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Die Restauration der Konservativen

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Die augenblickliche Diskussion in den Mainstream-Medien hat angefangen mit einem Artikel von Charles Moore (Thatcher-Biograf, Tory)
I'm starting to think that the Left might actually be right - Telegraph

Darauf stieg dann Frank Schirrmacher von der FAZ ein.
Bürgerliche Werte: „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat? - Hintergründe - Feuilleton - FAZ.NET

Inzwischen sind fast alle Zeitungen auf diesen Zug aufgesprungen.
Als letztes gelesen habe ich die Zeit.
Kapitalismus: Anständig zahlen | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

Es ist ziemlich eindeutig eine Diskussion im bürgerlich-konservativen Lager losgetreten.
Es geht um konservative Werte, um Selbstbild, Rechtfertigung und Korrektur.

Jahrelang ist die politische Leitlinie in den westlichen Demokratien immer weiter nach rechts gewandert.
Es ging um freie Märkte, die freie Menschen schaffen würden.
Es ging um Globalisierung um jeden Preis.
Nun stellt sich heraus, dass der Preis einseitig zu zahlen ist.

Was sind eigentlich konservative Werte?
Und ist es heutzutage überhaupt noch möglich, das „Primat der Politik“ wiederherzustellen,
wie es Merkel und Sarkozy gerade versuchen?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Restauration der Konservativen

Meinem Empfinden nach ist die öffentliche Meinung in den letzten Jahren massiv nach links geruckt. Ein Rechtsruck bringt höchstens das Koordinatensystem wieder auf einen realen Nullpunkt.
 
19. August 2011
13
AW: Die Restauration der Konservativen

Ich denke, bei all der Spekulation über das Auftreten konservativen Gedankenguts sollte bedacht werden, wie sich die Strukturen innerhalb Europas in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Europa ist zusammen gewachsen. Die EU hat sich enorm vergrößert, in der Gesellschaft hat sich "der Europäer" eingenistet. Die Gesellschaft ist nicht weiter nach Links gerückt, sie ist liberaler geworden. Doch die EU-Erweiterung hatte nicht nur Vorteile für den "alten Europäer". Wirtschaftsschwächen der neuen Länder sind zutage gekommen, billige Arbeitskräfte kamen auf den Europäischen Markt, Outsourcing war die wirtschaftliche Leitidee Anfang der 2000er Jahre. Mit dem Niedergang der Wirtschaftlichen Stärke in der Europäischen Union kamen die Ideen vom einstigen selbständigen Staat wieder hervor. Ein gefundenes fressen für Konservative. Bücher wie "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin konnten punkten. Der Bürgerliche-Konsevrative ist wieder da, doch seine Orientierung ist och unklar.
@Al' Azrad:Den Pressespiegel, den du hier benennst fährt einen ziemloich eindeutigen Kurs. Doch gilt es zu Bedenken, dass sich die Berichterstattungen von FAZ und Die Zeit grundsätzlich unterscheiden. Die Zeit fährt schon lange einen konservativen Kurs. Die Zeilgruppe der Zeit ist klar zu erkennen. Sieht man sich Die Zeit in den letzten zwölf Monaten an, stellt man fest, dass die Zeit sehr dem politischen Willen der CDU/CSU/FDP-Regierung zugeneigt ist. Es kommen ganzseitige Anzeigen vor, die aufzeigen, wie viel Energie die Kernkraft Deutschland bietet, welch ein Zukunftmarkt diese Energie ist und welche schlimmen Folgen Bioenergie im Zuwachs von Maisanbau hat und was Windräder alles anrichten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Restauration der Konservativen

Meinem Empfinden nach ist die öffentliche Meinung in den letzten Jahren massiv nach links geruckt.(…)
Ich will ja nicht an deinem Empfinden herumkritteln, aber der eine oder andere Beleg wäre für die Einordnung schon nützlich.
Interessant finde ich auch die Vorstellung eines Nullpunktes.
Heben sich da die gegenseitigen Meinungen auf?
Und sind recht eindeutig politisch einzuordnende Publizisten, die eine Diskussion über konservative Werte führen wollen, damit plötzlich links?



Ich denke, bei all der Spekulation über das Auftreten konservativen Gedankenguts sollte bedacht werden, wie sich die Strukturen innerhalb Europas in den vergangenen Jahren entwickelt haben.[....]
Das Projekt Europäische Union ist ein konservatives.
Die Globalisierung, freie Märkte etc. sind von konservativen Kräften gepusht worden.
Insofern ist deine Analyse nicht stimmig.
In der von mir angeführten Diskussion geht es darum, inwiefern die Entwicklungen der letzten Jahre ungewollte Exzesse oder zwangsläufige Entwicklung konservativer Politik sind.
Und die Frage finde ich spannend.
[otop]
@Al' Azrad: den Pressespiegel, den du hier benennst fährt einen ziemloich eindeutigen Kurs. Doch gilt es zu Bedenken, dass sich die Berichterstattungen von FAZ und Die Zeit grundsätzlich unterscheiden. [....]
Es wäre keine Diskussion unter Konservativen, wenn sie in der TAZ stattfinden würde.
Von daher ist der Hinweis auf die Tendenz der Quellen überflüssig.
Trotzdem teile ich deine Betrachtung der ZEIT nicht.
Eigentlich bringt jede große überregionale Zeitung auch eine gewisse Meinungsvielfalt bei sich unter.
Es gibt eine Tendenz, aber kein Dogma.
Auch eine ZEIT oder FAZ ist in vielen Punkten regierungskritisch, bzw. oppositionell.
[/otop]

:hut:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
19. August 2011
13
AW: Die Restauration der Konservativen

Das Projekt Europäische Union ist ein konservatives.
Die Globalisierung, freie Märkte etc. sind von konservativen Kräften gepusht worden.
Insofern ist deine Analyse nicht stimmig.



Ich denke, da muss ich dir widersprechen beziehungsweise dich auf deine eigene Aussage hinweisen. Denn Globalisierung, freie Märkte et cetera sind liberale Ideen. Dass daran konservative Kräfte beteiligt sind streite ich nciht ab. Und um auf deine Frage zurück zu kommen, ob es konservative Exzesse oder eine sich zwangläufig entwickelnde Politik ist, steht für ich fest: zwangsläufig. Denn, wir kennen das aus unserer Geschichte nach der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren: Monarchie hat nicht funktioniert, Räterepublik funktioniert nicht, Kapitalismus ist fehlgeschlagen...danach spalteten sich die Lager spalteten auf, in Kommunistisches und Nationales. Welches am Ende die MAcht übernommen hat, wissen wir alle. Derzeitige Situation: Kapitalismus funktioniert nicht zufriedenstellend, Globalisierung erbringt auch viele Nachteile, europäische Einheitswährung mit schwachen Staaten in der EU funktioniert nicht> die Reaktion: Konservative Politikentwicklung.
Zu dem Thema "Die Zeit": Ich habe nicht von einem Dogma gesprochen, und ich schließe mich dir an, wenn du von Tendenzen sprichst. Nur ist es so, das Thema Energie betreffend, dass sich bei der "Zeit" eine deutliche Tendenz zeigt, die derkonservativen Zielgruppe der Leserschaft zuneigt.



Zitieren üben kann man dort -----> Übungsgebiet

Ich bitte um regen Gebrauch der entsprechenden Werkzeuge. beast/Mod

 
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