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Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Ist die Dänische Politik wirklich Fremdenfeindlich, oder nur besorgt um die eigenen Menschen, die Wirtschaft und das Land?
Für mich stellt sich das so dar , dass die dänische Volkspartei auch bei der Wahl im Herbst als Regierungspartner gebraucht wird und rechtspopulistische Akteure die Gunst der Stunde nutzen.

-
Kann der Trend aus Dänemark auf angrenzende Länder überspringen?
Auch ein Geert Wilders oder ein Viktor Orban , ein Jörg Haider haben/hatten ihren Zustrom.
Ausländerfeindliche Rhetorik und Zahlenspielereien lassen sich nicht nur in Dänemark hervorragend zum Stimmenfang einsetzen . Es ist ein Thema worauf sich die Aufmerksamkeit der Wähler gut lenken lässt, und andere Wahlkampfthemen die sich weniger gut für scheinbar einfache Lösungen eignen oder mit denen sich schlechter Stimmung machen lässt, an den Rand drängen.






Du bist für einen Staat verantwortlich und weisst nicht mehr wo Du noch Einsparungen vornehmen sollst. Es liegt doch wohl auf der Hand, dass man als Regierung dann zu weniger populären Entscheidungen tendiert. Wobei die Entscheidungen natürlich gerade populär werden.





Ich finde es ob in Dänemark oder hier, legitim und nötig, objektiv vorhandene Reizthemen, Probleme , Konflikte, Ärgernisse auch im Zusammenhang mit Migration aufzugreifen , zu diskutieren und Lösungsansätze zu suchen.
Wenn dies aber grob vereinfachend und parolenhaft übertreibend geschieht, Feindbilder geschaffen oder aufrecht erhalten und Ängste gezielt geweckt oder geschürt werden, dann werden fremdenfeindliche und rassistische Tendenzen , die zumindest unterschwellig vorhanden sind ,begünstigt. Die betroffenen Randgruppen sind austauschbar und Mittel zum Zweck. Anfang der Neunziger drehten sich die Debatten um Asylbewerber, jetzt sind es hier in erster Linie islamische Migranten.


Mit Einwanderung verbundene Probleme zu lösen und auf ein für alle Seiten akzeptables gesellschaftliches Miteinander hinzuwirken, funktioniert so nicht. Meiner Einschätzung nach, ist das auch nicht die Absicht.


Für mich ist ein Unbehagen nachvollziehbar, wenn ganze Stadtteile von Kopftüchern und Ganzkörperschleiern geprägt sind, das Unbehagen , als nicht westlicher Ausländer oder mit als fremdländisch erscheinenden Kindern an einer Gruppe angetrunkener „Kevins“ vorbei zu müssen oder in anderen Kontexten gönnerhaft herablassend behandelt zu werden ,ist genauso real. In beiden Fällen sollte man sich vor Pauschalisierungen hüten.




Ich würde nicht wie Bibu von gezielter Hetze sprechen, aber das gesellschaftlicher Klima ist auch meiner Wahrnehmung nach, je nach Region und Stadtteil und dem Kontext in dem man sich bewegt, auch in Deutschland zumindest subtil Ressentiments geprägt.
Es scheint eine menschliche Eigenschaft zu sein, sich gegenüber „anderen“ abzugrenzen, sie als Bedrohung , Verursacher oder Verstärker von (sozialen) Problemen zu sehen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Hi Prozium,

Danke, Lupo. Verständlich erklärt. Erklär mir eins, aus Deiner Sicht ... Findest Du diese Politik richtig oder falsch? Vom Ansatz her. ....

Ich denke, die zugrunde liegende Problematik mit dem massenhaften (?) Zuzug unqualifizierter Ausländer, die das Gemeinwesen belasten, ist viel zu heikel und vielschichtig, als dass man ihr mit einer populistischen Extremposition gerecht werden könnte.

Dass es in Anbetracht der Integrationsproblematik usw. keine sinnvolle Lösung ist, einfach nur jeden ins Land zu lassen und durchzufüttern, ist ja eigentlich klar. Das wäre das eine Extrem. Das von den in diesem Artikel zitierten Politikern als Lösung genannte andere Extrem: "Diese Menschen sind unser Geld nicht wert." ... in letzter Konsequenz "Sollen sie doch verhungern." ist aber auch indiskutabel.

