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Beckstein prescht mit Killerspiel-Gesetzesplan vor

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist das auch eiskalte Berechnung. Robert Steinhäuser war Sportschütze, BB aktiv in der Paintball/Airsoft-Scene. Beide hatten dank unseren Gesetzen Zugang zu Waffen. BB hat sich bei einem Internet-Auktionshaus seine (Gott sei Dank) völlig veralteten Waffen gekauft. Aber wer kriegt die Schuld? Computerspiele.

Warum? Antwort A: Weil Beckstein und Co. senile, alte Säcke sind, die vom virtuellen Raum schlicht überfordert sind und daher den Sündenbock wählen, mit dem sie selbst am wenigsten am Hut haben.

Oder Antwort B: Weil Computer und Internet dem Durchschnittsbürger ein bisher ungekanntes Maß an Informations- und Artikulationsfreiheit bieten und das den Herren Beckstein und Co. ein Dorn im Auge ist. Sprich: Das angestrebte Verbot von Killer-Spielen ist nicht nur ein Sündenbock, sondern soll ein Präzedensfall für das Verbot vielen von uns bekannter virtueller Räume sein.

Erst die Ballerspiele, dann bestimmte Foren, dann stärkere Überwachung aller möglichen Foren (zum Beispiel auch des unseren), Chaträume etc. pp. und letztendlich eine Zensur des Internets a la China.

Ich hoffe ja inzwischen schon fast, dass Antwort A dichter an der Wahrheit ist als Antwort B...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Aphorismus schrieb:
Oder Antwort B: Weil Computer und Internet dem Durchschnittsbürger ein bisher ungekanntes Maß an Informations- und Artikulationsfreiheit bieten und das den Herren Beckstein und Co. ein Dorn im Auge ist. Sprich: Das angestrebte Verbot von Killer-Spielen ist nicht nur ein Sündenbock, sondern soll ein Präzedensfall für das Verbot vielen von uns bekannter virtueller Räume sein.

Erst die Ballerspiele, dann bestimmte Foren, dann stärkere Überwachung aller möglichen Foren (zum Beispiel auch des unseren), Chaträume etc. pp. und letztendlich eine Zensur des Internets a la China.

Antwort B schließt "senile alte Idioten" nicht aus!
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Das geht ja schon in Richtung Gedankenkontrolle. In Verbindung mit
dem Profiling von potentiellen Gewalttätern in London, ist es nicht mehr weit zu einem Verbot von Gewaltphantasien.

Man braucht dann nur darauf hinzuweisen, dass die Fantasie ein rechtsfreier Raum sei und man es nicht zulassen kann, dass Menschen sich selbst gegen Gewalt desensibilisieren, indem sie sich Gewalt vorstellen.

Irgendwie muss da doch mal so langsam die Spieleindustrie lobbymäßig aktiv werden, schliesslich ist Deutschland ein großer Markt.

gruß

midget
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Das ganze ist doch totaler Schwachsinn.

Das einzige was dabei rauskommt ist das quasi jeder Jugendliche kriminell ist vor dem Gesetz, spitze.

... und in der Tat zusammen mit dem Geschreie nach mehr Überwachung usw. muß man wirklich als denkender Mensch die Übelkeit bekämpfen.
Nur problematisch ist, das Politiker solche Sachen üblicherweise vorschlagen um Wählerstimmen zu gewinnen, also gibt es viele Menschen die das wollen.

:roll:
 

Peftie

Geselle
5. Dezember 2006
15
Man muß zwischen Zensur, Verbot und Altersfreigabe unterscheiden.

Ein Verbot von Computerspielen welcher Art auch immer, hätte Robert Steinhäusers Ausgangssituation (sein Versagen in der Schule) nicht verändert. Diese aber hat letztlich zu seiner Tat geführt.

Das sollte aber im Umkehrschluß nicht heißen, daß es OK ist, jedes Medium (also auch Computerspiele) jedem in gleicher Weise zugänglich zu machen. Wenn diese Sache einen positiven Aspekt haben sollte, dann die, daß man sich mal so anschaut, was hier (im wahrsten Sinn des Wortes) gespielt wird, teilweise von 9- oder 8-jährigen.

Wo Eltern versagen, muß der Staat ran. An diesem Grundsatz ist erstmal nix Falsches. Die Frage, auf welche Weise das geschehen soll und ob dies auf eine gerechte Art geschieht - das sind Fragen, der sich die staatliche Regulierung der Medien schon immer stellen muß.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Anstatt Spiele zu verbieten, sollte man lieber verhindern, dass solche Typen an Waffen kommen. Wär doch mal ein wirksamer und realistischer Ansatz
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wo Eltern versagen, muß der Staat ran. An diesem Grundsatz ist erstmal nix Falsches. Die Frage, auf welche Weise das geschehen soll und ob dies auf eine gerechte Art geschieht - das sind Fragen, der sich die staatliche Regulierung der Medien schon immer stellen muß.
Die interessantere Frage ist doch, ob und wie der Staat überhaupt in der Lage ist für die Eltern einzuspringen. Der Staat kann Teenagern weder Nestwärme noch Verständnis bieten, noch kann er ihnen Vorbild auf ihrem Weg vom Kind zum Erwachsenen sein und schon gar nicht kann er alle Kinderzimmer der Nation auf potentiell gefährliches Gespiele überwachen.
 

