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Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Du bist BarrikadenTauber? Der, der ernsthaft von der glorreichen Sowjetunion spricht? :lach2:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

@DaMan
Das ist schon richtig, aber man sehe sich an, wie für Privatkredite geworben wird ("Endlich wieder finanziellen Spielraum haben..."). Zielgruppe ist genau das Klientel, das die eigenen Schulden nicht mehr unter Kontrolle hat. Wie pervers ist das denn?
Als erwachsener, eigenverantwortlicher und mündiger Mensch in einer freien (naja...) Gesellschaft hat man auch das Recht sich in die Scheiße zu reiten.
Das fällt dann unter selber Schuld. Davon abgesehen ermöglicht es einem einen Fernsehauftritt mit Peter Zwegat und es gibt Privatinsolvenzen. Wer auch für sowas zu blöd ist, dem kann man halt nichtmehr helfen.
Um es mal konkreter zu fassen. Wenn der Zins zum Kostenfaktor wird (Sollzinsen, Verzugszinsen) und diese Belastung außer Kontrolle gerät ist er schlecht.
Wie gesagt, wer Privatkredite aufnimmt und nicht bezahlen kann ist selber Schuld, der große Großteil der Menschheit kommt damit klar.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

DaMan schrieb:
Als erwachsener, eigenverantwortlicher und mündiger Mensch in einer freien (naja...) Gesellschaft hat man auch das Recht sich in die Scheiße zu reiten.
Dieser Meinung kann man natürlich sein, ich bin es nicht, aber darüber möchte ich gar nicht diskutieren. Da endet man bloß irgendwann beim Sinn des Lebens

Ich bring mal noch ein anderes Argument: Sollzinsen, die bei einem Privatkredit oder auch beim Ratenkauf von Konsumartikeln anfallen, gauckeln einen Mehrwert vor, der nicht existiert.
Z.B. wird ein Fernseher im Wert von 100,- für 10 Raten á 11,- angeboten. Beim Ratenkauf steigt der Wert des Fernsehhers plötztlich um 10,-, ohne einen dem gegenüberstehenden Nutzen zu erbringen.
Im Gegensatz zu einem Kredit, den ich als Unternehmer aufnehme, hat der Privatkredit nicht das Ziel Profit zu machen, sondern einfach nur zu konsumieren, zu verbrauchen.
Darauf anfallende Zinsen sind also überhaupt nicht zu rechtfertigen, provokant gesagt.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich möchte nicht den Privatkredit ohne Zinsen ;-), sondern gar keinen Privatkredit.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Nenne es mal Risikoaufschlag, werden dir die darauf erhobenen Zinsen dann einleuchtender?
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Warum es Zinsen gibt ist mir klar. Ich habe nur versucht, den Unsinn des Zinses bei einem auf Konsum gerichteten Kredits darzustellen. Oder anders ausgedrückt, ich halte es für Unsinn Geld als Privatkredit zu verleihen, anstatt etwas sinnvolles damit zu tun. Etwas, wobei der Zins gerechtfertigt ist.
Um das Bsp. aus dem Nachbarthread aufzunehmen, wäre das Geld beim Betreiber der Imbissbude, der ne neue Fritteuse kauft besser angelegt als bei seinem Angestellten, der davon in Urlaub fliegt.
Dem Verleiher des Geldes mag es egal sein, woher die Zinsen kommen, man kann aber mal drüber nachdenken.
Es soll ja auch Leute geben, die ihr Geld mit Waffenentwicklung, -herstellung, -handel verdienen. (Fast) Alles legal und es funktioniert, aber muß es deswegen richtig sein?
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

:gruebel:
Du willst also anderen vorschreiben, wem und wofür sie Geld geben bzw. sich geben lassen?
(Von Leihe wollen wir hier mal nicht reden, schließlich ist eine Leihe per Definition eine unentgeltliche Überlassung ... ;-) ...)
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Ich bin weit davon entfernt, irgendwem irgendwas vorschreiben zu wollen. Ich schreibe hier nur meine Meinung zum Thema
DaMan schrieb:
[...]wieso Zinsen so schlecht sind.
Punkt.

Erklär mir doch lieber was an diesem "Heute kaufen, morgen bezahlen"-Wahnsinn so toll sein soll.

PS:Auch klein geschriebene Klugscheißerei kann in die Hose gehen... Definition: Geldleihe | Wirtschaftslexikon Gabler :derweise:
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Wenn man anderen Klugscheisserei vorwerfen will sollte man darauf achten das man auch recht behält.

Das hast du nicht, Leihe ist per Definition IMMER unentgeltlich. Das steht sogar in deinem, sehr spartanischem, Link, allerdigs verklausuliert.

Wenn man mit Fachchinesisch nicht umgegehen kannst sollte man es lassen.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Der spartanische Link ist die Kurzfassung für die, die es eilig haben. Es steht jedem frei die ausführliche Variante zu lesen, sie ist nur zwei Mausklicks entfernt.
Was aber an "Geldleihe: 1. Kreditgeschäft: Ausleihe von Geld im Rahmen festgelegter Bedingungen als Kredit." unverständlich ist, ist mir unverständlich.

