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Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Hallo! Ich rede davon, daß die Leute nicht aus Lust und Liebe arbeiten und deshalb nicht z.B. ohne Lohn Straßen kehren. Geh zu einem Arbeitslosen und fordere ihn auf, die Straße zu kehren, und er wird Dir wahrscheinlich einen Vogel zeigen, wenn er nichts dafür bekommt. Jetzt verbessere Dein Angebot. Sag: "Okay, ich sehe ein, da muß es was für geben. Sagen wir, du kehrst die Straßen 35 Stunden pro Woche und kriegst zweihundert Euro im Monat dafür. 1,43 pro Stunde. Wie hört sich das an?"

Na, was meinst Du, wie sich das anhört?

Wem Arbeit kein Bedürfnis ist, wer es nicht als Gebot der Gerechtigkeit sieht, daß er arbeiten geht, was wird der von solchen Angeboten halten?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Hallo Jäger, Baroness
"Okay, ich sehe ein, da muß es was für geben. Sagen wir, du kehrst die Straßen 35 Stunden pro Woche und kriegst zweihundert Euro im Monat dafür. 1,43 pro Stunde. Wie hört sich das an?"
Die Realität unter HartzIV ist noch etwas bitterer. Von den 200 € bleiben dem Arge-Kunden nämlich nur 100€, den Rest bekommt er abgezogen.
Die "gute" Absicht des Gesetzgebers, die Staatsschulden auf Kosten der Schwächsten zu senken wird dadurch mit Sicherheit nicht erreicht - zumal ja fröhlich für weitere Schulden gesorgt wird. Was eine steigende Steuerlast nach sich zieht, die erneut den Druck auf die Löhne erhöht.
Reförmchen an einer kleinen Stelle (egal welche) werden da nicht weiterhelfen...
Grüße
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Wer macht denn Stimmung gegen H4?
Eigentlich ist die ganze Diskussion wieder nur *Mmimi* wie sehr doch wieder alle Stimmung machen würden.
Wer denn?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Wer macht denn Stimmung gegen H4?
Eigentlich ist die ganze Diskussion wieder nur *Mmimi* wie sehr doch wieder alle Stimmung machen würden.
Wer denn?


Der Herr Westerwelle macht Stimmung, die Medien machen gleich weiter mit Dokus über verwahrloste Behausungen von Harzbeziehern und hier wird dann über Harz IV diskutiert als wäre es ein Almosen und müsse abgeschafft gekürzt werden und oder Freibeträge erhöht oder nicht erhöht werden, damit sich der Harzler dann mal netterweise überlegt ob er lieber die Stütze beibehalten sollte oder evtl mal arbeiten gehen sollte.

Soche Darstellungen sind dann die Folge der Stimmungmache durch einen unserer Regierungsangehörigen. Zu denen ich immer wieder nur gratulieren kann.

Gruß

Baronesse

@ trainer, da kann ich dir nur zustimmen. Die Lage ist einfach fatal für die Harz IV Bezieher.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Wer von Geld lebt, das andere erwirtschafte, muß sich halt gelegentlich die Diskussion gefallen lassen, was mit dem Geld angestellt wird.
Ich finde, das ist ja wohl das mindeste.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Die Gegenseite macht Propaganda für Erhöhung der Sätze mit einem Film über eine arme Hartz IV-Familie, die sich einen großen Hund hält und deren Kinder mit nackten Beinen vor dem Fernseher sitzen, während draußen der Schnee fällt - während sie sich angeblich keine Schulhefte leisten können, oder was weiß ich. Auf die Idee, daß ein Steuerzahler, der im Winter einen Norwegerpullover trägt, da angefressen reagieren könnte, kommen die nicht einmal.

Beide Seiten machen Stimmung. Es ist imho eine völlig überflüssige Metadiskussion, wer gerade schlimmer und übler Stimmung macht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Wer von Geld lebt, das andere erwirtschafte, muß sich halt gelegentlich die Diskussion gefallen lassen, was mit dem Geld angestellt wird.
Ich finde, das ist ja wohl das mindeste.