Wanderer

Geheimer Meister
26. Dezember 2002
211
Peftie schrieb:
Das sollte aber im Umkehrschluß nicht heißen, daß es OK ist, jedes Medium (also auch Computerspiele) jedem in gleicher Weise zugänglich zu machen. Wenn diese Sache einen positiven Aspekt haben sollte, dann die, daß man sich mal so anschaut, was hier (im wahrsten Sinn des Wortes) gespielt wird, teilweise von 9- oder 8-jährigen.

Woher weisst du was von 8-9 jährigen gespielt wird ?
Hören/Sagen ?

Wenn ich sehe das Eltern ihren 5.j Kindern einen Fernseher zum Geburtstag kaufen. Hallo ?
Die Kinder im Kindergarten auffällig sind und die Eltern völlig überfordert.
Warum haben wir eine Sendung die Supernanny ? Haben die Eltern nicht ein Erziehungsproblem ? Nein es sind die Killerspiele...

Fassen wir doch mal zusammen :

Das Problem liegt in der Erziehung also sind Eltern + Lehrer/Erzieher gefragt. Ja, auch Lehrer/Erzieher müssen auffällige Kinder melden.
Alles andere sind sekundäre Sachen.

Aber was passiert ? Kinder verrecken in den Wohnungen der Eltern weil niemand sich verantwortlich fühlt !
Handlungsbedarf der Politik Fehlanzeige...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Wanderer schrieb:
Ja, auch Lehrer/Erzieher müssen auffällige Kinder melden.

Wem melden? Der Schusi? der GESTAPO?

Die müssen garnicht "gemeldet" werden sondern auf auffällige Kinder muß man positiv einwirken. :O_O:
 

Peftie

Geselle
5. Dezember 2006
15
Die interessantere Frage ist doch, ob und wie der Staat überhaupt in der Lage ist für die Eltern einzuspringen. Der Staat kann Teenagern weder Nestwärme noch Verständnis bieten, noch kann er ihnen Vorbild auf ihrem Weg vom Kind zum Erwachsenen sein und schon gar nicht kann er alle Kinderzimmer der Nation auf potentiell gefährliches Gespiele überwachen.

Ja und nein. Nestwärme kann der Staat nicht bieten. Bei der Heranbildung zu einer eigenverantwortlichen Person unterstützend wirken allerdings schon. Das kann auch mit Verboten geschehen.

Wenn wir uns da nicht einig sind, hat eine Diskussion keinen Sinn - wer glaubt, die richtige Erziehung bestehe daraus, keinerlei Verbote auszusprechen, wird natürlich auch nicht der Meinung sein, ein Verbot von Computerspielen sei hilfreich gewesen.

Ich halte die öffentliche Diskussion hier für fehlgeleitet und inproduktiv, denn eigentlich könnte man die Kräft der Diskussionspartner bündeln, indem man von kräftezehrenden Windmühlen-Angriffen absieht und auf Gemeinsamkeiten geht, als da wären:

- es ist nicht gut, daß fast jeder verhältnismäßig leicht an Waffen kommen kann
- es ist nicht gut, daß Leistungsdruck dazu führen kann, daß Leute völlig isoliert in Gedankenwelten abdriften, die von Rache und Amok geprägt sind.
- es ist nicht gut, daß Sozialmobbing an Schulen derart ungestraft vorkommen kann.

Darüber sind sich doch alle einig, oder? Ich glaube nicht, daß alle Probleme mit einem Killerspieleverbot gelöst würden, und das ist das Traurige daran. Man redet ausschließlich über dieses Verbot, und es wird weiter tickende Zeitbomben in unseren Schulen geben, weil es nach wie vor unmenschlichen Leistungsdruck und Sozialmobbing geben wird, auch nach einem Killerspieleverbot.

PS: ich selbst finde GTA und Counterstrike irgendwie bescheuert - falls jemand der Meinung sein sollte, ich wäre aus dem Lager der Parenten..., bin ich nicht...;-)
 

Wanderer

Geheimer Meister
26. Dezember 2002
211
Malakim schrieb:
Wanderer schrieb:
Ja, auch Lehrer/Erzieher müssen auffällige Kinder melden.

Wem melden? Der Schusi? der GESTAPO?

Jugendamt ?

