Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Dresden läd zu Deutschlands größtem DNA-Massentest

Du befindest Dich unter den Auserwählten. Würdest Du Die Speichelprobe abgeben?


  • Umfrageteilnehmer
    152

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Hallo,

in Dresden sucht die Polizei aktuell nach einem Sexualverbrecher, der im September 2005 und Januar 2006 zwei 9 und 11 Jahre alte Mädchen schwer missbraucht hat. Es wurden DNA-Spuren sichergestellt, das Alter des Mannes wird auf Grund von Zeugenaussagen auf 30 bis 40 geschätzt.

Die Polizei wird in diesem Sommer vermutlich einen DNA-Massentest durchführen und dazu alle Männer zwischen 25 und 45 "einladen". Insgesamt werden damit rund 80.000 Speichelproben untersucht werden müssen, was nach heutigem Stand eine Auswertungszeit von 80 Monaten nach sich zieht.

sz-online.de schrieb:
Die Abgabe der DNA sei freiwillig. [...] "Aber wer sich weigert, wird sich uns erklären müssen". Finden sich dann jedoch weitere Anhaltspunkte, die in Richtung des Serientäters gehen, könnten die Betreffenden per Gerichtsbeschluss zur DNA-Abgabe gezwungen werden. [...] Wenn nur ein Prozent nicht zur Abgabe des Abstrichs erscheint, muss die Soko Heller 800 Männer zusätzlich überprüfen.

Also doch kein "freiwilliger" DNA-Test, sondern eine Zwangsüberprüfung von 80.000 Personen. :roll:

Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr unter den 80.000 wärt?
Auf der einen Seite besteht die Chance, den Täter zu überführen, wobei unklar ist, ob er sich unter den 80.000 überhaupt befindet.
Auf der anderen Seite stehen 80.000 Männer aufgrund ihres Wohnortes mal eben unter Generalverdacht. Sachsens Datenschutzbeauftragter sieht die Sache kritisch.


Gruß, Trasher
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich halte das für recht aberwitzig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das besonders effektiv ist, da bestimmt eher deutlich mehr als 1% nicht teilnehmen.
 

Filz

propriétaire
Teammitglied
6. Juni 2001
747
Ja,

bei allem Verständnis dafür, dass versucht wird einen Sexualstraftäter dingfest zu machen:

Ich würde mich auch nicht freiwillig zur DNA Abgabe melden. Zumal nicht ausgeschlossen werden kann, das die gewonnenen Daten danach nicht gelöscht werden. Von den entstehenden Kosten bei 80.000 Proben mal ganz zu schweigen.


Viele Grüße

Kai

Edit:
Die Polizei sucht einen Mann, der im September und im Januar in Dresden sowie in Coswig zwei neun- und elfjährige Mädchen entführt und sexuell mißhandelt haben soll. An beiden Tatorten waren identische DNA-Spuren gefunden worden.

"Jede negative Probe wird sofort vernichtet", sagte der Dresdner Polizeisprecher Thomas Herbst. Der Test könne Jahre dauern und sei teuer. Bei 28 Euro pro Auswertung schlage schon die Analyse aller 80 000 Proben mit 2,24 Millionen Euro zu Buche.
Quelle: Ärztezeitung
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Boardadmin schrieb:
JZumal nicht ausgeschlossen werden kann, das die gewonnenen Daten danach wieder gelöscht werden.

Du meinst Du würdest wollen das Deine Daten dann auch gespeichert werden :gruebel:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Die Daten bestehen aus 13 Zeichen in alphanummerischem Code. Damit kann man außer die Zahlen zu vergleichen herzlich wenig anfangen.
 

Filz

propriétaire
Teammitglied
6. Juni 2001
747
@Malakim: Ertappt...

@dkr:
Naja, aber dieser Code in Kombination mit Name, Anschrift, Größe usw. ist doch wohl höchstbrisant in falschen Händen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Boardadmin schrieb:
@Malakim: Ertappt...

@dkr:
Naja, aber dieser Code in Kombination mit Name, Anschrift, Größe usw. ist doch wohl höchstbrisant in falschen Händen.
Nein. Was willst du damit anfangen? Das ist nicht das ganze Genom entschlüsselt (haha), sondern gibt quasi die Anzahl von Wiederholungen verschiedener Genmotive in sich "schnell" ändernden Genomabschniten an. Die Entehen bei Rekombination und da die Bereiche keine (bekannte) Funktion haben, stört die Anzahl nicht. Was da wirklich steht ist, dass Person A von von Segment XY2056 4 Kopien hat, von Segment Ao640 2 und Person B 7 bzw. 1 Kopie etc.
Außerdem werden Ergebnis und persönliche Daten getrennt gehandhabt, auf der Probe steht dein Name aus Datenschutzgründen nicht drauf.
Ich wäre auch nicht begeistert, wenn ich ne Speichelprobe abgeben sollte, aber eher aus unrationalen Gründen als aus Angst, die Daten könnten missbraucht werden.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Was ist eigentlich die Belohnung für's mitmachen, eine gratis Elektro-Fußfessel? :O_O:

Wenn mich ein Polizist fragen würde, warum ich denn nicht mitmachen will, dann würde der aber ordentlich was zu hören bekommen. Das ist das, was mir bei diesen Tests auch nicht einleuchtet. Nehmen wir an der Täter sagt auch einfach nein und begründet das auf die gleiche Art, auf die ich meine Weigerung begründen würde (Überwachungs- und Polizeistaat, man kann mich nicht zwingen, etc.). Was hat das dann gebracht? Und was wenn der Typ ein Bayer im Urlaub war?

