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Die arabische Charta der Menschenrechte!

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Die Weihnachtsansprache von Wulff wurde hochgelobt, dabei ist das was er anprangert nur eine Randerscheinung. Erstmalig hat sich eine kleine Gruppe Rechter angemaßt hier Ausländer hinzurichten. Das so etwas zu verurteilen ist, ist keine Frage, aber es scheint mir so als wenn das extrem aufgebauscht wird.

Nach Wulffs Worten müssen alle in Deutschland lebenden Bürger in Sicherheit leben können. «Das gilt für jede und für jeden», betonte er. Es dürfe keinen Platz geben für Fremdenhass, Gewalt oder politischen Extremismus.
Wulff: Demokratie muss sich gegen Neonazis verteidigen - Der Bundespräsident in der Kreditklemme

Das ist gut, was tut die arabische Liga dafür ihren Beitrag zu den geforderten Punkten beizutragen? Viele Menschen aus den arabischen Ländern leben hier und geniessen die von der UNO erklärten Menschenrechte.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte lud arabische Experten zu einer Sitzung in Kairo im Dezember 2003 ein, damit sie Vorschläge machen konnten.

April 2009 auf der Website der saudi-arabischen Botschaft in Washington zu lesen, dass Saudi-Arabien die Arabische Charta der Menschenrechte nun ratifiziere.[3]. Gemäß Stand Dezember 2009 haben zehn Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga die Charta ratifiziert. Es sind dies Jordanien, Bahrain, Algerien, Syrien, Palästina, Libyen, Qatar, Saudi Arabien, Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate.[4]
Das hört sich schon mal ganz gut an, es gibt aber ein Problem.

Einer der wesentlichen Kritikpunkte ist, dass kein Reglement bei Nichteinhaltung der Charta festgelegt wurde. Es gibt keinen arabischen Menschenrechtsgerichtshof. Ein weiterer ist, dass keine staatlichen oder privaten Berichte über Verletzungen der Charta vorgesehen sind.
Arabische Charta der Menschenrechte

Insofern wird sich nicht viel ändern da es für Fehlverhalten keine Sanktionen gibt, aber der Westen sich doch ständig einmischt, es ist Sache der arabischen Liga ihre Menschenrechtserklärungen auch durchzusetzen.


Politischer Wandel ist nie linear, er ist immer voller Widersprüche, Umwege und Rückschläge. Es empfiehlt sich deshalb, das Konzept der Demokratie operational in seine konstituierenden Elemente aufzubrechen. Das bedeutet insbesondere Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, unabhängige Justiz, Transparenz, Meinungsfreiheit und freie Wahlen, wobei diese zwar das entscheidende, sicher aber nicht das erste und auch kein hinreichendes Element nachhaltiger politischer Reform sind. Demokratie, das ist essenziell, kann einem weit umfassenderen Prozess des state building nicht vorhergehen; Staatlichkeit ist vielmehr Voraussetzung konsolidierter Demokratie.

Generationen des Zorns (Kultur, Aktuell, NZZ Online)
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Einer der wesentlichen Kritikpunkte ist, dass kein Reglement bei Nichteinhaltung der Charta festgelegt wurde. Es gibt keinen arabischen Menschenrechtsgerichtshof. Ein weiterer ist, dass keine staatlichen oder privaten Berichte über Verletzungen der Charta vorgesehen sind.
Ja. Sanktionen sind wichtig, aber das ist erst der zweite Schritt. Das ganze Konstrukt der arabischen Charta der Menschenrechte vereint die europäische/ amerikanische Idee der universellen Menschenrechte mit dem islamischem Recht, mit der Scharia. Und das ist streng genommen unvereinbar, zumal die Scharia über allem steht.

