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Lampedusa ist EU-Propaganda

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Interview: "Europa setzt auf schauerliche Strategien" | tagesschau.de

In diesem Interview zeigt der Vorsitzende des Vereins borderline- europe
Elias Birdel eine andere Sicht der Vorgänge auf Lampedusa.

Täglich werden wir jetzt mit Schlagzeilen von dieser Insel überschüttet.
5.000 flüchtende Tunesier sind ein Strom, eine Katastrophe.
Sofort wird die Jugendarbeitslosigkeit in Italien dagegen gestellt (über 25%)
und in jedem von uns wächst die Angst vor der Invasion.

Meine Güte, das sind keine Marsmenschen!

Jeder intelligente Mensch kann sich ausrechnen, was geschieht, wenn die
Grenzen nach Europa offen sind.
Würden sich nicht auch viele von uns auf den Weg machen,
wenn es hier keine Perspektive und dort den Überfluss gäbe?



Unsere Politiker sind gar nicht so lahm und den Zeitläuften hinterher, wie man immer glaubt.
Schon vor Jahren haben sie genau für diesen Fall die Agentur FRONTEX gegründet.
Und die aktuelle Schlagzeilenlandschaft lässt in mir das bittere Gefühl hochkommen,
nach Strich und Faden manipuliert zu werden.
Die Geschehnisse auf Lampedusa liefern genau die Bilder, die man braucht,
um die Öffentlichkeit vorzubereiten.

Worauf?
Wenn die Regime weiter purzeln, wenn Algerien fällt, vielleicht auch Marokko,
dann sind es nicht nur Nordafrikaner, dann ist auch der Weg frei für alle afrikanischen Länder.
Dann wird es nötig werden, mit Booten auf dem Mittelmeer zu patroullieren und
zur Abschreckung das eine oder andere Boot zu versenken.
FRONTEX hat das schon geübt, die wissen wie´s geht.
Jetzt muss man nur noch die öffentliche Meinung dazu bringen, das als notwendig und alternativlos zu betrachten.

Wir haben mit offenem Mund gestaunt, als ein deutscher Minister Flüchtlingslager lieber in Libyen als in Europa bauen wollte.
Jetzt schießt man die Öffentlichkeit darauf ein und am Ende wird genau das geschehen:
Zeltstädte an der nordafrikanischen Küste, finanziert von der EU.
 

Son of Ra

Geselle
13. Februar 2011
21
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Sagen wirs mal so... wir können sie auch nicht reinlassen. Erstmal müssen wir drinnen aufräumen. Und die gewählte Methode ist zwar radikal, aber effizient.
Auch kann ich mir andere Gründe vorstellen, außer das diese Menschen eine Last darstellen. Die Europäer könnten Aufstände seitens der Einwanderer fürchten, wie es z.B. in Frankreich, vor allem in den pariser Vorstädten der Fall ist. Andere Staaten wollen dies nicht auch riskieren. Und auf Dauer wird es den Afrikanern hier auch nicht gut gehen. Die guten alten Europäer sind nun mal konservativ, wie mans auch nicht dreht, und für viele stellen Afrikaner unterbewusst immer noch Sklaven dar, weshalb die breite Schicht der Bevölkerung sie nicht willkommen heißen werden. Und schliesslich... was wollen wir mit einfachen Arbeitern, wo wir doch selber einen Überschuss von ihnen haben?
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Fast wäre mir dieser mMn lesenswerte Beitrag zum Thema durch die Lappen gegangen, weil er auch was sagen wollte.


Nachtrag:

Der Sohn des Lichts hat da wohl etwas übersehen und wenn er denn meinen ersten Verweiss mit Verstand liest, wird er wohl seine Meinung ändern.

Verwechsel bitte nicht pauschalisierend Afrikaner (Schwarz) mit Nord-Afrikanern (Heller) und ungebildete nicht mit gebildeten Menschen(egal welche Afrikaner).
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Sehr schöne links, Herr beast.
Eigentlich ist damit der Einlass vom Sohn des Ra schon erledigt.

