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Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
In der heutigen Zeit stellt man vermehrt fest,
das einige wenige Straftäter nach oder schon
während der Verbüßung ihrer Haft rückfällig
werden.

Ist es notwendig dies bezüglich das Strafgesetz (StGB)
und daraus resultierender Haft zu reformieren?

Immer mehr Mitmenschen fordern verstärkt härtere
Bestrafungen und auch einen anderen Strafvollzug.

Diese trifft bestimmt nicht auf jeden Straftäter zu,
könnte aber durch aus dazu beitragen, verstärkt
Vergehen im Vorfeld ganz zu unterbinden.
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Mooohhhh, heftig heftig.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Die Fragen die sich ergiben sind wie die Gesellschaft damit umgehen will.
Bessere psychologische Beurteilung und Betreuung
Mitsprache Recht der Opfer bei der Urteilsfindung oder deren Angehörige
usw.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Hallo almende,

ich denke, du weißt, was jetzt kommt.
:highnoon:
In der heutigen Zeit stellt man vermehrt fest,
das einige wenige Straftäter nach oder schon
während der Verbüßung ihrer Haft rückfällig
werden.
Quelle?
Klingt für mich nach einem modernen Märchen.
Bessere Resozialisierung und weniger Rückfälligkeit in NRW | Suite101.de
[...]Nach einer Rückfallstatistik des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) lag die Rückfallquote in den Jahren 2004-2007 bei Erwachsenen in Deutschland, die zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurden, bei 48,1%. Das sind 10% mehr als bei jenen, die zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurden.[...]
Hervorhebung von mir.
Und aus der Meldung, der Grundlage des oben zitierten Aufsatzes ist:
Die Studie hat ergeben, dass die meisten Personen innerhalb des Untersuchungszeitraums von drei Jahren (2004 - 2007) nicht wieder straffällig wurden. Das heißt, von den 1.052.215 in der Studie erfassten Personen wurden 697.329 (66,3 Prozent) nicht erneut strafrechtlich registriert. Dieses Ergebnis entspricht den Erkenntnissen aus der Machbarkeitsstudie.
Quelle: BMJ - Kriminologie; Kriminalprävention - Rückfallstatistik

Ist es notwendig dies bezüglich das Strafgesetz (StGB)
und daraus resultierender Haft zu reformieren?
Die Experten sagen nein.
Immer mehr Mitmenschen fordern verstärkt härtere
Bestrafungen und auch einen anderen Strafvollzug.
Und auch hier fehlt wieder die Quelle.
Gebe ich deinen Satz bei google ein, handeln die ersten ergebnisse von härteren Strafen für
Ärzte, die bei Organspenden schummeln. :lol:


Diese trifft bestimmt nicht auf jeden Straftäter zu,
könnte aber durch aus dazu beitragen, verstärkt
Vergehen im Vorfeld ganz zu unterbinden.
Ok, dann schauen wir uns doch mal die Gesellschaften an, in denen Strafen noch echte Bestrafung
bedeuten. Klammern wir die Länder aus, die Menschenrechte nicht anerkennen und von uns auch
nicht als Demokratie bezeichnet werden.
Dann bleibt eigentlich nur noch die USA übrig.
Uh oh.
Möchtest du wirklich deren Mordraten hier haben?

Unsere Gesetze basieren nicht auf Rache.
Sie zielen darauf ab, das Leben in unserer Gesellschaft so kriminalitätsfrei zu halten wie möglich.
Bei gleichzeitiger Bewahrung persönlicher Freiheiten. Das ist die Kampflinie.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Mitsprache Recht der Opfer bei der Urteilsfindung oder deren Angehörige
usw.
Erstens, das ist durchaus möglich (Nebenkläger), und zweitens: niemand hat es schwerer am Recht orientiert zu urteilen als ein direkt Betroffener. Genau deshalb urteilt ein Richter der in keiner Beziehung zum Angeklagten steht. Anderenfalls kann man ihn wegen Befangenheit ablehnen, genau deshalb, weil wir nämlich nicht Rache mit Recht verwechseln.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

