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Rauchverbot in Gaststätten

Soll ein Rauchverbot in deutschen Gaststätten durchgeführt werden?


  • Umfrageteilnehmer
    70

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ein_Liberaler schrieb:
Wir haben also eine verqualmte Kneipe und einen Menschen, der gerne in diese Kneipe möchte, aber darauf besteht, daß dort das Rauchen eingestellt wird. Auf welcher Rechtsgrundlage? Es bleibt rätselhaft.
Auf der nicht vorhandenen Rechtsgrundlage, deren mögliche Einführung hier diskutiert wird. Zur Erinnerung: Hier geht es nicht darum, was juristische Tatsachen sind, sondern was juristische Tatsachen sein sollten.

Hier haben wir ein Auto, dessen Besitzer, und jemanden, der es zerschlägt, also einen Eingriff in ein Eigentumsrecht. Ich habe keine Ahnung, was dieser Fall mit dem ersten zu tun haben soll.
Andernfalls haben wir einen Raucher, einen Nichtraucher und dessen Kleidung. Der Raucher gefährdet bewusst die Gesundheit des Nichtrauchers und verpestet bewusst die Kleidung des Nichtrauchers. Wo genau liegt jetzt der Unterschied?

Nur wenn Du ein Recht hast, Dich an dem betreffenden Ort aufzuhalten. Wenn er in Deinem Haus raucht, verletzt er Dein Recht. Wenn er in seinem Haus raucht, nicht, denn Du hast kein Recht, Dich dort aufzuhalten.
Falsch. Ich habe immer ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, solange ich niemanden gefährde. Wir sind hier nicht in den Anfangstagen der USA, als jeder erschossen werden durfte, der einen fremden Claim betrat. Selbst wenn ich in deinem Haus wäre, ohne dass du es wünschtest, so würde ich zwar deinen Hausfrieden brechen, aber du hättest kein Recht, mich zu verletzen.

In einer Kneipe haben prinzipiell alle dieselben Rechte - ob Nichtraucher, Raucher, Fixer, Dealer oder Zuhälter. Und du willst mir jetzt erzählen, dass jemand an einem solchen öffentlichen Ort das Recht hat, meine Gesundheit zu gefährden?





Nur um es mal deutlich zu machen: Ich will niemanden vom Rauchen abbringen, ihr seid alt genug. Mir ist es egal, ob jemand raucht, solange er niemanden stört. Ich persönlich kann eigentlich auch damit leben, wenn ich in der Kneipe neben einem Raucher sitze, auch wenn es mir nicht besonders angenehm ist. Aber es geht hier ums Prinzip, wie so oft. Im Straßenverkehr darf man andere weder gefährden noch behindern. Warum soll man das abseits der Straße dürfen?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
EVO schrieb:
Auf der nicht vorhandenen Rechtsgrundlage, deren mögliche Einführung hier diskutiert wird. Zur Erinnerung: Hier geht es nicht darum, was juristische Tatsachen sind, sondern was juristische Tatsachen sein sollten.

Oh, pardon, ich meinte keine Gesetzesgrundlage, sondern eine Rechtsgrundlage. Gesetzgewordenes Unrecht, willkürliche Edikte, kann es natürlich immer wieder geben.

Andernfalls haben wir einen Raucher, einen Nichtraucher und dessen Kleidung. Der Raucher gefährdet bewusst die Gesundheit des Nichtrauchers und verpestet bewusst die Kleidung des Nichtrauchers. Wo genau liegt jetzt der Unterschied?

Der Unterschied liegt darin, daß im einen Fall Raucher beisammensitzen und der Nichtraucher sich auf ihr Territorium begibt und sich unter sie setzt und von ihnen Änderung ihres Verhaltens verlangt, während im anderen Fall jemand ein Auto zerstört. Einmal handelt der angeblich geschädigte, schädigt sich selbst, das andere mal nicht. Vergleichbar wäre es allenfalls, sein Auto auf dem Bahnübergang zu parken und Einstellung des Schienenverkehrs zu fordern, bis man wieder wegzufahren geruht.

