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Wahlcomputer - Gefahr für Demokratie?

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Ich bin gegen Wahlcomputer, weil alte Leute mit den Dingern nur in den seltensten Fällen umgehen können. Und das sind die, die am häufigsten zur Wahl gehen. Da könnte man ja ebensogut die Jungwähler dazu auffordern, in einem grammatikalisch korrekten Satz ihre Wahlpräferenzen zu formulieren.

shechinah schrieb:
Man könnte dann sogar in jedem Wahllokal große Anzeigen mit dem aktuellen Stand anbringen.

Na super. Und ich stelle mich dann vor die Anzeige und gucke immer nach, wann bei wem welche Partei einen Punkt mehr gekriegt hat. Wahlgeheimnis ade!
 
G

Guest

Gast
Na ja, erstens sind da ja immer zig Kabinen, so da´man nicht sagen kann wer grad was gewählt hat, außerdem könnte man ja auch nur alle 10 minuten Aktualisieren.

Aber dein Einwand bringt mich zu einem anderen Punkt.

Wahlgeheimnis.

Wieso haben wir eigentlich alle ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken unsere Wahlentscheidung publik zu machen?

Normalerweise müßte man doch mit stolzgeschwellter Brust und dem Parteilogo auf dem T-Shirt aus der Kabine kommen und jedem der es wissen will verkünden wem man seine Stimme gegeben hat.

Warum in aller Welt ist uns das so unangenhem - man sollte doch hinter der Partei stehen die man wählt. Wieso diese Geheimnistuerei?

Peinlich? Angst vor eventuellen Folgen?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich würd mal sagen: ein sicherungsmechanismus der demokratie.

mann kann sich ja denken was passiert wenn jeder weiss was man gewählt hat.... es ist eben möglich, dass man für seine entscheidung geächtet wird, dass man konsequenzen fürchten muss.

ich fand da damals eine sendung des satirischen formats quer des bayerischen fernsehens ganz amüsant.

dort gingen die leute von quer in einem bayerischen dorf der frage nach wer um himmels willen dort die pds gewählt hatte ( mit geradezu unwahrscheinlicher mehrheit hatte man dort im ort nämlich die csu gewählt bis auf nachweislich einen.. wie sich das halt für einen katholischen, tiefbayerischen kleinen ort gehört ... bisweilen bekommt man ja dort noch vom pfarrer gesagt: "am sunntoch is wahl ihr wisst ja wuär eier kreiz zer mochn hobt" ) ...

die geschichte wurde dann auch sehr unterhaltsam und sarkastisch.

man kann sich vorstellen was für konsequenzen "quertreiber" in manchem umfeld zu erwarten haben.....

es ist schon besser wenn man einen anspruch auf geheime wahl hat
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
shechinah schrieb:
Wieso haben wir eigentlich alle ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken unsere Wahlentscheidung publik zu machen?

Haben wir doch gar nicht "alle". Gibt genug Leute, die ihre Wahlentscheidung öffentlich machen. Wen geht es denn etwas an, welche Partei oder Person man wählt?
 

parad0x

Lehrling
2. November 2006
3
"Selten so einen Blödsinn gelesen. Was hat denn Digitalisieren mit den Amerikanern zu tun? "


Das hat mit dem Amerikaner zu tun weil das es dieses System ja wohl in Amerika Gang und gebe ist.

in diesem sinne auch mal "hallo"
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ja. Und Sushi ist in Japan gang und gebe und dass das in D momentan so boomt ist das ein Beweis, dass wir "dem Japaner gehören". :roll:

Ob das Ding nun aus den USA kommt oder aus Nepal hat wenig mit Sinn oder Unsinn solcher Geräte zu tun.
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Trasher schrieb:
"Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen."
(Walter Ulbricht 1965)
http://www.rhebs.de/mauer/yeahyeah.wav
:mrgreen:

Endlich mal einer, der objektiv sagt was Sache ist und Ahnung von der Materie hat :roll:

@Topic:

Den digitalen Fortschritt (auch im Bereich der Wahlen) prangern wohl die wenigsten als solchen an. Was aber im Hinterkopf behalten werden sollte, ist, ob und wo solche Wahlcomputer in der Gegenwart (schon) sinnvoll sind. Und hier kann ich Aphorismus` Beitrag nur zustimmen: Für die Mehrheit der aktiven Wähler in D sind Wahlcomputer mit Sicherheit keine Erleichterung. Schon deshalb sollte man damit noch warten. Von den Schwierigkeiten der Überprüfbarkeit und Transparenz mal abgesehen.

Z
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
In welcher Form sollte ein Wahlcomputer denn jemals eine Erleichterung für den Wähler darstellen? Die Prozedur des Wählens ist doch prinzipiell nicht anders als beim klassischen Wahlzettel.*
Ich meine, die Erleichterung und Resourceneinsparung liegt im Grunde ausschließlich bei der Stimmenauszählung.

*wenn man davon absieht, dass mit einem Computer keine mehrdeutige ergo ungültige Stimmabgabe möglich ist.

EDIT: Da fällt mir ein, was wird aus der Freiheit, absichtlich ungültig zu wählen?
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
SPON schrieb:
Wahlcomputer machen Probleme

Amerika wählt, schon treten die ersten Pannen auf: Aus mehreren Bundesstaaten werden Probleme mit den brandneuen Zählmaschinen gemeldet. Mancherorts muss sogar auf altmodische Wahlzettel zurückgegriffen werden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,447050,00.html

SPON schrieb:
Wie ein AFP-Korrespondent aus einem mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Viertel in East Cleveland im Bundesstaat Ohio berichtete, funktionierte dort zunächst keines der elf Geräte in einer als Wahllokal genutzten Grundschule. Erst nach zwei Stunden war die Panne behoben. Bis ein Rechtsanwalt der Beobachtergruppe "Election Protection" (Wahlschutz) auftauchte, weigerten sich die Wahlhelfer, den Wählern Papier-Stimmzettel auszuhändigen. "Weil die Maschinen streikten, haben sie die Wähler weggeschickt, obwohl sie dazu kein Recht hatten", kritisierte der Anwalt Fred Livingstone.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... :roll:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
auch die petition gegen wahlcomputer hat in deutschland derzeit mit problemen zu kämpfen.

http://www.ccc.de/updates/2006/petitions-probleme

Die Server der Betreiber der Öffentlichen Petitionen des Bundestages haben mit technischen Problemen zu kämpfen. Der große Ansturm auf die Petition gegen Wahlcomputer machte es offenbar nötig, nun eine sog. Ersatzpetition einzurichten. Diese Maßnahme behindert die Unterstützung der Petition erheblich.

der ccc sieht dringenden aufklärungsbedarf

Insgesamt erscheint diese technische Panne dringend aufklärungsbedürftig, damit hier nicht der Eindruck aufkommt, die Petition solle durch die Simulation technischer Probleme sabotiert werden. Bisher haben über 25.000 Unterzeichner ihrer Haltung gegen Wahlcomputer durch Unterzeichung der Originalpetition Ausdruck verliehen, weitere Unterstützer dürfen nicht durch die fehlende Verlinkung an der Unterzeichnung gehindert werden.

die petition scheint ja gut publik zu sein, wenn die server da in die knie gehen.... andererseits ist die petition ja nicht wirklich neu... warum da ausgerechnet jetzt nachdem das ding ja schon eine gute zeit online ist probleme auftauchen ist mir nicht so ganz schlüssig immerhin sollte sich doch der erste ansturm etwas gelegt haben.

aber gut man will ja niemandem was unterstellen

wobei.. ein bisschen ungut riechen tut sowas ja doch immer.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Kein Wunder, dass der Ansturm groß ist: Der Spiegel hat das Thema diese Woche auf 2 Doppelseiten oder so gefeatured, samt Link auf die Petition.
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
So noch 6 Tage und knapp 10.000 Leute müssten mitzeichen, damit es zur Anhörung des Antragsstellers kommt. Also ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass es genügt, innerhalb der letzten 24 Stunden war der Stimmzuwachs gerade mal etwa 1.000 Stimmen.
 

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