@Al´Azrad
erst einmal einen Dank für die von Dir gesetzten links
a) ...einige wenige Straftäter...
einige wenige sind halt nicht alle - aber halt nicht viele (da würden noch mehr protestieren)
aber nach Deinen Quellen sind es viele 48,1%.
Allerdings im genannten Zeitraum von 3 Jahren nach verbüßen der Haft werden 66,3%
nicht wieder rückfällig. - Und danach - bzw. Dunkelziffer? oder auf Grund von Geringfügigkeit,
Aufnahme einer Therapie?
b) ...
Strafgesetz (StGB) ...
Experten sagen nein. Das hört sich sehr hoffnungsvoll und gutgläubig für mich an.
Mir scheint es das Du in einem von privater Security bewachten Sperrbezirk wohnst
vielleicht "Dubai"? Kriminelle lachen doch über das Rechts- und Strafsystem.
c) ...USA..., das ewige Feindbild - hohe Kriminalität, aber auch Null-Toleranz und
"die Todesstrafe". Ich habe nicht nach der Todesstrafe oder einer abgeänderten
Form der scharia gefragt oder fordere gar diese - das war nicht Thema

Meinst Du wirklich das die Mordrate so gering bleibt wenn gleichzeitig die soziale
Situation - Verarmung der Gesellschaft steigt?

d) ...
persönlicher Freiheiten...
hört an dem Punkt auf, wo man sich gegen dieses Zusammenleben stellt
und für die Allgemeinheit und deren Freiheit eine Gefahr ist, die gemeinsamen
Werte und Ideale verletzt.

Es zielt nicht auf Rache oder Vergeltung bzw. Willkür und Folter ab, dieses ist
und bleibt ein Tabu.

Und Kampfline hört sich auch nicht gerade harmlos an sonder mehr nach
war against terror.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Kampflinie bezog sich auf die verschiedenen Kräfte in unserer Gesellschaft, die
ständig darum ringen einen Kompromis zwischen Sicherheitsbedürfnis und Sicherheitsdenken einerseits
und Bewahrung individueller Freiheit andererseits zu finden.
Stichworte dazu: Staatstrojaner, ACTA, INDECT, Rasterfahndung.

Zu den Statistiken und Rückfallquoten:
Beliebtes Spielzeug der Sicherheitsbehörden.
Wenn zum Beispiel in Berlin 300 Autos brennen sind das 300 Verbrechen.
Fängt man jetzt einen Täter, der 180 Autos angesteckt hat, ist das ein Fall.
Das ist die eine Seite.
Die Rückfallquoten muss man sich Punkt für Punkt anscheuen, um darüber diskutieren zu können.
Mord < 0,5%
Gewaltdelikte < 6%
Sexualstraftäter <1,5%
Eigentumsdelikte ca. 12%
Quelle

Merkst du was? Wie kommt man denn insgesamt auf eine Rückfallquote über 48%, wenn
in den einzelnen Rubriken so ganz andere Zahlen zu finden sind?
Na los.
Schmeiß google an und finde es raus.
googelgoogelgoogelgoogelgoogelgoogelgoogelgoogelgoogel

Die USA sind für mich nicht das ewige Feindbild.
Aber ihre Justiz ist einfach verheerend.
Ein Unterdrückungsinstrument.
Mit Gerechtigkeit hat das alles nichts zu tun.

Und nur ein eigentlich allgemein bekanntes Beispiel:
Nachdem man auf Kindesentführung die Todesstrafe gesetzt hatte,
nahm die Zahl der Entführungen ab. Die Zahl der Entführungsopfer, die
das überlebten allerdings noch viel stärker.
Wer in den USA drei mal wegen der gleichen Straftat verurteilt wird, bekommt automatisch lebenslänglich.
Das ist einer der Hauptgründe dafür, daß dich ein amerikanischer Einbrecher eher erschießt als ein deutscher.
Was hat er schon schlimmes zu befürchten?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

@Al´Azrad
macht immer Spaß mit Dir und danke für die umfangreichen Info´s
und die damit verbundene arbeit. :top:

...amerikanischer Einbrecher eher erschießt...
das kann aber auch mit dem liberalen Waffengesetzen
und der daraus folgenden häuslichen Bewaffnung
zu tun haben.