Da das aber mehr oder weniger OT ist, beende ich die Begriffsstreiterei von meiner Seite mit: Man weiß worum es geht, jeder nenne es wie er will.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Ich sag ja, wenn man mit Fachchinesisch nicht umgehen kann soll man es lassen. Was genau daran unverständlich ist hast du ja bewiesen, da du es ja nachweislich nicht verstehst. Wenn umgangsprachlich wild mit Begriffen um sich geworfen wird ändert sich noch lange nichts an deren Definition.

Hier mal, aus meinem gesetztem Link, hinter dem sich übrigens das Wirtschaftlexikon versteckt, ein Zitat:

Leihe

ist nach §§ 598 ff BGB ein Vertrag, nach dem sich der Verleiher verpflichtet, dem Entleiher einen Gegenstand unentgeltlich zum Gebrauch zu überlassen. Der Entleiher darf die Sache nur gemäß dem Vertrag benutzen und muß sie wieder zurückgeben.
Hervorhebung von mir. auch nachlesbar im §§598 BGB und deren Folgeparagraphen...
Toll, oder? Exakt das gleiche steht auch in deinem Link, verklausuliert...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Etwas jetzt zu haben, ist mehr wert, als es erst morgen zu haben. Deswegen kostet es auch mehr. Entweder zahlt man Sollzinsen, oder es entgehen einem Habenzinsen. Ob eine Anschaffung vernünftig oder unvernünftig ist, ist eine ganz andere Frage. Beispielsweise braucht man jetzt eine Babyerstausstattung und vielleicht sogar eine Wohnungseinrichtung, wenn das Kind kommt, und nicht zehn Jahre später, und dann ist es völlig vernünftig, einen Konsumentenkredit aufzunehmen, und auch nicht teurer, als die Anschaffung von Billigmöbeln, die nach ein paar Jahren ersetzt werden müssen. Wenn gerade Tante Agathe gestorben ist und eine eigentlich noch ganz gute Einrichtung hinterlassen hat, ist es nicht vernünftig.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Ich bring mal noch ein anderes Argument: Sollzinsen, die bei einem Privatkredit oder auch beim Ratenkauf von Konsumartikeln anfallen, gauckeln einen Mehrwert vor, der nicht existiert.
Z.B. wird ein Fernseher im Wert von 100,- für 10 Raten á 11,- angeboten. Beim Ratenkauf steigt der Wert des Fernsehhers plötztlich um 10,-, ohne einen dem gegenüberstehenden Nutzen zu erbringen.
Im Gegensatz zu einem Kredit, den ich als Unternehmer aufnehme, hat der Privatkredit nicht das Ziel Profit zu machen, sondern einfach nur zu konsumieren, zu verbrauchen.
Darauf anfallende Zinsen sind also überhaupt nicht zu rechtfertigen, provokant gesagt.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich möchte nicht den Privatkredit ohne Zinsen ;-), sondern gar keinen Privatkredit.
Wie gesagt, der Mehrwert ist, dass ich jetzt nur 10€ für einen 100€ Fernseher zahle. Bei 20€ auf dem Konto.

Weil du Zinsen blöd findest, Privatkredite zu verbieten ist etwas drastisch oder?
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Jäger schrieb:
Etwas jetzt zu haben, ist mehr wert, als es erst morgen zu haben. Deswegen kostet es auch mehr. Entweder zahlt man Sollzinsen, oder es entgehen einem Habenzinsen.
Das erklärt die Problematik entgegengesetzt zu meinem Verständnis.
Du sagst, der Zins ist der Grund für den Mehrwert. Ich sage der Mehrwert sollte der Grund für den Zins sein. Im Fall des Endverbrauchers gibt es den nicht, also ist auch kein Zins gerechtfertigt.
Das "gerechtfertigt" ist vielleicht ein bischen mißverständlich. Ich möchte dem, der sein Geld verleiht(:harhar:) nicht den Zins verweigern, sondern finde, daß der Zins, der beim Konsumenten entsteht, keinen Gegenwert hat. Der Zins wird für "Nichts" gezahlt.

Ist das, nur im großen Maßstab, nicht das, was in Griechenland passiert (ist)? Kreditaufnahme für Konsum statt Investition? <-- Das ist als Frage formuliert. Ich weiß nicht, ob das in einen Topf passt.