Mein junger freund, die Leute die Harz beziehen waren überwiegend nicht ich ganzes Leben lang Harzler, deshalb haben auch SIE etwas erwirtschaftet ...und nun hoffe ich für dich, dass du immer schön erwirtschaften und für dich selber sorgen kannst, damit du dir nicht eine Diskussion anhören musst, wenn du auf der "andern Seite " stehst.

Ich würde eine Diskussion lieber sehen, die nicht so einseitig geführt wird ,sondern die berücksichtigt, dass es ZU WENIG ARBEIT, viele Arbeitsunfähige Kranke gib(die jahrelang für ihre Fa. den Buckel krumm gemacht haben) und das Feindbild des üblichen Harzbehiehers einfach einmal dahingehend verändert, das Ursache- und Wirkunksprinzip einmal bei den Leuten anzusetzen, die Haupverantwortliche der Arbeitslosigkeit sind .

Gruß

Baronesse
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Hallo, Anti

@baroness:

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. dass die, die nicht arbeiten können, dies auch nicht sollen, ist für mich selbstverständlich. als alter bürgergeld-fan geh ich sogar noch weiter und finde, dass die, die nicht arbeiten wollen, von mir aus dann auch nicht arbeiten müssen. woran ich mich störte, ist, dass selbst emoor, der ja nun mal hartzi war, in seinem post den eindruck erweckte, dass man als hartzi mehr geld bekommen würde als als arbeitender mensch. das mag ja durchaus - von mir aus auch häufig - vorkommen, aber wer mit seiner arbeit weniger verdient als hartzIV-niveau kann das aufstocken lassen und hat dann - dank freibetrag - mehr als der hartzi. niemand, der arbeitet, muss mit weniger geld als hartzIV'ler auskommen. dass dieser abstand aber trotzdem häufig zu niedrig ist, finde ich auch. ich finde das absolut okay, wenn jemand nicht arbeiten will, wenn's sich nicht groß lohnt. deswegen wäre ich dafür, den freibetrag massiv aufzustocken. arbeit muss sich in der tat lohnen - das ist aber auch das einzige, womit ich westerwelle recht geb. wobei er's wahrscheinlich nur finanziell meint...
Ich hatte dazu gestern ein Interview gehört, in dem Strunz mit einem Politiker aus Hannover oder so diskutierte.
Nun weiß ich zumindest, warum es Strunz-doof heißt.
Dort wurde das Einkommen mit der gesamten Überweisung der Arge gleich gesetzt.
Keine Differenzierunz zwischen KdU und dem, das übrig bleibt. Dabei wurden wieder so viele Dinge außer Acht gelassen - ganz besonders in dem Beispiel, in dem die beiden modellhaft zwei alleinerziehende Mütter pate stehen ließen.

Da rechneten sie sich schon, dass die ALG-II-Bezieherin 950 € "hat" und die arbeitende Mutter bei 30 Stunden in der Altenpflege "nur" 150 € mehr hat.

Und genau hier stimmt eine Menge nicht.

Das Kindergeld bekommt die arbeitende Mutter dazu.
Etwaige Unterhaltszahlungen bekommt die arbeitende Mutter oben drauf.
Wohngeld kann sie zudem beantragen.

Diese drei Dinge nützen der alleinerziehenden Arbeitslosen nicht, weshalb Schwesterwelle und Co. eher beweisen, wie fern sie von der Realität befindlich schwurbeln.

Arbeiten lohnt sich immer ... sogar für den Aufstocker ... es beginnt schon mal damit, dass er zu Hause nicht konsumiert.
Das spart mindestens Strom, wenn es nicht obendrein den Kaffee und das Klopapier auf der Arbeit kostenlos gibt :)

Die, die nicht arbeiten können, die bekommen kein Hartz.
Nicht Arbeitsfähige (wie es im beamtendeutsch heißt) bekommen Sozialhilfe.

Erschütternd fand ich die Bemerkung dieses Politikers, der die Arbeitslosen zum Schnee schippen auf die Straße zwingen wollte, weil sie ja Leistungen zum Unterhalt "bekommen".

Nun, dazu fallen mir zwei Dinge ein:

1. "Deutschland ist ein sozialer Bundesstaat. Gegen jeden, der ... (...) " - so mancher "Fallbearbeiter" (inzwischen nennen sie sich "Kundenberater") hat nicht begriffen, dass ich mir meinem Hartz-IV-Antrag mein RECHT wahr nehme. Dazu gehört auch, dass es keine Zwangsarbeit geben kann.

