Was ist der Sinn einer Ehe? Wir versprechen uns Treue, Vertrauen, Verantwortung. Romantik und Leidenschaft. Gegenseitige Bereicherung- im positiven Sinne. Kinder, die uns später helfen, wenn wir sie brauchen. Was wird daraus? Wieso lassen sich immer mehr Paare scheiden?
Weil sie nicht mehr finanziell aufeinander angewiesen sind, diese Funktion des finanziellen Ausgleichs haben die Ämter übernommen....

Es ist zu unterscheiden zwischen dem eher romantischen und vertrauensvollen Liebes- Aspekt und dem ökonomischen Absicherungsfaktor.
Ersteres kommentiert z. B. Emma Goldmann: "Wo Liebe ist, bedarf es keiner Ehe. Wo keine Liebe ist, wird die Ehe sie nicht hervorzaubern."
Psychologen und andere sich mit dem Phänomen Liebe Beschäftigende haben herausgefunden, dass sich nach spätestens zehn Jahren gemeinsamen Zusammenlebens das erotische Niveau meist in einem sehr trockenen Keller befindet.
Jein, wenn Kinder gewollt und gewünscht sind, ist die Ehe auch heute noch sinnvoll, eben aus der Verantwortung für die finanzielle Sicherheit der Familie.

"Fremdgehen" beginnt im Kopf. Dazu muss niemand ein Bordell aufsuchen oder den Freund der Freundin verführen.
Eine buddhistische Weisheit besagt, dass die Beziehung zweier Menschen mit der Begegnung zweier Fische zu vergleichen ist. Man trifft sich zufällig auf dem Weg nach oben. Nach einer Weile drängt es jeden weiter, nach oben schon, aber jeden in eine andere Richtung. Zwei Wesen sind eben zwei Wesen- und nicht eins. Dann wünschen sich beide einen guten Weg, danken für die gemeinsame Zeit und sehen sich höchstwahrscheinlich nie wieder. Falls doch, hat niemand etwas zu bereuen.
Erstrebenswert wäre für mich, wenn Paare auch nach einer Trennung weiter die Verantwortung für die Kinder usw. übernehmen. Statt dessen liefern sie sich Kleinkriege bei den Behörden.



Zur ökonomischen Seite. Die Ehe ist etwa so alt wie die Industrialisierung, auch Kapitalismus genannt. Natürlich ist es für den Unternehmer von Nutzen, wenn sein Arbeiter oder Angestellter in einer festen und möglichst langen Beziehung steckt. Verheiratete kontrollieren sich gegenseitig, wechseln weniger häufig den Arbeitsplatz, sind pünktlicher. Warum? Aus Verantwortung für ihre Familie. Singles dagegen machen eher das, was sie wollen. Sie funktionieren nicht so gut im System. Sie müssen weniger Rücksichten nehmen.
Früher waren auch Frauen mehr an einer stabilen Ehe interessiert- aus ökonomischer Abhängigkeit. Das hat sich gewandelt. Die meisten Frauen müssen in unseren Breiten keine existenzielle Angst mehr zu haben, wenn sie ihren Partner verlassen.

Ich hab noch keinen Arbeitgeber gesehen der einen Trauschein verlangt, im Gegenteil, verheiratete Frauen haben die Angewohnheit Kinder zu bekommen und somit im Betrieb auszufallen.


Liebe und Ökonomie zusammen gedacht: Eigentlich geht das gar nicht. Wenn Berechnung zu meiner zweiten Natur geworden ist, so steht das dem Wesen der Liebe, zu dem Selbstlosigkeit gehört, entgegen.
In einer Gesellschaft, die immer mehr nach Leistungs- und Bereicherungsprinzipien (im negativen Sinne) funktioniert, hat Liebe schlechte Karten. Mein Denken, von Elllenbogenmentalität am Arbeitsplatz geprägt, kann ich nicht einfach nach Feierabend auf Einfühlsamkeit und Vertrauen umstellen. Auch das Konsumprinzip steht der Liebe entgegen. Es ist so leicht, Ersatz zu finden. Wegwerfen, neu besorgen- ist das nicht unsere Art zu handeln?

Gerade in einer "kalten Umwelt" wird die Beziehung wieder zum sicheren Hafen.


