Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Die deutsche Energiewende

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
Nachdem Mai 2011 in Japan 30000 Menschen durch Erdbeben und Tzunami starben, kam es bekanntlich im AKW Fukushima zur eigentlichen Katapstrophe, die aus einige Leichtverletzte und 4 Kernschmelzen bestand.

Als logische Reaktion auf dieses Demonstration der ungefährlichkeit westlicher AKWs wurde in Deutschland der "Atomausstieg" wieder forciert und ein Ethikrat aus Theologen, Sozialpädagogen und Philiosophen durfte über die Energieversorgung einer der weltweit größten Wirtschaftsnationen entscheiden. Augenscheinlich gab es einen gesamtgesellschaftlichen Konsens, das Land auf Erneuerbare Energien umzustellen, um selbigen sicherzustellen wurden Leute mit Ahnung oder möglicherweise abweichender Meinung garnicht erst gefragt. Das Resultat ist, wie nicht anders zu erwarten, das völlig vermurkste EEG und die "Energiewende". Es kam zur sofortigen Abschaltung mehrerer Atomkraftwerke und zum Anwerfen sämtlicher noch so rostiger Kohle- und Gaskraftwerke, sowie massiver Import aus dem Ausland. Klimaschutz, CO2-Sparen waren von heut auf morgen kein Thema mehr, über das es sich lohnt nachzudenken. Der neue alte Feind, das Atom war wieder da.

Kernpunkt des Erneuerbaren Energie Gesetzes sind massive Subventionen in Photovoltaik und Windkraft, auch in der Nordsee und der damit nötige Neubau von Stromleitungen. Nachdem über ein Jahr lang sämtliche Kritiker (ließ: jeder mit Fachkompetenz) ignoriert und als Spaßbremsen abkekanzelt wurden, wird über den desaströsen Zwischenstand plötzlich wieder geredet.

Das Größte Problem beim EEG ist der Einspeisevorrang von PV und Windkraft und deren stochstische Stromproduktion. Sollten sie mal Strom liefern, weiß keiner wohin damit, Polen baut schon Netzunterbrecher um ihre Netze vor unserem Strommüll zu schützen, das führt teilweise zu negativen Strompreisen an den Strombörsen. Der Verbraucher zahlt trotzdem, bzw. erst recht, einer muß ja. Liefern sie wieder mal keinen Strom - also die meiste Zeit - muß man sie mit konventionellen Kraftwerken ersetzten. Die will keiner bauen, weil im Standbybetrieb unrentabel.
Auch existieren keine Speichertechnologien um den überschüssigen Strommüll aufzufangen, sollte es mal welchen geben - sollte es jemals eine serienreife Technologie geben, wird der Wirkungsgrad von 30-50% in Kombination mit der völlig absurden Einspeisevergütung (man muß den Strom ja erstmal kaufen) dafür sorgen, dass der Bau von Stromspeichern wirtschaftlicher Selbstmord ist. Gegen den nötigen Ausbau der Stromnetze formieren sich Bürgerinitiativen, der Alternativplan, Windparks in Wälder zu stellen (statt Bäume) ist umweltschutztechnisch problematisch. Da kann man auch mit den Euphenismen "dezentrale Energieversorgung", "intelligente Netze" und "angebotsorientierter Stromverbrauch" (letzterer ist besonder schön für "Strom nur Stundenweise") nichts mehr reißen.

Jedenfalls: Der langfristige Plan zum unnötigen Umbau einer vorbildlichen Energieinfrastruktur hat nach knapp einem Jahr dafür gesorgt, dass die Energiekonzerne zehntausende Arbeitsplätze abbauen, die Strompreise massiv steigen und das auch weiter tun werden, zehntausende Haushalte ihre Stromrechnung nicht bezahlen können, die Industrie großflächig mit Abwanderung ins Ausland droht und die Sache ist so ein Murks, dass sogar die Hersteller von Solarzellen reihenweise pleite gehen, nachdem sie unmengen öffentliches Geld an Subventionen verbraten haben. Der Freudentaumel verwandelt sich gerade in einen gewaltigen Katzenjammer.

