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Anonymous

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Es gibt diese lose Gruppierung seit 2008.
Damals haben sich ein paar Leute zusammengefunden, um gegen Scientology vorzugehen.
Als die Sekte anfing, Demonstranten zu filmen und deren Identität zu ermitteln,
setzten sich die Leute Masken auf.
Die Guy_Fawkes-Maske erinnert dabei nicht an den englischen Terroristen, der versucht hat, das britische Parlament zu sprengen, sondern an den Helden des Films V wie Vendetta .
Der hat zwar auch das Parlament gesprengt, aber aus anderen Gründen.
Als es ermittlungstechnisch für ihn eng wurde, verschickte er per Post seine Guy Fawkes-Masken plus schwarzer Umhänge, so dass sich am Tag des Showdowns tausende Menschen in der gleichen Verkleidung vor dem Parlament einfanden.

Die Geschichte von Anonymous kann man in Wikipedia nachlesen, man kann sich auch direkt bei ihnen erkundigen.
Einen Link auf ihre Seite poste ich nicht. Die hiesige Moderation hat etwas dagegen.
Sie tun ungesetzliche Dinge, es wird in vielen Ländern gegen sie ermittelt.

Wen greifen sie an?
Eine kurze (nicht vollständige) Liste ihrer Angriffsziele inklusive ihrer Begründungen:
- die GEMA wegen ihrer restriktiven youtube-Politik in Deutschland
- die Bayer AG wegen ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit, dem Skandal um das HIV-verseuchte Bluterpräparat und ihrem Beitrag zum weltweiten Bienensterben
- die türkische Regierung wegen Internetzensur
- Scientology aus allen bekannten Gründen, die gegen diese Sekte sprechen
- viele Firmen (Apple, Sony) um auf den nachlässigen Umgang mit Daten hinzuweisen

Anonymous ist nach eigenem Bekunden keine feststehende Gruppe, eher ein Kollektiv und garantiert kein Verein. Jeder kann (angeblich) mitmachen.

Die Verlautbarungen von Anonymous, gerne als YT-Video veröffentlicht, erklären dem Zuhörer ihre hehren Absichten und dass sie das für uns alle tun. Schließlich geht es um unsere Daten, unseren Zugang zu Informationen (und Unterhaltung) und, allgemein gesehen, unser Internet.

Niemand hat sie ermächtigt, für irgendjemanden Partei zu ergreifen.
Sie tun es, weil sie es können.
Das klingt edel, ist aber alles andere als demokratisch.

Und ich befürchte, dass die Folgen ihres von Woche zu Woche exzessiveren Handelns das exakte Gegenteil ihrer hehren Ziele sein wird.
Firmen werden nicht darum herum kommen, ihren Datenverkehr wesentlich besser als bisher zu schützen. Eventuell wird ein zweites Netz entstehen, nur für ökonomischen Datenverkehr. Das würde dem Gesamtnetz natürlich Ressourcen und Geld entziehen.
Regierungen werden viel Geld investieren, um die Waffen der Hacktivisten zu entschärfen und gleichzeitig werden sie lernen, diese Leute zu finden und festzusetzen. Es wird eine Kompetenz entstehen, gegen die der Normalbürger absolut machtlos sein wird.

Ein klein wenig erinnert die augenblickliche Situation an den Wilden Westen mit seinen Outlaws und Vigilanten. Dort kamen dann auch staatliche Organisationen wie der United States Marshals Service oder die Texas_Rangers und private wie Pinkerton , die Recht und Ordnung herstellten.

Der kurze Moment der Freiheit war für immer zerstört.
Wegen einer Minderheit, die diese Freiheit eigenmächtig und exzessiv für sich beanspruchte.
 

kerouac

Geselle
27. April 2008
11
AW: Anonymous

Anonymous ist doch auf 4chan´s /b/ board mehr oder weniger entstanden. Da gibt es keine Organisation ausser Schwarmverhalten.
Jeder der behauptet ein Sprecher oder offizieller Verlautbarer von Anonymous zu sein ist ein Lügner.

Rule 1: Do not talk about /b/
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Anonymous

Hallo Azrad,

Es fehlt ja jede rechtliche Grundlage für die "Arbeit" von Anonymus, ich kann mir nicht vorstellen das sich sowas lange hält.


HackerLeaks möchte bei Sicherheit und Strategie Anleihen bei WikiLeaks nehmen, geht aber bei der Art der Informationen einen etwas anderen Weg als sein Vorbild. Setzt man doch weniger auf Whistleblower Informationen, also Informationen von Insidern, sondern mehr auf gestohlene Daten und Dokumente, die Hacker von geknackten Websites entwendet haben.

Anonymous gründet Plattform für gestohlene Informationen - Netzpolitik - derStandard.at
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Anonymous

Mehr als das, Bona. Ich stelle mal die Frage "cui bono?" - und komme zu dem Schluß, daß die anonymen Hackoholiker genau das fördern werden was sie bekämpfen:
die Angriffe auf Unternehmen werden zu mehr Kontrolle, mehr Datenspeicherung, mehr Regeln im Netz führen. Da kann man noch so fröhlich die Fahne der freien Information schwenken, wo eingebrochen wird, folgt eine Verbesserung der Sicherheitsmechanismen.