Eigenschaften, die heute altmodisch klingen, sind Verzicht, Demut, Geduld und Bescheidenheit. Gibt es Liebe ohne solche Eigenschaften bei den Partnern?
Viele sagten ja, eine Beziehung ist harte Arbeit, sind wir dazu heute noch bereit?



Kinder und Ehe


"Wir sind der Kinder wegen zusammen geblieben"- wer kennt diesen Satz nicht?
Für Kinder ist es wichtig, verlässliche erwachsene Bezugspersonen zu haben. Ist es wichtig, dass diese die leiblichen Eltern sind?
Sind adoptierte Kinder grundsätzlich unglücklich? Fühlen sich Kinder nicht oft bei den Großeltern wohler als bei den Eltern?
Oder mit einem Stief- Vater, statt des leiblichen Vaters? Wie ist das mit Kindern, die in einer Art Kommune leben, vielleicht auf einem Bauernhof mit befreundeten Erwachsenen und etlichen anderen Kindern?
Es gibt "unzivilisierte" Stämme oder Gesellschaftsgruppen, in denen Frauen mit möglichst vielen Männern schlafen. So weiß niemand genau, von wem die Kinder sind. Damit fühlt sich die ganze Gemeinschaft für die Kinder verantwortlich. Fällt der leibliche Vater aus verschiedensten Gründen aus, bleiben die anderen potentiellen Väter, deren Gewissen ihnen das sagt, was auf einigen Verkehrsschildern in Deutschland zu vorsichtigem Fahren anhält: "Es könnte Dein Kind sein."

Nun das fällt bei uns wohl unter Patchwork Familien, nicht mal zu wissen wer der Vater eines Kindes ist, halte ich für sehr verwerflich.


Ehe setzt eine Zweierbeziehung voraus. Warum nicht eine Dreierbeziehung? Warum überhaupt "Treue"? Ist mein Partner minderwertig, wenn er mit einer anderen geschlafen hat- und mich dennoch weiter liebt?
"Polyamorie" ist ein spannendes Thema. Nur eben ein ganz anderes als "Ehe".

Weil bei uns Bigamie verboten ist, du kannst ja mit einem Harem zusammen leben stört auch keinen. Treue hat mit Vertrauen und Liebe zu tun, wenn du eine Frau wirklich liebst ist es dir nicht egal wo sie überall rummacht, genauso trifft es Frauen schwer wenn ihre Partner Fremdgehen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Zur ökonomischen Seite. Die Ehe ist etwa so alt wie die Industrialisierung, auch Kapitalismus genannt.
Man muß schon sehr verbohrt sein, um solchen Unsinn zu verbreiten. Quelle? Freie Erfindung, oder wie kommst du auf sowas? :don:
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

High, Bona-Dea
das mit der (ehelichen)Treue ist ein Thema, an dem ich schwer zu knabbern habe.
Mein Kopf sagt mir, dass die nicht so wichtig ist, weil mensch dadurch dem Sex einen zu hohen Stellenwert gibt, mein Bauch ...
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Hallo a-roy;

das mit der (ehelichen)Treue ist ein Thema, an dem ich schwer zu knabbern habe.
Mein Kopf sagt mir, dass die nicht so wichtig ist, weil mensch dadurch dem Sex einen zu hohen Stellenwert gibt, mein Bauch ...

Tragödien die ich täglich sehe, Sex kann doch gar nicht so wichtig sein das man dafür alles aufs Spiel setzt.... Und wenn doch, hat einer von Beiden dem anderen was vorgemacht. Es gibt auch Beziehungen da verzichten einvernehmlich beide auf Treue und finden das auch ok.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Da fragt mich mein Bauch gerade:
"Warum ist mensch dann zusammen?"
 

Ewolver

Geheimer Meister
3. Dezember 2012
380
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Tragödien die ich täglich sehe, Sex kann doch gar nicht so wichtig sein das man dafür alles aufs Spiel setzt.... Und wenn doch, hat einer von Beiden dem anderen was vorgemacht. Es gibt auch Beziehungen da verzichten einvernehmlich beide auf Treue und finden das auch ok.

Ich seh das so: Untreue ist dann gegeben, wenn einer den anderen betrügt. Wenn beide also auf diese sog. "Treue" in gegenseitigem Einverständnis verzichten, dann handelt es sich per Definition nicht um Untreue.

