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Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Hallo Viminal,
Zeit für eine Begrüßung kann doch wohl sein. Und warum dieser aggressive Ton?
Ich habe nicht vor, mit Dir zu streiten, sondern zu diskutieren.

Ich begründe überhaupt nicht dass ein wohlhabender Mensch mehr Wert auf die Meinung seiner Wähler legt als ein Parteimitglied. Ich begründe dass jemand der einzig und allein durch die Wähler seines Wahlkreises politische Karriere machen kann mehr Wert auf die Meinung seiner Wähler legt als ein Parteimitglied das auch in der Partei Funktionen übernehmen kann bzw von der Partei einen sicheren Listenplatz bekommen kann.
ich habe Dich um eine Begründung gebeten. Ich habe nicht behauptet, daß Du es begründet hättest.
Und die jetzige Begründung ist für mich immer noch nicht stichhaltig.
Auch habe ich nie behauptet ein Millionär den ich nicht wähle ist kein Millionär mehr
Stimmt. Aber was hat er denn zu befürchten, wenn Du ihn nicht wählst? Wesentlich weniger, als ein Nicht-Wohlhabender, denke ich.
Weiterhin sag bitte wie es wirklich ist wenn ich mit meiner Beschreibung des Wahlsystems falsch liege
Staatsbürgerkunde: Die erste Stimme gilt der Direktwahl. Das bedeutet, daß pro Wahlkreis immer ein Kandidat in den Bundestag, den Landtag, den Kreistag oder das Rathaus gewählt wird. Derjenige ist dann dein Vertreter, unabhängig, welcher Partei er angehört oder ob du ihn gewählt hast. denn er vertritt alle Bewohner seines Wahlkreises und nicht nur seine Wähler. Wenn du deinen Abgeordneten in seiner Sprechstunde besuchst, fragt er dich nicht nach Parteibuch oder Wahlzettel.
Im übrigen scheinst Du eine Art Rassismus gegen wohlhabende Menschen zu hegen
Woher willst Du wissen, daß ich kein Millionär bin? Ich beurteile niemanden nach der Größe seines Geldbeutels. Aber ich schau mir an, woher das Geld stammt.
Ansonsten werde ich mich von dir nicht in eine der üblichen Detaildiskussionen ziehen lassen, denn schon weiter oben habe ich gesagt und kann es nur wiederholen dass kein System optimal ist ... Die Unklarheit in Details dafür zu verwenden den gesamten Vorschlag abzulehnen ist aber Unsinn.
Was dir am popo vorbeigeht, geht mir am popo vorbei.
Aber warum postest du deine Ideen hier und lehnst es anschließend ab, daß sie kritisch betrachtet werden?
Dann schreib das ganze doch auf einen Zettel und vergrab es bei Vollmond hinter der Friedhofsmauer.
Ich spreche dir nicht das Recht ab, eine Idee zu haben. Bitte sprich mir nicht das Recht ab, Deine Idee auf Stichhaltigkeit zu prüfen, mit Bestehendem zu vergleichen und zu kritisieren.
Im großen und ganzen aber glaube ich ...
Wenn es Dir wichtig ist, verlass dich nicht auf deinen Glauben, sondern beschaff dir Informationen, prüf nach und werd
zum Experten, mit dem man ernsthaft über ein ernsthaftes Thema diskutieren kann.
Habe mal ein Interview ...
In der Geschichte dieses Landes gibt es eine Menge Beispiele einzelner Männer, die gegen ihre Partei handelten und dabei auch noch erfolgreich waren. Bitte zwing mich nicht, sie alle aufzuzählen.
Toll auch dass schon wieder solche inkonsistenten Argumente auftauchen wie "Arme Menschen werden bei dir niemals gewählt werden,
Dieses "inkonsistente" Argument war die Aufforderung an Dich, mich zu widerlegen. Was du nicht tun kannst, weil du das amerikanische System, daß du die ganze Zeit zitierst, nicht kennst. Persönliches Pech.

Die parlamentarische Demokratie der BRD hat Schwachpunkte. Die von dir so innig gehassten Parteisoldaten gehören dazu. Lies doch mal nach, was mit den Abgeordneten des Repräsentantenhauses geschehen ist, die gegen den Irak-Krieg votiert haben. Ja, ich weiß, nicht dein System.

Ich halte mich an den Spruch: Never fix a running system.

