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Weltkriegshetze und -rechtfertigung in der "Welt"

Salina

Geheimer Meister
12. April 2002
158
Hinweis von Wolfgang Eggert, Autor von "Erst Manhattan - dann Berlin", s. mein Posting hier:

Autor des Artikels ist laut ihm "Einer der zentralsten und wichtigsten europ. Power-Manager"; laut Gero von Boehm, 3sat:

"3sat bezeichnet Lord George Weidenfeld in der Sendereihe 'gero von boehm begegnet...' am 7.5.2002 als 'genialen Netzwerker' und zitiert in diesem Zusammenhang die 'Welt am Sonntag': "Der Verleger Lord George Weidenfeld bringt Staatsmänner zusammen, als gehörten sie zur Familie".":

"Welt"-Artikel mit Weltkriegs-Rechtfertigung und -hetze

hier der Originalartikel "Die Welt" vom 25.01.06

Gruß,

S.
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Die Argumente des Autoren sind mehr als einleuchtend, sofern er sich denn auf der Basis der Wahrheit bewegt. Dennoch bin ich kein Freund von Präventivkriegen.
Man erkennt ja, wohin die Präventivkriegserwägungen die Welt 1914 gestürzt haben- Über kurz oder lang hätte es aber eh gekracht.

Dass die westliche Welt ein ernsthaftes Problem mit dem Iran und seinen Bundesgenossen hat, dürfte mittlerweile sogar dem dümmsten Kartoffelbauern aus dem Gau zu Ohren gekommen sein. Und dass man mit Kernwaffen nicht spaßen darf, ebenfalls. Ich halte die Situation durchaus für prekär und würde auch nicht gegen begrenzte militärische Operationen stehen, solange diese von der Weltgemeinschaft gebilligt werden.

Dass die Lösung dieses Konfliktes jedoch mit Opfern in der Kategorie "des ersten und zweiten Weltkrieges" (also 10 bis 60 mio Tote) verbunden sei, halte ich für übertrieben. Im Gegensatz zu diesen Kriegen gibt es keine Massenheere mehr und die Präzision der Luftwaffe hat doch erheblich zugenommen.
(Ein Heeresluftschiff des Jahres 1917 konnte unter Idealbedingungen aus 4000 m Höhe mit einer Bombe ein Areal von etwa 50x50 m treffen. Die Gleitbomben des Jahres 1945 konnten bereits aus 30 km Entfernung ein 10x10m großes Ziel treffen.)
Der blutige Grabenkrieg wird durch die Beweglichkeit des Motorisierten Heeres sowie die Schlagkraft der Luftwaffe nicht mehr stattfinden. Ob die US-Armee aber ausreichend Bodentruppen für einen schnellen Marsch auf Teheran aufbringen kann, bleibt zu bezweifeln angesichts der Tatsache, dass die US-Armee teilweise die Kontrolle über den Irak verliert.

zurück zum Thema:

auch wenn ich wie erwähnt ein Gegner von Präventivkriegen bin, finde ich, dass in diesem Fall der Iran geschlagen werden sollte, bevor er Kernwaffen besitzt. Und das dauert nicht mehr lange!
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
haruc schrieb:
auch wenn ich wie erwähnt ein Gegner von Präventivkriegen bin, finde ich, dass in diesem Fall der Iran geschlagen werden sollte, bevor er Kernwaffen besitzt. Und das dauert nicht mehr lange!

Ich finde >= 5 Jahre ist auch garnicht so ein kurzer Zeitraum.

:roll:
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Erdgeschichtlich gesehen nicht ;) Okay, normalerweise sind 5 Jahre auch nicht viel. Aber vielleicht ist es ja auch schon in 3 Jahren zu spät. Man muss sich nur mal vorstellen, der Iran bekommt neben den Langstreckenraketen noch weiteres technisches Knowhow von Nordkorea... dann könnte er binnen jahresfrist Atomwafefn produzieren.

