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Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Wie muss Deutschland reagieren aufgrund seiner schrumpfenden Bevölkerung? Braucht man überhaupt einen Zuwachs an Köpfen aus dem Ausland oder sollte man eher auf kinderfreundlichere Bedingungen für junge Frauen setzen. "Kinder statt Inder" war vor Jahren ein sehr polemischer Absatz aus dem CDU-Lager ...

Wanderungsbewegung, "Einverleibung" neuer Bevölkerungsteile, Assimilation gab es schon immer:
Im Hochmittelalter wuchs die deutsche Bevölkerung rapide. Der Bevölkerungsdruck im Inneren des Landes wurde gemindert durch die Ostexpansion, erst kriegerisch, dann folgte der Bauer mit seinem Pflug. Wenn man auf die Grenzen des Deutschen Königreichs von 919 blickt, bilden die Marken, heute mitten durch Ostdeutschland (Mitteldeutschland) gehend die Grenze. Dort waren zum Zeitpunkt der Eroberung Slawen, allmählich fand eine Assimilierung durch die Deutschen statt. Der Bullenkopf von Mecklenburg ist slawischer Natur. Die Deutschen sind also von jeher ein Mischvolk durch den Gewinn neuer Köpfe. (Nur 2 Jahrhunderte später war man bis ins Baltikum vorgedrungen.)
Durch die beiden Weltkriege und durch die Massenabwanderung aus der SBZ/DDR/den neuen Ländern erfolgte eine enorme Verschiebung der deutschen Bevölkerung gegen Westen. Im Osten nach der Wende ein Bevölkerungschwund in einigen Städten von 25-27 % mit all seinen Problemen. Im Westen erfolgt dieser Prozess zeitverzögert und sicherlich wenig extrem, aber er tritt ein. Wie reagieren auf diesen Schwund, wo wir beim Thema Zuzug sind.

Nun mal ein interessanter, aber problematischer Aspekt. Ich werfe ihn trotz Bedenken mal hier ein: Eine russische Bekannte von mir sprach vor ca. 12 Jahren davon, dass den Deutschen der "kreative Faktor" abhanden kommt. Dies war in Bezug auf die Einwanderungspolitik gemeint: Man hole sich eben Asylbewerber und Wirtschaftsflüchtlinge etc. ins Land, aber nicht die schlauen Köpfe wie es z.B. die USA machen. Ich weiss: Sehr problematisch, keiner hat das damals so formuliert. Aber man hat in Deutschland trotzdem diskutiert unter dem Motto "Ist Deutschland ein Einwanderungsland?" Dies bejaht und Konsequenzen gezogen: Die Asybewerberzahlen sind inzwischen rapide gesunken, ebenso die Aufnahmekriterien für Ingenieure, Spezialisten ...

Ist ein Schrumpfungsprozess der deutschen Bevölkerung überhaupt eine so große Katastrophe, auch wenn der Binnenmarkt und das deutsche Gewicht im Ausland schrumpft? Wenn ja, was muss getan werden? (China wird übrigens aufgrund der Ein-Kind-Politik auch bald auf eine stark überalterte Bevölkerung blicken müssen.)
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.750
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Ah ähnlicher Titel wie meiner. Nur mit harmonischerer Füllung.Ich halt mich besser raus,sonst werd ich noch gelöscht.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Das sind doch Rückzugsgefechte. National, das war gestern - die Reise geht in Richtung einige Welt mit keinen oder sehr durchlässigen Grenzen. Natürlich führt das zu Wanderungsbewegungen, da in der Vergangenheit die Hürden für einen Ortswechsel über Grenzen hinaus hoch waren, besteht Nachholbedarf. Dazu kommen die durch Wohlstandsgefälle ausgelösten Migrationen.
Diese Vorgänge werden in dem Maß in dem es gelingt, überall auf der Welt annehmbare Lebensumstände herbeizuführen, auch wieder nachlassen; und die nationalen Unterschiede werden sich verrigern, der Begriff "Nation" wird weniger wichtig sein und durch eine weltweite Sicht "wir sind alle Bürger der einen Welt" ersetzt werden

Das ist übrigens nichts Neues - wir kamen einmal von der Sippe zum Volk, vom Volk zur Nation, betreiben jetzt kontinentale Zusammenschlüsse und werden schließlich diese meist künstlichen Grenzen, auch im Denken, überwinden. So wie es unseren Urgroßeltern gelang, die "unverträglichen" Preussen und Bayern in einem Land zusammen wirken zu lassen.,
Die Menschheit stirbt ncht aus, ihre Zusammensetzung war uns ist vielfältig - und das ist gut so.