Artikel 2 ...d) Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert. Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen, außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt.
Artikel 7 definiert Rechte zwischen Kindern und ihren Eltern. Eltern steht das Recht auf die Wahl der Erziehung ihrer Kinder nur in dem Umfang zu, wie diese mit den "ethischen Werten und Grundsätzen der Scharia übereinstimmt".
Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam

Konkret heisst das: Steinigungen bei Ehebruch sind zugelassen, eine Frau bekommt im islamischen Recht nur die Hälfte an Geldleistungen bei Schadensersatzansprüchen zugewiesen wie ein Mann. (Bsp. aktueller Säureattentatsfall der nunmehr blinden und entstellten Iranerin), weil Frauen nach dem Koran nur die Hälfte wert sind wie ein Mann. - Alte Wertvorstellungen aus Zeiten Mohammeds - aus dem 7.Jahrhundert gültig für nomadisierende arabische Beduinen - werden in die heutige moderne Zeit "gerettet" und unverändert übernommen.

In Saudi-Arabien etwa gilt die Scharia. Das Land hat aber auch die Menschenrechtserklärung unterzeichnet. Doch da ist den Frauen das Autofahren verboten. Irgendwie passt das nicht zusammen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Das stimmt, und doch nicht, Rola. Es ist die gängige Praxis in vielen islamischen Ländern, Frauen als "halbwertig" einzustufen, aber auf den Koran läßt sich das nicht abstützen.
Schau mal hier rein http://www.weltverschwoerung.de/gla...a-gesellschaftsform-zukunft-7.html#post577206
Das Video ist etwas lang, stammt von Moslems und widerspricht dieser Auffassung.
Islam und Koran sind vereinbar, wenn ein aufgeklärtes Regime den Protest der Islamisten aushält...mit der Scharia ist das anders, je nach Auslegung. Aber auch hier kann sich ein Richter aussuchen, ob er sich an strengen oder liberalen Präzedenzurteilen orientiert.
Der Koran steht über der Scharia, auch wenn das den Fanatikern gar nicht gefällt.
Mag sein daß durch die "Arabellion" die Islamisten bald Geschichte sind...
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Das Video ist erfreulich tolerant, ein Werbevideo für den Islam. Es wäre schön, wenn es solche Tolerenz überall gäbe.
Barmherzigkeit, Almosengabe sind sicherlich im Koran verankert, doch es existiert auch für uns Europäer Befremdliches. Ich findet den Koran erstaunlich widersprüchlich. Es gibt sehr konkrete Verhaltensvorschriften (als Produkt seiner Zeit) für alle Lebenslagen, etwa auch Rechtsvorschriften, die später dann von Rechtsgelehrten zur Scharia ausgebaut wurden.

Erbrecht, Frauen erben nur die Hälfte Koran Sure 4. Die Frauen, Vers 11
Allah verordnet euch hinsichtlich eurer Kinder: Auf eines männlichen Geschlechts kommt (bei der Erbteilung) gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts ...

Das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn (mit ein Grundprinzip der Scharia) Koran Sure 5. Der Tisch,Vers 45
Wir haben ihnen darin vorgeschrieben: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr, Zahn um Zahn, und Verwundungen (ebenso. In allen Fällen ist) Wiedervergeltung (vorgeschrieben). Wenn aber einer Almosen damit gibt (indem er auf die Ausübung der Wiedervergeltung verzichtet), dann sei ihm das eine Sühne (für Vergehen, die er sich hat zuschuldenkommen lassen)! ...


Innerhalb der Gemeinschaft der Moslems ("Das Haus des Friedens") Freundschaft, anderes Verhalten gegenüber Nichtmuslimen Koran Sure 5. Der Tisch, Vers 51
Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen). Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Das stimmt, und doch nicht, Rola. Es ist die gängige Praxis in vielen islamischen Ländern, Frauen als "halbwertig" einzustufen, aber auf den Koran läßt sich das nicht abstützen.
Die Sharia leitet ihre Gesetze sehr wohl aus dem Koran ab.

