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Brauchen wir ein Weltkartellamt?

Brauchen wir ein Weltkartellamt?


  • Umfrageteilnehmer
    382

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Wie schon in einem anderen (aber unpassenden) Thread besprochen, hat die freie Marktwirtschaft grundlegende Schwächen. Eine dieser Schwächen ist die ihm inneliegende Konzentrationstendenz.
Durch ständige Akquisitionen und Fusionen erreichen die entsprechenden Unternehmen eine Marktmacht, die andere Wettbewerber zum Ausscheiden zwingt und neuen Wettbewerbern einen Zutritt erheblich erschwert.
In unserer wirtschaftsglobalen und liberalen Welt, greift dieses „Phänomen“ immer weiter um sich. Mir stellt sich dadurch die Frage, wohin das ganze in letzter Konsequenz führt.
Spinnt man den Weg zu Ende, führt er meiner Meinung nach unweigerlich in eine Wirtschaftsdiktatur eines einzelnen Unternehmens.
In Deutschland versucht man diesem „Phänomen“ mit dem Kartellamt entgegenzuwirken – weltweit gibt es aber kein Werkzeug, dass eine immer stärkere Marktkonzentration unterbindet.

Von daher meine Frage: Brauchen wir ein Weltkartellamt?

Oder gibt es andere Möglichkeiten dieses Szenario zu unterbinden?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
die frage ist werden die bereits bestehenden globalen kartelle ihre macht denn überhaupt noch hergeben wollen?

ich denke viel eher wird man die bildung einer art weltkartellamt zu unterbinden wissen.
bzw. ich denke die regierungen sind doch schon viel zu stark unter der fuchtel der global player als dass sie solche kraftakte noch auf sich nehmen könnten.

für wen wird denn in deutschland reformiert?
 
B

Booth

Gast
Gute Idee, die in der heutigen Welt sicher genauso eher schlecht als recht funktionieren würde, wie alle globalen Institutionen.

Ein Versuch wäre es allemal wert - nur zweifel ich stark daran, daß der gemeinsame Nenner, auf den sich alle teilnehmenden Nationen einigen müssten, so groß wäre, daß das Ergebnis spürbare Auswirkungen hätte.

gruß
Booth
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
antimagnet schrieb:
was soll so ein weltkartellamt denn genau machen?
Ist das jetzt eine rhetorische Frage? Die Antwort ist doch dem obigen Text entnehmen. Es soll, die in unserer globalen Welt entstehen Giga Konzerne verhindern. Eine derartig tendenzielle Monopolbildung kann doch auch nicht im Interesse der Marktwirtschaftsanhänger sein.

Ich denke, dass wenn es schon die Marktwirtschaft sein soll, sie wenigstens in einem Rahmen stattfindet, der dem ungezügelten Kapitalismus Einhalt gebietet.
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
mal ganz davon abgesehen, dass es schon an antimagnets einwurf scheitern würde - alternativ dazu würden's auch entsprechende multilaterale verträge auch tun - denke auch ich, dass das interesse der machthabenden an einer solchen institution sehr gering ist.

irgendwo müsste die initialzündung entstehen, dann das vorhaben vorangetrieben und manifestiert werden - irgendwo halt. wer macht das? die UN? die WTO? andere globale institutionen? hm, ich fürchte, es mangelt schon an der initialzündung. es sei denn, diese umfrage hier wäre eine ... :wink:

mfg.
rg
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Ausformulierte Gesetze kann ich dir leider nicht bieten, da mein mein juristischer Background dafür nicht ausreicht. Ich denke aber. dass eine solche Institution, der ständig wachsenden Anzahl an Fusionen einen gesetzlichen Rahmen bieten muss, der z.B. die Interessen der Beschäftigten in den Vordergrund stellt.
Es sollte z.B. geklärt werden, ob eine Fusion dem Gesamtwohl dient oder nur zum Zwecke der Machtververstärkung durchgefüht wird.

Auch wenn es für so eine Idee keine Lobby in den entsprechenden Etagen gibt, so denke ich aber, dass die momentane Entwicklung nach so einer Institution schreit. Die WTO oder Uno könnten da die richtigen Impulsgeber sein - wenn sie denn einem wachsenden Druck der Bevölkerung ausgeliefert sind.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
morgenroth schrieb:
Ausformulierte Gesetze kann ich dir leider nicht bieten

Die wirst Du auch nicht finden. Es gibt keine Gesetze für den Markt außer den Eigenen. Darum läuft der Hase weiter und es kann von Wachstum gesprochen werden.


