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Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja genau. Muß man das unterstützen? Mit meinem Geld?

Der Sozialstaat, das ist organisierte Verantwortungslosigkeit.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Oder aber, diese sog. Verantwortungslosigkeit ergibt sich aus der größeren Freiheit, begründet durch die geringeren wirtschaftlichen Sachzwänge ...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Wenn die Freiheit von wirtschaftlichen Sachzwängen selbst erarbeitet wäre, würde ich nichts sagen. Resultiert aber aus Umverteilung.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Schlechter als Verantwortung.

ich halte den möglichen nutzen trennungsfördernder normen, nämlich menschen vor schaden zu bewahren, für wichtiger und für größer als den möglichen schaden, menschen zur verantwortungslosigkeit zu verleiten.


Wenn die Freiheit von wirtschaftlichen Sachzwängen selbst erarbeitet wäre, würde ich nichts sagen. Resultiert aber aus Umverteilung.

und das macht die freiheit schlechter?

oder: also freiheit nur für reiche? bzw. ist geerbt auch selbst erarbeitet? oder umverteilt?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja, wenn man sich das leisten kann, ist es eine schöne und nützliche Sache, Menschen aus ihrer Verantwortung zu entlassen, solange einem nicht das ganze System um die Ohren fliegt.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

ist gegenseitige hilfe nicht etwas, was man sich, eigentlich unter allen umständen, leisten sollte?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja, gegenseitige. Die einseitigen Angebote korrumpieren die Gesellschaft.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Liebe Freunde,
in welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich wirklich leben? In einer Gesellschaft des Vergleiches ( Motto 'Ich bin besser als du.') oder einer Gesellschaft der Möglichkeiten. WIe arm bzw. reich wollen wir uns gestalten?
Ich erinnere an ein Buch von Vivianne Forrester - Terror der Ökonomie (schon länger als 10 Jahre im Buchhandel). Da gibts genug Aufklärung über das politisch-ökonomische Führen von arbeitsfähigen Menschen, die arbeiten können, dies auch wollen aber eben keine sinnvolle (und damit menschenwürdige) Arbeit bekommen. Schon vor über zehn Jahren beschrieb Forrester, wie die Politik in einer Situation vorgeht, wo es zwar genug Arbeitskräfte, nicht aber genug Arbeit (für alle Qualifikationen - eben auch minderbegabte bitteschön) gibt. Man erfindet einfach die Arbeitssuche als Beschäftigungsfeld für Arbeitslose. Wer keine Arbeit hat wird einfach auf Suche geschickt (natürlich unter ökonomischen Zwang), so kommt er nicht auf krumme Gedanken und er bleibt beschäftigt.
Wir leben hier in einem Land, dass es sich leistet hervorragend ausgebildete Uniabsolventen Taxifahren zu lassen. In welchem Land kann einem der Frisör schon erzählen, dass er in seinem früheren Job das Blondiermittel als Entpilzungsmittel beim Bau verwendet hat? Welches Land hat schon den Luxus, fertig studierte Ökonomen ein Zweitstudium (möglichst im technischen Bereich) als Zusatzqualifikation abzuverlangen, um überhaupt über eine Anstellung nachzudenken. Gleichzeitig gehen sehr gut ausgebildete Mediziner ins Ausland (nach England, Skandinavien etc.), weil sie dort viel besser bezahlt werden als hier (und das in einem Land, wo die Krankenkassenbeiträge zu den höchsten der Welt zählen).Wir verschwenden Fachwissen und der Fachkräftemangel der Zukunft ist selbstverschuldet.
Wir leben in einem LAnd, in dem erzählt wird, die Menschen bräuchten Arbeit. Irrtum: Die Menschen brauchen erst einmal nur das Geld. Wer arbeiten will, kann ehrenamtlich immer was finden.
Ich plädiere nicht für die Dekadenz oder dgl., aber dafür die Dinge beim Namen zu nennen.
Wir haben nicht genug adäquate Arbeit für alle Arbeitswilligen.
Und dennoch. Die Kehrseite ist auch nicht gut. Keine Sinnvolle Beschäftigung (Berufung - nicht Beruf) zu haben, kann dem Menschen seine Würde nehmen. Das ist die Herausforderung unserer Zeit in unserer Gesellschaft: Den Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen und das blosse Überleben zu überwinden.
In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Wir sind die Gesellschaft. Du, ich und wir gemeinsam.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja klar. Würde. Tun, was einem Spaß macht, was aber keiner braucht, trotzdem Geld kriegen und dafür noch hochgeachtet werden wollen. Ist sicher schön, funktioniert aber nicht mehr, wenn zu viele das machen. Tut mir leid. War nicht meine Idee. Beschwerden bitte an Gott, er hat uns aus dem Paradies vertrieben.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja klar. Würde. Tun, was einem Spaß macht, was aber keiner braucht, trotzdem Geld kriegen und dafür noch hochgeachtet werden wollen. Ist sicher schön, funktioniert aber nicht mehr, wenn zu viele das machen. Tut mir leid. War nicht meine Idee. Beschwerden bitte an Gott, er hat uns aus dem Paradies vertrieben.
Bitte den Denkapparat einschalten bevor das Sprachorgan loslegt.
In der Ökonomie, wie sie früher gesehen wurde, wurde der erwirtschaftete Mehrwert im Wesentlichen aufgrund von Arbeit geschaffen.
Heute leben wir aber im Technikzeitalter. Die Arbeit wird nicht unwesentlich von Maschinen erledigt, die eben auch Mehrwert erwirtschaften. Warum soll dieser Mehrwert nicht auf alle verteilt werden?
Das ist vielleicht n och nicht die Lösung für die heutige Zeit, wird aber für die Zukunft sicher immer wichtiger.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ja, gegenseitige. Die einseitigen Angebote korrumpieren die Gesellschaft.