So eine unfassbar doofe Idee...
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Aphorismus schrieb:
Nehmen wir an der Täter sagt auch einfach nein und begründet das auf die gleiche Art, auf die ich meine Weigerung begründen würde (Überwachungs- und Polizeistaat, man kann mich nicht zwingen, etc.). Was hat das dann gebracht?
Dann kommt es bei der positiven Feststellung von "weiteren"* Verdachtsmomenten (silbernes Auto und Ohrring sind bisher veröffentlichte Merkmale des Täters) zu einer weiteren Überprüfung und zu einer gerichtlich angeordneten Zwangsabgabe der Probe.

*der Anfangsverdacht besteht allein aufgrund des Wohnortes. :roll:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Trasher schrieb:
Aphorismus schrieb:
Nehmen wir an der Täter sagt auch einfach nein und begründet das auf die gleiche Art, auf die ich meine Weigerung begründen würde (Überwachungs- und Polizeistaat, man kann mich nicht zwingen, etc.). Was hat das dann gebracht?
Dann kommt es bei der positiven Feststellung von "weiteren"* Verdachtsmomenten (silbernes Auto und Ohrring sind bisher veröffentlichte Merkmale des Täters) zu einer weiteren Überprüfung und zu einer gerichtlich angeordneten Zwangsabgabe der Probe.

*der Anfangsverdacht besteht allein aufgrund des Wohnortes. :roll:
Dann könnte man auch gleich die Probeabgabe nur auf diesen Personenkreis beziehen und Unmengen Geld sparen.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
dkR schrieb:
Dann könnte man auch gleich die Probeabgabe nur auf diesen Personenkreis beziehen und Unmengen Geld sparen.
Und woher bekommt man die Info, welche Personen einen Ohrring tragen und ein silbernes Auto fahren?

Außerdem:
http://www.spiegel.de/panorama/0 schrieb:
Bislang seien bereits rund 900 DNA-Proben von Männern überprüft worden, die in das Täter-Raster fielen - allerdings ohne einen Treffer.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Trasher schrieb:
Und woher bekommt man die Info, welche Personen einen Ohrring tragen und ein silbernes Auto fahren?

Genau aus DER Datenbank, wo dann die Daten aus dem Test eingepflegt werden sollen :mrgreen:
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Aphorismus schrieb:
Und was wenn der Typ ein Bayer im Urlaub war?

Darum fordere ich -

Internationale Gendatenbank aller Erdenbürger (und Außerirdischer), inklusive RFID Chips!

Diese ist außerdem den Geheimdiensten bereitzustellen!



Alles potenzielle Vergewaltiger, Kinderschänder, Neonazis und Terroristen!
(Gerade im Osten! :ironie: )
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Und was machen die, wenn einer zb aus Leipzig nach Dresden fährt um dort Kinder zu Mißbrauchen?

ich mein das ganz ernst. Lehrt einen die Erfahrnung, dass der Täter immer aus dem Umkreis (geographisch gesehen) des/der opfer/s kommt?
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
haruc schrieb:
Und was machen die, wenn einer zb aus Leipzig nach Dresden fährt um dort Kinder zu Mißbrauchen?

ich mein das ganz ernst. Lehrt einen die Erfahrnung, dass der Täter immer aus dem Umkreis (geographisch gesehen) des/der opfer/s kommt?

Die Frage habe ich in etwas anderer Form ja auch gestellt:

Aphorismus schrieb:
Und was wenn der Typ ein Bayer im Urlaub war?

Da die aber so einen Aufwand in Kauf nehmen und jetzt dank Trasher folgendes bekannt ist...:

Trasher schrieb:
Dann kommt es bei der positiven Feststellung von "weiteren"* Verdachtsmomenten (silbernes Auto und Ohrring sind bisher veröffentlichte Merkmale des Täters) zu einer weiteren Überprüfung und zu einer gerichtlich angeordneten Zwangsabgabe der Probe.

...kann man doch wohl hoffentlich davon ausgehen, dass da entweder wirklich ein statistischer Zusammenhang besteht oder -- noch besser -- das silberne Auto ein lokales Kenzeichen hatte.
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Also ich würde mir dabei komisch vorkommen.
Zum Einen wäre es so, als müsste ich da nur hingehen, um meine Unschuld zu beweisen (allein der Gedanke mutet in einem Rechtsstaat komisch an),
und zweitens würde meine Speichelprobe der Polizei überhaupt nichts nützen, sondern ihre Auswertung würde nur Zeit, Geld und Energie kosten.

Etwas in der Art würde ich auch dem Polizisten erzählen, der er eine Erklärung von mir erwartet.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
hier habe ich meine meinung zu massen-gentests gleich in mehreren posts kundgetan. ich möch euch nicht nochmal mit dem statistik-kram belästigen, aber ich finde sowas ganz gefährlich.

in kurzform: stellt euch vor, man bekommt zwei passende verdächtige. einer hat ein alibi, der andre nicht. wer von den beiden war's wohl?
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Keiner?
Oder der mit Alibi. Wenn er auch noch Gärtner ist.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Wie sieht die Alternative aus? Abwarten und Tee trinken?
Es geht schließlich um einen Sexualstraftäter, der frei herumläuft und zwei fürs Leben geschädigte Kinderseelen.
Wenn man zwei Personen ermitteln würde, könnte man immer noch eine Gegenüberstellung durchführen, die Chance, dass beide auch noch gleich aussehen, ist wohl eher gering (ausser es handelt sich um eineiige Zwillinge).

Ist es besser, den Täter frei herumlaufen lassen zu müssen, oder die scheinbar einzige Spur zu verfolgen und dabe eventuell den falschen zu erwischen? Nun, das kommt wohl ganz auf den Blickwinkel an.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten