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Voyeurismus

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Hallo @ all!


Der Voyeurismus ist sicher nichts neues, man sah beim steinigen zu, wie Frauen auf Scheiterhaufen brannten und wie Gladiatoren um ihr Leben kämpften.

Bei Autounfällen sind sich die meisten einig, solche Leute stören machen es aber trotzdem immer wieder.

Nun sind mir gleich drei Beispiele aufgefallen, wo man sich trotz des Risikos, dass die Massen dann wieder Verschwörungen wittern dazu durchgerungen hat, bestimmte Bilder oder Taten nicht mehr zu veröffentlichen.

1. Die Bilder von Osama bin Laden


2. Der Film über Lady Di ist in England verboten worden.
Skandal-Premiere in Cannes: Heute stirbt Diana ein zweites Mal - Kino - Bild.de

3 Das Säureattentat im Iran, ist auf Druck der Öffentlichkeit verschoben worden.

Iran - Racheakt nach Säureattentat verschoben - Aus aller Welt - Hamburger Abendblatt

Was meint ihr, ist das eine neue Ethik oder eine neue Taktik zur Verschleierung irgendwelcher korrupten Vorgänge?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Voyeurismus

Du meinst wahrscheinlich ein neues Ethik-Bewusstsein.
Schön wärs ja.

ad 1: Die Erklärung für die Nicht-Veröffentlichung der Bilder des toten OBL basiert nur teilweise auf deren Schrecklichkeit. Zusätzlich wurde angeführt, daß man keine Trophäen-Schau veranstalten und die islamische Welt nicht unnötig reizen will.
Vor allem die letzte Begründung ist in meinen Augen plausibel.
Wenn man einen Friedensvertrag mit islamischen Partnern in der nächsten Zeit (bis 2012) anstrebt, wären diese Fotos eine unnötige Belastung.

ad 2: Ob die Fotos der sterbenden Diane wirklich der alleinige Grund für das Filmverbot sind, wage ich zu bezweifeln. Im übrigen dürfte das eines der sinnlosesten Verbote schlechthin sein. Ich habs nicht überprüft, aber die aus dem Film herausgeschnittenen Fotos dürften schon jetzt im Netz kursieren.

ad 3: Die plötzlichen Skrupel der iranischen Machthaber sind imho eher darin begründet, daß ein gottesfürchtiger Moslem von einer Frau bestraft werden soll. Zusätzlich könnte die weltweite Aufmerksamkeit, die die archaische Brutalität der Scharia besorgt, für ein Wiederaufflammen der inländischen Proteste sorgen. Das rachedurstige Opfer lebt in Spanien. Vielleicht instrumentalisiert sie das Urteil, um auf die Zustände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Vielleicht wird sie instrumentalisiert.

Wie du siehst: drei Einzelfälle und kein Zusammenhang erkennbar. :egal:
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Voyeurismus

Du meinst wahrscheinlich ein neues Ethik-Bewusstsein.
Schön wärs ja.

ad 1: Die Erklärung für die Nicht-Veröffentlichung der Bilder des toten OBL basiert nur teilweise auf deren Schrecklichkeit. Zusätzlich wurde angeführt, daß man keine Trophäen-Schau veranstalten und die islamische Welt nicht unnötig reizen will.
Vor allem die letzte Begründung ist in meinen Augen plausibel.
Wenn man einen Friedensvertrag mit islamischen Partnern in der nächsten Zeit (bis 2012) anstrebt, wären diese Fotos eine unnötige Belastung.

ad 2: Ob die Fotos der sterbenden Diane wirklich der alleinige Grund für das Filmverbot sind, wage ich zu bezweifeln. Im übrigen dürfte das eines der sinnlosesten Verbote schlechthin sein. Ich habs nicht überprüft, aber die aus dem Film herausgeschnittenen Fotos dürften schon jetzt im Netz kursieren.

ad 3: Die plötzlichen Skrupel der iranischen Machthaber sind imho eher darin begründet, daß ein gottesfürchtiger Moslem von einer Frau bestraft werden soll. Zusätzlich könnte die weltweite Aufmerksamkeit, die die archaische Brutalität der Scharia besorgt, für ein Wiederaufflammen der inländischen Proteste sorgen. Das rachedurstige Opfer lebt in Spanien. Vielleicht instrumentalisiert sie das Urteil, um auf die Zustände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Vielleicht wird sie instrumentalisiert.

Wie du siehst: drei Einzelfälle und kein Zusammenhang erkennbar. :egal:

Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, als Saddam Hussein hingerichtet wurde kamen die Bedenken erst hinterher.
Saddam Hussein

Es würde mich auch interessieren warum die Öffentlichkeit solche Bilder wirklich sehen will. neue Erkenntnisse über den Unfall oder Tötungsvorgang ergeben sich daraus ja in der Regel nicht.
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Voyeurismus

Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, als Saddam Hussein hingerichtet wurde kamen die Bedenken erst hinterher.
Saddam Hussein

Es würde mich auch interessieren warum die Öffentlichkeit solche Bilder wirklich sehen will. neue Erkenntnisse über den Unfall oder Tötungsvorgang ergeben sich daraus ja in der Regel nicht.