„Die Männer stehen über den Frauen, und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie.“ Koran, Sure 4,34 (nach Rudi Paret)


Schhau mal hier rein http://www.weltverschwoerung.de/gla...a-gesellschaftsform-zukunft-7.html#post577206
Das Video ist etwas lang, stammt von Moslems und widerspricht dieser Auffassung.
Die Liste der Moslems die ich kenne ist auch lang und widerspricht dem Video.
Islam und Koran sind vereinbar, wenn ein aufgeklärtes Regime den Protest der Islamisten aushält...mit der Scharia ist das anders, je nach Auslegung. Aber auch hier kann sich ein Richter aussuchen, ob er sich an strengen oder liberalen Präzedenzurteilen orientiert.
Super das der Richter sich das aussuschen kann.
Der Koran steht über der Scharia, auch wenn das den Fanatikern gar nicht gefällt.
Mag sein daß durch die "Arabellion" die Islamisten bald Geschichte sind...
Die Sharia leitet ihre Gesetze aus den Koran ab! Der ist inhuman genug so das das möglich ist.


Als unfehlbare Pflichtenlehre umfasst die Scharia das gesamte religiöse, politische, soziale, häusliche und individuelle Leben, sowohl der Muslime, als auch das Leben der im islamischen Staat geduldeten Andersgläubigen (dhimma) insofern, als ihre öffentliche Lebensführung dem Islam und den Muslimen in keiner Weise hinderlich sein darf. Die Einheit zwischen Religion und Recht bringt in einem theokratischen Staatswesen auch die Einheit zwischen Religion und Staat mit sich, die sich in den arabisch-islamischen Staaten der Gegenwart (deren Staatsreligion der Islam ist) unterschiedlich bemerkbar macht.

Der Begriff Scharia hat seinen Ursprung im Koran. Erwähnt wird er dort jedoch nur an einer einzigen Stelle: Sure 45, Vers 18, wo er ursprünglich den Pfad in der Wüste bezeichnet, der zur Wasserquelle führt, woraus sich für Muslime der göttliche Ursprung der Scharia herleitet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharia
 
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dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Das Video ist erfreulich tolerant, ein Werbevideo für den Islam. Es wäre schön, wenn es solche Tolerenz überall gäbe.
Barmherzigkeit, Almosengabe sind sicherlich im Koran verankert, doch es existiert auch für uns Europäer Befremdliches. Ich findet den Koran erstaunlich widersprüchlich. Es gibt sehr konkrete Verhaltensvorschriften (als Produkt seiner Zeit) für alle Lebenslagen, etwa auch Rechtsvorschriften, die später dann von Rechtsgelehrten zur Scharia ausgebaut wurden.

Du mußt diese alte Schrift in ihrem Kontext betrachten. Von heute aus beurteilt wirkt sie stellenweise rückständig, das liegt aber daran daß die Mißstände der damaligen Zeit längst überwunden sind.

Erbrecht, Frauen erben nur die Hälfte Koran Sure 4. Die Frauen, Vers 11

Vor Mohammed waren Witwen rechtlos, wurden auf die Sraße gesetzt (=Freiwild) sofern sich nicht jemand fand der sie in seine Klan aufnahm. Dazu bestand aber keine Pflicht. Überhaupt gab es keine Frauenrechte, Mohammed hat sie durchgesetzt (z.B. die Tötung neugeborener Mädchen verboten) - das waren Zustände die heute vergessen sind, sofern nicht radikale Wahnsinnige sie erneut einführen...


Das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn (mit ein Grundprinzip der Scharia) Koran Sure 5. Der Tisch,Vers 45

Das gilt exakt so auch im Judentum. In beiden Fällen, (Moses, Mohammed) wurde ein rechtloser Zustand (=Blutrache bis in die x-te Generation) durch ein simples Gerechtigkeitsmaß ersetzt.
Daß wir heute weiter sind, ist erfreulich. Aber auch wir Europäer sind die Treppe nicht hinaufgeflogen, auch bei uns hieß es, Stufe für Stufe.

Innerhalb der Gemeinschaft der Moslems ("Das Haus des Friedens") Freundschaft, anderes Verhalten gegenüber Nichtmuslimen Koran Sure 5. Der Tisch, Vers 51
Konkreter Zusammenhang (heute kaum noch bekannt) - Die Moslems, aus Mekka vertrieben und von dort aus verfolgt, gingen nach Medina und schlossen Verträge mit jüdischen Stämmen die dort ansässig waren. Einer dieser Stämme brach den Vertrag und wechselte während einer Belagerung die Seiten. Die Warnung war berechtigt, das war keine multikulturelle Stadtkultur!