Was gibt's noch: Es passieren ja manchmal "Unfälle", oft in alkoholisiertem Zustand und es läuft einem in einem schwachen Moment der/die Falsche übern Weg und wenn dann eine Besenkammer in der Nähe ist... :egal:.

Und dann gibt's da noch die Leute, die ihre (Ehe-)Partner systhematisch und vorsätzlich betrügen. Aus meiner Sicht ist nur letzteres verwerflich.

Das hat aber alles nichts mit dem Threadtitel zu tun. Ehe ist eine gesellschaftliche Institution. Es tun sich 2 zusammen und bekennen öffentlich, vor der Gesellschaft, dass sie beabsichtigen, zusammenzuleben. Man macht quasi öffentlich den Bund verbindlich. Wem die Gesellschaft egal ist, muss auch nicht heiraten. Dann verspricht man sich das halt nur gegenseitig.
Ewolver
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Hallo Ewolver;

Ich seh das so: Untreue ist dann gegeben, wenn einer den anderen betrügt. Wenn beide also auf diese sog. "Treue" in gegenseitigem Einverständnis verzichten, dann handelt es sich per Definition nicht um Untreue.
Sehe ich auch so, einige wollen eben ein anderes Beziehungskonzept leben, nicht mein Ding aber wenn sie sich einig sind....

Was gibt's noch: Es passieren ja manchmal "Unfälle", oft in alkoholisiertem Zustand und es läuft einem in einem schwachen Moment der/die Falsche übern Weg und wenn dann eine Besenkammer in der Nähe ist... :egal:.

In so einem Fall kann man damit vielleicht auch klar kommen und es als Ausrutscher sehen.


Und dann gibt's da noch die Leute, die ihre (Ehe-)Partner systhematisch und vorsätzlich betrügen. Aus meiner Sicht ist nur letzteres verwerflich.
Ja vor allem wenn sie sich vorher was anderes versprochen haben.

Das hat aber alles nichts mit dem Threadtitel zu tun. Ehe ist eine gesellschaftliche Institution. Es tun sich 2 zusammen und bekennen öffentlich, vor der Gesellschaft, dass sie beabsichtigen, zusammenzuleben. Man macht quasi öffentlich den Bund verbindlich. Wem die Gesellschaft egal ist, muss auch nicht heiraten. Dann verspricht man sich das halt nur gegenseitig.

Auf jeden Fall sollte man über die Einstellung des anderen in einer Beziehung bescheid wissen, wenn das gar nicht zusammenpasst, kann man sich eine Ehe auch gleich ersparen.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

die ehe ist ein sinnvolles instrument des staates

mehr nicht

Bitte erkläre das mal genauer. So, wie Du es hinschreibst, klingt es nach vollkommenem Blödsinn.

Mich hat der Staat nicht aufgefordert, zu heiraten und ich hatte auch nicht das Ehegatten-Splitting im Kopf (als ich geheiratet wurde. ;) )
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

es ist auch vollkommender blödsinn


wenn dich dazu keiner gezwungen hat, warum hast du es dann getan?
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Ganz altmodisch: aus Liebe.

Ich wusste drei Monate, nachdem ich meine Frau kennengelernt hatte: Mit dieser Frau möchte ich alt werden, da finde ich Ruhe, die tut mir gut. (Meine Frau wusste das schon wenige Tage nach unserem Kennenlernen und hat sich für diese Sicht der Dinge damals für verrückt erklärt ;) )

Also haben wir uns relativ schnell gegenseitig versprochen, zu heiraten, diese Verlobung aber erst zwei Jahre nach dem Kennenlernen offiziell gemacht und nach zwei weiteren Jahren geheiratet. Das ist, wie gesagt, mehr als 25 Jahre her.

Ach ja: Bei allen alltäglichen Problemen und bei allen Stürmen, die so eine Beziehung in fast 26 Jahren durchmacht, ist es tatsächlich so gekommen: Sie gibt mir Kraft, sie gibt mir Ruhe, sie ist meine zweite Hälfte. Und: Sie ist ein unabhängiger Kopf, der mir nicht nach dem Mund redet. Und wenn es nach mir geht, werde ich die kommenden 40 bis 50 Jahre mit ihr verbringen. Dann bin ich irgendwas bei 90 Jahre alt und hoffentlich noch nicht ganz senil. ;)
 

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