Wider Erwarten reagiert die Politik und vielleicht können wir uns auf ein tragbares Konzept - Kohle/Gaskraftwerke mit gelegentlicher Wind/PV Nutzung einigen? Man könnte natürlich auch neue AKWs bauen, oder anfangen Schiefergas und Methanhydrit zu fördern. Letzteres sind die Energieträger der Zukunft.

http://www.welt.de/wirtschaft/energ...00-Deutsche-koennen-Strom-nicht-bezahlen.html
http://www.welt.de/dieweltbewegen/article107259172/Energiewende-nur-zur-Haelfte-finanziert.html
http://www.welt.de/wirtschaft/energ...ertin-rechnet-mit-Preisanstieg-bei-Strom.html
http://www.welt.de/wirtschaft/energ...ster-zweifelt-an-Zielen-der-Energiewende.html
http://www.spiegel.de/politik/deuts...-roesler-an-den-zielen-zweifeln-a-844820.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...aft-setzt-regierung-unter-druck-a-845007.html
http://www.ftd.de/unternehmen/hande...e-streicht-weitere-5000-stellen/70064589.html
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die deutsche Energiewende

Ich bin für den Ausstieg aus der Uran- und Plutoniumwirtschaft.
Und ich glaube, so lange es kein tragfähiges Entsorgungskonzept gibt,
steht das auch nicht zur Diskussion.

Was allerdings die Energiewende in Deutschland betrifft, so habe ich den leisen Verdacht, daß
die amtierenden Regierungen in Bund und Ländern hauptschuldig am bisherigen Verlauf sind.
Es gibt andere weitaus erfolgversprechendere Konzepte als hauptsächlich auf PV und Wind zu setzen.
Und das Hauptproblem Netzausbau ist bisher extrem gründlich vergeigt worden.

Am vernünftigsten wäre es imho, wenn die Dezentralisierung zwar ausgebaut wird,
aber nicht auf so kleinteilige Art, wie es gerade mit PV, Mini-Wasserkraftwerken und Propellern in jedem Garten
und am besten alles staatlich subventioniert gemacht wird.

Was wir dringend brauchen ist ein neues Netz und ein paar wirklich neue Kraftwerke.
Gas, Kohle und Thorium würden sich anbieten.
Meine Meinung.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die deutsche Energiewende

[....]Als logische Reaktion auf dieses Demonstration der ungefährlichkeit westlicher AKWs wurde in Deutschland der "Atomausstieg" wieder forciert und ein Ethikrat aus Theologen, Sozialpädagogen und Philiosophen durfte über die Energieversorgung einer der weltweit größten Wirtschaftsnationen entscheiden.

Wer, wie ich, im Windschatten eines Atom-Meilers lebt, sieht das ganze möglicherweise etwas anders...

[...]Das Resultat ist, wie nicht anders zu erwarten, das völlig vermurkste EEG und die "Energiewende". Es kam zur sofortigen Abschaltung mehrerer Atomkraftwerke und zum Anwerfen sämtlicher noch so rostiger Kohle- und Gaskraftwerke, sowie massiver Import aus dem Ausland. Klimaschutz, CO2-Sparen waren von heut auf morgen kein Thema mehr, über das es sich lohnt nachzudenken. Der neue alte Feind, das Atom war wieder da.

Hier vergisst du leider das Glühlampen-Verbot, welches ein ebenso grosser Schwachsinn von EU-Idioten ist...

[....]Kernpunkt des Erneuerbaren Energie Gesetzes sind massive Subventionen in Photovoltaik und Windkraft, auch in der Nordsee und der damit nötige Neubau von Stromleitungen. Nachdem über ein Jahr lang sämtliche Kritiker (ließ: jeder mit Fachkompetenz) ignoriert und als Spaßbremsen abkekanzelt wurden, wird über den desaströsen Zwischenstand plötzlich wieder geredet.