Falsch. Ich habe immer ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, solange ich niemanden gefährde. Wir sind hier nicht in den Anfangstagen der USA, als jeder erschossen werden durfte, der einen fremden Claim betrat. Selbst wenn ich in deinem Haus wäre, ohne dass du es wünschtest, so würde ich zwar deinen Hausfrieden brechen, aber du hättest kein Recht, mich zu verletzen.

Da irrst Du Dich. Ich hätte das Recht, Dich vor die Tür zu setzen, auch unter Anwendung unmittelbaren Zwanges, und ich habe sowas auch schonmal getan. Erst recht steht es mir frei, in meinem Haus zu rauchen, die Heizung soweit aufzudrehen wie es mir paßt und die Musik so laut zu stellen, wie ich will. Da hat kein Fremder mir reinzureden. Erschießen dürfte ich Dich nicht, weil das im allgemeinen nicht notwendig ist, um einen Hausfriedensbruch zu beenden. Ich habe auch zum Beispiel keine Verkehrssicherungspflicht an Gefahrenstellen, an denen höchstens ein Einbrecher vorbeikommen kann. All das ist sowohl Recht als auch Gesetz, zum Glück. Noch.

In einer Kneipe haben prinzipiell alle dieselben Rechte - ob Nichtraucher, Raucher, Fixer, Dealer oder Zuhälter. Und du willst mir jetzt erzählen, dass jemand an einem solchen öffentlichen Ort das Recht hat, meine Gesundheit zu gefährden?

So ein Quatsch. Der Wirt hat mehr Rechte als die anderen. Und wenn Dir die Luft nicht gefällt, die Musik oder das Publikum, dann hast Du das Recht, zu gehen.

Nur um es mal deutlich zu machen: Ich will niemanden vom Rauchen abbringen, ihr seid alt genug.

Meinst Du, ich würde rauchen?

Aber es geht hier ums Prinzip, wie so oft. Im Straßenverkehr darf man andere weder gefährden noch behindern. Warum soll man das abseits der Straße dürfen?

Der Nichtraucher führt die Gefährdung selbst herbei, indem er die verqualmte Kneipe betritt, so wie ein Herzkranker sich gefährdet, wenn er eine Sauna, einen Horrorfilm oder ein Bordell besucht.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
EVO schrieb:
In einer Kneipe haben prinzipiell alle dieselben Rechte - ob Nichtraucher, Raucher, Fixer, Dealer oder Zuhälter. Und du willst mir jetzt erzählen, dass jemand an einem solchen öffentlichen Ort das Recht hat, meine Gesundheit zu gefährden?
Da liegt doch für mich der Hase im Pfeffer. Die Kneipe als öffentlicher Ort?
Hier wird das Hausrecht beschnitten. Dem Wirt wird vorgeschrieben, wen er nicht bedienen darf bzw. hinaus werfen muss.
Bist du in meiner Hütte, habe ich nicht das Recht, deine Gesundheit zu gefährden. Soweit ganz nett. Nur was unterscheidet mein Hausrecht von dem eines Wirtes im Bezug auf das Rauchen? Nichts? Dann doch gleich das Rauchen in Räumen verbieten. Schön salopp formuliert, wird damit auch kein Auto verqualmt. Ist sowieso Schuld der Raucher, wenn der Wertverlust hierzulande einsetzt. Schließlich könnte der Pkw mehr wert sein, wenn er nicht geräuchert wäre.
Dass ich bei Bekannten vor die Tür oder den Balkon gehe, für unser Kind grundsätzlich nicht im Auto rauche und in der Wohnung den Rauch durch den Kamin in der Küche blase - fernab (15m) vom Wohn- und Kinderzimmer - das ist etwas, das selbstverständlich sein sollte. Insofern gehört vor allem erstmal Eltern das Rauchen verboten - zum Schutz derer, die sich nicht entziehen können.

Das Verbot in öffentlichen Gebäuden verstehe ich übrigens genauso als Hausrecht - daran hat auch niemand zu rütteln.

Gruß
Holo
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
holo schrieb:
Das Verbot in öffentlichen Gebäuden verstehe ich übrigens genauso als Hausrecht - daran hat auch niemand zu rütteln.