Salut
Az
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Also eines steht für mich fest, das Amerikanische Wahl- und Parteiensystem möchte ich persönlich nicht wirklich bei uns eingeführt wissen. Dass es wie viele Systeme der Oberschicht sehr zugute kommt, wie Alaz schon bemerkte.

Ich glaube auch nicht, dass wir als Laien und ich gehe davon aus, dass hier derzeit überwiegend Laien diskutieren, ein Sytem entwerfen oder kreieren könnten, das Sinn macht. Das Einzige was wir können ist darüber nachzudenken wo denn gute Ansätze herkommen, ob man aus verschiedenen Staats und auch Wahlsytemen etwas entstehen lassen kann, was fernab jeglicher immer härter werdenden kapitalorientieren Systemen und immer mehr untergrabender Demokratie sein könnte.

Da wir uns aber noch nicht einmal darüber einig zu sein scheinen, dass das was wir derzeit haben mit Demokratie nur noch am Rande zu tun hat, dass wir uns auch noch nicht einig zu sein scheinen, dass das was derzeit an Abbau an Sozialem passiert nicht gerade der Goldstandard sein dürfte. Nachdem es ja verschiedene Ansätze von Fachleuten gibt, die aber leider in der Schreibtischschublade verschwinden, weil es eben nicht gewollt ist, dass eine gewisse Gerechtigkeit und Auskommen für alle gibt, würde mich des weitern interessieren wie man denn wirklich noch etwas bewegen kann in diese Richtung.

Wählengehen ist für mich keine große Möglichkeit, eine eigene Partei zu gründen auch nicht, da ich eben dieses System nicht mehr befürworten kann. Demonstrieren..tja...das führt selten zu irgendwelchen wirklich effektiven Ergebissen.

Was müßte man tun, dass sich etwas ändert? Kann man was tun oder wird es erst bis zum Äußersten kommen müssen und noch viel mehr Ungerechtigkeit und Armut entstehen?

Eine Frage an den Alaz habe ich noch: Was spricht für dich gegen das Konzept von Götz Werner und Herrn Hardorp? Und bitte jetzt nicht die Argumente die man schon kennt: Der Mensch ist nicht fähig mit soviel Verantwortung und Freiheit umzugehen. Es funktioniert Wirtschaftlich nicht ..usw.. Die Herren haben es berechnet und auch dokumentiert, dass es funktionieren könnte. Was wir im Moment so geboten bekommen kann man wohl kaum als gutes funktioierendes System betrachten.

Gruß
Baronesse
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Ihr wollt wirklich Plebiszite für eine Bevölkerung einführen, die bei der letzten Wahl mehrheitlich FDP und CDU/CSU gewählt hat. Naja, wenn ihr meint ... :read:
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Ihr wollt wirklich Plebiszite für eine Bevölkerung einführen, die bei der letzten Wahl mehrheitlich FDP und CDU/CSU gewählt hat. Naja, wenn ihr meint ... :read:

Jo :D
Also wenn man schon unbedingt eine Herrschaftsform braucht, dann ist die Beste womöglich tatsächlich eine Diktatur. Ich persönlich will nichts von alledem .;)
Die Demokratie ist ja, wenn man bedenkt das jeder eine gleichwertige Stimme hat, gescheitert.

Jeder Depp kann abstimmen, egal ob politisch "aufgeklärt" oder nicht.

Wenn man noch bedenkt wie die Medien die Bürger manipulieren..nun ja...was kommt schon bei einer Wahl am Ende bei raus.
Hanswurst, ohne Interesse für irgendwas wählt Partei XY, vielleicht weil er gerade mal eine Diskussion im TV gesehen hat.
Demokratie ist so gesehen gefährlich.

Gelernt haben wir, Diktatur=böse, Demokratie=gut..aber wenn die Diktatur von wirklich fähigen Mensch umgesetzt wird, was ist dann?:gruebel:

Demokratin mit Massenmördern gibt es ja genug. Demokratisch gewählter Bush, etc.

Am besten wäre vielleicht ein Eignungstest für den Bürger vor einer Wahl, so das eben nicht jeder wählen kann.

lg
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Wieviel Herrschaft braucht das Volk?