...nur wenn man sein Opfer bei einem Einbruch erschießt,
ist das Mord und die Polizei reagiert dem entsprechend
bei der Verhaftung - merkste was?

...
Unterdrückungsinstrument...
ja - Es soll die Gewaltbereitschaft und die
Kriminalitäts-Metalität (Raum Eroberung)
unterdrücken.


 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Offensichtlich beantwortest du die Fragen nach dem amerikanischen Rechtssystem
aus dem Bauch heraus und nicht durch Fakten untermauert.
Schade eigentlich.

Naja, ich warte mal ab, was du zur Diskrepanz in der Rückfallstatistik herausfindest.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Da ihr hier ja schon bei der Analyse des Problems mittels Statistiken seid, lassen wir doch mal die direkt Betroffenen von beiden Seiten der Justiz ( Deutschland ) sprechen...

Strafvollzug: Die Schlechterungsanstalt | Gesellschaft | ZEIT ONLINE Bernd Maelicke, der als Junge gerade noch die Kurve gekriegt hat, sitzt auf der Terrasse eines Restaurants am Bodensee und erklärt, wie wichtig neue Wege im deutschen Strafvollzug sind, Wege, die er selbst gefunden hat. 15 Jahre lang leitete er den Strafvollzug in Schleswig-Holstein, er hat die Bewährungshilfe ausgebaut und dazu beigetragen, dass verstärkt geprüft wird, ob Gefangene vorzeitig entlassen werden können. Heute ist Maelicke eine Koryphäe im Strafvollzug.

Das ist die eine Seite des Problems und dann kommen auf der anderen Seite des humanen Vollzugs, doch tatsächlich seltsame Vorkommnisse in den Fokus der Presse...

Berlin: Spezialkräfte fassen entflohenen Schwerverbrecher - Panorama - Aktuelle Nachrichten zum Thema Boulevard, TV, Prominente, Musik. - Augsburger AllgemeineVerbrecher besuchte Sohn

Der wegen Vergewaltigung und Raubes verurteilte Mann, der seine Strafe im Gefängnis in Burg absitzen muss, hatte am 14. August unter Aufsicht seinen Sohn besucht und dabei seine beiden Bewacher ausgetrickst. Er sperrte die Justizbeamten in der Wohnung ein und verschwand.

Wo setzen wir denn nun am sinnvollsten an?

Ich bin da etwas Rad-Los... :egal:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Vielleicht fangen wir bei der Jugendkriminalität an.
Einerseits will man die Jugendlichen nicht einfach aufgeben und wegsperren,
andererseits entstehen so lange Karrieren bevor überhaupt die erste
richtige Strafe verhängt wird.
Falsche Lösung: alle härter bestrafen
Richtige Lösung: intensive Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendamt und Justiz führt zu
sogenannten Schnellverfahren, in denen jugendliche in direkter Folge ihrer Tat vor Gericht stehen
und auch mal einen Schnupperkurs im Knast verordnet bekommen.

Gerade im Bereich der Jugendkriminalität zeigt sich der Erfolg von Präventivmaßnahmen,
behördlicher Zusammenarbeit und vielen anderen Dingen, die Geld kosten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

@Al´Azrad

zu den eklatanten Diskrepanzen bei der Zahl der Rückfall-Quote
fallen mir spontan die Delikte:
- Zollvergehen
- Geldwäsche
- illegale Beschäftigung - Schwarzarbeit
- Kleinkriminalität
- Ladendiebstahl
- Internetbetrug / Betrugsdelikte allgem.
- Herstellung und Vertrieb von gefälschter Ware / auch Bild- u. Tonträger
- Versicherungsbetrug
- Vergehen bei häuslicher Gewalt
- Banden Kriminalität / Organisiertes Verbrechen
- Zugehörigkeit einer verbotenen Organisation
- Übergriffe auf Ausländer und deren Einrichtungen
- mutwillige Sachbeschädigung
- ...........
 
H

Hazele

Gast
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Lösst Strafe alleine das Problem?