Öffentlichen Gebäuden bleibe ich mit Wonne fern. Meinetwegen können sie da Nudismus verpflichtend machen.
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.444
Wer hat Rechte? -von Natur aus habe ich jedenfalls keine......es kann einer herkommen und meinen Körper versehren - wenn er es so will kann er das durchaus , auch wenn es mir keineswegs gefallen würde. Wir sollten uns gegenseitig mit Würde behandeln , aber das hat nichts mit Rechten zu tun......denn durch erfundene und auferlegte Rechte werden die Unwürdigen auch nicht würdiger.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Dann ist es in Ordnung, mit Heeresmacht in ein fremdes Land einzufallen, alles zu rauben, was nicht niet- und nagelfest ist, die Männer zu töten, die Frauen zu vergewaltigen und die Kinder in die Sklaverei zu verkaufen?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ein_Liberaler schrieb:
Der Unterschied liegt darin, daß im einen Fall Raucher beisammensitzen und der Nichtraucher sich auf ihr Territorium begibt und sich unter sie setzt und von ihnen Änderung ihres Verhaltens verlangt, während im anderen Fall jemand ein Auto zerstört.
Aha, also sind Kneipen jetzt offiziell das Territorium von Rauchern? Und es kommt natürlich nicht vor, dass sich jemand zu einer Gruppe von Nichtrauchern setzt und eine Zigarette anzündet, nein.

Ich hätte das Recht, Dich vor die Tür zu setzen, auch unter Anwendung unmittelbaren Zwanges
Oh, das glaube ich erst, wenn du es mir beweist. Du hättest das Recht, die Polizei zu rufen, aber Körperverletzung?

So ein Quatsch. Der Wirt hat mehr Rechte als die anderen. Und wenn Dir die Luft nicht gefällt, die Musik oder das Publikum, dann hast Du das Recht, zu gehen.
Vergib mir, ich habe die Gäste gemeint. Deiner Auffassung nach darf man also überall alles machen, was nicht gerade unmittelbar Menschen tötet, und wenn es jemandem nicht passt, soll er gehen. Richtig?

Meinst Du, ich würde rauchen?
Meinst du, das würde mich auch nur im Geringsten interessieren?

Der Nichtraucher führt die Gefährdung selbst herbei, indem er die verqualmte Kneipe betritt, so wie ein Herzkranker sich gefährdet, wenn er eine Sauna, einen Horrorfilm oder ein Bordell besucht.
Falsch. Wenn jemand schlichtend in einen Bandenkrieg in Sao Paulo eingreift, wird die Gefährdung trotzdem durch die Schießwütigen verursacht, nicht durch den Eingreifenden. Und indem ich eine Kneipe betrete, gefährde ich nicht meine Gesundheit, sondern erst indem jemand mit Zigarettenrauch die Luft verseucht.

holo schrieb:
Da liegt doch für mich der Hase im Pfeffer. Die Kneipe als öffentlicher Ort?
Hier wird das Hausrecht beschnitten. Dem Wirt wird vorgeschrieben, wen er nicht bedienen darf bzw. hinaus werfen muss.
Eben nicht! Niemand redet davon, Rauchern den Weg in die Kneipe zu verbieten. Es geht darum, dass Raucher ebenso in der Kneipe sitzen dürfen - solange sie nicht rauchen. Desweiteren sehe ich eine Kneipe natürlich als öffentlichen Ort an, auch wenn sie in Privatbesitz ist. Schließlich ist es ein Ort, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.444
Ein_Liberaler schrieb:
Dann ist es in Ordnung, mit Heeresmacht in ein fremdes Land einzufallen, alles zu rauben, was nicht niet- und nagelfest ist, die Männer zu töten, die Frauen zu vergewaltigen und die Kinder in die Sklaverei zu verkaufen?