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Wir reden von einer Zeit die 1500 Jahre zurück liegt. Nicht alle Regelungen die damals nötig waren sind heute noch nötig (vergleiche: Anweisungen der Apostel an die Gemeinden, wie Sklaven zu behandeln sind) - das Ergebnis ist eine Meinungsspanne im Islam die von den liberalen Ahmadija-Anhängern bis zu den steinzeitlichen Salafisten reicht.

Deshalb schickt Gott ja von Zeit zu Zeit neue Offenbarer. Durch die neuen Lehren geraten die alten Religionen unter Druck, sich zu reformieren. Diese Wirkung hat der Islam im Mittelalter auf das Christentum ausgeübt, heute muß er selbst reformiert werden.

Nichts ist statisch, auch nicht Religion.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Du mußt diese alte Schrift in ihrem Kontext betrachten. Von heute aus beurteilt wirkt sie stellenweise rückständig ... Vor Mohammed waren Witwen rechtlos, wurden auf die Sraße gesetzt ... Dazu bestand aber keine Pflicht. Überhaupt gab es keine Frauenrechte, .... Wir reden von einer Zeit die 1500 Jahre zurück liegt.

Sehe ich auch so. Der Koran beendete den völlig rechtlosen Zustand der Frauen, bleibt natürlich auf halber Stufe stehen.

Deshalb schickt Gott ja von Zeit zu Zeit neue Offenbarer.
Das stimmt, allerdings liegt eine bedauerliche (sogar latent feindselige) Arroganz im Islam gegenüber den anderen Schriftreligionen: Mohammed war der spätere Verkünder, nach Mose (Juden), Jesus (Christen). Deshalb wäre die Verkündigung genauer. Es gibt wohl die Stufenfolge: Judentum (Bronze), Christentum (Silber), Islam (Gold), dei im Islam so gesehen wird.
Ich behaupte, der Islam fällt teilweise hinter der Botschaft des Christentums zurück.
(Dort: Halte deinem Feind auch die andere Wange hin.) Gefährlich sind die zu konkreten Handlungsanweisungen für das alltägliche Leben (heute veraltet). Das Christentum verpackt "seine Botschaften" in kurzen Gleichnissen; hier fällt die Anwendung auf die heutige Zeit leichter.)

Durch die neuen Lehren geraten die alten Religionen unter Druck, sich zu reformieren. Diese Wirkung hat der Islam im Mittelalter auf das Christentum ausgeübt, heute muß er selbst reformiert werden.
Genau dass, es bedarf solcher Menschen wie im Video, die den Islam modern leben (wobei das Video auch eine latente Botschaft an junge Leute enthält zum Islam zu konvertieren.)
Aber ist dieser liberale Islam repräsentativ? Vielleicht in den Großstädten Europas und der Türkei z.T Die in rückständigen Gegenden lebenden Muslime leben aber die alten Traditionen und interpertieren den Islam wortwörtlich (durch ihre Religionsgelehrten).

Waren es in Christentum Köpfe wie Luther, Calvin, etc., die auch den Katholiszismus zu Reformen bewegt haben, fehlen im Islam NOCH neue Impulse. Es bedarf im Islam keiner neuer Propheten, sondern "großer Köpfe" mit neuen Ideen, die im breiten Volk greifen.

Nichts ist statisch, auch nicht Religion.
Genau das ist das Problem, gerade der arabische Wahabismus liest den Islam in alter Weise, fast wörtlich. Man darf z.B. bis zu 4 Frauen heiraten. (Auch in anderen islamischen Gebiet gilt dies natürlich.)