Denke eher nicht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Jupp, almende.
So ist es.
Der größte Teil der Kriminalitätsstatistik betrifft eben Kleinkram.
Und wie willst du verhindern, daß ein Betrüger rückfällig wird?
Oder ein Süchtiger?
Ein Ladendieb?
Weißt du, was ein Tag im Knast den Steuerzahler kostet?
Wollen wir unser Steuergeld wirklich auf diese Art verbrennen?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Der größte Teil der Kriminalitätsstatistik betrifft eben Kleinkram.
Gut herausgearbeitet! Jeder Schwerverbrecher hat aber mal klein angefangen, er ist Wiederholungstäter (Außer der gehörnte Ehemann, der im Affekt zum Mörder wird). Man muss also ansetzen beim jugendlichen Straftäter, hier sind Erziehungsmaßnahmen wesentlich besser als Haft So passiert es heute ja auch bei unseren Jugendstrafen. Das Allerwichtigste ist eine Lebens- und Jobperspektive.

Wollen wir unser Steuergeld wirklich auf diese Art verbrennen?
So schnell kommt man doch gar nicht in den "Knast" bei Kleinstdelikten. Alles ist gestaffelt nach Strafhöhe. Man ist erst mal vorbestraft, es gibt Geldstrafen, man bekommt Freiheitszug auf Bewährung (ist also auch hier auf freiem Fuss) Aber im Wiederholungsfalls des Wiederholungsfalls des Wiederholungsfalls ... Gibt es hier wirklich Änderungsbedarf.
-----
Bei Schwer- und Schwerstkriminellen bin ich der Meinung, dass es zu human zu geht. Die Zelle ist wie ein kleines Appartment mit Farbfernseher. Selbst Hafturlaub nach ein paar Jahren .. und dann dort wieder eine Straftat .... Dieser Urlaub sollte vollständig abgeschafft werden!
Selbstverständlich sollte so ein Knasti nicht "gebrochen" werden, Arbeit ist wichtig, auch nach dem Knast ...
Ich würde es sogar begrüßen, dass es Kontakte zu Altenheimen und Behindertenwerkstätten gibt, unter strengster Aufsicht ... Damit so ein Gewaltverbrecher Ehrfurcht vor dem Leben erhält und auch weiss, was menschliches Leiden heisst ..
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Ach weißt du.....
natürlich kann man die Haftbedingungen verschärfen, Strafen verlängern, früher einsperren.
Was geschieht als nächstes?
Menschen auf Jahre eingesperrt, in winzig kleinen Zimmern ohne Unterhaltung.
Die Leidtragenden werden die Wärter sein.
Oder wir machen große Zellen mit 20 oder 30 Gefangenen drin.
Na? Sagt dir deine Phantasie was in diesen Zellen abgehen wird?
Straftäter, die vor einer Haftzeit von 15 oder 20 Jahren stehen werden sich anders im Knast verhalten als
wenn sie wissen, daß sie in ein paar Jahren wieder hinaus können.

Alles andere was du angesprochen hast, wird umgesetzt, ist in Diskussion, wird ausprobiert.
:egal:
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

[....] Das Allerwichtigste ist eine Lebens- und Jobperspektive.[....]
Da beginnt doch der ganze Ärger schon...

Ein Job... wie wäre es denn mit einem Beruf? Oder ist das etwa schon Unzeitgemäss und Altertümlich?

[....]Selbstverständlich sollte so ein Knasti nicht "gebrochen" werden, Arbeit ist wichtig, auch nach dem Knast ...
Ich würde es sogar begrüßen, dass es Kontakte zu Altenheimen und Behindertenwerkstätten gibt, unter strengster Aufsicht ... Damit so ein Gewaltverbrecher Ehrfurcht vor dem Leben erhält und auch weiss, was menschliches Leiden heisst ..

Da dieser Beitrag nun der Gipfel meiner hiesigen Ernsthaftigkeit sein wird und die 4000 füllt, komme ich mal mit einem etwas ungeliebten Sheriff um die Ecke, der eine etwas andere Gangart mit dennoch zweifelhaftem Erfolg beschreitet.

Joe Arpaio will Zeltlager...