Btw. Gedanken aus einer noch nicht so weit fortgeschrittenen Zeit... Carl Zuckmayer: des Teufels General
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.750
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Das ist der Untergang unserer Kultur!
Und nicht nur unserer! Alle Kulturen werden untergehen... bis nur noch eine bestehen bleibt!
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

ElfterSeptember schrieb:
Das ist der Untergang unserer Kultur!
Und nicht nur unserer! Alle Kulturen werden untergehen... bis nur noch eine bestehen bleibt!
Denkst du da an Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes" und die europäische Kultur? Welche bleibt bestehen?

@dtrainer Diese Idee vom Weltbürger gefällt mir auch, die Wirtschaft ist ja schon global unterwegs. Deutschland als Staatsgebilde ist eigentlich zu klein für die Herausforderungen der Zukunft ... Wir haben nun als übernationales Gebilde die EU.
Es gibt ja nun diesen Dreiklang zwischen Regionen -Staaten und übernationalen Gebilden, oftmals ein Spannungsverhältnis. Es ist paradox: Nationalstaaten geben vermeintlich unwichtige Kompetenzen ab und Brüssel "pfuscht" so uns so im Alltag herum. Seilbahngsetz für Mecklenburg etc. Was uns Brüssel verleidet. Sind wir wirklich Europäer?
Ist das eine Fiktion, eine Wertegemeinschaft oder eine kulturelle Gemeinschaft (ersteres mit, letzteres ohne Türkei)?

Ob das Nationale sich grundsätzlich auf dem Rückzug sich befindet, weiß ich nicht. In Krisenzeiten kommt es gerne zum Zerfall von übernationalen Gebilden (Sowjetunion, Jugoslawien, CSSR), Momentan haben wir in Europa Glück. Woanders? Sudan ist zerfallen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Weitere Kandidaten sind Irak und Syrien. Somaliland. Puntland. Nordmali. Schottland. Usw.
 

Guruji

Geselle
29. September 2012
42
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Wie muss Deutschland reagieren aufgrund seiner schrumpfenden Bevölkerung?

Gar nicht !!

Es muss nur der Unterscghied zwischen arm und reich verringert werden und das ist nur möglich, wenn ein neues Geld-System installiert wird !
Schau mal nach unter "wer-weiss-was" und suche dort nach Guruji und meinen Vorschlägen :-)

Alles Gute wünscht Dr
Guruji
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

vielleicht gibts ja bald die vereinigten staaten von europa

dann kannste den begriff sowieso vergessen

ich bin der meinung das wir sowieso zuviele grenzen im kopf haben

falls mich dann jemand nach meiner herkunft fragt

kann ich ja den breitengrad nennen
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

[....]
Schau mal nach unter "wer-weiss-was" und suche dort nach Guruji und meinen Vorschlägen :-)

Alles Gute wünscht Dr
Guruji

Wie dem auch sei, erstmal auch dir ein `Herzlich Willkommen`in der Anstalt... :suppengruen:
 

Lightning-Angel

Geheimer Sekretär
16. Mai 2002
699
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Und warum bitte? Können die verschiedenen Blumen auf einer bunten Wiese nur bleiben wie sie sind, wenn man um jede einen Zaun zieht?

Stichwort: Neobiota
Ohne damit jetzt eine fehlinterprätierte Verbindung zum Menschen zu schaffen, wenn ihr wisst was ich meine.