Scheinbar ist das in Ordnung bei Leuten , welche den eigenen Rechte auferlegen , welche aber nicht für andere gelten.
Würdige Menschen bräuchten keine Rechte um miteinander friedlich leben zu können - schliesslich sollte jeder ganz ohne Recht und Gesetz in seinem Gewissen haben , wie weit er situationsbezogen gehen kann.
-Aber wir Menschen sind nunmal geistig krank und machen uns ohne Recht und Gesetz die Hölle heiss.
Ich glaube jedenfalls nicht , dass der Mensch von Geburt an schlecht ist....aber die Menschen verderben nunmal alle Neuankömmlinge.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Der Raucher fordert in der Kneipe das Recht auf freie Entfaltung, der Nichtraucher das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Ich denke, da gibt es schon einen riesen Unterschied.
Während der Raucher bei einer Nichtraucherkneipe jederzeit draußen rauchen kann, muss der Nichtraucher eine verrauchte Kneipe verlassen, um sein Interesse an der körperlichen Unversehrtheit zu wahren.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
EVO schrieb:
Aha, also sind Kneipen jetzt offiziell das Territorium von Rauchern? Und es kommt natürlich nicht vor, dass sich jemand zu einer Gruppe von Nichtrauchern setzt und eine Zigarette anzündet, nein.
(...)Deiner Auffassung nach darf man also überall alles machen, was nicht gerade unmittelbar Menschen tötet, und wenn es jemandem nicht passt, soll er gehen. Richtig?
(...)Es geht darum, dass Raucher ebenso in der Kneipe sitzen dürfen - solange sie nicht rauchen. Desweiteren sehe ich eine Kneipe natürlich als öffentlichen Ort an, auch wenn sie in Privatbesitz ist. Schließlich ist es ein Ort, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Gedanklich habe ich einen anderen Weg beschritten. Der Kernpunkt ist nicht der Raucher in der Kneipe. Der Kernpunkt ist der Wirt. ER hat das Rauchverbot auszusprechen - nicht eine Regierung. Es ist SEIN Hausrecht. Dazu würde ich beinahe empfehlen, eine Umfrage unter den Gastwirten zu starten. Eine Frage wäre dabei: "Würden Sie Umsatzeinbußen befürchten, sollte bei Ihnen lediglich getrunken aber nicht geraucht werden dürfen?"
Ganz abgesehen davon kann auch ich meine Bude der Öffentlichkeit zugänglich machen. Würden für mich auch solche Gesetze gelten?

Was meinen die Schluckspechte und Kampftrinker hier ;-) :
Steigt euer Konsumverlangen mit zunehmendem Alkoholpegel?
Wenn ihr im Suff nicht mal eine Zigarette rauchen dürft: Geht ihr dann nicht lieber zur Tankstelle und frönt dem Alkohol bei einer Zigarette in eurem Heim? Es soll Gastwirte geben, die jetzt schon um ihre Existenz bangen - da muss die Regierung nicht schon wieder dazwischen pfuschen, meine ich.

Natürlich kann sich ein Raucher an den Nichtrauchertisch setzen. Aber wenn er gebeten wird, woanders zu rauchen, dann sollte er dem unbedingt Folge leisten. Ist nur eine Frage von Durchsetzungsvermögen einerseits und Rücksicht andererseits.

Gruß
Holo
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
wenn ihr ne nichtraucherkneipe wollt, dann geht doch zu mcdonalds. :-_-:


nein, anders:

ich bin raucher. muss ich denn jetzt inne kneipe?
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Nee, passt nicht, das ist ein Restaurantbetrieb, in dem es auch Raucherecken gibt. Keine Schanklizenz.

Dann doch besser zu Smokefree King ;-)

Gruß
Holo
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
Außerdem denke ich, daß der Geschmack des durchschnittlichen McDonalds-Produkts durch Tabakrauch nicht deutlich gemindert wird. :wink:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
holo schrieb:
Der Kernpunkt ist der Wirt. ER hat das Rauchverbot auszusprechen - nicht eine Regierung. Es ist SEIN Hausrecht. Dazu würde ich beinahe empfehlen, eine Umfrage unter den Gastwirten zu starten. Eine Frage wäre dabei: "Würden Sie Umsatzeinbußen befürchten, sollte bei Ihnen lediglich getrunken aber nicht geraucht werden dürfen?"
Das ist richtig. Daher würde ein entsprechendes allgemeines Gesetz keine Nachteile für einzelne Wirte bedeuten.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Dann reden wir aneinander vorbei. Ich meine, dass ein entsprechendes Gesetz Schaden verursacht.
Nun wäre das zwar nichts Neues, aber es kann nicht sein, dass das Verlangen von Nichtrauchern auf dem Rücken des Wirtes ausgetragen wird, dessen GÄSTE sie sind. Das ist ungerecht.
Eine Sauerei - aus der Sicht der betroffenen Gewerbetreibenden.

Einen Anreiz für rauchfreie Kneipen muss ich nicht mit einschneidenden Verboten schaffen - eine Subvention für Nichtraucherkneipen halte ich eher für fair.

Gruß
Holo
 

saschay2k

Geheimer Meister
11. Juli 2002
227
Nur mal um die grundsätzliche Frage zu klären, ob Passivrauchen gesundheitliche Risiken in sich birgt (Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum):

08.12.2005
Neue Studie zur Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen

Tabakrauch in Innenräumen ist keine Belästigung, sondern eine Gesundheitsgefährdung mit Todesfolgen. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Krebsforschungszentrum in seiner neuesten Publikation.

"Passivrauch enthält giftige Substanzen wie Blausäure, Ammoniak und Kohlenmonoxid, aber auch eine Vielzahl krebserregender Stoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, N- Nitrosamine, aromatische Amine, Benzol, Vinylchlorid, Arsen, Cadmium, Chrom und das radioaktive Isotop Polonium 210", stellt die Herausgeberin der Publikation, Dr. Martina Pötschke- Langer, fest. "Für die im Passivrauch enthaltenen krebserregenden Substanzen können keine Dosis-Schwellenwerte festgestellt werden, unterhalb derer keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten wäre. Auch kleinste Belastungen können zur Entwicklung von Tumoren beitragen."

Das Ausmaß der Tabakrauchbelastung in Deutschland ist beträchtlich: Über 170 000 Neugeborene jährlich werden bereits im Mutterleib den Schadstoffen des Tabakrauchs ausgesetzt, schätzungsweise über 8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in einem Haushalt mit mindestens einem Raucher. In der erwachsenen Bevölkerung werden mehr als 35 Millionen Nichtraucher zu Hause, am Arbeitsplatz oder in ihrer Freizeit mit den Schadstoffen des Passivrauchs belastet. Allein am Arbeitsplatz sind noch immer etwa 8.5 Millionen Nichtraucher dem Passivrauch ausgesetzt.

Passivrauch reizt akut die Atemwege und kann zu Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung, erhöhter Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen und Schwindel führen. Diese Symptome können bereits bei kurzzeitiger Belastung auftreten. Jedoch ist Passivrauch auch mitverantwortlich für die Entwicklung chronischer Krankheiten mit Todesfolge. So berechneten die Koautoren der Studie, die Epidemiologen Professor Dr. Ulrich Keil von der Universität Münster und Professor Dr. Heiko Becher von der Universität Heidelberg erstmals die jährlichen Passivrauchopfer für Deutschland: "Durch Passivrauchen versterben jährlich schätzungsweise 2140 Nichtraucher an einer koronarer Herzkrankheit, 770 Nichtraucher an Schlaganfall, 50 Nichtraucher an chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen und 260 Nichtraucher an Lungenkrebs. Etwa 60 Säuglinge versterben jährlich durch Passivrauch im Haushalt sowie durch vorgeburtliche Schadstoffbelastungen, weil die Mutter während der Schwangerschaft rauchte", erklären Ulrich Keil und Heiko Becher. Beide Epidemiologen betonen:
"An den Folgen des Passivrauchens versterben in Deutschland derzeit jährlich vermutlich mehr als 3300 Nichtraucher, das sind mehr Todesfälle als gegenwärtig pro Jahr in Deutschland durch illegale Drogen, Asbest, BSE und SARS zusammen".

Auch ist Passivrauchen mitverantwortlich für die Entwicklung zahlreicher nicht tödlicher Fälle von koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und
chronisch- obstruktiven Lungenerkrankungen.

