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EU-Kommission plant Bluecards für Millionen Einwanderer

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Um dem Fach- und Arbeitskräftemangel in Europa vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken, möchte Justizkommissar Franco Frattini eine sog. Bluecard einführen, ähnlich der Greencard der USA. Qualifizierte Arbeitskräfte können dann eine zweijährige Aufenthaltsgenehmigung erhalten, die verlängert werden kann; nach spätestens 5 Jahren in einem EU-Land soll daraus ein permanenter Aufenthaltsstatus werden.

Das ist im Endeffekt eher eine Umkehrung der bisherigen EU-Politik, die ja eher auf Abschottung zielte.

Was meint ihr? Ist das ne sinnvolle Idee? Wie sollte eurer Meinung nach die Zuwanderungspolitik Europas aussehen um den Herausforderungen einer globalisierten Welt zu begegnen? :gruebel:


Links:
EU plant Blue Cards für 20 Millionen Einwanderer
Brüssel will 20 Millionen Arbeiter in die EU holen
Blue Cards für Einwanderer geplant
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Das wird bürokratischer Unsinn. Sie sollen alle reinlassen, die einen Arbeitsvertrag mit einem bestimmten Mindestlohn nachweisen, und den permanenten Aufenthaltsstatus mal ganz schnell vergessen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Zur abwechslung könnte man auch mal versuchen die Leute die man hat, im Land zu halten. Aber das wär ja zu einfach. :?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wenn wir Europa zu einem so angenehmen Ort machen, daß hochqualifizierte Leute hierbleiben, wird das nur für die Bürokraten teuer, die dafür in die Wüste geschickt werden müssen.
 

fiend

Geselle
2. November 2003
11
Wenn die Einwanderer keine staatliche Sozialhilfe oder sonstige staatlich geförderte Hilfe von uns beziehen (mit Ausnahmen von medizinischer Betreuung und der Erlaubnis die Kinder an Bildung teilnehmen zu lassen), wäre ich dafür dass alle hier herkommen dürfen.
 
  • Ersteller
  • Moderation
  • #7

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
:gruebel:
Ich nehme an, dann müssen sie auch weniger Steuern zahlen?
 

fiend

Geselle
2. November 2003
11
Eigentlich sollte überhaupt keiner Steuern bezahlen! ;)
Aber man kann das vielleicht damit begründen, dass sie ja schließlich hier arbeiten dürfen. Und ich hab ja erwähnt mit Ausnahmen von medizinischer Betreuung und Bildungsangebote für die Kinder.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Damit, dass sie arbeiten, würde ich begründen, dass sie Lohn bekommen. :roll:
"Dürfen" ist übrigens gut, wenn man bedenkt, dass es mal wieder um Fachkräfte geht, an denen hier Mangel herrscht.
Bei den "Computer-Indern" war damals auch immer die Rede von "dürfen" oder "nicht dürfen" was sich im Nachhinein als ziemlich albern herausstellte, als man feststellte, dass das dürfen nicht das Problem ist, sondern das "Wollen". Die wollten nämlich gar nicht kommen, sondern sind lieber in die USA gegangen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Man macht sich lächerlich wo man nur kann. Das momentane leitprinzip in Deutschland :rosi:
 

fiend

Geselle
2. November 2003
11
Jetzt ist halt nur die Frage wieso wollten die Inder nicht hier herkommen? Und was ist in USA besser als hier? Doch nicht etwa wegen der staatliche Sozialfürsorge der USA oder?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Nein, aber wer auswandern will um zu arbeiten, der sucht sich womöglich eher ein Land mit a) wenig Hürden beim Einwandern und b) einem entsprechenden Gehaltsniveau, damit sich der Stress auch lohnt. Und da dürften die USA Deutschland in einigen Punkten etwas voraus haben. Das (Netto-)Gehaltsniveau ist dann aber hinten rum doch wieder unter anderem abhängig von der Sozialfürsorge, denn die will ja finanziert sein.
 
B

Booth

Gast
Die Leute, die man hier hinholen will, sind ja nicht die... sagen wir mal... körperlich orientierten Fachkräfte aus ländlich, rückständigen Regionen Europas, wie in den 60er Jahren.

Es geht mehr um ausgebildete Facharbeiter oder auch Ingenieure - und die sind (wie schon gesagt) schlau genug zu schauen, wo sie die besten Randbedingungen vorfinden. Wobei ich es auch in diesem Zusammenhang dann seltsam finde, daß gerade in Deutschland nicht wenige Nicht-Europäer an den Unis ausgebildet werden, aber meines Wissens keine Verpflichtung existiert, so und so viele Jahre dann im EU-Raum tätig zu sein.

Andererseits... gefällt mir sowieso nicht, Menschen nur nach ihrem volkswirtschaftlichen Zweck zu beurteilen. Aber solange eine zum Teil destruktive Konkurrenz unter den Nationen herrscht, wird sich das wohl nicht ändern... und bis sich das ändert, wird wohl ne Menge Zeit vergehen.

gruß
Booth
 

fiend

Geselle
2. November 2003
11
Ich hab ja auch gesagt ich will das alle hier rein dürfen (also so gut wie keine Hürden mehr) und mit alle meine ich nicht nur die ausgebildeten Facharbeiter, sondern jeden arbeitswilligen Einwanderer. Und das begründe ich damit, dass je mehr billige Einwanderer wir hier haben, steigt dann auch die Zahl der Arbeitskräfte hier und das erhöht auch wieder die Produktivität im Lande, was wiederum zu mehr Wohlstand führt. Ausserdem bekommen wir in naher Zukunft auch damit mehr Potenzial an Ausbildung neuer Fachkräfte durch die Kinder der Einwanderer, somit wäre dann auch das Problem mit zu wenigen Kinder gelöst.