Da kann Bernd Maelicke leider nicht gegenanstinken...

Strafvollzug: Die Schlechterungsanstalt | Gesellschaft | ZEIT ONLINE [....]Bernd Maelicke, heute 71 Jahre alt, ist der andere. Er wuchs in Göttingen beim Großvater auf, der Vater war im Krieg gefallen. Es gab große Probleme in der Schule, das Jugendamt wurde eingeschaltet, der Großvater wusste nicht weiter mit dem wütenden Jungen, die Einweisung in ein Heim stand bevor.[.....]

drei bis vier Milliarden Euro pro Jahr
für die Katz... :egal:

[OTOP]für die eng lisch lorber-lower...
Duck und Wech... (damit ist aber keine Ente gemeint)... :hut:[/OTOP]
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

@beast Glückwunsch zur 4000. Der erste Link führte allerdings zur Frage, ob Obamas Geburtsurkunde falsch ist. OT.
Hier die richtige Verlinkung: Roadtrip: Sheriff Arpaio steht in Arizona vor Gericht - SPIEGEL ONLINE

Wobei bei manchem Psychopaten wäre es durchaus wünschenswert für die Gesellschaft, wenn es keine Geburtsurkunde gäbe ... Aber das ist nicht die Frage, sondern wie diese Leute auf den Pfad der Tugend zurückführen ...

Die beiden Links zeigen das Problem: Das Gefängnispersonal ist oft abgestumpft, wahrscheinlich aus Selbstschutz ...
Psychologische Schulungen sind gut, aber treffen das Problem nicht wirklich.

Es gibt auch positive Bspe. Interessant ist die Problematik Knast und Altern:
Es ist ein himmelweiter Unterschied“, sagt Wilhelm H., sich an frühere Haftstrafen erinnernd, als er noch täglich Tennis spielte. ...
Werl sei zwar kein Hotelbetrieb, sagt A., aber die Männerwohnheime draußen seien garantiert schlechter: „Im Knast ist doch besser wie Hartz IV.“
Kuchen und Softpornos ... Demographischer Wandel: Der Knast als Altersheim - Menschen - FAZ
M.E. wieder ZU human. Softpornos für Knastis?
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Frage: Hat der humane Strafvollzug versagt?

Durchaus interessant, eure "Beobachtungen"..... Da stellt sich doch für mich die Frage: Wer von euch hat schon mal gesiebte Luft geatmet? Wer hat als Justizbedienstete(r) gearbeitet, als Soozialpädagoge in und ausserhalb der vergitterten Fenster, als Richter, Staatsanwalt, Strafverteidiger....?

"Wer wissen will wie eine Gesellschaft ist - soll in ihre Gefängnisse gehen" soll der indische Schriftsleller und Weggefährte Mahatma Ghandi's, Rabindranath Taogore gesagt haben. Nun, Gefängnisse sind das Spiegelbild der Gesellschaft - die Brutalität die sich in der "freien" amerikanischen Gesellschaft findet, spiegelt sich auch in amerikanischen Knästen, die oftmals inhumane Bürokratenmentalität der "freien" Deutschen spiegelt sich auch in deren Gefängnissen.

Das Strafvollzugsrecht existiert erst seit 1968 - da kamen nämlich bei einem Barackenbrand im Moor von Ostfriesland 13 einsitzende Jugfemndliche und junge Männer unter qualvollen Umständen um's Leben, und da erst wurde offenbar das man seit Gründung der BRD "einfach so" die Richtlinien zur Behandlung von Verbrechern (....) aus der Weimarer Republik und der Nazizeit hat "weiterlaufen lassen".... In Kraft getreten ist das reformierte Strafvollzugsgesetz mit dem Regierungsantritt Brandts; nebenbei bemerkt gab's dann auch eine "Untersuchungshaftvollzugordnung", die bis heute Gültigkeit hat. Laut Strafürozessordnung ist ein Untersuchungshäftling solange als unschuldig zu bewerten, bis eine Schuld bewiesen ist - man sage das mal einem Justizbeamten, wenn man Untersuchungshäftling ist.... Nicht genug das man aus prozessualen Gründen eingesperrt ist - man hat sich auch noch der Willkür, dfer Dikatur der Anstaltsleitung zu beugen, obwohl man doch "unschuldig bis zum Beweis der Schuld" nach den Buchstaben des Gesetzes ist.....