Bis auf zwei Kleinigkeiten.
1.
Die erwähnten Aufstände in den Banlieus in Frankreich sind weniger die Folge
französischer Einwandererpolitik als eher die Folgen schlechter Innenpolitik.
2.
Die Bevölkerungszahlen in Europa gehen zurück.
Die Alterspyramide in der BRD ist schon lange keine Pyramide mehr.
Zuwanderung egal woher wäre ein probates Mittel, um bewährte
soziale Systeme weiter zu sichern.
Dazu müsste natürlich hier Geld investiert werden in Bildung und nicht
dort in die Lager des Herrn Gaddafi.
 

Kleiner070879

Geheimer Meister
23. Juli 2010
146
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Europa sollte sich mal hinterfragen was wir mit den flüchtlingen derzeit anstellen. Wir haben schon immer Menschen gehabt die nach Europa geflüchtet sind, auf einmal ist es ein riesen Problem. Auf der anderen Seite sind dort ganz viele junge Menschen, in Zeiten vom Demografischen Wandel auch eine Chance den Altersschnitt wieder zu senken. Die Menschen in Tunesien wollten Freiheit und bekommen derzeit nichts ausser Abwendung.
Das Hauptproblem ist auch das die Menschen dort Soforthile in grossen Ausmaß benötigen, unsere Politiker reden nur von Aufbau und Hilfe für die Zukunft, obwohl das Volk jetzt den täglichen Überlebenskampf abliefern muss.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Hallo Son of Ra;
Sagen wirs mal so... wir können sie auch nicht reinlassen. Erstmal müssen wir drinnen aufräumen. Und die gewählte Methode ist zwar radikal, aber effizient.
In erster Linie steht erstmal Italien in der Pflicht, die haben bis jetzt sowieso die wenigsten Migranten aufgenommen.
Auch kann ich mir andere Gründe vorstellen, außer das diese Menschen eine Last darstellen. Die Europäer könnten Aufstände seitens der Einwanderer fürchten, wie es z.B. in Frankreich, vor allem in den pariser Vorstädten der Fall ist.
Es wird vor allem Zeit den arabischen Ländern zu helfen ihre Demokratie aufzubauen, man kann nicht immer nur flüchten und andere sollen dafür zahlen.
Andere Staaten wollen dies nicht auch riskieren. Und auf Dauer wird es den Afrikanern hier auch nicht gut gehen. Die guten alten Europäer sind nun mal konservativ, wie mans auch nicht dreht, und für viele stellen Afrikaner unterbewusst immer noch Sklaven dar, weshalb die breite Schicht der Bevölkerung sie nicht willkommen heißen werden. Und schliesslich... was wollen wir mit einfachen Arbeitern, wo wir doch selber einen Überschuss von ihnen haben?
Sklaven Blödsinn, aber noch viel mehr Menschen ohne Bildung, wo wir selbst schon kaum Arbeit haben geht nun mal auch nicht.

Amerika und Europa können nur Maßbahmen zur Selbsthilfe in diesen Ländern geben. Wichtig ist die Flüchtlinge erstmal gut aufzunehmen und sie dann wieder in ihre Familien zu integrieren.


Denn nun kommen auch die Ägypter nach Lampedusa!

Ein Boot habe etwa 60, das andere etwa 30 Menschen befördert, sagte eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingskommissariats (UNHCR). Die Passagiere hätten angegeben, aus Ägypten zu stammen, dies habe aber bislang nicht verifiziert werden können. Zudem sei die Strecke zwischen Ägypten und Sizilien «sehr lang».

Unruhen in der arabischen Welt

Als die DDR ihre Mauern öffnete, war das sehr ähnlich erstmal flüchteten die Leute.
 

Nuff-Nuff

Geheimer Meister
17. Dezember 2009
312
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Als die DDR ihre Mauern öffnete, war das sehr ähnlich erstmal flüchteten die Leute.

Kurz nach dem Mauerfall schaute sich der Großteil der Ossis das gelobte Land erstmal an. Erst in den folgenden Jahren "flüchteten" viele in die alten Bundesländer. Und soweit ich weis, blieben die meisten. Weil das Lohngefüge immer noch große Unterschiede aufweist. Und genau so wird es mit den afrikanischen Flüchtlingen werden. Da mit Sicherheit nicht zu erwarten ist, daß Tunesien und andere Entwicklungsländer in nächster Zeit zu Wirtschaftsmächten anwachsen werden. Wie sollte man da einen Flüchtling bewegen, in nächster Zeit wieder in sein Land zurückzukehren?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Amerika und Europa können nur Maßbahmen zur Selbsthilfe in diesen Ländern geben.
ich hatte dich das schon mal gefragt: welche maßnahmen?
ich denke ja, dass sie einiges von den europäern lernen können.
z.bsp.:
wie bekomme ich meine taschen voll und die bevölkerung ruhig....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Kurz nach dem Mauerfall schaute sich der Großteil der Ossis das gelobte Land erstmal an. Erst in den folgenden Jahren "flüchteten" viele in die alten Bundesländer. Und soweit ich weis, blieben die meisten. Weil das Lohngefüge immer noch große Unterschiede aufweist. Und genau so wird es mit den afrikanischen Flüchtlingen werden. Da mit Sicherheit nicht zu erwarten ist, daß Tunesien und andere Entwicklungsländer in nächster Zeit zu Wirtschaftsmächten anwachsen werden. Wie sollte man da einen Flüchtling bewegen, in nächster Zeit wieder in sein Land zurückzukehren?

Der Vergleich mit er DDR paßt nicht. Da deren Länder der BRD beigetreten sind, bekamen die Bürger die gleichen Rechte wie die der Altbundesländer.
Tunesien ist aber weder Teil von Deutschland noch EU-Mitglied. Da könnte allenfalls das Asylrecht greifen; das paßt aber ebenfalls nicht da es auf Verfolgung abhebt und die Gründe dafür gerade erst entfallen sind.

Es wäre auch gar nicht sinnvoll eine Massenflucht zu unterstützen, das schwächt das Land ja noch mehr.
Märkte öffnen, Hilfe leisten, Wirtschaftsförderung wäre da geeigneter. Also ein Fall für die EU.
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Schon vor Jahren haben sie genau für diesen Fall die Agentur FRONTEX gegründet.
Und die aktuelle Schlagzeilenlandschaft lässt in mir das bittere Gefühl hochkommen,
nach Strich und Faden manipuliert zu werden.
Die Geschehnisse auf Lampedusa liefern genau die Bilder, die man braucht,
um die Öffentlichkeit vorzubereiten.
jup. geht los. Frontex-PR.

Flüchtlingsstrom: Europa setzt Frontex in Marsch | tagesschau.de

"Europa setzt Frontex in Marsch" - Als ob Frontex eine Armee wäre.

Dann wird - wie immer in solchen Fällen - ein Polizeigewerkschaftler vorgeschickt, der schonmal damit "vorprescht", was ohnehin Teil der Agenda zu sein scheint: Frontex soll zur EU-Küstenwache ausgebaut werden.
Flüchtlingswelle: Polizei schlägt Alarm! Europa soll zu Festung werden - Politik - Bild.de

Früher oder später wird Frontex eigene Truppen stellen.
Ob unter eigenem Namen oder legendiert, sei mal dahingestellt. Gerade solch potentiell schmutzige Dinge wie Internierungslager werden sich sicher auch unter public private partnership organisieren lassen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Es wäre auch gar nicht sinnvoll eine Massenflucht zu unterstützen, das schwächt das Land ja noch mehr.
Märkte öffnen, Hilfe leisten, Wirtschaftsförderung wäre da geeigneter. Also ein Fall für die EU.
Übereinstimmung.
Aber anscheinend verfolgt die EU die Idee einer Abschottung, einer Besitzstandswahrung.
Das ist sehr kurzfristig gedacht.
Viel sinnvoller wäre es doch, die Lehren aus 60 jahren europäischer Entwicklung zu exportieren.
Wenn man dann auch noch diesen Eiertanz um Asyl und Flüchtlingsstatus endlich aufgeben würde und vernünftigerweise eine Einwanderungspolitik begründen würde, hätte das ganze ein stabiles Fundament.