Dr. Martina Pötschke-Langer hält die gegenwärtige Situation der Tabakrauchbelastung von Nichtrauchern in Deutschland für inakzeptabel. Angesichts der geschätzten über 3300 Todesopfer jährlich und ungezählten Kranken aufgrund des Passivrauchens ist es dringend geboten, ein Bundesgesetz zum umfassenden Nichtraucherschutz in öffentlichen Räumen zu erlassen, das auch die Gastronomie erfasst. Auch eine Informationskampagne zu den Gefahren des Passivrauchens könnte dazu beitragen, die Zahl der Passivrauchopfer in Deutschland zu verringern.

Download der Studie:
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/passivrauchen_Band_5.pdf

Link:
http://www.analytik-news.de/Presse/2005/457.html

Mir geht es nicht um Stimmungsmache gegen die Raucher. Mir geht es darum, dass mich in den letzten 10 Jahren kein Raucher mehr gefragt hat, ob es mich stört, wenn er raucht.

JA ES STÖRT MICH! DANKE DAS SIE GEFRAGT HABEN!

So viel zum Thema: "Wenn ich draussen Rauche, dann stört das ja keinen!"
(Mein Tipp: dann fahr mal Mittags über den Campus in Hamburg, Rothenbaum!)

16.02.2006 - Tabakrauch ist Luftverschmutzung

Kalifornien stellt passives Rauchen, das Krebs verursachen kann, der Belastung durch Autoabgase gleich
Die Hinweise, dass das passive Einatmen von Tabakrauch eine gesundheitliche Gefahr darstellt und Schäden verschiedenster Art bei Kindern und Erwachsenen verursachen kann, mehren sich. Der US-Bundesstaat Kalifornien hat nun auf Grundlage einer wissenschaftlichen Auswertung durch das Office of Environmental Health Hazard Assessment (OEHHA) die Belastung der Umwelt durch Tabakluft und damit auch das Passivrauchen offiziell zu einer Form der Luftverschmutzung erklärt. Er stellte damit den Ausstoß von Tabakrauch auf die gleiche Stufe wie die Umweltbelastung durch Autoabgase oder Emissionen der Industrie.

Schätzungen des California Air Resources Board (ARB) zufolge werden allein in Kalifornien durch das Rauchen von Zigaretten und Zigarren jedes Jahr 40 Tonnen Nikotin, 365 Tonnen Feinstaub und 1.900 Tonnen Kohlenmonoxid ausgestoßen. Die gesundheitsschädigende Wirkung von Tabakrauch sei in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen worden, so die Behörde in ihrer Pressemitteilung. Frühgeburten, Infektionen der Atemwege und Asthma bei Kindern werden ebenso mit dem Einatmen der Tabakluft in Verbindung gebracht wie Mittelohrentzündungen und der Plötzliche Kindstod. Bei Erwachsenen erhöht passives Rauchen das Risiko für Krebserkrankungen der Lunge und der Nasennebenhöhlen. Zuletzt hatte eine kanadische Studie im International Journal of Cancer (2005, 117[4], 619-628) berichtet, dass Passivrauchen bei Frauen das Risiko für Brustkrebs in ähnlichem Maße erhöhe wie Aktivrauchen.

Die allgemeine Belastung durch Tabakrauch müsse in Zukunft reduziert werden, so OEHHA-Direktor Joan Denton. Die Einstufung als Umweltgift ermögliche in Zukunft eine noch stärkere Steuerung des Tabakkonsums in dem Bundesstaat. So würde vermutlich auch niemand freiwillig Autoabgase in seine Wohnung einleiten.

Quelle: http://info.krebsgesellschaft.de/

So dass muß für heute mal rauchen :-)

Meine Meinung zu dem Thema:
Es MUSS eine gesetziche Regelung geschaffen werden, da das Prinzip "RÜCKSICHTNAHME" in unserer Gesellschaft klammheimlich abgeschafft wurde.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Also. Ich habe bis zum 03.01. geraucht und bin nun weg vom Stoff. :D

Von einer gesetzlichen Regelung halte ich überhaupt nix. Niemand wird gezwungen, in eine Kneipe zu gehen. Weder die Raucher noch die Nichtraucher. Es sollte doch im Ermessen des Kneipenbetreibers liegen, wie er das handhaben will.