reicht hilft arm beim reicher werden, arm hilft reich beim ärmer werden, passt doch.




nein, im ernst. reich hilft arm, diese richtung ist doch normal. und das muss auch nicht zwangsläufig einseitig sein: ich bin reich, du bist arm, ich helfe dir. ein schicksalsschlag (börsenpleite oder so) und ich bin arm, du hast dich aufgerappelt und bist reich geworden - du hilfst mir. gegenseitige hilfe, trotz gleicher richtung. wer helfen kann, hilft dem, der hilfe braucht. andersrum wär's ein bissl komisch, oder?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

anti, ich rede von den Asozialen. Von denjenigen, die sich aus der Solidargemeinschaft ausklinken und sich versorgen lassen, ohne an Dank auch nur zu denken, geschweige denn sich Mühe geben, ihre Lage zu verbessern, um eines Tages anderen zu helfen. Diese Sorte Mensch züchten wir. Wenn wir Asoziale bewußt heranziehen wollten, könnten wir kaum ein besseres Programm dafür gestalten, als wir schon haben. Und um Einwänden vorzubeugen, Asoziale gibt es in allen sozialen Schichten. Dazu gehören beispielsweise auch einige der vielgescholtenen Zeitarbeitsvermittler usw. Wir züchten uns beispielsweise auch verantwortungslose, asoziale Banker, ganz systematisch, und das wird unser System nicht unbegrenzt mitmachen. Siehe Griechenland, irgendwann ist das Geld auf.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

ich hatte oben den eindruck, es ginge um die empfänger von sozialtransferleistungen. so ist das natürlich was andres... :wink:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Die Leistungsempfänger, die ich kenne, haben nichts eiligeres zu tun als sich wieder Arbeit zu suchen. Es gibt aber auch andere, und es gibt Gefährdete, die zu diesem Denken ermutigt werden.

Eine Bekannte bezieht Sozialhilfe wg. Arbeitsunfähigkeit. Will ich auch gar nichts sagen, die Frau hat Krebs. Aber sie bekommt Strom und Wasser (?) komplett vom Amt bezahlt und nutzt das aus, indem sie für ihre ganze, gar nicht kleine Familie wäscht. Ich werde ihr das sicher nicht vorhalten, weil es imho unangemessen wäre, aber sie mißbraucht Sozialleistungen, und andere tun das noch in ganz anderem Umfang. Und wiederum - kommt mir nicht den Konzernen, die das auch machen. Beides ist asozial.
 

Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Eine Bekannte bezieht Sozialhilfe wg. Arbeitsunfähigkeit. Will ich auch gar nichts sagen, die Frau hat Krebs. Aber sie bekommt Strom und Wasser (?) komplett vom Amt bezahlt und nutzt das aus, indem sie für ihre ganze, gar nicht kleine Familie wäscht. Ich werde ihr das sicher nicht vorhalten, weil es imho unangemessen wäre, aber sie mißbraucht Sozialleistungen, und andere tun das noch in ganz anderem Umfang. Und wiederum - kommt mir nicht den Konzernen, die das auch machen. Beides ist asozial.
wenn sie das tut bekommt sie eine hohe stromrechnung... haushaltsstrom wird nicht vom amt bezahlt. heizungsgeld wird extra berechnet...

das wasser wird bezahlt...aber nur das kalte!!!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.181
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Doch, sie bekommt den Strom bezahlt, oder sie lügt mich an. Wasser zahlt das Amt. In der Waschküche gibt es nur kaltes.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Okay ... dann mal auf deutsch:

In der Regelleistung sind Kosten für "Energie" enthalten ... ergo auch Strom, aber nicht nur.

Kalkuliert hat man 1000 kWh je Person, wobei der Singlehaushalt auf 1500 kWh kommen darf, soweit ich weiß ... was nicht unbedingt viel ist ... aber die ollen Hartzer können ja auch mal im Dunkel sitzen.

Ergo bekommt man keine Extrakohle für den Strom, weshalb sich das Sparen allemal lohnt, wenn man ihn nicht von der RL über die Richtschnur hinaus bezahlen will.

Kaltwasser wird gestattet im Rahmen der KdU - hat also nichts mit dem Regelsatz zu den Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (HartzIV) zu tun.
Es wird jedem Haushaltsmitglied ein Anteil für Warmwasser abgezogen, der von Bundesland zu Bundesland variiert.
Ich gehe davon aus, dass dieses Warmwassergeld übertragen wird in Richtung KdU, die ja nun Landessache sind.

Gruß
Holo
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

anti, ich rede von den Asozialen. Von denjenigen, die sich aus der Solidargemeinschaft ausklinken und sich versorgen lassen, ohne an Dank auch nur zu denken, geschweige denn sich Mühe geben, ihre Lage zu verbessern, um eines Tages anderen zu helfen. Diese Sorte Mensch züchten wir. Wenn wir Asoziale bewußt heranziehen wollten, könnten wir kaum ein besseres Programm dafür gestalten, als wir schon haben. Und um Einwänden vorzubeugen, Asoziale gibt es in allen sozialen Schichten. Dazu gehören beispielsweise auch einige der vielgescholtenen Zeitarbeitsvermittler usw. Wir züchten uns beispielsweise auch verantwortungslose, asoziale Banker, ganz systematisch, und das wird unser System nicht unbegrenzt mitmachen. Siehe Griechenland, irgendwann ist das Geld auf.
Hey, hier gebe ich dir sogar ausnahmslos recht. Ja, das stimmt. Beides stimmt. Es stimmt, dass wir aufpassen müssen, nicht zu einer eiskalten, egoistischen Gesellschaft zu mutieren (so, wie ich schon vorher erklärt habe). Aber es stimmt auch, dass immer schon eine Minderheit tatsächlich auf Kosten der Allgemeinheit schmarotzt, ohne selber der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Das stimmt. Aber diese Leute sind wenige im Vergleich zu der Masse der Benachteiligten.
Aber ich gebe dir vollends recht. Wir müssen auch sehr wohl aufpassen, dass wir nicht ein Klima schaffen, in dem wir Menschen dazu ermuntern, zu versagen und sich damit abzufinden. Wir müssen Anreize für spannende Lebensmöglichkeiten schaffen, für Entwicklung der Menschheit zum Wohle aller.
 
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