Der europäische Gerichtshof hat vor kurzem in einem Urteil festgehalten, daß es gegen die Menschenrechte verstößt, Asylsuchende nach Griechenland zurückzuschicken, weil das Land keine menschenwürdige Betreuung garantieren kann.
Europäischer Gerichtshof: Straßburger Richter rügen EU-Asylpolitik | Politik | ZEIT ONLINE

Das Problem nach Nordafrika zu verlagern, hat ein paar Jahre geklappt.
Es ist abzusehen, daß das nicht mehr lange klappen wird.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

ich hatte dich das schon mal gefragt: welche maßnahmen?
ich denke ja, dass sie einiges von den europäern lernen können.
z.bsp.:
wie bekomme ich meine taschen voll und die bevölkerung ruhig....

Ich bin auch kein Wirtschaftsexperte, aber das Ziel dürfte erstmal eine neue Verfassung sein die dann Schrittweise umgesetzt wird.
Angefangen mit der Hilfe zur Grundversorgung der Bevölkerung, Brunenbau, speisung der Armen, bis hin zum Bildungs und Arbeitsplatz ausbau.

Das oberste Ziel ist doch wohl zumindest das Menschen nicht hungern müßen, das ärztliche Versorgung vorhanden ist und Perspektiven für die Zukunft offen stehen.

In Diktaturen bekommen nur die Dikatoren die Taschen gefüllt, also so ein schlechtes Vorbild ist Europa nicht.
 

NOTRUSTLEFT

Geheimer Meister
4. Februar 2009
154
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Hey, ick hab mal zwei Fragen @ Al ´Azrad und rootkit :

1. ) Was genau gibt es eurer Meinung nach für ein Problem mit Frontex ?
2. ) Was genau ist eurer Meinung nach problematisch / falsch daran, dass die EU nicht ad hoc die Grenzen für Flüchtige aus nciht EU Staaten öffnet?

LG NTL
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

1. ) Was genau gibt es eurer Meinung nach für ein Problem mit Frontex ?
Mein Problem damit?
Die fehlende Öffentlichkeit, die Unwissenheit über Ziele und Methoden dieser aus Steuermitteln finanzierten Behörde.
Das verhalten der EU an den Außengrenzen gehört in die öffentliche Debatte und nicht
in den EU-Beamten-Apparat.
2. ) Was genau ist eurer Meinung nach problematisch / falsch daran, dass die EU nicht ad hoc die Grenzen für Flüchtige aus nciht EU Staaten öffnet?
Die Vorstellung einer Festung Europa ist kurzfristig gedacht.
Es ist unmöglich, alle Grenzen des Kontinents dicht zu machen.
Der Umgang mit Flüchtlingen sollte den Gesetzen innerhalb der EU
entsprechen. Sind diese Gesetze nicht praktikabel, sollte es eine Debatte und neue Gesetze geben.
Zum Thema Lampedusa:
Flüchtlinge: Die italienische Hysterie ist fehl am Platz | Politik | ZEIT ONLINE
....5000 Menschen sind kein Exodus, ein hoch entwickeltes Land wie Italien kann sie ohne Schwierigkeiten versorgen.....
Vielmehr muss die EU in allen ihren Mitgliedsländern einen menschenwürdigen Umgang mit jedem Flüchtling einfordern. Dazu gehört auch, sie nicht am Strand schlafen zu lassen, wenn es ein funktionsfähiges Flüchtlingslager gibt. Immerhin gilt auch für Italien die europäische Charta der Grundrechte....

Skandalös aber ist, dass die EU nun schon seit 15 Jahren einem beispiellosen Drama im Mittelmeer (und auch im Atlantik vor den Kanarischen Inseln) zusieht, das nach Zählungen von Nichtregierungsorganisationen inzwischen bis zu 16.000 Menschen das Leben gekostet hat. Tausende afrikanische Flüchtlinge versuchen täglich, in oft seeuntauglichen Booten europäisches Festland zu erreichen, viele ertrinken, und Europa reagiert mit Abschreckung. Die Grenzagentur Frontex fängt Flüchtlinge ab und schickt sie zurück in Länder wie Libyen, wo sie menschenunwürdigen Zuständen bis hin zu Folter und Vergewaltigung ausgesetzt sind.

Noch Fragen?
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Hey, ick hab mal zwei Fragen @ Al ´Azrad und rootkit :

1. ) Was genau gibt es eurer Meinung nach für ein Problem mit Frontex ?
2. ) Was genau ist eurer Meinung nach problematisch / falsch daran, dass die EU nicht ad hoc die Grenzen für Flüchtige aus nciht EU Staaten öffnet?