Siehe oben...

[...]Das Größte Problem beim EEG ist der Einspeisevorrang von PV und Windkraft und deren stochstische Stromproduktion. Sollten sie mal Strom liefern, weiß keiner wohin damit, Polen baut schon Netzunterbrecher um ihre Netze vor unserem Strommüll zu schützen, das führt teilweise zu negativen Strompreisen an den Strombörsen.[...]

Ohne nun die Quelle parat zu haben, liefern die Offshore-Parks, wenn sie denn produzieren, ihre Marge nun an Norwegen...

Und die hiesigen Energie-Versorger haben seit Anfang diesen Jahres die Option, die alternativen Erzeuger im Bedarfsfall Mittels Tarif-Schaltgeräten zumindest Teilweise vom Netz zu nehmen.

[...]Der Verbraucher zahlt trotzdem, bzw. erst recht, einer muß ja. Liefern sie wieder mal keinen Strom - also die meiste Zeit - muß man sie mit konventionellen Kraftwerken ersetzten. Die will keiner bauen, weil im Standbybetrieb unrentabel.

Der Gebraucher zahlt in jedem Fall, ohne wenn und aber...


[...]Auch existieren keine Speichertechnologien um den überschüssigen Strommüll aufzufangen, sollte es mal welchen geben - sollte es jemals eine serienreife Technologie geben, wird der Wirkungsgrad von 30-50% in Kombination mit der völlig absurden Einspeisevergütung (man muß den Strom ja erstmal kaufen) dafür sorgen, dass der Bau von Stromspeichern wirtschaftlicher Selbstmord ist.[...]

Siehe oben... Norwegen...


[...]Gegen den nötigen Ausbau der Stromnetze formieren sich Bürgerinitiativen, der Alternativplan, Windparks in Wälder zu stellen (statt Bäume) ist umweltschutztechnisch problematisch. Da kann man auch mit den Euphenismen "dezentrale Energieversorgung", "intelligente Netze" und "angebotsorientierter Stromverbrauch" (letzterer ist besonder schön für "Strom nur Stundenweise") nichts mehr reißen.[...]

Hier kommt dann wohl die Prämisse des durch fehlende Bildung geformten Bürgers zum tragen, das da ja durchaus für eine Umweltfreundliche Energie-Gewinnung reklamiert, wenn diese bitte nicht in seiner Umgebung stattfindet...


Aber bevor ich mir hier nun den durchaus berechtigten Zorn der Leserschaft zuziehe...

Pause....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die deutsche Energiewende

Und die hiesigen Energie-Versorger haben seit Anfang diesen Jahres die Option, die alternativen Erzeuger im Bedarfsfall Mittels Tarif-Schaltgeräten zumindest Teilweise vom Netz zu nehmen.
Macht aber nix, dank EEG wird man für produzierten Strom bezahlt, nicht für abgenommenen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die deutsche Energiewende

Breakthrough by U of T-led research team leads to record efficiency for next-generation solar cells
[...] The U of T cell represents a 37% increase in efficiency over the previous certified record.[...]
Für mich ist das ein Bestandteil der Energiewende.
Forschung. Neue Techniken.
Und nicht das Jammern, weil sich ein Weg als ungangbar erwiesen hat.

Erneuerbare-Energien-liefern-ueber-ein-Viertel-des-Stroms
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung ist im ersten Halbjahr 2012 erstmals über die 25-Prozent-Marke geklettert.
Wo genau ist da jetzt der Stillstand, bzw. das Scheitern der Energiewende zu entdecken?
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die deutsche Energiewende

Macht aber nix, dank EEG wird man für produzierten Strom bezahlt, nicht für abgenommenen.

Das habe ich neulich wohl überlesen...

Aber du hast naturalmente Recht...

@Al´Azrad

von welcher wer nun wieder einmal profitiert?
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
AW: Die deutsche Energiewende

Anfangsschwierigkeiten gibts immer, aber die wird man nur lösen indem man sich darauf einlässt und nicht gleich wieder aufgibt.

