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1-Euro-Jobber als Streikbrecher gegen VERDI

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Franziskaner schrieb:
Willst du meinen Blutdruck auf 350 hochjagen, oder was sollen solche Sprüche?

Aber, aber, ich will doch mal hoffen, daß der Versuch zum Scheitern verurteilt wäre. Natürlich finden unsere fünf Millionen nur Arbeit, wenn sie mit ihren Lohnforderungen runtergehen. Von so niedrigen Löhnen, daß der Kündigungsschutz und die Steuern kompensiert würden, könnten sie aber wohl eher nicht leben. Schade.

Nein, es juckte mich einfach, irgendeine Antwort auf die "Ausbeutung" zu geben. Von Ausbeutung kann keine Rede sein, schließlich machen die meisten 1-€-Jobber irgendwelchen Unsinn, der nur der Schikane dient, und soweit sie eine nützliche Tätigkeit zugewiesen bekommen haben, wäre sehr zu prüfen, ob ein Handwerker das nicht billiger könnte.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Unsere 5 Millionen sind über das Land verteilt - es gibt definitiv regional unterschiedliche Voraussetzungen.
Ich habe noch nicht einmal annähernd beim Vorstellungsgespräch über ein Gehalt diskutiert. Man stelle sich vor, so ein Dösel meinte glatt, ich wäre überqualifiziert. Das ist für mich ein Unwort schlechthin. Bin ich teuer, wenn ich schlicht 800 Euro netto zum Leben erarbeiten möchte? Für 40 Stunden die Woche? Ohne großartig nach der Art der Beschäftigung zu fragen?

Aber wir dürfen nicht vergessen - das ist mir beim Vorstellungsgespräch letzte Woche aufgefallen - dass die, die schon seit Jahren in Lohn und Brot stehen nicht begreifen können, wie die Arbeitssuche ablaufen kann. Woher auch? Ich kann es denen nicht verübeln.

Ich erzähle dem Mann, dass ich in 2004 100 Bewerbungen bezogen auf einen Wirtschaftszweig absandte - und er begriff nicht, dass ich keinen Job bekam. Ein Blick in das SIS hätte ihm schon gezeigt, wie viele auf die Stellenangebote zugreifen.

Pur von einem 1-Euro-Job zu leben geht nicht, das ist klar. Da macht kein Vermieter Abstriche. Dieser Mist gehört abgeschafft!

Seht euch die Ungleichbehandlung doch an! Der ALG1-Empfänger durfte sich (da fehlt mir der aktuelle Stand) 165 Euro je Monat dazu verdienen, der ALG2-Empfänger nicht. Wieso?
Da bekommt der Mensch 60% seines Einkommens und nochmal den Freibrief für weitere 165 €. Gerade im ersten Jahr - wenn man noch nicht so sehr aus dem Berufsleben draussen ist - gehört die Zeitplanung der Arbeitssuche und nicht dem Nebenverdienst. Und die, die schon seit Jahren keine Arbeit finden, sich über einen Nebenjob freuen würden - denen ist es nicht vergönnt.

Gruß
Holo
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich kann mit dem Reformtempo nicht mehr so recht mithalten. Ist das so? ALG2-ler dürfen 0,0 dazuverdienen?

("Überqualifikation" ist natürlich der allergrößte Schwachsinn. Warum ist das ein Ablehnungsgrund? Folgen die Personalchefs alle einer irrationalen Mode?)
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Ein_Liberaler schrieb:
Ich kann mit dem Reformtempo nicht mehr so recht mithalten. Ist das so? ALG2-ler dürfen 0,0 dazuverdienen?
doch Hartz IV-ler duerfen seit ca. einem 1/4Jahr (bzw. ab bewilligung ihres neuen antrags) zu ihren Bezuegen vom AA (331,-€uro Ost/ 345,-€uro West) 100,-€uro abzugsfrei dazu verdienen.

Ein_Liberaler schrieb:
"Überqualifikation" ist natürlich der allergrößte Schwachsinn. Warum ist das ein Ablehnungsgrund?
ist aber so. kenne fall da gab es nicht mal eine lehrstelle weil das mädel zu gute noten hatte. schon ein bisschen verrueckt das ganze.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
("Überqualifikation" ist natürlich der allergrößte Schwachsinn. Warum ist das ein Ablehnungsgrund? Folgen die Personalchefs alle einer irrationalen Mode?)

Über die Rationalität mancher Personalchefs möcht ich mich nun nicht weiter auslassen... :twisted:

"Überqualifikation" bedeutet auf gut Deutsch: Wir stellen dich nicht ein, weil uns völlig klar ist, dass du auf Grund deiner Qualifikation gar nicht an unserem Scheissjob interessiert bist, sondern das nur nimmst, um nicht auf der Strasse zu stehen. Und wenn du grad eingearbeitet bist, kriegst ein besseres Angebot und bist weg, wir wollen aber lieber einen Trottel, der selbst nicht weiss, was er wert ist und der uns für den Job auch noch so dankbar ist, dass er die nächsten 5 Jahre garantiert nicht mit so Sperenzchen wie Gehaltserhöhungen ankommt.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Na, das wäre ja eine rationale Begründung. Wie sieht das mit Kündigungsfristen aus, die dem Unternehmen mehr Sicherheit gewähren würden? Sind die legal?
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Weil der Arbeitnehmer ein Interesse hat, eingestellt zu werden, vielleicht?

Schon klar, am Besten machen wir das so, das ein Unternehmen jederzeit Leute einstellen und ohne Fristen und Abfindungen jederzeit wieder los werden kann. Ausser natürlich, das Unternehmen hat ein Interesse und einen Vorteil von den Fähigkeiten des Arbeitnehmers, dann müssen wir natürlich genügend lange Kündigungsfristen (nur für den Arbeitnehmer natürlich) haben, dann werden auf einmal schwuppsdiwupps unsere 5 Mio. Arbeitslosen - natürlich nicht zu so unverschämt hohen Löhnen wie gerade - wieder in Arbeit und Brot stehen.

Das mein ich übrigens wörtlich mit Arbeit und Brot, vielleicht ja noch ne Dachkammer dazu. :roll:

Sorry, aber deine Welt erscheint mir immer noch nicht paradiesisch und ich bin weiterhin der Meinung, das parasitäre Interesse von Unternehmen an Gesellschaften und Arbeitnehmern muss gesetzlich gebremst werden. Auf eine florierende Wirtschaft, die nur wenigen dient und vielen schadet, kann ich immer noch verzichten.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Schon klar, am Besten machen wir das so, das ein Unternehmen jederzeit Leute einstellen und ohne Fristen und Abfindungen jederzeit wieder los werden kann. Ausser natürlich, das Unternehmen hat ein Interesse und einen Vorteil von den Fähigkeiten des Arbeitnehmers, dann müssen wir natürlich genügend lange Kündigungsfristen (nur für den Arbeitnehmer natürlich) haben,

Wie es sich eben auf dem Markt ergibt, und für jeden idividuell. Alternativ kann man auch ein gleichmacherisches soziales Paradies mit fünf Millionen Arbeitslosen haben, geht auch.

Auf eine florierende Wirtschaft, die nur wenigen dient und vielen schadet, kann ich immer noch verzichten.

Klar, Arbeit zu haben und weniger Sozialabgaben zu zahlen , wäre ja ein Schaden. :lol:
 

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