Ich denke mal, dass der Iran Nordkorea aber nicht um Hilfe dieser Art gebeten hat oder beten wird. Würde der Iran wirklich die westliche Welt mit Atomwaffen angreifen wollen- und hätte sonst keine Belange- dann hätte er dies bereits längst getan haben können. Wenn sich der Iran 25 Trägerraketen aus Nordkorea besorgen kann, dann kann er sich auch einen Sprengkopf von dort besorgen.
 
B

Booth

Gast
Das ist das ewige Problem in der Welt.

Etwas weit hergeholte Analogie: Hätten wir von einem Mitbürger die Information, daß er Waffen zu Hause hortet, sich aber ansonsten ziemlich normal und bürgerlich benimmt - würden wir versuchen, ihm die Waffen wegzunehmen? Was, wenn er doch eines Tages zum Amokläufer würde? Wie kann man das vorhersehen?

Die Antwort ist ganz einfach: Man kann es nicht. Man kann es nur vermuten.

Genauso kann niemand wissen, was die jetzige Iranführung wirklich vor hat, noch, ob sie "Amok" laufen würde, wenn sie Atomwaffen hätte.

Auf der einen Seite kann ich Alarmrufe, wie den von der Welt sehr gut verstehen. Das ist derselbe Standpunkt, wie z.B. der Standpunkt hier in Deutschland, daß keine Person Waffen horten dürfe, und das Gewaltmonopol ausschließlich beim Staat liegen dürfe. Nur dummerweise lässt sich das auf die Staateneben nunmal nicht 1:1 übertragen.

Doch ich nehme die Analogie trotzdem wieder her. Was wenn wir lauter Bürger haben, die nunmal behaupten, daß es ihr gutes Recht wäre, jegliche Waffen zu besitzen, die sie besitzen wollen? Man braucht nur ausgerechnet in die USA zu schauen, um zu sehen, daß auch dieser Weg als demokratisch und freiheitlich akzeptabel angesehen werden kann. Aber auch hier hinkt die Analogie wieder sehr stark in sofern, als daß die Auswirkung eines persönlichen Amoklaufes bei weitem geringer ist, als der Amoklauf einer Regierung, die möglicherweise anfangen würde, Krieg zu spielen.

In den 30er Jahren hat man gegenüber dem deutschen Reich versucht, diese als angloamerikanisches Unwort geprägte "Apeasement"-Politik zu betreiben (oje - wenn das mal richtig geschrieben ist). Und dies hat damals ein extrem aggressives Regime ziemlich ausgenutzt.

Doch genau hier sind wieder eklatante Unterschiede zur heutigen Situation, denn...der Iran ist NICHT aggressiv. Die Führung schwadroniert zwar von "weg mit Israel" (seinetwegen nach Kanada oder so - egal, hauptsache weg), aber letztlich folgen nach wie vor keinerlei Taten. Doch kann man ausschließend, daß niemals Taten folgen würden? Erst recht nicht, wenn es einen pro-iranischen Irak gäbe, und der Iran sich auf Grund von Atomwaffenbesitz quasi unangreifbar fühlt?

Tja - darauf gibt es leider keine Antwort. Egal welchen Weg man zur Zeit in der Iranpolitik beschreitet - JEDER Weg ist ein Risiko, und kann falsch sein. Was ich nur nicht verstehe: All diejenigen, die die Scharfmacher im Westen so sehr kritisieren - wo zum Geier bleibt die Kritik am Iran?

Der iranische Präsident hat mehrfach versucht die Situation zwischen Palästina und Israel heute mit dem Holocaust gleichzusetzen. Und er versucht mit Hilfe der Argumentation der "Holocaust-Keule" die historische Entwicklung im nahen Osten einfach auszuradieren, und stellt implizit die Behauptung auf, daß Israel aktiv von Europa und den USA generiert wurde, und man solle doch ein Israel in Kanada oder sonstwo generieren. Und das wird auf diesen Seiten noch als ENTSCHULDIGUNG für den iranischen Präsidenten hergenommen.