Hallo Bona,

vielleicht glauben sie nur das was sie sehen.
Und da nicht direkt mit bei sind.
Sind Bilder halt stellvertretend für die Augen.

LG
Sis
 

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Voyeurismus

Es gibt zwei Versionen von Saddam Husseins Hinrichtung.

1. Die offizielle Version, die unmittelbar neben Saddam Hussein aufgenommen wurde und die Hinrichtung bis zu dem Punkt zeigt, als ihm die Schlinge um den Hals gelegt wird. (Klar, die werden da natürlich trotzdem zuende gefilmt haben).

2. Die private Version, die unterhalb der Treppe von irgendwem mit einem Handy aufgenommen wurde, von schlechter Qualität ist und die komplette Hinrichtung an einem Stück zeigt, abschließend Saddam Hussein tot auf dem Boden liegend zeigend. Die Version hat es so nicht in die Tagespresse geschafft, dafür findet man sie überall auf den gängigen Videoportalen.

Ein Großteil der irakischen Bevölkerung wollte Hussein baumeln sehen und denen war der Beweis, dass er tot ist, wohl wichtig.

Ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung wollte Bin Laden tot sehen, deshalb der Ruf einem hieb- und stichfesten Beweis.

Die arme Exil-Iranerin will ihre Rache, was menschlich natürlich zu verstehen ist, aber trotzdem unrecht ist. Auch da wollen alle hinterher Beweise und wollen sehen, wie entstellt der Täter aussieht. Das hat vielleicht am meisten mit Voyeurismus zu tun.
In den beiden oben genannten Fällen ist es wohl nur das Hoffen auf Beweise. Gesunde Menschen ergötzen sich nicht an sowas.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Voyeurismus

Hallo Prozium;
Es gibt zwei Versionen von Saddam Husseins Hinrichtung.

1. Die offizielle Version, die unmittelbar neben Saddam Hussein aufgenommen wurde und die Hinrichtung bis zu dem Punkt zeigt, als ihm die Schlinge um den Hals gelegt wird. (Klar, die werden da natürlich trotzdem zuende gefilmt haben).
Aber sie haben das öffentlich nicht gezeigt.

2. Die private Version, die unterhalb der Treppe von irgendwem mit einem Handy aufgenommen wurde, von schlechter Qualität ist und die komplette Hinrichtung an einem Stück zeigt, abschließend Saddam Hussein tot auf dem Boden liegend zeigend. Die Version hat es so nicht in die Tagespresse geschafft, dafür findet man sie überall auf den gängigen Videoportalen.
Uff, das hab ich mir noch nicht angeguckt.
Ein Großteil der irakischen Bevölkerung wollte Hussein baumeln sehen und denen war der Beweis, dass er tot ist, wohl wichtig.

Ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung wollte Bin Laden tot sehen, deshalb der Ruf einem hieb- und stichfesten Beweis.
Die Frage nach der Pietät bleibt bestehen, oder sollte man dem sensatinslüsternen Volk seinen Wunsch nach Voyeurismus erfüllen?
Die arme Exil-Iranerin will ihre Rache, was menschlich natürlich zu verstehen ist, aber trotzdem unrecht ist. Auch da wollen alle hinterher Beweise und wollen sehen, wie entstellt der Täter aussieht. Das hat vielleicht am meisten mit Voyeurismus zu tun.
In den beiden oben genannten Fällen ist es wohl nur das Hoffen auf Beweise. Gesunde Menschen ergötzen sich nicht an sowas.
Ist das nicht eher eine Frage der Mentalität, in Ländern wo das Gesetz Auge um Auge noch wörtlich genommen wird besteht ein anderes Rechtsbewußtsein. Das Gericht hatte der Frau dieses Recht ja zugestanden, dann aber doch im letzten Moment einen Rückzieher gemacht, verändert sich auch in der arabischen Welt das Bewußtsein oder war es die öffentliche Empörung der Europäer über dieses Urteil?!

Der Mann sollte am Samstagmittag in Teheran mit Säure geblendet werden. Die Frau hatte vor Gericht erstritten, dass sie ihren Peiniger nach dem Prinzip Auge um Auge bestrafen kann. Er sitzt wegen der Tat bereits im Gefängnis. Ameneh Bahrami, die seit längerem in Spanien lebt, war zur Vollstreckung des Gerichtsbeschlusses in den Iran gereist.
Grausame Rache des "Säureopfers" verschoben - Iran hebt Blendung auf - N24.de
 
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