Ich selbst betrachte jeden Menschen als eben diesen. Aber es ist nun mal so das wir als Völker nunmal unterschiedlich sind und das ist auch in Ordnung so.
Ein Inselvölkchen wird sicherlich eine stärkere Bindung zum Meer und dessen Erhaltung haben als wie ein Wüstenstaat. Das soll nur mal grob aufzeigen das aus genau diesem Grund sich unterschiede formen - weil jedes Grüppchen unterschiedlichen Bedingungen angepasst ist.

Wenn ich allein die Einstellung zur Arbeit und Pünktlichkeit von deutschen mit der von anderen Staaten vergleiche dann möchte ich diese Schlampigkeit hier nicht, recht eindeutig für mich und ist auch kein bisschen Braun angehaucht, bevor hier wieder Eckpfeiler geflogen kommen.

@dtrainer, man sollte sich den lokalen Umständen anpassen dann ist alles kein Problem - aber wir hier (oder ich in AT) müssen uns nicht anpassen? Wozu, wenn ich daheim bin.

Auch wenn es das typische Beispiel ist: Wenn wir irgendwann statt Christen im DACH Raum großteils Muslime haben - führen wir dann per demokratischen Mehrheitsbeschluss die Scharia ein?

@Topic - Es muss möglich sein eine Familie zu gründen ohne Nachteile - und das ist nicht gegeben. Egal wie oft man versucht die Medaille zu wenden in der Regel hat man als Frau zu kämpfen wenn man Schwanger werden will / ist / war. Selbst als Vater wird scho a bissl geschaut.
Sicherlich ist das nicht überall so aber recht häufig noch vertreten, hier ist ein Ansatz der in alle Köpfe muss, wer Nachwuchskräfte will muss diese Fördern und zwar von Beginn an.

lg
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Stichwort: Neobiota
Ohne damit jetzt eine fehlinterprätierte Verbindung zum Menschen zu schaffen, wenn ihr wisst was ich meine.
Völlig richtig, der Vergleich ist untauglich. Fremde Pflanzen oder Tiere haben andere Bedürfnisse und verdrängen womöglich Einheimische - das trifft auf Menschen nicht zu, unsere Grundbedürfnisse sind gleich, egal woher wir stammen. Mit Kultur ist das ein ander Ding...

Ich selbst betrachte jeden Menschen als eben diesen. Aber es ist nun mal so das wir als Völker nunmal unterschiedlich sind und das ist auch in Ordnung so.
Ein Inselvölkchen wird sicherlich eine stärkere Bindung zum Meer und dessen Erhaltung haben als wie ein Wüstenstaat. Das soll nur mal grob aufzeigen das aus genau diesem Grund sich unterschiede formen - weil jedes Grüppchen unterschiedlichen Bedingungen angepasst ist.
Das ist ja auch gut so, es lebe die Vielfalt. Nun nehme ich nicht an daß ein Tuareg sich ausgerechnet die friesischen Inseln als neue Heimat ausgucken würde, aber wenn er es täte, wäre er da auf keinen Fall unter seinesgeleichen. Ist er aber allein, wird er sich anpassen, da bliebe ihm kaum eine Wahl - und auch das ist gut so.
Einwanderer zieht es doch eher in die Städte - und die unterscheiden sich weltweit nicht sonderlich.
Wenn ich allein die Einstellung zur Arbeit und Pünktlichkeit von deutschen mit der von anderen Staaten vergleiche dann möchte ich diese Schlampigkeit hier nicht, recht eindeutig für mich und ist auch kein bisschen Braun angehaucht, bevor hier wieder Eckpfeiler geflogen kommen.
Es gehen auch Deutsche ins Ausland und werden dort für das belächelt was hier als Stärke gilt... auch sie unterliegen einem Anpassungsdruck, der von der Mehrheit ausgeht.
@dtrainer, man sollte sich den lokalen Umständen anpassen dann ist alles kein Problem - aber wir hier (oder ich in AT) müssen uns nicht anpassen? Wozu, wenn ich daheim bin.