Auf die Frage „Wieviel Herrschaft …“ hat der größte Teil der Menschen, die sich hier gemeldet haben die klare Antwort : „auf jeden Fall weniger“!
Ich finde es gut, wenn sich Unzufriedene zu Wort melden. Wenn sie sich Gedanken machen und artikulieren, was ihnen am Bestehenden nicht gefällt. Einer der großen Vorteile unseres Landes ist, dass man das jederzeit und überall darf. Das ist ein Privileg, dass die wenigsten Menschen auf der Welt genießen. Wir sollten das nicht vergessen.

Die Unzufriedenheit resultiert meiner Meinung nach aus der ständig wachsenden Ungerechtigkeit in unserem Land. Die ersten 40 Jahre BRD waren deshalb so erfolgreich, weil der soziale Frieden ein entscheidender Antrieb aller demokratischen Parteien war.
Natürlich wurden Besitzende bevorzugt. Von der einen Partei mehr, von der anderen weniger.
Aber alle miteinander achteten darauf, dass die Einkommensschere zwischen ganz oben und ganz unten nicht zu sehr aufklaffte. Mit dem stetig wachsenden Wohlstand wurde es immer schwieriger, auch die unteren Bevölkerungsschichten, die auf Transferleistungen angewiesen waren und sind, an der Wohlstandssteigerung zu beteiligen. Für unser Land und unser System typisch konnten es nicht die konservativen Kräfte beginnen, dieses Problem in Angriff zu nehmen. Hätte eine CDU-geführte Regierung die Hartz-Reformen begangen, wäre der Frieden im Lande Vergangenheit gewesen. Nein, es musste die SPD sein, die den Umbau des Sozialstaates begann. Mit der Behauptung, dass es alternativlos sei.
Die Proteste hielten sich in Grenzen, weil die breite Masse nicht erahnte, dass da nicht nur ein paar Waggons umgekoppelt wurden, sondern der ganze Zug in eine andere Richtung geschickt wurde. Seitdem sind Fairneß und soziale Gerechtigkeit nicht mehr unser Ziel, sondern Wettbewerbsfähigkeit.
Ich empfinde es als absoluten Unsinn und brandgefährlich für unsere Demokratie, dass diese grundlegenden Werte seit zehn Jahren keine Rolle mehr in der Gesetzgebung oder Rechtssprechung spielen. Die Statistiken und Prognosen, mit denen wir auf den Zukunftskurs eingestellt werden, sind in meinen Augen willkürlich, weil sie kein Vergleichsmaterial enthalten. Wenn man von Wettbewerb spricht, muss man sich mit Wettbewerbern vergleichen und nicht mit imaginierten Zukunftsrealitäten.

Was kommt dabei heraus?
Eine anschwellende Unzufriedenheit und die Überzeugung, dass das ganze System nichts taugt.

Unser System ist ganz in Ordnung. Die parlamentarische Demokratie ist das gerechteste System, dass die Menschheit bisher entwickelt und erfolgreich benutzt hat.
Aus meiner Sicht stimmen die Ziele der herrschenden Kaste nicht mehr mit den Wünschen der Beherrschten überein. Das kann nicht gut gehen.

Eine kleine Geschichte aus den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts:
Die BRD hatte eines der, wenn nicht sogar das weitreichenste Asylrecht der Welt.
Jedes Jahr kamen Zehntausende Verfolgte und Flüchtende aus aller Welt zu uns.
Es gab ein leidlich gut funktionierendes System von Erstauffangslagern und Zentren in den größeren Städten, in denen die Asylanten auf ein Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet wurden. Dann wurden Verträge mit der UDSSR geschlossen und jeder Sowjetbürger, dessen Großvater einen deutschen Schäferhund kannte, durfte ausreisen. Die Zahl schwoll an. Gleichzeitig stieg auch die Zahl anderer Asylsuchender. Die Reaktion der Regierung: das Problem wurde dezentralisiert. Urplötzlich musste jedes bayrische Dorf seine zwei „Negerfamilien“ aufnehmen. Und die durften nicht arbeiten, hatten also viel Zeit, sprachen unsere Sprache nicht, bekamen aber auch keine Lernhilfe oder Ausbildung.
Innerhalb kürzester Zeit machte die gesamte Republik einen scharfen Ruck nach rechts.
Für mich noch bis heute eine der größten Schweinereien der Regierung Kohl.
Und ein weiterer Wegbereiter für die systemische Unzufriedenheit großer Teile der Bevölkerung.

Liebe Baro, Du magst glauben, ich hätte Deine Frage nicht beantwortet.
Doch hab ich. Glaub´s mir.

Salut
Az
 
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