Es war schon immer romantisch den Zorro zu spielen. Letztlich bewirkt aber, wer sein Gesicht nicht zeigt, nur Mißtrauen.
Die Spielregeln bestimmen Andere, die nicht so laut Propagangda machen - dafür aber besser nachdenken bevor sie eine "Aktion" starten.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Anonymous

Ich wüsste wirklich nicht warum ich Zorro, Phantomas oder Batman vertrauen sollte...
Wir machen ab heute mal was ohne Gesetze, unglaublich sowas.

Wer weiss was da für Ideologien durchgeboxt werden sollen?
Die gleichen Spinner die sich von einer heimlichen Weltmacht bedroht sehen, finden das jetzt toll, wie geht das?
Für mich sieht das ein bischen aus wie so ein übergreifend virtueller Abenteuerspielplatz für kranke Hirne mit Allmachtsphantasien.

"Als er gerade die Welt retten wollte, kam unpassender Weise Mama auf einen Satz heisse Ohren vorbei, weil er seine Bude nicht aufgeräumt hatte..."
"Oder ist er ein gerissener Lobbyist der für ein virtuelles "Lohnunternehmen" anschaffen geht ?

:egal:


Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Cui bono

Als sich ein paar Computerfreaks gegen Scientology zusammentaten, fand ich das sympathisch.
Die Reaktionen der Sekte auf Kritik sind bekannt, daher fand ich die Anonymität der Aktivisten nachvollziehbar.

Als die Gruppe LulzSec auftauchte, war ich nicht der erste, der an eine false flag-Operation dachte.
Die Angriffsziele von Anonymous sind so verdammt breit gestreut, daß beides denkbar ist:

1. einige Idealisten setzen ihr Wissen und ihre Technik ein, um solch hehre Ziele wie Informationsfreiheit zu verteidigen

2. einige Vandalen tun, was immer sie tun, weil sie es können und erfinden hinterher tolle Begründungen dafür, daß sie es getan haben.

3. einige Leute lassen sich dafür bezahlen, mit Hilfe ihres Wissens und ihrer Technik so viel Schaden, Angst und Druck im Netz zu erzeugen, wie es ihnen möglich ist, um entsprechende gesetzliche Regelungen und technische Maßnahmen unumgänglich zu machen.

Und die aufgekratzten Railbirds schauen auf die Idealisten und jubeln.
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
AW: Anonymous

http://www.youtube.com/watch?v=gP9q61Fjlqo

Ideas are bulletproof

aber lustig zu beobachten wie man sich krampfhaft an gruppendefinitionen klammert, weil man es nur so aus der vergangenheit kennt

viel spass beim im kreis drehen und empören

hint:
evtl. entdeckt jmd. von euch sogar rl ops ausserhalb von chanology
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Anonymous

"Each of us has our own way" :lach3:

thumb_I_Can_Has_Poland_.jpg


http://www.roflcat.com/
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Ich wüsste wirklich nicht warum ich Zorro, Phantomas oder Batman vertrauen sollte...
Nicht unbedingt vertrauen :illu: , aber verstehen.
Wenn die Staatsmacht keine Gerechtigkeit oder wenigstes Rechtmäßigkeit herstellen kann,
braucht es andere Wege.
Die Geschichte in Mexiko ist für mich nachvollziehbar und verständlich:
Unter den mächtige Drogenkartellen dort gibt es Los Zetas, angeblich von ehemaligen
Elite-Soldaten gergündet. Dieses Kartell ist so mächtig und grausam, daß es nicht mehr
in der offiziellen Berichterstattung auftaucht.
Eine Journalistin, die es dennoch wagte, wurde umgehend ermordet.
Die einizige Berichterstattung, die zu den Zetas erfolgt, geschieht digital.
Lokale Anonymous engagieren sich.
und als jetzt einer von ihnen gekidnapped wurde, haben sie nicht gekniffen.
Sie haben sich in der einzig machbaren Art gewehrt: mit Erpressung.
Anscheinend erfolgreich:
Entführung in Mexiko - Drogenbande lässt Anonymous-Hacker frei - Panorama - sueddeutsche.de

Bezeichnend ist, daß sich nordamerikanische Anonymistas schon vor Tagen von der Aktion distanziert haben.
Und nicht, weil ihnen das Mittel der Erpressung nicht zusagte, sondern weil sie die Aktion für zu gefährlich hielten.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Anonymous

Hallo Al,

Du machst es dir zu einfach, die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben
Blog-Debatte über das Verhalten von "Anonymous"

In den einschlägigen Blogs wird inzwischen kontrovers diskutiert, ob "Anonymous" auf die Veröffentlichung der Namen verzichten darf. Manche sagen ja: Es gehe darum, ein Blutvergießen zu verhindern. Andere kritisieren, dass sich "Anonymous" zum Komplizen der "Zetas" mache. Wenn die Gruppe Informationen über Drogengangster habe, dürfe sie diese nicht verheimlichen.