Ich war früher auch ein Befürworter der Atomtechnik. Der entscheidende Moment wo ich meine Meinung geändert habe war als ich mitbekommen habe das ein Atomkraftwerk alleine schon dann hochgeht kann wenn es nicht mehr mit Strom versorgt wird. Ich meine es kann tausende Möglichkeiten geben wie der Strom ausfallen kann. Wenn das schon reicht damit die Dinger außer Kontrolle sind und hochgehen ist diese Technik komplett inakzeptabel, und hätte niemals eingeführt werden dürfen.

Wenn alternative Energien im Moment noch nicht genug Strom produzieren dann ist eben die Lösung das wir nur noch soviel Strom verbrauchen wie diese Kraftwerke liefern und nicht soviel verbrauchen wie wir gerade Lust haben.

Könnte man z.B. auch erreichen indem man Strompreise nach Verbrauch staffelt. Wer unter einem gewissen Kontingent pro Monat bleibt, wo man sagen kann das sollte für einen Haushalt reichen, bezahlt nicht viel. Wer darüber kommt zahlt prozentual Aufschläge bis es wirklich teuer wird.

Natürlich müßte sowas EU weit gelten, am besten weltweit, weil sonst andere Länder wirtschaftliche Vorteile hätten.

Für das Problem mit dem Stromspeicher gibts längst Lösungen wie z.B. künstliche Stauseen.

Stromspeicher: Norwegen, der Akku Europas | Wissen | ZEIT ONLINE
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die deutsche Energiewende

Anfangsschwierigkeiten gibts immer, aber die wird man nur lösen indem man sich darauf einlässt und nicht gleich wieder aufgibt. [....]

Ohne nun deine verlinkten Verweiss nochmal zu lesen...

Du liest und verstehst aber schon, was du hier verlinkst?

Das Problem ist nach wie vor eine Übertragung zu den entsprechenden Nutzern...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die deutsche Energiewende

@Al´Azrad

von welcher wer nun wieder einmal profitiert?
Das ist kein technisches oder kaufmännisches, sondern ein politisches Problem.
Auf lange Sicht profitiert die Volkswirtschaft am meisten, die sich unabhängig
von fossilen Brennstoffen macht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die deutsche Energiewende

Oh, das ist seltsam.
Uns wurde gerade klar gemacht, daß die Subvention von Solarenergie
ein Riesenfehler war/ist, da passiert am anderen Ende der Welt das hier:
Japan could become second biggest solar power nation - environment - 02 August 2012 - New Scientist
[...]Utilities will pay solar energy firms around $0.5 per kilowatt-hour - triple the standard industrial electricity price.[...]
In einem Punkt sind die Japaner überraschend ehrlicher als unsere Politiker.
Anstatt alles Geld in irgendwelchen Steuertöpfen zu verstecken,
zeigen sie die Herkunft offen an.
The extra money will come through a rise in electricity prices.
Kotau
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die deutsche Energiewende

Gucke mal, die armen deutschen Stromversorger:
Bei E.ON sprudeln nach Atomwende wieder die Gewinne | Unternehmen | Reuters
[...]Vor allem wegen eines verbesserten Gasgeschäfts verdreifachte der Versorger im ersten Halbjahr seinen Gewinn auf 3,1 Milliarden Euro.[...]
Während in der Öffentlichkeit 2011 vor allem der Atomausstieg nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima ein großes Thema war, machten E.ON hausgemachte Probleme mindestens genauso zu schaffen.[...]
Die Atomwende hat der größte deutsche AKW-Betreiber offenbar verdaut.[...]

Kein Weltuntergang? :gruebel:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die deutsche Energiewende

Nö, wieso? Die Energieversorger laben sich an den EEG Subventionen. Und bei der Gelegenheit haben sie noch ein paar zehnatausend überflüßig gewordene Arbeitsplätze wegrationalisiert.
 
Oben Unten