Auch wenn es das typische Beispiel ist: Wenn wir irgendwann statt Christen im DACH Raum großteils Muslime haben - führen wir dann per demokratischen Mehrheitsbeschluss die Scharia ein?

@Topic - Es muss möglich sein eine Familie zu gründen ohne Nachteile - und das ist nicht gegeben. Egal wie oft man versucht die Medaille zu wenden in der Regel hat man als Frau zu kämpfen wenn man Schwanger werden will / ist / war. Selbst als Vater wird scho a bissl geschaut.
Sicherlich ist das nicht überall so aber recht häufig noch vertreten, hier ist ein Ansatz der in alle Köpfe muss, wer Nachwuchskräfte will muss diese Fördern und zwar von Beginn an.
lg
Völlig richtig. Wie man als Vater von manchen belächelt wird, mußt du mir nicht erklären - ist mir aber scheißegal. Was ich für mein Leben wähle, ist meine Sache und wenn das jemand lustig findet, bitte, soll er. Das ist - falls - ein Anpassungsdruck dem sich kein Mensch beugen muß. Mal ist es so 'rum Mode (mein Großvater war einer von 12 Geschwistern), mal anders 'rum. Das ändert sich immer wieder, und kein Mensch muß da jede Drehung mitmachen.
Was ich mit dem Beispiel der Blumenwiese meine, ist eine neue Kultur, die erst noch im Entstehen ist. Da wird kein Christ von einem Moslem die Teilnhame an der Weihnachtsfeier verlangen, und kein Moslem den Christen die Scharia überstülpen wollen - das weltweite Bewußtsein, das dies einmal ermöglichen wird, ist noch in den Anfängen und traditionelle Strömungen wollen das verhindern.

Nun kann man aber keinen Fluß aufhalten und eine sinnvolle und notwendige Entwicklung auch nicht. One Country
1189-e1341226136707.jpg

http://www.onecountry.de/wp-content/uploads/2012/07/1189-e1341226136707.jpg

Einheit der Menschheit bedeutet ja nicht Einheitlichkeit, Gleichschaltung. Solche Versuche sind und waren immer zum Scheitern verurteilt.
Was wir brauchen, ist ein hohes Maß an Respekt, ja Achtung, für alle Kulturen dieser Erde, wobei wir aber gleichzeitig nicht von unseren Vorfahren übernehmen können was in Zeiten der Aufspaltung der Welt in viele kleine Länder,des Kampfes der Kulturen, des Großmachtstrebens einmal (scheinbar) notwendig war. Also das Gute von früher behalten, das Untaugliche aufgeben. Nur so kann die Menschheit überleben und sich weiter entwickeln. Das läßt das Beste an alten Kulturen weiterbestehen während eine neue gemeinsame Kultur dazukommt, die uns alle verbindet - eben diese erwähnte Blumenwiese, die keine Zäune zwischen den Arten benötigt.

Nein, wir Deutschen sterben so wenig aus wie andere Völker. Aber wir gehen in einer neuen weltweiten Gemeinschaft auf, die nicht mehr die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten betont - und weil sie nicht so wichtig sind, können die Unterschiede ruhig bleiben. Sie machen die bunte Vielfalt aus, die überall in der Natur - und auch bei uns Menschen - die Schönheit ausmacht. Es wäre dumm, sie einzuebnen.
Gruß
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Titeländerung auf Wunsch des Themenstarters. Jg, Mod
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