2. Politiker haben es seit Jahrzehnten ermöglicht, dass diese Art von Lohndumping erst salonfähig geworden ist.

Mindestlöhne. Lasst die Firmen, die einen auf billig machen, Zeitverträge auslaufen lassen und Stammbelegschaft durch Zeitarbeiter ersetzen, doch aufaufen.
"Sie" werden schon einen Weg finden, weiterhin Geschäfte zu machen ... und der Markt erlebt halt mal wieder eine Umstrukturierung.
Zeitarbeit muss teurer werden.
Immerhin sprießen so viele Zeitarbeitsfirmen aus dem Boden, als dass man sich aussuchen kann, für welchen Verein man arbeiten will - das verbessert die Gehaltsverhandlungen.
Dennoch wird es Zeit, dass diese Sparte strenger reglementiert wird. Da liegt einiges im Argen, warten aber auch Überraschungen, wie die jungst bekannt gewordene Veruntreuung von Daten bei einem "Outsourcer" .

... und das ist denn auch die Quittung, die so manche Firma erwartet:
Corporate identity ... war gestern ;)

Gruß
Holo



Ich verstehe Sie nicht:
(...)
Solltes du auch nicht, das würde deine grauen Zellen mächtig überfordern und das wollen wir ja nicht ...:)

Gruß

Baronesse
Sie sollten nicht so vorschnell von sich selbst auf andere schließen, meine ich.

Ganz objektiv betrachtet trieft Ihr Beitrag, den Pinsel zitierte, vor lauter Polemik und glänzt zwischen den Zeilen ordentlich durch Vorurteilsdenken ... dazu bedarf es in der Tat keiner Worte.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Mein junger freund, die Leute die Harz beziehen waren überwiegend nicht ich ganzes Leben lang Harzler, deshalb haben auch SIE etwas erwirtschaftet ...und nun hoffe ich für dich, dass du immer schön erwirtschaften und für dich selber sorgen kannst, damit du dir nicht eine Diskussion anhören musst, wenn du auf der "andern Seite " stehst.

Gruß

Baronesse
Das hoffe ich auch.
Du, ich gönne Arbeitslosen jeden Cent. Und jedem anderen auch. Nur fällt halt das Geld nicht vom Himmel, sondern muß irgendwo herkommen.
Deswegen kann man da doch mal drüber reden, wo das Geld herkommt, wem es mal gehört hat und was jetzt mit passiert. So rein aus Fairness.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Arbeiten lohnt sich immer ... sogar für den Aufstocker ...

Blah... Blubb...

Ob sich zig Stunden Plackerei für ein paar Euro lohnen, ist eine individuelle Bewertung.

Es kommt darauf an, mit welchem Wert man seine Freizeit veranschlagt und wie erfüllend oder wie hart man die Arbeit empfindet. Daß man am Monatsende ein paar Euro mehr auf dem Konto hat, läßt sich in drei Zeilen beweisen. Entscheidend ist, was sie einem wert sind.

Und wir haben zwei charakterlich verschiedene Sorten Hartz IV-Empfänger, die vom Gesetz genau gleich behandelt werden. Das ist eins der Probleme.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Hallo Baroness de Berjaraque;
Mein junger freund, die Leute die Harz beziehen waren überwiegend nicht ich ganzes Leben lang Harzler, deshalb haben auch SIE etwas erwirtschaftet ...und nun hoffe ich für dich, dass du immer schön erwirtschaften und für dich selber sorgen kannst, damit du dir nicht eine Diskussion anhören musst, wenn du auf der "andern Seite " stehst.
Leider gibt es wenige, die es nicht als Selbstverständlich ansehen, dass der Staat ihnen aus der Patsche hilft.
Dies ist eine Regelung, die darauf beruht sich zu bemühen, wieder Arbeit zu finden.