Eigentlich hab' ich nur ein Problem mit Manipulation.

Frei nach dem Motto: so lange unter dem Radar fliegen, bis "höhere Gewalt" eintritt (in dem Falle eine Revolution, der moralisch so gut wie alle zustimmen - ergo "alternativlos") und schon kann man die PR-Maschine lostreten.
Ist wie bei Terrorwarnungen: Die gehen in der Regel immer Terminen voraus, an denen irgendwas beschlossen wird - z.B. Budgets für innere Sicherheit.

Es ist ja nicht so, daß in Lampedusa gerade ganz Nordafrika landet.
Die Revolution hat ein paar Leute ausgeschwitzt, das werden sicher auch noch ein paar mehr werden, aber ob das in der Gesamtstatistik gegenüber der "normalen" illegalen Einwanderung einen so großen Ausschlag geben wird, der den Medienrummel rechtfertigt, wage ich zu bezweifeln.

Das Thema Frontex versus offene Grenzen sehe ich persönlich eigentlich entspannt bis zynisch.
Frontex ist nur ein Symptom.
Ich selbst bin für eine Welt völlig ohne Grenzen. Mir ist aber gleichermaßen bewußt, daß der Großteil meiner Mitmenschen (v.a. die am eigenen Machterhalt interessierten) für dieses Ideal niemals eintreten würde.
Aber dann soll mir bitte keiner mit Menschenwürde und alle sind gleich daherkommen.

----


Ach nee, oder ist es doch anders?
Fette Einwanderungswelle?
Geht's jetzt richtig los?
Afrika fällt in Europa ein?
Szenario: Man könnte beispielsweise alle Lampedusaner großzügig entschädigen und in Süditalien unterbringen. Lampedusa (oder irgendeine andere komische Insel oder ein abgewrackter Tanker oder oder) ließe sich ja zur Flüchtlingskolonie ausbilden. Zur Bewährungsprobe, zum voreuropäischen Fegefeuer. Hopp oder topp. Die Guten ins Töpfchen, die schlechten.. ihr wisst schon. Zurück, wo der Pfeffer wächst.
Demographischer Wandel, Überalterung, zu wenig Pflegekräfte.. alles kein Problem, sourcen wir die Altersheime out nach Lampedusa – jede Menge Arbeit alleine schon beim Bau der Anlagen, Ausbildung inclusive und wir haben zwei Probleme weniger.
Selektion via Punktesystem: wer spurt, kommt nach 3 Jahren rein. Wer nicht, kann auf der (auch europäischen) Müllinsel beim Sortieren eine Ehrenrunde drehen. Ansonsten geht's zurück.
Natürlich alles unter privatwirtschaftlicher Hand, wir wollen ja nicht, daß die Damen und Herren einen falschen Eindruck von Europa bekommen.
Wieviel Leute auf so einer Insel platz haben können, sieht man übrigens am Gazastreifen.
Nenne es nur niemals "Lager" - Nenne es "Eingliederungscommunity". Oder "Soziales Kompetenzzentrum für Europa". Jaja.

So, jetzt hab' ich ein schönes zynisches Mem gepflanzt. Werdet das erstmal wieder los.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

5000 Leute pro Tag werden wir ja wohl in ganz Europa unterbringen können.
 

NOTRUSTLEFT

Geheimer Meister
4. Februar 2009
154
Mein Problem damit?
Die fehlende Öffentlichkeit, die Unwissenheit über Ziele und Methoden dieser aus Steuermitteln finanzierten Behörde.

Hhm, ich sehe momentan nicht dass Frontex ein Geheimnis sei oder eigene Ziele hätte... Ist doch relativ klar warum die EU Frontex erfunden hat?
Die Methoden sind definitiv zweifelhaft. Spiegelt meiner Meinung nach deutlich, wie weit wir EU technisch noch in den Kinderschuhen stecken.

Das verhalten der EU an den Außengrenzen gehört in die öffentliche Debatte und nicht
in den EU-Beamten-Apparat.

Da ist es doch schon?