dtrainer schrieb:
Was wir brauchen, ist ein hohes Maß an Respekt, ja Achtung, für alle Kulturen dieser Erde, wobei wir aber gleichzeitig nicht von unseren Vorfahren übernehmen können was in Zeiten der Aufspaltung der Welt in viele kleine Länder,des Kampfes der Kulturen, des Großmachtstrebens einmal (scheinbar) notwendig war. Also das Gute von früher behalten, das Untaugliche aufgeben. Nur so kann die Menschheit überleben und sich weiter entwickeln. Das läßt das Beste an alten Kulturen weiterbestehen während eine neue gemeinsame Kultur dazukommt, die uns alle verbindet - eben diese erwähnte Blumenwiese, die keine Zäune zwischen den Arten benötigt.
Ich habe tiefen Respekt vor dieser Meinung. Auch wenn ich Kant lese und seine Ideen vom Weltbürgertum.
Doch betrachten wir kleinere Gruppen der menschlichen Gemeinschaft, nicht einmal Staaten oder Völker. Es gibt immer Starke und Schwache. Altruistisch oder egoistisch eingestellte Menschen. Es gibt auch altruistisch eingestellte Stärke und egoistisch eingestellte Arme. Von alleine geht der Ausgleich nicht, man braucht immer Organe, die eingreifen. Im Weltmaßstab eine verbesserte UNO?
Eine Menschheit in Frieden und Eintracht ist ein tiefes Ideal, das hätte Marx nicht besser formulieren können. Ideale sind wichtig, man braucht ein Vorbild. Ideale sind aber auch gefährlich, man will das volle Glas und erreicht das Gegenteil (das leere Glas). Der Pragmatiker hingegen geht immer von halbvollen Glas aus.

Völlig richtig, der Vergleich ist untauglich. Fremde Pflanzen oder Tiere haben andere Bedürfnisse und verdrängen womöglich Einheimische - das trifft auf Menschen nicht zu, unsere Grundbedürfnisse sind gleich, egal woher wir stammen. Mit Kultur ist das ein ander Ding...

Was ich mit dem Beispiel der Blumenwiese meine, ist eine neue Kultur, die erst noch im Entstehen ist. Da wird kein Christ von einem Moslem die Teilnhame an der Weihnachtsfeier verlangen, und kein Moslem den Christen die Scharia überstülpen wollen - das weltweite Bewußtsein, das dies einmal ermöglichen wird, ist noch in den Anfängen und traditionelle Strömungen wollen das verhindern.
Schon das Problem der Toleranz der Kulturen ist ein fast unlösbares. Ich sehe aber das Primat von sozioökonomischen Rahmenbedingungen und das ist noch schwieriger zu lösen, es geht um die gerechte Verteilung de Reichstums (z.B. zwischen Staaten). Wenn die nicht stimmen, brechen die Egoismen aus. Betrachten wir territoriale Gebilde. Staaten, wenn sie relativ homogen sind und ein Staatsvolk haben sind relativ stabil.
Das Phänomen der Neobiota ist leider gar nicht so weltfremd. Rechte Rattenfänger sprechen ja davon, dass uns Ausländer die Arbeitsplätze wegnehmen (Deutschland den Deutschen).
-----
Ich halte den Nationalstaat nicht für überwunden. Wir Deutschen haben immer so argumentiert angesichts Teilung und Hitlererfahrung ("Großdeutschland"), Kein Franzose, kein Engländer, kein US-Amerikaner wird aber so denken. Hoffentlich ist der Nationalismus überwunden, aber siehe Jugoslawien, siehe die Sowjetunion. Die Idee des Sozialismus war eigentlich eine übernationale Idee, vom Theoriekonstrukt sind Nationen unbedeutend. Und doch fielen Teile der Konkursstaaten auf barbarisches Niveau zurück (nicht der Nationenbegriff auf kleinerer Ebene, sondern hasserfüllter Nationalismus.)

@guriji Bleiben wir Pragmatiker und suchen Lösungsansätze im Kleinen. Deutschlands Bevölkerung schrumpft. Im Prinzip erst mal nicht weiter schlimm.
Vorteil für den Arbeitslosenmarkt, Nachteil für die Rentenkassen. Aber auch folgendes: Angenommen die Bevölkerung schrumpft jedes Jahr um 1%, dann haben wir bei gleichem Verbrauch schon mal automatisch ein Negativwirtschaftswachstum von -1% durch diesen Effekt. Wenn es nicht die Exportwirtschaft gäbe ... Und die kapitalistische Wirtschaft braucht Wachstum um jeden Preis ...
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir Deutschen aus ?