Malakim schrieb:
Die müssen garnicht "gemeldet" werden sondern auf auffällige Kinder muß man positiv einwirken. :O_O:

Wie wenn die Eltern es nicht schaffen + die Lehrer kein Intresse haben ?
Wie willst du positiv entgegen wirken ? Mach ein paar Vorschläge und bitte ohne Polemik.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Also nehmen wir noch mehr Verantwortung aus dem privaten Bereich und lassen sie vom Staat übernehmen?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Wanderer schrieb:
Wie wenn die Eltern es nicht schaffen + die Lehrer kein Intresse haben ?
Wie willst du positiv entgegen wirken ? Mach ein paar Vorschläge und bitte ohne Polemik.

Na ich hätte gedacht wenn die Eltern es nicht schaffen müssten zunächst mal die Lehrer positiv einwirken. Das gehört imhO zu deren Beruf. Wenn Lehrer das heute nicht machen/können sollte/könnte man z.B. die AUsbildung von Lehrern mal überprüfen.

Was soll denn das Jugendamt machen? Also wie geht Dein Vorschlag dann weiter?

Ist es nicht schon ein schlechtes Signal an so einen Jugendlichen wenn zunächst die Eltern Ihn/Sie an die Lehrer abschieben und dann die Lehrer an das Jugendqamt und das Jugendamt dann weiter an einen Psychologen und so weiter und so weiter? Der springende Punkt ist doch das genau dieses Weiterschieben der Verantwortung ein Kernpunkt des Problems ist.
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
Dem Politikergesocks geht es doch in erster Linie darum, sich nach dem nächsten Amoklauf (... und das der kommt ist so sicher, wie das Amen in der Kirche) nicht vorwerfen lassen zu müssen, nicht getan zu haben.

Jugendliche, die als letzten Ausweg aus Ihrer Lebensituation zu einer derart drastische Maßnahme greifen amen sicherlich nicht ihre Runs aus Doom oder Counterstrike nach - sie lassen sich höchstens davon inspirieren - und wenn es nicht Doom oder Counterstrike sind, dann suchen sie sich andere Vorlagen, um der Hilflosigkeit gegenüber ihrer Lebenssituation Ausdruck zu verleihen.

Ich bin mir sicher, das Fernsehen und die Medien genügend Vorlagen als Quell der Inspiration liefern.

Man kann unmöglich alle Quellen abschalten und wenn doch, bin ich mir sicher, dass ein potentieller Amokläufer auch dann seinen "Stil" finden würde (Jack the Ripper hatte schließlich auch keine Romanvorlage).

In dieser Problematik muß man viel früher ansetzten und das ist natürlich Aufgabe der Eltern UND des Staates. Jugendliche müssen das sichere Gefühl haben, dass sie selbst in den ausweglosesten Situationen Möglichkeiten haben, sich einer Person ihres Vertrauens zuwenden zu können und um Hilfe und Lösungsmöglichkeiten bitten zu können.

Amokläufer sind wohl meistens Einzelgänger - Menschen also, die es scheinbar nicht gelernt haben, sich mit ihren Problemen einem Menschen anzuvertrauen - ausser vielleicht im anonymen Internet - der ihnen helfen könnte.
 

Peftie

Geselle
5. Dezember 2006
15
Also nehmen wir noch mehr Verantwortung aus dem privaten Bereich und lassen sie vom Staat übernehmen?

Tja, der Logik der modernen Gesellschaft folgend, sollte es so sein, nur scheints nicht zu funktionieren, wie wir bei den Amokläufen gesehen haben.

Wenn die einzige Art des Staates, Verantwortung zu übernehmen, durch negative Mittel (also Verbote) ist, wird das nachhaltig nicht funktionieren, Beweise in der Geschichte gibts genug.

Jetzt kommen die Traditionalisten und rufen "zurück zur Familie!", was ich wiederum für nicht machbar halte. Politiker reden davon, daß Eltern mehr nach ihren Kindern schauen sollen, verlangen aber gleichzeitig gesteigerte Produktivität am Arbeitsplatz, weil wir im internationalen Vergleich nicht mehr mithalten können.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Peftie schrieb:
Jetzt kommen die Traditionalisten und rufen "zurück zur Familie!", was ich wiederum für nicht machbar halte. Politiker reden davon, daß Eltern mehr nach ihren Kindern schauen sollen, verlangen aber gleichzeitig gesteigerte Produktivität am Arbeitsplatz, weil wir im internationalen Vergleich nicht mehr mithalten können.

Also statt Ballerspiel Verbot sollte man mal über moderne Formen der Familie nachdenken.

Wobei es imhO nicht am Staat liegt, das viele Menschen heute meinen sie müssten den Partner finden der sie so akzeptiert wie sie sind und man müsse nicht an sich arbeiten um eine langte Beziehung oder gar eine Ehe zu führen. (Wie oft ich den scheiß schon gehört habe :roll:)
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Jetzt kommen die Traditionalisten und rufen "zurück zur Familie!", was ich wiederum für nicht machbar halte
Wie wärs allgemein mit weniger Regelungswut und mehr Eigenverantwortung?
 

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