Ich würde eine Diskussion lieber sehen, die nicht so einseitig geführt wird ,sondern die berücksichtigt, dass es ZU WENIG ARBEIT, viele Arbeitsunfähige Kranke gib(die jahrelang für ihre Fa. den Buckel krumm gemacht haben) und das Feindbild des üblichen Harzbehiehers einfach einmal dahingehend verändert, das Ursache- und Wirkunksprinzip einmal bei den Leuten anzusetzen, die Haupverantwortliche der Arbeitslosigkeit sind .
Hauptverantwortlich ist man meistens selbst, schlechter Schulabschluss, keine Berufsausbildung, zu früh Kinder bekommen usw.

Das es auch Leute trifft, die viel gearbeitet haben und einfach zu alt sind um noch was neues anzufangen ist mir ganz klar!

Sie dürfen aber Ersparnisse behaltenn (bestimmte nach Alter geregelte Sätze) und müssen falls sie ein Haus haben, dieses auch nicht veräussern.

Mit der "Freizeit" könnte man durchaus auch was positives anfangen, zum Beispiel ehrenamtlich arbeiten oder sich sonstwie nützlich in der Gesellschaft machen.


@ Jäger,


Ob sich zig Stunden Plackerei für ein paar Euro lohnen, ist eine individuelle Bewertung.

Es kommt darauf an, mit welchem Wert man seine Freizeit veranschlagt und wie erfüllend oder wie hart man die Arbeit empfindet. Daß man am Monatsende ein paar Euro mehr auf dem Konto hat, läßt sich in drei Zeilen beweisen. Entscheidend ist, was sie einem wert sind.

Zum Teil ist das so wenig, das es sich eigentlich nicht mehr lohnt für die paar Euro mehr zu arbeiten, wenn man auch den Mehrkostenaufwand, wie Auto usw berücksichtigt.

LG.Sche
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Daß man am Monatsende ein paar Euro mehr auf dem Konto hat

Das ist einer der Hauptgründe warum es klemmt , wieso soll ich mich abplacken wenn ich nich mehr aufm konto habe ?

ich weis ja nich als was du so tätig bist jäger , aber in meinem bereich zB. bekam ich jetzt mehrfach angebote für 400,€ bei 35 h die woche mit dem hinweis das was sonst noch fehlt könnte ich mir vom amt als aufstockung holen und wir reden hier nicht von einem anlernjob sondern einem der ein grosses maß an qualifikation erfordert , und nichtmal bei einem kleinem krauter sondern ausschlieslich bei grossen und börsennotieten unternehmen.
Da stellt sich doch die frage ist bei den firmen das unter abhanden gekommen und nur das nehmen geblieben? sind nicht auch die wirtschaft die eigentlich findigen ? sie lassen sich die arbeit noch vom staat bezahlen wie wäre es dort auch mal anzusetzen ?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Widersprichst Du mir oder stimmst Du mir zu?
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Widersprichst Du mir oder stimmst Du mir zu?

weder noch , ich wollte die diskussion um eine wichtige sequenz erweitern. denn einerseitz stimme ich dir voll und ganz zu anderer seits ist der zustand hartz4 von den wenigsten als angenehm empfunden oderherbeigesehnt vielmehr sind sie durch die wirtschaftlichen rahmenbedingungen dazu verdammt.
Ferner unterstelle ich den letzten regierungen fernab jeder vernunft , wege geschaffen zu haben damit sich das kapital schadlos hält und selbst in der größten kriese noch zuwachs verzeichnet . Das wiederspricht dem gedanken der sog. solidargemeinschaft .
Denn ganz ehrlich , wenn D am boden liegt kümmert es das kapital wenig , die gesellschafft würde zerbrechen und mangels sinnvoller allternativen einfach anarchie ausbrechen . ist zwar dramatisch schwarz gemalt aber durchaus möglich.
Da aber noch chancen bestehen das abzuwenden ist es wichtig eine wahrheitliche diskussion , ohne besitzstandsdenken , queer durch alle schichten zu führen .

Können wir uns darauf einigen ?
 

Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

ich funke jetzt einfach mal so dazwischen....mir stach die sachen mit den ehrenamtlichen aufgaben ins auge.
dieser artikel ist zwar von 2007, aber...
„Ich war auch ehrenamtlich tätig vor 50 Jahren“, sagte Sarrazin, „ als Pfadfinder“. Dafür habe es kein Geld gegeben. Er sei Pfadfinder gewesen, weil es „einen Höllenspaß gemacht“ habe. Dann legte er nach: Wenn Hartz -IV-Bezieher Kraft für Ehrenämter hätten, sollten sie auch die Kraft aufbringen, sich um Arbeit zu bemühen.
quelle: Sarrazin stichelt gegen ehrenamtlich tätige Arbeitslose
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

anderer seits ist der zustand hartz4 von den wenigsten als angenehm empfunden oderherbeigesehnt

Das habe ich ja nicht bestritten, vielmehr verweigere ich jede Stellungnahme zum Anteil der glücklichen Hartzer. Weil ich es schlicht nicht weiß. Ich habe durchaus den Eindruck, daß "die wenigsten" kein ganz vernachlässigbarer Faktor sind, aber mir fehlen belastbare Zahlen. Wie sollten die auch erhoben werden?

An der eigentlichen Diskussion werde ich mich nicht beteiligen, das habe ich schon zu oft durchgehechelt. Aber:

Jeder ist sich selbst der Nächste. Sprichwort

Ich werde das Kapital an die Grenzen seiner Belastbarkeit führen. Willy Brandt, sinngemäß

Und: Was soll das Kapital mit einem ehemals hochproduktiven Industrieland, in dem leider Anarchie ausgebrochen ist? Nichts, oder?
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Jeder ist sich selbst der Nächste. Sprichwort
genau dort setzt die von WW gemeinte dekadenz an

Ich werde das Kapital an die Grenzen seiner Belastbarkeit führen. Willy Brandt, sinngemäß
im ergebnis kann man sagen das nicht er das kapital an die belastungsgrenze führte sondern das kapital den rest der gesellschaft dahin bringt

Und: Was soll das Kapital mit einem ehemals hochproduktiven Industrieland, in dem leider Anarchie ausgebrochen ist? Nichts, oder?
eben aber es ist dem kapital solange egal wie es noch genügend ausweichmöglichkeiten hat ,

im grossen und ganzen betrachtet hat WW mit seinem dekadenz vorwurf recht , nur leider richtet er ihn an die falschen
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Hallo Baroness de Berjaraque;

Leider gibt es wenige, die es nicht als Selbstverständlich ansehen, dass der Staat ihnen aus der Patsche hilft.

Woher weißt du das?

Dies ist eine Regelung, die darauf beruht sich zu bemühen, wieder Arbeit zu finden.

Wenn schon die Arge unsere Arbeitslosen in Millionenhöhe nich unterbringt, wie sollen es dann die einzelnen schaffen? Es gäbe genügend Arbeit, wenn die Arbeitgeber mehr Leute in weniger Zeit arbeiten ließen, das kostet aber zu viel ?! deshalb ist es genau umgekehrt...und deshalb steigen die Arbeitslosen zahlen und deshalb wirst du die HarzLangzeitarbeitslosen am wenigsten in Arbeit bekommen, selbst wenn sie sich bemühen.



Das Problem ist nicht der Wille
In seiner Hartz-IV-Bilanz hat Karl Brenke auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) auch die Arbeitsbereitschaft von Hartz-IV-Empfängern untersucht. Sein Fazit: „Die Diskussion darüber geht an der Realität vorbei.“ Etwa 90 Prozent der arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger bis 55 Jahren würden nach eigenen Angaben einen angebotenen Job annehmen; 70 Prozent suchen dazu selbst aktiv nach einer Stelle – nicht mehr und nicht weniger als bei anderen Arbeitslosen.


DIW Berlin: Die meisten Arbeitslosen wollen arbeiten

Hauptverantwortlich ist man meistens selbst, schlechter Schulabschluss, keine Berufsausbildung, zu früh Kinder bekommen usw..
Die meisten Leute welche Harz bezienen hatten schon einen Beruf... Nicht jeder ist selbst Schuld an seiner schlechten Bildung und Ausbildung. Deutschland ist eines der Länder, in denen die Bildung vom schon vorhandenen Geldbeutel der Eltern abängt.

In der Bundesrepublik Deutschland existiert eine statistische Bildungsbenachteiligung, die international kritisiert wird. Studien belegen eine Korrelation von Bildungschancen und sozio-ökonomischer Herkunft. Das Bundesministerium für Bildung schloss 2006 daraus: Es "entscheidet in keinem anderen Industriestaat die sozio-ökonomische Herkunft so sehr über den Schulerfolg und die Bildungschancen wie in Deutschland."[1]
Bildungschance ? Wikipedia


Zu früh Kinder bekommen? Ich war 20 als meine Tochter zur welt kam. Ich bin bis heute noch nicht in den Genuss gekommen Harz zu beziehen, habe ich etwas falsch gemacht?;) Und ich bin nicht die einzige in meinem Bekanntenkreis die junge Mutter war, keine diesre Mütter, welche ich kenne bezieht oder bezog Harz oder ähnliches. Wir hatten Männer, welche auch ihre Pflichten wahr nahmen und nehmen. Bei den Müttern, die wirklich alleine sind ists natürlich ein Problem. Welche Leute kennst du Sche?:)

Das es auch Leute trifft, die viel gearbeitet haben und einfach zu alt sind um noch was neues anzufangen ist mir ganz klar!
Ja diese und die Alleinerziehenden sind das gros der Harz IV Bezieher:


Bestimmte Gruppen finden sich unter den Hartz-IV-Beziehern deutlich häufiger als andere: Der Ausländeranteil etwa ist mit 18,5 Prozent fast doppelt so hoch wie der Anteil der Deutschen. Auch der Kinderanteil fällt mit 15,9 Prozent überdurchschnittlich stark ins Gewicht. Noch größer ist der Anteil der Alleinerziehenden – etwa ein Viertel von ihnen bezieht Hartz IV, bei den Alleinerziehenden unter 25 Jahren sind es sogar mehr als 80 Prozent.
http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.347055.d


Sie dürfen aber Ersparnisse behaltenn (bestimmte nach Alter geregelte Sätze) und müssen falls sie ein Haus haben, dieses auch nicht veräussern.
Das stimmt wohl so nur sind das nicht diejenigen, welche das Hauptklientel für das Harz Gesetz sind.
Mit der "Freizeit" könnte man durchaus auch was positives anfangen, zum Beispiel ehrenamtlich arbeiten oder sich sonstwie nützlich in der Gesellschaft machen.
Ja das sag mal einem Migranten oder einer Alleinerziehenden wobei es da sicherlich auch Initiativen gibt. Ich kenne Mütter die betreuen Kinder von Müttern welche noch Arbeit haben. Die Zuverdienstgrenze bei Harz liegt bei 100 Euro nur mal by the way. Da wird jeder Harzler froh sein, wenn ihm das ermöglicht wird.

Gruß

Baronesse
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Der deutsche Sozialstaat= Spätrömische Dekadenz?!

Deutschland ist eines der Länder, in denen die Bildung vom schon vorhandenen Geldbeutel der Eltern abängt.

Blah, blubb. Nicht von Dir, sondern von denen, die es vorbeten.

Wer 18 und geistig normal entwickelt ist und nicht richtig lesen, schreiben und rechnen kann, kann dafür niemanden verantwortlich machen. Am ehesten noch seine Eltern, aber ganz bestimmt nicht deren Armut. Und Lesen, Schreiben und Rechnen, ganz banale Grundfertigkeiten, sind es, an denen Schulabbrecher scheitern. Ein Hauptschulabschluß ist nun wirklich nichts unerreichbares, auch ohne Nachhilfe und Internat. Daß einer das Abitur nicht schafft, davon wird er nicht zum Hartz IV-Bezieher.

Wir hatten Männer, welche auch ihre Pflichten wahr nahmen und nehmen. Bei den Müttern, die wirklich alleine sind ists natürlich ein Problem.

Allerdings. Die Alleinerziehenden sind ein Problem. Vater unbekannt, Vater auch arbeitslos, Vater zahlungsunwillig...

Wer immer zahlt, ist Vater Staat. Es soll mir keiner einzureden versuchen, daß das keine Versuchung darstellt. Ach, laß uns doch auseinandergehen, so richtig toll klappt die Beziehung ja nicht.

Auch da, genau wie bei den Schulabbrechern, fehlt Selbstdisziplin, aber wo soll die auch herkommen?
 
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