Der Umgang mit Flüchtlingen sollte den Gesetzen innerhalb der EU
entsprechen. Sind diese Gesetze nicht praktikabel, sollte es eine Debatte und neue Gesetze geben.

Genau das ist ja das Problem! Das ist meiner Meinung nach bekannt, nur wird keine LÖsung gefunden. Fragen wir doch mal so: Wie würde es denn in den einzelnen Staaten ablaufen, wenn es Frontex nicht gäbe?

Dass die 5000 Leute jetzt so aufgebauscht werden ist selbstverständlich lächerlich! Dennoch muss man die Sorgen der Küstenstaaten ernst nehmen. Meine Familie hat siet fast 30 Jahren ein Haus in Ligurien, Italien. Wir sind mehrmals im Jahr da und haben ein gutes Verhältnis zu den Leuten in der Kommune. Das "Ausländerproblem" in den Küstenstädten in der Gegend ist für viele Menschen dort keine Lappalie, sondern ein wirklich riesiges Ding. Das ist nun mal so. Ob wir es nun wollen, oder nicht.
Ähnlich ist es auf den Kanarischen Inseln. Klingt jetzt blöd, aber auch dort habe ich Bekannte. Wenn man sich erkundigt, ist das Thema Zuwanderung auch dort nicht beliebt.
Ich denke daher kommt eben auch die Härte der Debatte, die jetzt geführt wird.

LG NTL

Eigentlich hab' ich nur ein Problem mit Manipulation.

Es ist ja nicht so, daß in Lampedusa gerade ganz Nordafrika landet.
Die Revolution hat ein paar Leute ausgeschwitzt, das werden sicher auch noch ein paar mehr werden, aber ob das in der Gesamtstatistik gegenüber der "normalen" illegalen Einwanderung einen so großen Ausschlag geben wird, der den Medienrummel rechtfertigt, wage ich zu bezweifeln.

Frontex ist nur ein Symptom.

Da stimme ich Dir zu. Siehe letzter Beitrag.

Ich selbst bin für eine Welt völlig ohne Grenzen. Mir ist aber gleichermaßen bewußt, daß der Großteil meiner Mitmenschen (v.a. die am eigenen Machterhalt interessierten) für dieses Ideal niemals eintreten würde.
Aber dann soll mir bitte keiner mit Menschenwürde und alle sind gleich daherkommen.

Ich glaube nicht daran, dass eine Welt ohne Grenzen funktionieren würde und auch nicht daran, dass es eine Welt geben könnte, wo alle gleich wären.

Was nicht heißen soll, dass ich das gut finde. Aber ich sehe das als Utopie, als nicht logisch. Stichwort : Polarität

LG NTL

[mod]Bitte die Forenregeln beachten. Innerhalb von 30 Minuten kann und soll man Doppel-Post´s vermeiden. beast/Mod[/mod]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Hallo NOTRUSTLEFT;
Hhm, ich sehe momentan nicht dass Frontex ein Geheimnis sei oder eigene Ziele hätte... Ist doch relativ klar warum die EU Frontex erfunden hat?
Die Methoden sind definitiv zweifelhaft. Spiegelt meiner Meinung nach deutlich, wie weit wir EU technisch noch in den Kinderschuhen stecken.
Ist zwar scheiße aber man muß auch an Kapazitäten denken. Frontex gibt es erst seit 2005


Genau das ist ja das Problem! Das ist meiner Meinung nach bekannt, nur wird keine LÖsung gefunden. Fragen wir doch mal so: Wie würde es denn in den einzelnen Staaten ablaufen, wenn es Frontex nicht gäbe?
Da streiten sich die EU Länder......
Lastenteilung - nein Danke, diese Grundhaltung prägt auch die aktuelle Diskussion um eine Änderung der sogenannten Dublin-II-Regel. Diese Regel von 2003 besagt, dass Asylbewerber in dem EU-Land versorgt werden müssen, in dem sie zuerst europäisches Territorium betreten haben. Ein Iraker, der über Griechenland nach Deutschland gekommen ist, kann von den hiesigen Behörden also ohne jegliche Prüfung des Falles sofort nach Griechenland zurückgeschickt werden.