DaMan schrieb:
Weil du Zinsen blöd findest, Privatkredite zu verbieten ist etwas drastisch oder?
So war das nicht gemeint. Ich für meinen Teil möchte keinen Privatkredit in Anspruch nehmen und würde auch davon abraten. Was andere tun, ist ihnen überlassen.
Im übrigen finde ich Zinsen toll, wenn sie denn irgendwie sinnvoll zustande kommen.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Geld ist auch nur ein Produkt, der Preis wird durch den Markt bestimmt. Irgendwie komisch, dass man mit Geld Geld kaufen kann.
Was andere tun, ist ihnen überlassen.
Jawollja!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Okay, nochmal. Deine Freundin kriegt ein Kind, sie studiert noch, Du hast gerade Deine erste Stelle, Ihr wohnt in einer WG. Was wäre jetzt besser: Eine eigene Wohnung, Möbel und eine Erstausstattung fürs Kind jetzt sofort, oder dasselbe in fünf Jahren?
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

also , muss mich mal einmischen. Im grund genommen hat ja jeder recht, aber leider sind wir an einem punkt angekommen wo uns die sog. markwirtschaft mächtig auf die füße fallen kann, die frage die sich stellt , was drückt der zins aus? eigentlich soll er dem markt helfen sich zu regulieren und zwar rührt daher der spruch " der markt wird´s richten " aber das gegenteil ist im momment . ein großteil des wachstums spiegelt keine reellen werte wieder ,sonder nur das auf pump, es sorgt zB dafür das ich mir geld Borgen kann und damit weiter über zins und Zinseszins geld verdienen kann. Gut was soll daran schlecht sein ? schlecht ist das ich damit keinen realen wert hinter dem geld kein tatsächlicher wert mehr steht, wird der sinn und zweck des geldes unterhölt, Nämlich , Allgemein anerkantes Tauschmittel für anders nicht übertragbare werte zu sein, die sowohl einen angemessenen vergleichswert und eine sinnvolle stückelung zu lassen, die gefahr besteht das dieses tauschmittel seine allgemeine akzeptanz verliert. Wichtig wäre hier die zinsen mit anderen einkunftsarten gleichzusetzen , also die selben abgaben wie normale einkommen auch, dann representieren sie auch eine wertschöpfung und sind gerechtfertigt . vielleicht ist das ja ein besserer weg
lg penta
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Weil die Staaten in den Markt reinpfuschen. Das ist liebgemeint, macht die Sache aber nur schlimmer statt besser. Das ist kein Problem der Marktwirtschaft (auch wenn alle so tun) sondern das genaue Gegenteil.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Weil die Staaten in den Markt reinpfuschen. Das ist liebgemeint, macht die Sache aber nur schlimmer statt besser. Das ist kein Problem der Marktwirtschaft (auch wenn alle so tun) sondern das genaue Gegenteil.

Verstehe ich dich nun Recht? Das Problem ist deiner Meinung nach ... der in das System eingreifende Staat?

Sollten wir diesen denn dann nicht besser abschaffen und die ´Freie Marktwirtschaft´alleine zugrunde gehen lassen? :gruebel:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Verstehe ich dich nun Recht? Das Problem ist deiner Meinung nach ... der in das System eingreifende Staat?
Sollten wir diesen denn dann nicht besser abschaffen und die ´Freie Marktwirtschaft´alleine zugrunde gehen lassen? :gruebel:
Ich hab nichts gegen soziale Marktwirtschaft. Wenn der Staat Schulden der Wirtschaft übernimmt statt bankrotte Unternehmen pleite gehen zu lassen, wieso sollte dann noch jemand wirtschaftlich Denken? Wieso ist Griechenland pleite? Zu viele soziale Wohltaten. Wie hat die Immobilienblase angefangen? Staatlich verordnete Darlehen für Leute, die sie sich nicht leisten können. Staaten wirtschaften lausig.
 

subgrounder

Geheimer Meister
5. Januar 2003
180
AW: Imponierendes zur Zinseszinsproblematik

Jäger schrieb:
Ich hab das Bsp. schon beim ersten mal verstanden.;-)

Ich gebe zu, es gibt durchaus Situationen, in denen ein Kredit sinnvoll sein kann. Wobei ich aber dein Bsp. nicht dazu zähle. Das ist halt sehr subjektiv.

Ich versuche ja nur darzulegen, das der Zins im Falle eines Privatkredit keinen Gegenwert hat, oder zumindest nicht vergleichbar zu einem Zins der bei einem Kredit entsteht, der für eine Investition genutzt wird, die ihrerseits gewinnorientiert ist.

Für die junge Familie stellt sich der Zins als reiner Kostenfaktor dar. Über die 5 Jahre gesehen fehlt das Geld, das für die Zinsen aufgewendet werden muß für anderes. Gesamtwirtschaftlich heißt das, ein Produkt (die Wohnungseinrichtung) wird überteuert gekauft, ein anderes gar nicht.
Die Realität zeigt aber immer wieder, das eben doch noch das ein oder andere gekauft wird. Wieder auf Pump. Bis man nur noch für die Kredittilgung arbeiten geht.
Das war mein Ausgangspunkt zum Thema welche Zinsen sind schlecht, um den Kreis mal zu schließen.

Penta schrieb:
Wichtig wäre hier die zinsen mit anderen einkunftsarten gleichzusetzen , also die selben abgaben wie normale einkommen auch, dann representieren sie auch eine wertschöpfung und sind gerechtfertigt .
Nur weil du ein Etikett (Steuer) auf den Zins pappst, ändert sich doch nichts am Entstehungszusammenhang.
 
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