Ich habe tiefen Respekt vor dieser Meinung. Auch wenn ich Kant lese und seine Ideen vom Weltbürgertum.
Doch betrachten wir kleinere Gruppen der menschlichen Gemeinschaft, nicht einmal Staaten oder Völker. Es gibt immer Starke und Schwache. Altruistisch oder egoistisch eingestellte Menschen. Es gibt auch altruistisch eingestellte Stärke und egoistisch eingestellte Arme. Von alleine geht der Ausgleich nicht, man braucht immer Organe, die eingreifen. Im Weltmaßstab eine verbesserte UNO?
Eine Menschheit in Frieden und Eintracht ist ein tiefes Ideal, das hätte Marx nicht besser formulieren können. Ideale sind wichtig, man braucht ein Vorbild. Ideale sind aber auch gefährlich, man will das volle Glas und erreicht das Gegenteil (das leere Glas). Der Pragmatiker hingegen geht immer von halbvollen Glas aus.
Realistisch sehen was ist, aber auch die Entwicklungsmöglichkeit zu einer höheren Kultur sehen, ist doch kein Widerspruch. Ich kann ja nur da ansetzen wo wir tatsächlich sind - das schadet aber nicht dem Ziel, von da aus weiter zu gehen...
Schon das Problem der Toleranz der Kulturen ist ein fast unlösbares. Ich sehe aber das Primat von sozioökonomischen Rahmenbedingungen und das ist noch schwieriger zu lösen, es geht um die gerechte Verteilung de Reichstums (z.B. zwischen Staaten). Wenn die nicht stimmen, brechen die Egoismen aus. Betrachten wir territoriale Gebilde. Staaten, wenn sie relativ homogen sind und ein Staatsvolk haben sind relativ stabil.
Das Phänomen der Neobiota ist leider gar nicht so weltfremd. Rechte Rattenfänger sprechen ja davon, dass uns Ausländer die Arbeitsplätze wegnehmen (Deutschland den Deutschen).
Sollen sie - der Widerspruch ist ihnen sicher. Natürlich gibt es immer Kräfte die sich Neuerungen in den Weg stellen oder gar die Uhr zurückdrehen wollen. Zwischen ihnen und den neueren Kräften schwankt das Gleichgewicht, es kann auch mal einen Schritt zurück gehen. Aber schau nicht nur auf den Augenblick; sagen wir mal, in den letzten hundert Jahren, weltweit gesehen, sind wir da etwa nicht ein schönes Stück weiter gekommen?
Ich halte den Nationalstaat nicht für überwunden. Wir Deutschen haben immer so argumentiert angesichts Teilung und Hitlererfahrung ("Großdeutschland"), Kein Franzose, kein Engländer, kein US-Amerikaner wird aber so denken. Hoffentlich ist der Nationalismus überwunden, aber siehe Jugoslawien, siehe die Sowjetunion. Die Idee des Sozialismus war eigentlich eine übernationale Idee, vom Theoriekonstrukt sind Nationen unbedeutend. Und doch fielen Teile der Konkursstaaten auf barbarisches Niveau zurück (nicht der Nationenbegriff auf kleinerer Ebene, sondern hasserfüllter Nationalismus.)
Ich auch nicht, ich hatte ja eigentlich klar gesagt, das ist ein laufender Prozeß. Und du irrst dich, wenn du meinst daß manche Nationen sich da nicht beteiligen würden - in der Baha'i Gemeinde die genau dieses Ziel einer einigen Welt vertritt, sind alle Nationen der Welt vertreten. Es ist zwar auch so, daß mehr Mitglieder aus Drittwelt- oder Schwellenstaaten kommen - aber dann bitte auch nicht übersehen, daß diese Völker erstens ohnehin größer sind, und zweites, daß der Leidensdruck (der ja unter anderem auch zur Suche nach Alternativen führt) dort höher ist als in satten reichen Ländern.

Und nicht meinen, daß ein derart wertvolles Ziel im hopplahopp-Verfahren erreicht werden kann. Das braucht Generationen. Jede davon geht ein paar Schritte, bis dann eines Tages das Ziel erreicht ist...
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Und nicht meinen, daß ein derart wertvolles Ziel im hopplahopp-Verfahren erreicht werden kann. Das braucht Generationen. Jede davon geht ein paar Schritte, bis dann eines Tages das Ziel erreicht ist...