Das Christentum hat lange gebraucht, um das Kopernikanische Weltbild als "Widerspruch" zu akzeptieren (Noch Bruno musste 1601 dafür auf dem Scheiterhaufen brennen.). Allerdings addieren Minderheiten wie die Zeugen Jehovas noch immer alle Lebensalter im alten Testament auf und sehen den Beginn der Schöpfung bei ca. 4000 Jahren v.Chr. Kollidiert das christliche tradierte Weltbild mit dem der modernen Naturwissenschaft, so ist es beim Islam mit dem Rechtssystem. (Das Christentum hat es einfacher: Das römische Recht liegt ausserhalb der Bibel, konkrete Anweisungen wie bei Erbschaften und Straftaten zu verfahren ist, fehlen.) Das Christentum hat nach jahrhundertelangem Kampf die Naturwissenschaft den Naturwissenschaftlern überlassen, der Islam sollte die Rechtswissenschaft den Juristen überlassen. Dies Einsicht fehlt bis heute.
Es gibt eine juristische Interpretationshoheit des Islam als letzte Instanz. Islamische Länder müssten sich von alten Rechtsvorstellungen, die im Koran so stehen, trennen und damit die Scharia über Bord werfen. Die Scharia ist ein logisches juristisches Produkt des Koran des 7.Jh. (allerdings ohne Weiterentwicklung). Die Rechtsgelehrten legen Recht aber noch heute aus.

Ein Vergleich: Es ist so, als ob die Kirchenwissenschaftler des Mittelalters, die Scholastiker,um 1200 absolut auf der Höhe ihrer Zeit, noch heute die Naturwissenschaft bevormunden würden.
 
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dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Mohammed war in der gleichen Situation wie Moses: er fand animistische Kulte vor, keine Offenbarungsreligion. Also mußte er seine Mitmenschen überhaupt erst an Recht, an Gesetze, an Grundlagen von Gerechtigkeit heranführen.
Da hatte Jesus es einfach besser, er fand das vor und konnte es weiter entwickeln.
Für die heutige Zeit hat jedoch keine der alten Religionen die passenden Antworten. Auch der gläubige Moslem benötigt, ebenso wie der gläubige Christ, eine für heute gegebene Offenbarung Gottes.
Sie wurde in allen Religionen angekündigt. (Baha'i)
- das auszuführen wäre hier aber OT.

Reformationsbestrebungen gibt es aber im Islam, ich habe ja die Ahmadija erwähnt.
Es ist auch interessant mal zu betrachten was in den Religionen geschah/geschieht, in Jahren nach der Offenbarung gezählt:
Wir haben das islamische Jahr 1390.
Was war 1390 im Christentum los? Reformation? Aufklärung? Nein. Fanatismus, Ketzerprozesse...
Wie sich das ähnelt....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die arabische Charta der Menschenrechte!

Es war in Europa ein jahrhundertlanger Kampf, bis sich Religion von Wissenschaft trennte. Ebenso der Prozess der Säkularisierung, die Trennung von Staat und Kirche. - Hoffentlich klappt es im Islam auch. Die Türkei wäre ein relativ gutes Bsp. (Aber hier begreift sich eben das Militär als Hüter der laizistischen Ideen von Atatürk).
Eins beunruhigt mich: Leider gewinnen in Krisenzeiten in islamistischen Ländern religiöse Fanatiker Zulauf und fordern den Gottesstaat (mit Scharia). Das wäre bei uns in Europa undenkbar. Wenn die Demokratie als Staatsmodell versagt, ist die Regierungsform besonders im 20. Jahrhundert in weltliche (faschistische oder "kommunistische") Diktaturen umgeschlagen.
In Europa heisst es also: Demokratie versus Diktaktur. In islamischen Ländern ist auch die Militärdiktatur möglich (Irak), aber wenn diese "versagt" leider auch die dritte Option (archaischer) "Gottesstaat" als alles dominierende Macht. - Ein Zeichen von Unreife. Forderungen nach einem Gottesstaat gab es in Europa auch, aber vor vielen Jahrhunderten, jetzt völlig illusorisch,ahistorisch. Kann man diese Jahrhunderte in islamischen Ländern so schnell aufholen?
Hier 3-Gewaltenteilung mit unabhängiger Justiz, in Iran Gotteswächter.
Die Hoffnung bleibt!! Religion ist Privatsache und sollte ausschliesslich moralische Stütze sein bei persönlichen Lebenskrisen.
 

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