Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Hallo penta,
lass mich mal etwas in diesem giftigen thread klarstellen.
Vorab: ich bin Wessi durch und durch. Das erste mal ostdeutschen Boden betreten habe ich erst 1992.
Und auch das nicht freiwillig, sondern beruflich.
Es gab keine familiären Kontakte, keine persönlichen Beziehungen.
Seit damals sind jetzt fast zwanzig Jahre vergangen.
Worüber unterhält man sich denn mit den neuen Kollegen/Nachbarn/Freunden, die von drüben gekommen sind?
Was ich dabei immer wieder gehört habe und gut verstehen konnte, ist die Geschichte von dem kleinen Land, in dem jeder
für den anderen da war. Die Leute haben sich privat unterstützt und sind jenseits der offiziellen Wege brüderlich miteinander umgegangen.
Diese "Kuschligkeit" vermissen viele. Ich finde das nachvollziehbar.

Aber man muss im Kopf trennen, was die Menschen dort privat gemacht haben, um ein angenehmes Leben zu haben und dem,
was dieser Staat repräsentiert und gelebt hat.

Es war eine Diktatur, menschenverachtend und mordend.
Niemand kann ernsthaft dahin zurück wollen.
Salut
Az

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Ich würde gerne wissen wie es in den anderen Ostblockstaaten aussah. Habe sich da auch die LEute unterstützt und würden sie die damalige Situation der heutigen vorziehen.

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Es war eine Diktatur, menschenverachtend und mordend.
Niemand kann ernsthaft dahin zurück wollen.

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Ich denke mal nicht das wir "Ossis" dorthin zurück wollen. Das hat hier glaube ich auch niemand gesagt?

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Aber man muss im Kopf trennen, was die Menschen dort privat gemacht haben, um ein angenehmes Leben zu haben und dem,
was dieser Staat repräsentiert und gelebt hat.

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so in etwa hatte ich´s doch geschrieben,

.
Niemand kann ernsthaft dahin zurück wollen.
Salut

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Das hat wirklich niemand ernsthaft in Betracht gezogen .

Es war eine Diktatur, menschenverachtend und mordend

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Hm rein juristisch betrachtet ist jemand ein mörder der durch eigenen vorteil motiviert ein anderes leben auslöscht oder dessen auslöschung befiehlt,
Frage : Wie viele menschenleben kostet der wachstumsgedanke und die sogenannte verteidigung dieses Systems täglich , werden unsere enkel irgendwann mal sagen "die Marktwirtschaft war ein Mörderisches menschenverachtendes system , eine diktatur des Materiellen wahnsins?"

Ich würde gerne wissen wie es in den anderen Ostblockstaaten aussah. Habe sich da auch die LEute unterstützt und würden sie die damalige Situation der heutigen vorziehen.

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Ich hatte früher einige Kontakte zu leuten aus der Sowjetunion und der Cssr , das war da schon etwas anders und von den lebensbedingungen weitaus schlechter als in der DDR , die tschechen haben aus der neuen situation allerhand gemacht und würden sicher nicht zurück wollen. Anders die russen erstaunlicher weise sagen sie oft das die UdssR wenigstens die grundlagen des lebens absicherte, die Armut in ländlichen gegenden ist förmlich explodiert da wünsche sich viele das alte system zurück.

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Auch nach Jahren noch eine dumme Diskussion.


Ist das so schwer zu verstehen?

Diese Leute wollen doch gar nicht die Stasi und das Politbüro zurück, einige wünschen sich lediglich den Alttag, die "berufliche, finanzielle Sicherheit" zurück und selbst das ist doch nur ein Gedanke mehr nicht.
Das ist doch das Selbe wenn man die Leute im Ruhrpott fragen würde, welche Zeit sie besser finden, die jetzige oder die früher als sie alle noch Arbeit hatten.

(Berufliche, finanzielle Sicherheit – damit meine ich, dass man seine Arbeit hatte die man selten verlor und das man sein auskommen hatte.)

Ist doch klar, man erinnert sich immer nur an das Gute in der Vergangenheit, der arbeitslose in Mitteldeutschland an die Zeit in der DDR und der arbeitslose in Westdeutschland an seine Zeit bei Opel oder in der Grube und einige Alte an die gute Zeit in Ostpreußen. Niemand hat da das politische System im Sinn (ich rede hier nicht von Nazis oder Stasis, es geht um den einfachen Bürger), es geht ihm lediglich um die guten Seiten des zurückliegenden Lebens. Natürlich verdrängen dabei alle die schlechten Erinnerungen.


Man stelle sich mal vor!

Eine Frau erzählt über ihre tolle Jugend die sie hatte und sagt, das sie das sehr vermisst. Nun kommt einer von diesen Leuten, wie die in diesem Thread und sagt ihr: "Wie kannst du nur so über deine Jugend reden, die war doch nicht schön, du wurdest doch mit achtzehn vergewaltigt, dass darfst du doch nicht verdrängen." Wie fühlt sich wohl nun diese Frau? Genau! wie ein Bürger der ehemaligen DDR dem man sagt dein Leben war eine Illusion, es war scheiße, weil es eine Stasi und ein Politbüro gab, weil man dich eingesperrt hat, vergiss deine Vergangenheit, vergiss das du dort gelebt hast.