Danke dtrainer, für diesen Satz.

Ein gutes Beispiel ist Europa.

Nach mehr als 1000 Jahren Krieg und Verwüstung seit der Völkerwanderung hat sich diese, unsere Region von wandernden Kleinguppen über dörfliche Strukturen und Kleinstaaten zu großen Staaten und Reichen entwickelt, die sich gegenseitig bekriegt und verwüstet haben. bis nach dem 2. Weltkrieg zwei mutige alte Männer (de Gaulle und Adenauer) den Schritt aus der Erbfeindschaft zur deutsch-französischen Freundschaft gewagt und damit den Motor der europäichen Eingung angeworfen haben, dessen bislang letzter großer Höhepunbkt der Zusammenbruch der meisten Diktaturen in Osteuropa und die Wiedervereinigung Deutschlands war.

Der nächste Schritt wird die Einigung Europas zu den Vereinigten Staaten von Europa sein. Ich tippe mal, es wird noch etwa 20 bis 30 Jahre dauern, dann werden die Nationalstaaten als eingenständige Gebilde verschwinden und als Bundessataten in den USE aufgehen. Die Folge: Ein Staatengebilde von der Atlantikküste bis zum ...? ..., in dem die Menschen (zunächst) aus wirtschaftlichen und später auch soziologichen Gründen friedlich zusammenleben. Es wird freiwillig das passieren, was im Mittelalter durch die Zwangsheiraten der Fürstenkinder passierte: Wer verheiratet ist, führt keine Kriege mehr gegeneinander (von Ehestreitigkeiten abgesehen). Will sagen: Durch solche Ehen entsehen in jeder der beteiligten Nationen Brückköpfe, die emotional verbinden. Je mehr es davon gibt, umo sicherer wird diese Europäiche Gesellschaft. Europa ist eine Chance: Einheit in Vielfalt wird es sein.

Meine Tochter z.B. wird wohl nicht mehr in Deutschland studieren. Warum auch? Wenn es sie anderwo hinzieht, sie anderswo studieren kann, mit besseren Chancen für sich und ihren späteren Beruf? Ist doch klasse! Ein Logenbruder ist nach Den Haag gezogen, arbeitet dort bei iner europäischen Institution, studirt bennbeimin Lodon Jura, ist mitglied emeiner Loge und einer Holländischen dazu. dazu noch Mitglied in einem Den Haager Herrenklub: Der ist vom Kopf und Herz kein Deutscher mehr, aber auch kein BNrite oder Holländer. Der ist Europäer. Und das wird den künftigen Generationen noch stärker so gehen. Beispiel: Der Sohn eines Freundes studiert in Amsterdam. Kommentar des Freundes auf die Frage, ob das nicht etwas weit weg sei von zuhause: "Ob er nun in München, Hamburg oder Amsterdam studiert, ist egal. Er ist ausgezogen und die Woche über nicht bei uns. Da macht das Land, in dem er lebt, keinen Unterschied mehr."

Solche Entwicklungen werden die Nationalstaaten langfristig zerstören und erst Europa und dann die Welt zusammenwachsen lassen. Langsam, beharrlich und stabil. Es geht nur so: Mit kleinen Schritten, wie dtrainer es gesagt hat. Und am Ende ist es dann auch wurscht, welcher Religion ich anhänge, weil die neue Einheit in Vielfalt in Europa Platz hat ür alle Strömungen: kulturell, ökonomisch, regiös.

Das ist meine Utopie und meine innere Gewissheit.

Die Entwicklungsgschichte der vergangenen 1000 Jahre (etwa seit der Völkerwanderung) steuert auf dieses friedliche Großgebilde, diese Einheit der Welt zu - trotz vieler Rückschläge.

Der Wandel wird uns Vorteil bringen.

Bleiben wir zuversichtlich.
 

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