Wir waren bei der Frage der Resozoalisierung, die als Forderung fester Bestandteil des Strafvollzugsrechtes und auch des Jugendstrafvollzugsrechtes ist. Da stellt sich erst mal die Frage: "Wohin" resozialisieren? Jemand der einmal als "Vornbestrafter" gilt, ist ewig vorbestraft - egal ob er oder sie die Strafe abgesessen hat oder sich in einer Bewährungszeit bewährt hat - man ist immer stigmatisiert. Verträgt sich das mit Art 1 GG? Ich denke - nicht..... Dann kommt noch eine Kleinigkeit hinzu, dioe man als Gefangener von einigen wenigen, ehrlichen Justizbeamten ab und zu hört: "..... der Unterschied zwischen Dir hinter den Mauern und mir der ich "rausgehen kann liegt eigentlöich nur darin, dass man mich nicht in meiner Sturm- und Drangzeit erwischt hat. Hätten sie Dich mit Deinem Eierdiebstahl nicht etrwischt - Du hättest auch aus freien Stücken "die Kurve kriegen können"....". Es ei der Fairness halber erwähnt, das man solche ehrlichen Aussagen auch ab und an von altgedienten Polizisten hören kann....

Je nach Haftanstalt und Haftart kostet ein Hafttag bis zu 750.- € am Tag. Darin enthalten ist das drei-Schicht-Wachpersonal, die Kosten für 8qm Wohnklo (oftmals menschenrechtswidrig doppelt belegt) inklusive kaltes Leitungswasser und überhitze Zelle, drei Steckdosen für Fernseher, Radio und Wasserkocher.... mit der Option das Zimmer abschliessen zu können wohnt man in einem 2 Sterne-Hotel billiger..... Für durchschnittlich 45 Gefangene steht ein Sozialarbeiter, manchmal auch ein (Hobby)Psycjhologe und zwei Gefängnispfarrer (die in der Regel ihre seelsorgerische Aufgabe sehr ernst nehmen) zur Verfügung. Der durchschnittliche Gefangene "arbeitet" 37,5 Stunden die Woche, wenn denn Arbeit vorhanden ist, und wird dabei - wenn er oder sie ungelernt ist - buchstäblich "unter aller Sau" bezahlt (an Täter-Opfer-Ausgleich ist da nicht zu denken). Und, weas in keinem Strafrecht steht: Obwohl Gefangene arbeiten - sind sie nicht rentenversichert. Wer als 21-Jähriger für nur 5 Jahre in den Knast geht und in der Knastschlosserei für "die Justiz" Stahlregale fertigt und nebenbei hochoffiziell den Herren Beamten auch noch den gerissenen Wasserbehälter des Campingwagens zuschweisst - ist zwar arbeitslosenversichert, gilt aber für die Rentenversicherungs als "nichteinzahlender fauler Sack"...... Mehrfachbestrafung für eine Straftat ist laut Grundgesetz verboten; da aber der fehlende Rentenbeitrag nicht explizit Teil der Strafe ist (sondern "nur " wegen mangelnder Finanzen der Justizvollzugsbehörden so geregelt ist), hat man halt "Pech gehabt"....

Die Frau zuhause kommt mit der Situation nicht klar, Du erhälst die Nachricht dass sie wegen eines Selbtsmordversuches im Krankenhaus liegt? Wenn Du Glück hast - kannste sie in 2 Monaten per Ausgang oder Ausführung besuchen. Du hast dummerweise nicht genug angestellt um mindestens 3 Jahre in den Bau zu wandern - dann hättest Du nämlich eine Fortbildung über das Arbeitsamt zur Resozialisierung bekommen... tja, mach' den nächsten Raubüberfall wenn in der Freiheit das Jobcenter Deinen Weiterbildungsantrag ablehnt - dann kriegste 6 jahre und dann klappt das auch mir der Weiterbildung.....
 

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