Ich will nicht wissen, wie viele alte Säcke in Bayern abends vorm Fernseher grummeln: "im Reich war alles besser, da herrschte noch Zucht und Ordnung". Das sind doch nur die Alten, die zulange in der jeweiligen Zeit gelebt haben. Wenn ein heute dreißigjähriger sagt, in der DDR war alles besser, dann ist das wohl Schwachsinn weil er gar nicht weiß wo von er redet, da gebe ich jedem Recht.

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

[OTOP]Danke.[/OTOP]

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Ja,ich bedanke mich auch für deine Zeilen,ar.ex.si.
So,wie du es schreibst,ist es.

LG,Insel

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Es wäre doch mal sehr schön wenn man mal einen Anfang machen könnte.

Und man sich nicht immer noch als Ossi und Wessi oder umgekehrt benennen würde.

Denn ich höre auch oft bringt se alle wieder dorthin und zieht die Mauer wieder hoch!
Und...hab um Himmelswillen...nichts mit einem Ossi zu tun!
Sei es privat oder beruflicher Natur.
Und nur Aufgrund von Vorurteilen!

Wo ist die Menschlichkeit hin?
In der DDR geblieben?

LG
Sisgards

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Sisgards schrieb:

Es wäre doch mal sehr schön wenn man mal einen Anfang machen könnte.

Und man sich nicht immer noch als Ossi und Wessi oder umgekehrt benennen würde.

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Wuss?
Da ehem.Ostzonenbewohner und deren Nachkommen idR erst enttarnt werden können, wenn sie den Mund öffnen, achtet hier (also in meinem Umfeld) in realite keiner mehr drauf.

Und die Frotzeleien über Sachsen und ihre Kehlkopfdeformation ist uraltes
gesamtdeutsches Kulturgut.
Vgl. dazu Ostfriesen-, Bayern-, Westfalen- und Hessenwitze.
Salut
Az

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Jammern auf hohem Niveau.
Ossi vs. Wessi hat keinen höheren Stellenwert als kathole vs. evangele oder Hintertupfing vs. Klein-Kleckersdorf.
bei letzteren ging es vor nicht allzulanger Zeit übrigens noch ziemlich heftig zu Sache, wenn die Kleckersdorfer den Hintertupfingern den Maibaum absäbelten, dann mußten sie um ihr Feuerwehrhaus fürchten und mit Schrotflinte und Eisenstange bewaffnet wochenlang Nachtwache schieben.
Und wehe, eine Tupfingerin und ein Kleckersdorfer verliebten sich. Drama ohne Ende.

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Al´Azrad schrieb:

Wuss?
Da ehem.Ostzonenbewohner und deren Nachkommen idR erst enttarnt werden können, wenn sie den Mund öffnen, achtet hier (also in meinem Umfeld) in realite keiner mehr drauf.

Und die Frotzeleien über Sachsen und ihre Kehlkopfdeformation ist uraltes
gesamtdeutsches Kulturgut.
Vgl. dazu Ostfriesen-, Bayern-, Westfalen- und Hessenwitze.
Salut
Az

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wää.....
gibts im osten deutschlands nur sachsen:gruebel:

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Pinsel schrieb:

wää.....
gibts im osten deutschlands nur sachsen:gruebel:

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Latürnich nicht!
Das habe selbst ich schon begriffen.
Das sächsische Idiom, angeblich Ursprung des Hochdeutschen, dessen ich mich bediene,
ist allerdings schon in kleinsten Dosen identifizierbar.
Meckpomms, Brandenburger und Sorben sind eher unauffällig.
Wenn sie nicht gerade Spreewälder Gurken auf dem Wochenmarkt verticken
oder am Kiosk nach F6 fragen....

Nein, jetzt mal die ernsthafte Frage an alle Ostgeborenen:
fühlt ihr euch ehrlich diskriminiert in diesem Land?

Ich weiß es nicht.
Als Landei in der Stadt habe ich mich mies gefühlt.
Ein paar Jahre später hab ich selber über Landeier geschmunzelt.
In verschiedenen landstrichen wurde ich wegen meiner Herkunft angefrotzelt.
Im Gegenzug frotzel ich selbstverständlich über andere Stämme.
Und in meiner Zeit in Menschenrechtsgruppen und Ausländerinitiativen habe ich gelernt, daß sich ein Zugezogener erst dann richtig heimisch fühlt, wenn man gemeinsam frotzeln kann.

Salut
Az

AW: Die DDR - Menschlichkeit hinter Mauern?!

Al´Azrad schrieb:

[...]
Und in meiner Zeit in Menschenrechtsgruppen und Ausländerinitiativen habe ich gelernt, daß sich ein Zugezogener erst dann richtig heimisch fühlt, wenn man gemeinsam frotzeln kann.

Salut
Az

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Da ist was drann, wenn Ruhrpott auf Bayern trifft, versteht man sich erst so richtig gut nachdem man sich gegenseitig darüber informiert hat dass man die jeweils fremde Mundart total doof findet, aber gerne Rücksicht nehmen will *g*
Ausserdem gehe ich davon aus dass diese kleinen Frotzeleien nur dann eine Rolle spielen wenn Gruppen aufeinander treffen.
Bei persönlichen Kontakten unter vier Augen wird das eher selten thematisiert...

Gruss Grubi