Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Apocalypto - Gibsons bewusste Lüge?

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Es gibt wohl zwei Sorten historischer Korrektheit.

Wenn die Engländer in "Braveheart" nicht uniformiert gewesen wären (so vorbildlich in einem Gralschinken der 50er Jahre), die Schlacht von Stirling Bridge sich in der Nähe einer Brücke abgespielt hätte, die zur Opferung vorgesehenen Mayas Maisbauern und nicht "wilde" Jäger gewesen wären und der Konquistador gegen Ende des Films seine Halsberge unter statt über der Brustplatte getrage hätte, wäre mir das sehr recht gewesen, von dem Lapsus mit dem Mond mal ganz abgesehen.

Auf die historische Korrektheit, die die Kulturen moralisch bewertet und Zeter und Mordio schreit, wenn der Maya nicht besser rechnen kann als der Spanier, kann ich dagegen verzichten.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wenn man sich eine historische Person oder ein historisches Ereignis als Grundlage für einen Film nimmt, so sollte man entweder ordentlich recherchieren und die Gegebenheiten auch einigermaßen historisch darstellen, sofern es die Handlung/Message des Filmes nicht zu stark behindert/einschränkt.

Oder man dreht den Film so, dass klar ist, dass er zwar an das Ereignis/die Person angelehnt ist, man aber aus dem Film heraus deutlich sehen kann, dass er eben keinen Wert auf historische Korrektheit legt.
Sehe ich nicht so. Dafür gibt es die unterschiedlichen Gattungen wie Spielfilm oder Dokumentarfilm oder in der Literatur Belletristik und Fachbuch. Warum sollte man innerhalb einer Gattung, die per se schon keinen Anspruch erhebt historisch, bzw fachlich korrekt zu sein das nochmal extra deutlich machen?
Im englischen wird das ja durch den Gattungsbegriff "fiction" ohnehin schon mehr als deutlich.
 

zerocoolcat

Geheimer Meister
11. April 2002
475
*Threadrauskram*

...so, mangels Alternativen im DVD-Automat hab ich mir gerade "Apocalypto" angeschaut und muss sagen: Herr Gibson hat es immer noch drauf!
Trotz der Verwandtschaft des Themas mit "Braveheart" (jedoch natürlich ohne dass die Taten des Hauptdarstellers solch grosse Auswirkungen auf historische Ereignisse haben) eine abwechslungsreiche und vor allem mitreissende Geschichte.
Auf jeden Fall lohnenswert, mit Heimkino noch mehr: der Sound ist spitze!

Noch ein paar nicht zu verkneifende Kommentare:

IM-Meier schrieb:
Kein Wort über grandiosen Errungenschaften dieses Volkes. In einer Schlüsselszene genügt sogar eine Sonnenfinsternis, um die versammelte Menge in Angst und Schrecken zu versetzen. Wie kann eine Sonnenfinsternis ein Volk, das einen Kalender besitzt, um eben solche Finsternisse vorherzusagen, in Schrecken versetzen?
...die Kalender besassen wohl nur die Priester bzw. die "Oberschicht"...deshalb sieht man den Medizinmann ja auch grinsen, als er "den Gott bittet, die Sonne wieder scheinen zu lassen".

AoS schrieb:
Ehrlich gesagt habe ich von Gibson auch nicht mehr erwartet
...warum? weil er bis jetzt nur schlechte Filme gemacht hat? :roll:

truth-searcher schrieb:
Komischerweise projeziert jeder seine eigenen Erwartungen in den Film und aergert sich dann, wenn diese nicht erfuellt wurden. Es sollte vielmehr versucht werden, den Film offen auf sich wirken zu lassen, und nachzudenken, worum es geht!
...hört ihn an, hört ihn an! Zu merken, dass einem ein Film nicht gefällt, dazu gehört nicht viel...mit besseren Ideen (=Drehbüchern) aufzuwarten, schon einiges mehr...
Ich würde sehr gern in einen Film gehen, ohne zu wissen, von und mit wem er ist, um unvoreingenommen zu sein...leider geht das ja nicht mehr... :D

truth-searcher schrieb:
Das wahre Thema des Filmes ist meiner Meinung nach "Angst", und dass eine Kultur, die sich von Angst und brutaler Unterdrueckung zerreiben laesst, und in der eine Fuehrungselite ihr ueberlegenes Wissen nutzt, um durch Angst und brutale Unterdrueckung und eine brutale Killer/Soeldnerkaste die friedliebenden normalen Menschen dieser Kultur wie Vieh behandelt, dem Untergang geweiht ist.
...eine sehr gute Beobachtung! Wär mir jetzt gleich nachm Anschauen nicht aufgefallen...hast deinen eigenen Rat befolgt... :wink:

SentByGod schrieb:
Aber euren Kommentaren nach, ist der Film nichtmal das Geld eines Kinotickets wert...
Doch, auf jeden Fall! ...und eine Verleihgebühr sowieso!

Naja, man muss halt nicht alles anguckten, was so im Kino anläuft!
...das stimmt wiederum! :twisted:

agentP schrieb:
Laokoon schrieb:
Wenn man sich eine historische Person oder ein historisches Ereignis als Grundlage für einen Film nimmt, so sollte man entweder ordentlich recherchieren und die Gegebenheiten auch einigermaßen historisch darstellen, sofern es die Handlung/Message des Filmes nicht zu stark behindert/einschränkt.

Oder man dreht den Film so, dass klar ist, dass er zwar an das Ereignis/die Person angelehnt ist, man aber aus dem Film heraus deutlich sehen kann, dass er eben keinen Wert auf historische Korrektheit legt.

Sehe ich nicht so. Dafür gibt es die unterschiedlichen Gattungen wie Spielfilm oder Dokumentarfilm oder in der Literatur Belletristik und Fachbuch. Warum sollte man innerhalb einer Gattung, die per se schon keinen Anspruch erhebt historisch, bzw fachlich korrekt zu sein das nochmal extra deutlich machen?
Im englischen wird das ja durch den Gattungsbegriff "fiction" ohnehin schon mehr als deutlich.
...ein gewisses Maß an historischer Korrektheit ist sicherlich immer aufrechtzuerhalten, und in dieser Hinsicht kann man Herrn Gibson wohl glaub ich keine großen Vorwürfe im Vergleich zum Rest Hollywoods machen? Auch an Authentizität und "Direktheit" fehlt es in seinen (zumindest von ihm produzierten) Filmen selten...
Für mich ist er einer der letzten "Alleskönner" Hollywoods, der macht, was er will, weil er ist, wie er ist: kompromißlos.
Dass er sich privat dann wieder böse Ausrutscher leistet, ist die Kehrseite dieser Medaille...

...aber George Clooney ist ja auch ein Alkie... :wink:

MfG
Zero
 
Ähnliche Beiträge
Verfasser Titel Forum Antworten Datum
I Mel Gibsons "The Passion" Glaube und Religion 105

Ähnliche Beiträge

Oben Unten