Von einem zivilisierten, fortschrittlichen Land Europas kann und muss mehr erwartet werden. Diese Leute stellen sich und ihr Land in ein denkbar schlechtes Licht - das so wohl auch nicht der Realität entspricht.

Gefragt wäre also ein vernünftiges Konzept - davon ist in dem Artikel allerdings nicht die Rede. Und eine zielführende Diskussion zu Konzepten wird durch das Herausposaunen von Extrempositionen sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Folglich betreiben diese Leute auch keine gute Politik.
 

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Für mich stellt sich das so dar , dass die dänische Volkspartei auch bei der Wahl im Herbst als Regierungspartner gebraucht wird und rechtspopulistische Akteure die Gunst der Stunde nutzen.


Zumal die liberal-konservativen weiter an Zuspruch verlieren, was die Rechten vielleicht stärkt und sie noch mehr Einfluß gewinnen ...

- Auch ein Geert Wilders oder ein Viktor Orban , ein Jörg Haider haben/hatten ihren Zustrom.
Ausländerfeindliche Rhetorik und Zahlenspielereien lassen sich nicht nur in Dänemark hervorragend zum Stimmenfang einsetzen . Es ist ein Thema worauf sich die Aufmerksamkeit der Wähler gut lenken lässt, und andere Wahlkampfthemen die sich weniger gut für scheinbar einfache Lösungen eignen oder mit denen sich schlechter Stimmung machen lässt, an den Rand drängen.

So kann man das wohl stehen lassen. Deswegen ja die Frage, ob sowas "Mode" werden kann.
Ich rede natürlich nur von einer eventuellen Möglichkeit so eine ähnliche Form von Politik (natürlich noch abgeändert, was gar nicht geht) in einer demokratischen Partei zu etablieren ... Den ganzen braunen Rotz will und muss ich nicht haben. Deswegen hab ich ja die Befürchtung, dass die Ideologie die dahinter steckt, sich mit der Politik vermischt und durch noch mehr Länder zieht ...

Ich finde es ob in Dänemark oder hier, legitim und nötig, objektiv vorhandene Reizthemen, Probleme , Konflikte, Ärgernisse auch im Zusammenhang mit Migration aufzugreifen , zu diskutieren und Lösungsansätze zu suchen.

Danke. Etwas anderes hab ich nicht im Sinn.

Wenn dies aber grob vereinfachend und parolenhaft übertreibend geschieht, Feindbilder geschaffen oder aufrecht erhalten und Ängste gezielt geweckt oder geschürt werden, dann werden fremdenfeindliche und rassistische Tendenzen , die zumindest unterschwellig vorhanden sind ,begünstigt. Die betroffenen Randgruppen sind austauschbar und Mittel zum Zweck. Anfang der Neunziger drehten sich die Debatten um Asylbewerber, jetzt sind es hier in erster Linie islamische Migranten.


Ich kann Dir aber versichern, dass nichts von dem dick gedruckten auf mich zutrifft. Ich habe weder Angst, noch versuche ich welche zu verbreiten. Ich schmeiss auch nicht mit Parolen um mich.
Deswegen hab ich den Artikel gepostet um zu fragen was ihr davon haltet und ob man daraus etwas sinnvolles in abgeänderter Forum übernehmen kann.

Mit Einwanderung verbundene Probleme zu lösen und auf ein für alle Seiten akzeptables gesellschaftliches Miteinander hinzuwirken, funktioniert so nicht. Meiner Einschätzung nach, ist das auch nicht die Absicht.

Würde nah liegen, oder? Wir verkaufen den Wählern, dass wir ihre Wirtschaft sanieren und schmeissen nebenbei noch ein paar Ausländer raus ...

Für mich ist ein Unbehagen nachvollziehbar, wenn ganze Stadtteile von Kopftüchern und Ganzkörperschleiern geprägt sind, das Unbehagen , als nicht westlicher Ausländer oder mit als fremdländisch erscheinenden Kindern an einer Gruppe angetrunkener „Kevins“ vorbei zu müssen oder in anderen Kontexten gönnerhaft herablassend behandelt zu werden ,ist genauso real. In beiden Fällen sollte man sich vor Pauschalisierungen hüten.

Kann ich Dir nur beipflichten. Möchte Dir ein Beispiel zeigen:

Nach einer Studie der Universität Duisburg-Essen war die Bevölkerungsentwicklung in Marxloh in den vergangenen Jahrzehnten durch einen deutlichen Bevölkerungsrückgang bei gleichzeitigem Anstieg des Ausländeranteils gekennzeichnet (Ausländeranteil 1975: 18,8 %, 1987: 27,8 %, 2002: 34,7 %). Gemäß Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg waren Ende 2010 6.262 oder 35,74 % der Einwohner Marxlohs Ausländer
Marxloh ist Standort der am 26. Oktober 2008 eröffneten DITIB-Merkez-MoscheeMarxloh

Ich find das gut, hab da persönlich kein Problem mit. Besonders die Moschee empfinde ich für sehr wichtig und Null gefährlich.

Ich bin von 1995-1998 zweimal in der Woche durch Marxloh zur Berufsschule gefahren. Man hat an einigen Ecken schon das Klischeebild der "Gangster Türken/Russen/Araber (whatever)" gesehen oder völlig verschleierte Frauen, der Mann mit so einem Käppchen auf dem Kopf (kenn mich da nicht aus, sorry) und Vollbart. Das ist für mich kein Problem. Das Auftreten bedeutet nicht, dass sie "dem Staat schaden" wollen (wie es die Rechten ausdrücken).
Marxloh hat in den drei Jahren meiner Lehre einiges an Veränderungen durchgemacht und ist auch heute häufig präsent in den lokalen Medien. Leider viel zu oft negativ.
Es gibt russische, türkische und arabische Telekommunikationsläden, Supermärkte, Ärzte und und und.

Es scheint eine menschliche Eigenschaft zu sein, sich gegenüber „anderen“ abzugrenzen, sie als Bedrohung , Verursacher oder Verstärker von (sozialen) Problemen zu sehen.

Dabei bin ich wirklich der letzte, der irgendwas schlechtes denkt oder vor hat.

Hi Prozium,
Ich denke, die zugrunde liegende Problematik mit dem massenhaften (?) Zuzug unqualifizierter Ausländer, die das Gemeinwesen belasten, ist viel zu heikel und vielschichtig, als dass man ihr mit einer populistischen Extremposition gerecht werden könnte.

Der Meinung bin ich ja auch. Ich hab auch nicht gedacht, dass man das so 1:1 auch nur in Erwägung ziehen könnte zu übernehmen.

Dass es in Anbetracht der Integrationsproblematik usw. keine sinnvolle Lösung ist, einfach nur jeden ins Land zu lassen und durchzufüttern, ist ja eigentlich klar. Das wäre das eine Extrem. Das von den in diesem Artikel zitierten Politikern als Lösung genannte andere Extrem: "Diese Menschen sind unser Geld nicht wert." ... in letzter Konsequenz "Sollen sie doch verhungern." ist aber auch indiskutabel.

Seh ich nicht anders. Kannst den Menschen nicht die Basis zum leben weg nehmen. Abschieben geht schon mal gar nicht, auch das wüsst ich nicht zu verantworten.

Von einem zivilisierten, fortschrittlichen Land Europas kann und muss mehr erwartet werden. Diese Leute stellen sich und ihr Land in ein denkbar schlechtes Licht - das so wohl auch nicht der Realität entspricht.

Gefragt wäre also ein vernünftiges Konzept - davon ist in dem Artikel allerdings nicht die Rede. Und eine zielführende Diskussion zu Konzepten wird durch das Herausposaunen von Extrempositionen sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Folglich betreiben diese Leute auch keine gute Politik.

:top: Du triffst immer genau das, was ich eigentlich denke.
 
Zuletzt bearbeitet:

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Werfen wir doch einen weiteren Blick auf unsere skandinavischen Freunde ...

Ist folgender Artikel als gefährlich einzustufen, oder wollen die "nur spielen"? Ist es moralisch in Ordnung, "kriminelle Ausländer" an der Grenze abzuweisen?
Unabhängig davon, dass ich mir so eine Kontrolle als ziemlich schwer umsetzbar vorstelle, finde ich die Idee an sich gar nicht so schlecht. Was meint ihr?