Cyberkrieg ganz real. Die Internet-Aktivisten haben offenbar Informationen, die Drogenkartelle aber die Maschinengewehre. Das gefährliche Spiel ist erst einmal abgeblasen.
Mexiko: Entführter "Anonymous" offenbar wieder frei | tagesschau.de
- werden nun die vorliegenden Informationen etwa unterdrückt? Wie passt das zu den Forderungen von Anonymous?
- glaubt irgendwer daß die Zetas mit den Achseln zucken "game over, another try?" und nicht etwa versuchen werden sich gegen solche Drohungen abzusichern?
- ich wüßte gern was die Bewohner Mexikos davon halten, daß nun noch eine nebulöse Organisation an ihrem Schicksal mitmischt?
Vielleicht erleben wir den Anfang eines neuartigen Kriegs, bei dem alle Beteiligten illegale Organisationen sind. Es ist nicht so ohne was da abgelaufen ist. Drohung hin, Drohung zurück, und keiner kann gewinnen.

Möglicherweise braucht es diese Perversion damit die Menschheit begreift daß es mit Krieg jeglicher Art ein endgültiges Ende haben muß.

Gruß
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Hallo Al,

Du machst es dir zu einfach
Mach ich nicht.
Dieser Aspekt der Geschichte interessiert mich sehr.

Als Anonymous-Aktivisten vor ein paar Wochen die Nutzerdaten eines Kinderpornographie-Servers ins Netz stellten,
überschlugen sich die kritischen Kommentare.
Gerade der Spiegel trompetete laut von Unschuldsvermutung und der möglichen Anprangerung Unschuldiger.
Tja.
Wenn da eine geklaute Identität zum Surfen in einem Kinderpornographie-Netzwerk genutzt worden sein sollte
und der unschuldige echte Nutzer damit konfrontiert worden wäre, dann hätte es unter Umständen erhebliche
negative Konsequenzen für ihn.

Wenn Anonymous seine Daten über Zeta-Kollaborateure veröffentlicht, wird es mit Sicherheit
für einige Betroffene endgültige Konsequenzen haben.
Es ist ein Unterschied, ob man jemanden fälschlich beschuldigt oder sich zu seinem Scharfrichter macht.
Insofern ist es verantwortungsvoll und vertretbar, die Daten nicht zuveröffentlichen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Anonymous

Einverstanden. Von öffentlichen Prangern im Netz halte ich eh nichts. Anonymous könnte die Daten aber an Staatsanwaltschaften weiter leiten, damit sie korrekt überprüft werden bevor irgendwer davon erfährt. Alternativ an US-amerikanische Behörden, falls der Korruptionssumpf in Mexiko zu tief ist.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Ich befürchte, die Anonymistas müssten sich schon an kanadische oder europäische Behörden wenden.
Für die us-amerikanischen Staatsanwaltschaften gibt es einige Hinweise auf Unterwanderung.
 

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Wer sich für Anonymous interessiert, bzw. das Phänomen verstehen will, sollte diesem Artikel folgen:
Anonymous 101: Introduction to the Lulz | Threat Level | Wired.com
Enorm viel Text (vier Seiten und es ist erst der Anfang einer Artikelserie)
Außerdem ist viel Information nur verlinkt und nicht eingebettet.
Einen kleinen Teaser habe ich hier:
NYU Professor and Anonymous researcher Biella Coleman compares Anonymous to the trickster god archetype.
“The trickster does exist across America, across Europe, really across the world and it is not in myth but in embodied in group and living practice: in that of the prankster, hacker, the phreaker, the troller (all of whom, have their own unique elements of course, but so does each trickster),” .


The trickster isn’t the good guy or the bad guy, it’s the character that exposes contradictions, initiates change and moves the plot forward. One minute, the loving and heroic trickster is saving civilization. A few minutes later the same trickster is cruel, kicking your ass and eating babies as a snack.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Anonymous

Oh oh, wie peinlich ist das denn?
Das FBI telefoniert mit Scotland Yard, um das weitere Vorgehen
gegen zwei Personen abzusprechen, denen die Mitgliedschaft und
Beteiligung an einigen illegalen Aktionen seitens Anonymous vorgeworfen wird.
Und anschließend veröffentlicht Anonymous das Telefonat :shock:
Anonymous hörte vertrauliches Telefonat ab: FBI bestätigt Hackerangriff | RP ONLINE
Das Gespräch soll am 17. Januar aufgenommen worden sein. Anonymus hatte bei der veröffentlichten Version einige Namen mit Piepsern überlagert. Nach Angaben der Hacker hatte Anonymous das Zugangspasswort in einer E-Mail an einen FBI-Agenten abgefangen.
Ay, caramba.....
 

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