EU-Flüchtlingspolitik: Schöne Worte - wenig Taten | tagesschau.de


Dass die 5000 Leute jetzt so aufgebauscht werden ist selbstverständlich lächerlich! Dennoch muss man die Sorgen der Küstenstaaten ernst nehmen. Meine Familie hat siet fast 30 Jahren ein Haus in Ligurien, Italien. Wir sind mehrmals im Jahr da und haben ein gutes Verhältnis zu den Leuten in der Kommune. Das "Ausländerproblem" in den Küstenstädten in der Gegend ist für viele Menschen dort keine Lappalie, sondern ein wirklich riesiges Ding. Das ist nun mal so. Ob wir es nun wollen, oder nicht.
Ähnlich ist es auf den Kanarischen
Deswegen sollte der Anreiz geschaffen werden zu "Hause" etwas aufzubauen, diese Flüchtlinge dürfen nicht einfach nur zurückgeschickt werden.
Inseln. Klingt jetzt blöd, aber auch dort habe ich Bekannte. Wenn man sich erkundigt, ist das Thema Zuwanderung auch dort nicht beliebt.
Ich denke daher kommt eben auch die Härte der Debatte, die jetzt geführt wird.

Das Problem gab es schon immer und hoffentlich wird es irgendwann mal gelöst. Innerhalb Europas hat es mit den offenen Grenzen doch schon geklappt.
 

Son of Ra

Geselle
13. Februar 2011
21
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

5000 Leute pro Tag werden wir ja wohl in ganz Europa unterbringen können.

Nein, dass kostet zu viel. Es ist ja nicht so, dass sie hier ankommen und eine Wohnung, einen Job und eine Karte mit Geld drauf haben. Denen muss ein Wohnplatz gewährt werden, erstmal muss man ihnen Hilfeleistungen geben bis sie die Sprache gelernt haben und eine Arbeit gefunden haben, und und und.

Allein die ersten 5.000 Menschen, die hier ankommen, und wenn man davon ausgeht, dass sie pP 1.000€ benötigen, würden in einem Monat 5.000.000 € benötigen. Und wenn JEDEN Tag nochmal 5.000 dazukommen(auch wenn nur 1 Monat lang Menschen aufkreuzen), kannst du dir selber ausrechnen.

@beast: Ja, da habe ich wohl bisschen zu unaufmersam gelesen^^
Ja, es gibt durchaus Vorteile, aber so einfach ist es nicht. Wir können nicht einfach sagen: "Du da, du hast studiert also darfst du rein! Und du nicht, weil du nix kannst!"
Entweder gleiches Recht für alle oder für niemanden.


FRONTEX ist notwendig. Sie schützen ja nicht nur unsere Grenzen nach Süden hin - sie sind im Allgemeinen für die Grenzsicherheit zuständig, eine Art Prototyp(oder auch die bereits fertig Form) von der zukünftigen Struktur für die Grenzsicherheit von Europa, wenn es zu einem Staat verschmilzt.

Al´Azrad schrieb:
Das verhalten der EU an den Außengrenzen gehört in die öffentliche Debatte und nicht in den EU-Beamten-Apparat.

Wir haben die politischen Vertreter gewählt. Sie sprechen unseren Willen im Apparat. Und was soll da das Volk machen? Was willes damit? Mitbestimmen? Willste du etwa eine direkte Demokratie einführen?


Und wie wollt ihr in den arabischen Staaten eine Demokratie aus dem Nichts aufbauen? Sie haben sich schon mal erhoben, gut. Aber weiter? Sie haben keine ähnliche Grundlage wie die Aufklärung, wie sie in Europa stattfand. Und so schnell lässt sie sich auch nicht durchführen, bei uns war das eine ganze Epoche, die gut 100 Jahre gedauer hat.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Lampedusa ist EU-Propaganda

Europa hat ein BIP von 17.589 Mrd. US-Dollar. Wenn interessieren ein paar Millionen?
Ich bin mir der Problematik durchaus bewußt, kost´alles Geld. Aber mit welchem Recht verwehren wir ihnen die Suche nach einem besseren Leben nachdem wir Jahrzehnte lang durch das hohe Lied der Freiheit und des Wohlstandes in einer Demokratie in Europa genau dies propagiert haben? Tunesische Akademiker sind auch nicht unfähiger als andere aus der EU.
 

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