Rechtspopulisten gegen Schengener Abkommen

Dänemark führt die "permanente Grenzkontrolle" wieder ein

Schlagbäume soll es zwar nicht geben, aber Zöllner, die an der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland "permanent" kontrollieren. Die Rechtspopulisten haben sich durchgesetzt und erfolgreich die Angst vor illegaler Einwanderung geschürt.


Rechtspopulisten gegen Schengener Abkommen - Dänemark führt die "permanente Grenzkontrolle" wieder ein - Politik - sueddeutsche.de


 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Aus dem gleichen Artikel:
Die dänische Regierung versucht mit den Zugeständnissen, die Volkspartei für eine Rentenreform zu gewinnen. Der rechtsliberale Ministerpräsident Lars Rasmussen will das Rentenalter erhöhen und Frühpensionierungen einschränken. Dieser Reform sollen die Rechtspopulisten zustimmen, wenn Dänemark die Grenzkontrollen verstärkt.
Sie bewegen sich innerhalb dessen, was nach den Verträgen möglich ist.
Das Leben vieler wird komplizierter auf Grund der Ängste einiger.
Folgen? Eventuell wird in Skandinavien das hier etwas schwerer erhältlich.
 

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

so, zweiter Anlauf :roll:

Folgendes pick ich aus dem Artikel raus:

(...) Finanzminister Anders Borg sagte am Freitag in Stockholm, es sei "natürlich gut, dass Dänemark weitgehende Maßnahmen gegen Drogenschmuggel, kriminelle Aktivitäten, Menschenhandel oder sonst schädliche Aktivitäten zwischen unseren Ländern ergreift"
Schweden lobt Grenzkontrollen - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt

So, unabhängig welches Gedankengut dahinter steckt, möchte ich gerne wissen was daran
negativ ausgelegt werden kann? Und hinterher schieben, wieso das keine normale Partei abseits des rechten Dunstes mit auf die Tagesordnung setzt und es auch so ausspricht.
Was versteh ich falsch?

Auf der anderen Seite:

Bevor ich hier jetzt irgendeinen Artikel raus picke, verlinke ich einfach mal die Google Suche zum Thema "brauchen Zuwanderung":

Google

Das gängigste Argument ist in den meisten Artikeln, dass wir gezielte Zuwanderung von ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland brauchen um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben im eigenen Land.
Ich sehe das genauso, da es uns immer mehr an Fachkräften mangelt und mangeln wird in der Zukunft. Zuwanderung seh ich positiv, solang sie für alle Beteiligten gut ist. Für die Zuwanderer aber natürlich auch für Deutschland und uns als die Bürger.

Nur am Rand:

Die Zahl der offenen Stellen ist im ersten Quartal über die Marke von einer Million gestiegen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) registrierte 1,055 Millionen unbesetzte Arbeitsplätze. Das waren 400.000 mehr als vor einem Jahr und 60.000 mehr als im Schlussquartal 2010.
In dem Artikel ist auch von Kleinbetrieben die Rede, die einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Facharbeitern benötigen.

Mehr als eine Million Stellen sind unbesetzt | tagesschau.de

Für mich ist wichtig, dass man sachlich und vernünftig über alle Möglichkeiten und verschiedene Richtungen diskutiert und nicht vorweg alles verteufelt, was von rechtsaussen (oder linksaussen) vorgeschlagen wird, statt irgendwie zu versuchen dass in eine vernünftige Politik zu übernehmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Das gängigste Argument ist in den meisten Artikeln, dass wir gezielte Zuwanderung von ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland brauchen um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben im eigenen Land.
Ich sehe das genauso, da es uns immer mehr an Fachkräften mangelt und mangeln wird in der Zukunft. Zuwanderung seh ich positiv, solang sie für alle Beteiligten gut ist. Für die Zuwanderer aber natürlich auch für Deutschland und uns als ihre Bürger.

Nur am Rand:

Mehr als eine Million Stellen sind unbesetzt | tagesschau.de

In dem Artikel ist auch von Kleinbetrieben die Rede, die einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Facharbeitern benötigen.

Mehr als eine Million Stellen sind unbesetzt | tagesschau.de
Ehrlich gesagt, ist mir die Arschbackengeometrie egal. Ich finde nur, es hat was von Sklavenimport, was da so manchen Betrieben vorschwebt.
- da kündigt man Arbeitnehmer die über 40 sind, rigoros - und beschwert sich gleichzeitig daß man nicht einfach Drittweltfachleute importieren kann.
- das hat natürlich gar nichts damit zu tun, daß die weniger Lohn bekommen, nein, keineswegs...
- am liebsten wäre es diesen "Fachleuten" wenn die importierten Arbeitnehmer nur befristete Arbeitsgenehmigungen bekämen, damit man mit ihnen nicht auch das Problem erlebt, daß erfahrene Leute nun mal mehr kosten als Anfänger...
- zu denen man sie künstlich macht, indem man ausländische Abschlüsse hier nicht anerkennt.
schöne neue Welt...:k_schuettel:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Gut gebrüllt dtrainer.

Ja, die Diskrepanz zwischen den Verlautbarungen der Industrie und der Stammtischpolitiker ist schon enorm.
Arbeitsagentur-Chef fordert zwei Millionen Zuwanderer | Inland | Reuters
Wenn ich mal kurz rechnen darf:
2 Millionen Zuwanderer als Arbeitskräfte bedeuten vier Millionen, wenn die ihren Lebensgefährten und
wesentlich mehr, wenn sie ihre Familien mitbringen.
 

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Ehrlich gesagt, ist mir die Arschbackengeometrie egal. Ich finde nur, es hat was von Sklavenimport, was da so manchen Betrieben vorschwebt.

Liest Du meinen Eröffnungsbeitrag, da hab ich auch schon von "modernen Sklaven" gesprochen. Nicht im selben Kontext, aber doch vergleichend, aufgrund des niedrigeren Lohns, den Du ja auch ansprichst.

- da kündigt man Arbeitnehmer die über 40 sind, rigoros - und beschwert sich gleichzeitig daß man nicht einfach Drittweltfachleute importieren kann.

Das darf einfach nicht passieren. Grad die älteren Arbeitnehmer sind wichtig für eine Firma, besonders für die jüngeren Angestellten wie Auszubildende zum Beispiel. Erfahrungswerte und Alter kann und sollte man nicht gegen Gewinn aufwiegen. Das ist falsch.

- am liebsten wäre es diesen "Fachleuten" wenn die importierten Arbeitnehmer nur befristete Arbeitsgenehmigungen bekämen, damit man mit ihnen nicht auch das Problem erlebt, daß erfahrene Leute nun mal mehr kosten als Anfänger...

Wobei ich hier natürlich von Fachkräften rede, die die selbige Tätigkeit in ihrem Heimatland ausführen (soweit möglich) und unseren Anforderungen und Standards gerecht wird (soweit möglich). Was natürlich ...

- zu denen man sie künstlich macht, indem man ausländische Abschlüsse hier nicht anerkennt.
schöne neue Welt...:k_schuettel:

... dadurch enorm erschwert und manchmal unmöglich gemacht wird. Aber wen wundert sowas, wenn nichtmal ein einheitlicher Personalausweis weltweit existiert, der bestimmt auch vieles einfacher machen würde :egal:
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Hi Prozium,

... Für mich ist wichtig, dass man sachlich und vernünftig über alle Möglichkeiten und verschiedene Richtungen diskutiert und nicht vorweg alles verteufelt, was von rechtsaussen (oder linksaussen) vorgeschlagen wird, statt irgendwie zu versuchen dass in eine vernünftige Politik zu übernehmen.

toller Satz ... der gibt für eine Diskussion fast mehr hier als die dänische Politik. Ich befürchte aber, dass sich dieser fromme Wunsch nicht verwirklichen lässt. Ein Vorschlag ist zunächst erst einmal einfach nur ein Vorschlag, unabhängig davon, ob vernünftig oder nicht. Mal wieder ein Lupo'sches blödes Beispiel:

Angenommen, Du findest folgenden Aufruf in der Zeitung:

Wir empfehlen, nachts die Wohnungstüren nicht abzusperren. Dann können wir Sie leichter retten, falls es bei Ihnen brennt und Ihre Wohnung wird nicht zur Todesfalle. Für Ihre Sicherheit gehen wir Streife.

Herzlichst, XXX

Dann bekommt die Sache irgendwie auch eine jeweils eigene Note, je nachdem, ob bei XXX "Ihre Polizei und Feuerwehr" oder "Ihre Mitternachtsschlosserei Klemm & Klau, Außenstelle Posemuckel" steht.

Ein "vernünftiger" Vorschlag - das klingt so schön objektiv. Vor allem, wenn man es selbst als vernünftig einstufen kann. Die Frage ist nur, auf was für einer Grundlage kommt man zu dem Eindruck, dass ein Vorschlag vernünftig ist? Letzten Endes auf Basis der Informationen, die einem zur Verfügung stehen.

Und Informationen werden ja meist von demjenigen, der den Vorschlag macht, mitgeliefert. Und der wäre mit dem Klammersäckchen gepudert, wenn er die Basisdaten so wählt, dass der Vorschlag unvernünftig erscheint. Also ist "vernünftig" oder nicht weniger eine objektive Tatsache, als eine Frage des Vertrauens in den, der die Informationen bringt.
 

Prozium

Geheimer Meister
6. April 2011
180
AW: Dänische Einwanderungspolitik - Wieviel kostet ein Ausländer?

Hallo Lupo,

Angenommen, Du findest folgenden Aufruf in der Zeitung:

Dann bekommt die Sache irgendwie auch eine jeweils eigene Note, je nachdem, ob bei XXX "Ihre Polizei und Feuerwehr" oder "Ihre Mitternachtsschlosserei Klemm & Klau, Außenstelle Posemuckel" steht.

Aber man weiss doch, was von derartigen Aufrufen der K&K Aussenstelle zu halten wär. Anders natürlich bei Polizei und Feuerwehr, wenn die Sicherheitstipps geben, die im Wortlaut nicht anders lauten würden als die der K&K Aussenstelle. Da sagt man "Die Freunde und Helfer kümmern sich um die Bürger" :gruebel:
Ich weiss natürlich worauf Du hinaus möchtest. Dass die Absicht oder vielmehr das Ziel der Polizei & Feuerwehr sowie unserer Außenvertretung der Panzerknacker völlig unterschiedlich ist.
Der Grundgedanke sollte also auf jeden Fall nicht einfach so beiseite geschoben werden, obwohl er, wohl zurecht, vom Rand der Gesellschaft kommt.

(...) Die Frage ist nur, auf was für einer Grundlage kommt man zu dem Eindruck, dass ein Vorschlag vernünftig ist? Letzten Endes auf Basis der Informationen, die einem zur Verfügung stehen.

Ich weiss nicht ... vielleicht stellt man sich (stell ich mir) das alles zu unkompliziert vor. In meiner "naiven" Art und Weise, dass ich mir wünsche die Menschen eines Tages in Friede und Eintracht miteinander lebend zu sehen, ohne Streit um Geld, Arbeitsplätze oder Hautfarben :roll: Da überleg ich halt was so möglich ist, möglich sein könnte, und denke da auch über unangenehme Alternativen nach, die natürlich mir selbst aufstoßen :argh:
Meine Grundlage ist vereinfacht ausgedrückt die Menschlichkeit. Ich habe nur das Wohl der Menschen im Sinn und lasse mich emotional vielleicht zu sehr lenken, statt rational zu denken und die Dinge so zu betrachten wie sie nun mal sind.
In meinen Augen bringt das uns Menschen aber nicht vorwärts, alles streng nach Schema F zu bestreiten, hm ... :gruebel:

(...) Und der wäre mit dem Klammersäckchen gepudert, wenn er die Basisdaten so wählt, dass der Vorschlag unvernünftig erscheint. (...)

Stimm ich Dir natürlich zu. Aber solang man nicht alles blind glaubt und selbst Fragen stellt seh ich das relativ gelassen. Anders natürlich bei Menschen, die direkt schreien "Wo muss ich unterschreiben?" ...
 

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