Möchte er eine nichtraucher Kneipe eröffnen? Gut. Dann soll er damit leben, dass raucher nicht zu ihm gehen. Andersrum natürlich auch.

Und wenn sich ein Hardcore-Nichtraucher durch Rauch gestört fühlt, dann soll er halt wo anders hingehen. Der Besitzer der Kneipe erlaubt das rauchen. Es ist sein Laden. Und wem es nicht passt, darf gerne ins IKEA Kinderland gehen.

So.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
holo schrieb:
Dann reden wir aneinander vorbei. Ich meine, dass ein entsprechendes Gesetz Schaden verursacht.
Nun wäre das zwar nichts Neues, aber es kann nicht sein, dass das Verlangen von Nichtrauchern auf dem Rücken des Wirtes ausgetragen wird, dessen GÄSTE sie sind. Das ist ungerecht.
Eine Sauerei - aus der Sicht der betroffenen Gewerbetreibenden.

Einen Anreiz für rauchfreie Kneipen muss ich nicht mit einschneidenden Verboten schaffen - eine Subvention für Nichtraucherkneipen halte ich eher für fair.

Gruß
Holo
Ich verstehe, was du meinst. Und ich denke in die gleiche Richtung, nur auf einem anderen Weg: Wenn ein Wirt selbst ein Rauchverbot in seiner Kneipe verhängen würde, hätte er dadurch selbstverständlich einen Wettbewerbsnachteil, weil Raucher dann andere Kneipen aufsuchen würden. Wenn jedoch ein gesetzliches Rauchverbot in allen Kneipen bestünde, hätten Raucher keine Ausweichmöglichkeiten; der Wettbewerb würde nicht beeinträchtigt werden (und ich wage zu behaupten, dass die Zahl der Besucher insgesamt nicht rückläufig wäre).


@Winston_Smith: Ein wirklich reifer, fundierter und sachlicher Beitrag von dir.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Irre ich mich oder gibt es einen weltumspannenden Trend, daß man nicht mehr miteinander redet, sondern nur noch über "seine eigenen unveräußerlichen" Rechte argumentiert und auf dieselben pocht?

Ich halte das für eine bedenkliche Entwicklung.
Was ist denn in einer toleranten Gesellschaft mit Toleranz gegenüber Rauchern?
Wir tolerieren ja auch eine Menge andere Sachen, die nicht "vernünftig" sind.
Ja machen sogar selbst sicher auch eine Menge davon.

Vorschriften bringen gar nichts.
Auf Bahnhöfen wird nach wie vor geraucht, auch wenn die Bahn das gerne auf diese kleinen Ascher-Kreisel beschränken würde. Auch in Zügen gibt es Raucher Abteile, obwohl ich jetzt schon zweimal im Zug gehört habe und auch hier im Thread lesen mußte, das sei nicht so.
Leute, es gibt sie! (auch wenn es euch nicht paßt)

Der Staat hat wahrliche andere Probleme zu lösen.

@EVO
in anderen europäischen Ländern wird das mit dem Rauchverbot ja schon so praktiziert, was dazu führt dass die Raucher tatsächlich (auch bei Minusgraden) vor der Kneipe auf der Straße stehen und rauchen.
Ob dazu dann die Toleranz der deutschen Anwohner hoch genug ist, wage ich ja zu beweifeln... außerdem muss dann der arme Nichtraucher auf dem Weg von draußen zur Tür um in die Kneipe zu gelangen durch die bösen, tödlichen Rauchschwaden
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@evo

Wie Du meinen Beitrag bewertest, ist mir relativ wumpe. Meiner Meinung nach ist es halt die freie Entscheidung des Gastwirtes.

Es ist sein Laden und er kann sich doch wohl aussuchen, welche Gäste er haben will. Ob nun raucher, nichtraucher oder gemischt.

Und wenn jemand mit der Entscheidung des Gastgebers nicht zufrieden ist, steht es ihm/ihr doch frei, wo anders hinzugehen.

ws
 
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