Achja: Natürlich ist es viel besser wenn von diesen Einwanderer auch viele qualifizierte Fachkräfte dabei sind.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ja, aber so wie ich dich verstehe, sollen sie hierher kommen, arbeiten und vermutlich wie alle anderen auch Steuern und Sozialabgaben zahlen, aber dann nicht von den Sozialleistungen profitieren dürfen, die sie mitfinanzieren. Mal abgesehen davon, dass das eine ziemlich böse Ungleichbehandlung wäre, müssten sie ja schön blöd sein, wenn sie magere Sozialleistungen auch woanders haben können, aber dafür dort wenigstens deutlich mehr netto verdienen, weil neben den Leistungen ja auch die Abgaben weniger sind.
 
B

Booth

Gast
Ich fürcht, daß dies nicht sonderlich "gesittet" abläuft, wenn man quasi alle Schranken öffnet. Du kannst im Prinzip in Indien oder Brasilien (oder wo auch immer) mal die riesigen Städte anschauen, wo Du Slums in einer Grösse hast, die Berlin oder dem ganzen Ruhrgebiet entsprechen.

Wenn es zuviel bitterarme Menschen gibt, werden die ihr letztes Hemd dafür hergeben, wenn die hören, daß jeder hier "rein" kann.

Das ist ja der Scheiss in dieser Welt. Es sind dermassen viele Menschen, die unter erbärmlichen Zuständen leben, daß es eigentlich eine Aufgabe globalen Maßes wäre, die alle in ein/zwei Generationen in (nach unseren Gesichtspunkten) annehmbare Zustände zu hieven. Aber wenn wir unser aller Leben angucken... Du - ich - wir anderen - wir ALLE... kümmern uns doch herzlich wenig aktiv darum, daß wir etwas tun, was direkt den Ärmsten helfen kann. Im Prinzip müsste jeder Mensch in akzeptablen Verhältnissen 10 oder 20% seiner Arbeitskraft für solche Projekte opfern. Nur... letztlich würde es dort dann wieder zig Projekte geben, wo sich irgendwelche Idioten nur bereichern wollen (und davon gibts genug hier als auch in Entwicklungsländern).

Immerhin ist es ein Anfang, daß es Stiftungen von reichen Mädzenen gibt, die sich dann auch ein wenig um ihre Stiftung kümmern. Die dort beschäftigen Leute arbeiten allerdings auch wiederum nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten - also lassen sich für gutes Geld anheuern... wobei ne Menge dort sicher auch froh sind, Einkommen und ideellen Anspruch an sich selber unter einen Hut zu kriegen.

Gerade diejenigen, die ein paar Mrd aufm Konto liegen haben, müssten solche Projekte verstärkt starten, da "normale" Leute wie wir offenbar nur den Arsch hochkriegen, wenn es genug finanzielle Anreize gibt, die die ideellen Ziele begleiten. Wir sind halt auch "nur" Kinder dieser Gesellschaft. Ausnahmen davon gibts übrigens ganz sicher... aber die scheinen nicht unbedingt viel Wirkung zu entfachen.

Ups - ich bin mal wieder OffTopic, kann das sein?! :D

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich sehe das eigentlich ziemlich ähnlich. Soweit es sich um Versicherungen handelt, sollten Ausländer nicht anders behandelt werden als Deutsche, aber Sozialhilfe sollte nur Staatsbürgern zustehen, auch wenn sie - natürlich - steuerfinanziert ist.

Ergänzung: Nach fünf oder zehn Jahren winkt ja eh die Staatsbürgerschaft.

Natürlich zieht das einen Rattenschwanz an nötigen Änderungen nach sich, beispielsweise ist es mit der kostenlosen Mitversicherung von Ehegatten und Kindern nicht vereinbar, und wahrscheinlich ist die Ungleichbehandlung bei derSozialhilfe auch gar nicht rechtlich durchsetzbar.

Nur muß die Einwanderung in die Sozialsysteme irgendwie beendet werden, würde ich sagen. Zumindest muß sie so begrenzt werden, daß sie hinter der Einwanderung in Steuern und Beiträge, um es mal so zu nennen, stärker zurückbleibt.
 

fiend

Geselle
2. November 2003
11
Natürlich wäre das unfair. Aber wo geht es denn in der Welt schon fair zu? Damit es fairer zu geht müsste man natürlich noch an vielen anderen Stellen was ändern. (z.B. komplette Abschaffung der Sozialabgaben auch für uns)
Hmm und wo woanders ist das wo sie mehr verdienen können? Ausserdem zwingt sie ja keiner dass sie hier herkommen.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
fiend schrieb:
Und das begründe ich damit, dass je mehr billige Einwanderer wir hier haben, steigt dann auch die Zahl der Arbeitskräfte hier und das erhöht auch wieder die Produktivität im Lande, was wiederum zu mehr Wohlstand führt.
Was so pauschal imo volkswirtschaftlicher Unsinn ist ... :wink:
 

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