Ich lese keine Kritik auf diesen Seiten über den iranischen Präsident, wie völlig geschichtsignorierend seine geäusserte Ansicht ist. Nein, nein - es werden nur die populistischen und imperialistischen Mächte kritisiert. Was zum Geier soll ich davon halten?

Sorry - aber ich halte diese Seite für grotesk in der Art. Wenn ich beim überfliegen einiger Artikel die Kritik am iranischen Präsident überlesen haben sollte, möge man mir sagen, wo ich diese finden kann. Wenn sich mein erster Eindruck von dieser Seite bestätigt ist das vollkommen einseitig. Und die kritiklosigkeit an dem iranischem Präsidenten finde ich... sorry... aber die finde ich schlicht dümmlich und gefährlich irreführend.

Das erinnert mich stark an den damaligen ersten Irak-Krieg Anfang der 90er (den ich übrigens auch nicht richtig fand). Damals haben sich alle, die gegen diesen amerikanischen "Kriegstreiber" Bush waren über Wochen aufgeregt und demonstriert. Ich war einer davon. Und erst Wochen später traf mich eine Kritik vollkommen zurecht: Wo zum Geier war die Kritik am Kriegstreiber Saddam Hussein, der Kuweit in einem kriegerischen Akt überrollt hatte?

Ich selber finde Kritik an den westlichen Regierungen vollkommen richtig. Wenn man aber über diese Kritik anfängt, den iranischen Präsidenten nicht nur unkritisch zu betrachten, sondern ihn gar entschuldigt und in Schutz nimmt - sorry - da hört mein Verständnis auf. Der iranische Präsident ist in höchstem Maße mit verantwortlich für die momentane (glücklicherweise nach wie vor rein verbale) Eskalation.

gruß
Booth
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich finde du hast völlig Recht.
Warum aber "appeasement" ein Unwort sein soll ist mir nicht ganz klar. Das ist laut PONS das ganz normale englische Wort für "Beruhigung, Befriedung" und das beschreibt doch recht gut was die Chamberlain-Regierung damls mit geringem Erfolg versucht hat.
 
B

Booth

Gast
Mit "Unwort" meine ich, daß es meines Wissens ein politisches Todschlagsargument gerade in den USA geworden ist (ich muss zugeben, daß ich mir aber nicht 100pro sicher bin). Wenn also ein Politiker einem anderen vorwerfen kann "apeasement" zu betreiben, dann ist das so eine Art mediales Politikerbegräbnis ;) ... naja... so habe ich es mir zumindest sagen lassen :)

gruß
Booth
 

Salina

Geheimer Meister
12. April 2002
158
Das Ganze leitet auch fließend über in meinen Beitrag aus dem "Irankrieg beschlossene Sache" - Thread :

"Alles weist darauf hin, daß die amerikanischen Politiker sich bereits für die militärische Option entschieden haben." Die Verbündeten würden nicht konsultiert.
„Das neue Verhältnis zur deutschen Regierung ist nett, aber das US-Militär wird den Deutschen seine Pläne nicht mitteilen. Pläne für Militäroptionen werden nicht einmal dem State Department mitgeteilt. (Oberst a.D. Sam GARDINER von der US-Luftwaffe auf einer Berliner Konferenz)

Quelle

Weitere Texte zum Vorlauf hierzu, seit 2006 (LaRouche sprach schon im letzten Jahr frühzeitig von dem jetzt entstehenden Szenario):

Link 01

Link 02

Link 03

Link 04

Link 05


und wer wirklich informiert sein will, was das Ganze soll und warum finde ich, ist es hier am besten (meine das Buch):

Link zu Ask1-Topic

Gruß,

S.
 

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