"Erst wenn der letzte Wald gerodet, der letzte Fluß vergiftet, ......"
 

r2-d2

Geheimer Meister
29. August 2005
260
laut Heiner Geissler bei Frau Meischberger brauchen wir kontrollierende Instanzen als Gegengewicht zur derzeitigen Gesetzlosigkeit der Globalisierung.

Es gibt erste Anfänge, die den negativen Effekten entgegenwirken, bzw, diese abmildern sollen: einen EU-Nothilfe-Fond

Barroso will Wunden der Globalisierung heilen
Neuer Nothilfe-Fonds der EU soll Folgen des Strukturwandels abfedern / Briten dagegen
VON JÖRG RECKMANN

Der EU steht Streit über die Abfederung von Globalisierungsfolgen ins Haus. Während insbesondere Frankreich staatliche Beihilfen fordert, lehnt vor allem Großbritannien solche Vorstellungen strikt ab. Vor diesem Hintergrund hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso seinen Vorschlag erneuert, die Folgen des Strukturwandels in Europa mit Finanzhilfen der EU abzumildern. Ziel soll es sein, Branchen und Regionen zu helfen, die von der Globalisierung und Liberalisierung der Wirtschaft negativ betroffen sind.

http://213.187.75.204/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=744347

Offenbar hat man sogar auf EU-Ebene erkannt, dass man Geld nicht essen kann...Wenn das Frau Merkel erfährt, schmollt sie bestimmt... :wink:
 
G

Guest

Gast
Na ja eine druckmittel hätte man gegen die Globalen Kartelle.

Den Boykot oder einfurverbot für alle Produkte aus Firmen, die gegen Gesetzt XY handelen. Somit könnte die EU wenn sie wollte diese Konserne Massive belasten.
Und wo nachfrage herscht wird auch ein Angebot kommen, also ich sehe da kein Problem. Auser das die Politk schon unter sehr großem einfluss steht...
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
sandman schrieb:
Den Boykot oder einfurverbot für alle Produkte aus Firmen, die gegen Gesetzt XY handelen. Somit könnte die EU wenn sie wollte diese Konserne Massive belasten.
Und wo nachfrage herscht wird auch ein Angebot kommen, also ich sehe da kein Problem. Auser das die Politk schon unter sehr großem einfluss steht...

Wenn man das so handhaben wollte, wäre doch die Gefahr sehr groß, den Investitionen in Europa das Wasser abzudrehen.
Dann würden die Konzerne nach Rußland wechseln, oder in 20 Jahren vielleicht sogar in den Nahen Osten.
Aber wenn der Trend zur Monopolisierung und Fusionierung so weiter geht, wird es vielleicht irgendwann nur noch einen Konzern geben, und diesem dann irgendetwas streitig zu machen dürfte sich dann als sehr schwierig gestalten.
Aber wer soll Befugnisse erhalten in den Markt eingreifen zu dürfen?
Die WTO (UNO), wo sich Investmentbänker und Konzernmanager die Klinke in die Hand geben?
Es dürfte sich als unmöglich gestalten ein Komittee zu etablieren, welches außerhalb der wirtschaftlichen Interessen der Konzerne steht und global Befugnisse erhält in den Markt einzugreifen. Dazu sind die Eliten zu geballt und kumuliert.

Abgesehen davon regt mich die Reaktion seitens GB schon wieder auf. Wenn sie wenigstens vollständiges Mitglied der EU wären ... aber ich bin auch schon länger dafür zumindest England in den Hafen von New York zu verlegen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
racingrudi schrieb:

die schon mal ganz bestimmt nicht, denn das scheint ja eher schon wieder eine art kartell zu sein.

letztlich ist es doch die wto und deren gremien und räte die globalisierung fördern und fordern und die eine art schnittstelle zwischen den interessenträgern der global player und der zunehmend hinterherhechelnden staaten ist.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Na vielleicht nicht die WTO selber - da würde man ja den Bock zum Gärtner machen - aber vielleicht sollte eine Institution in die Welt gerufen werden, die u.a. der WTO auf die Finger schaut. - also eine übergeordnete Rolle spielt.

Ehrlich gesagt, habe ich aber auch nicht die geringste Ahnung wer sowas machen könnte, bzw. wie so eine Institution in die Welt gerufen werden könnte. Ich meine, alle Zeichen stehen auf totale liberalisierung des Welthandels - da wird es schwer werden einen Staat oder eine Institution zu finden, der die Macht hat, so etwas durchzusetzen.

Ich hatte mir von diesem Thread ein paar theoretische Ideen für die Umsetzung erhofft, aber scheinbar sind hier alle genauso hoffnungslos wie ich.

Meine Hoffnung besteht aber weiterhin darin, dass die Verantwortlichen irgendwann und rechtzeitig begreifen, dass dieses System- so wie es gehandhabt wird - zum scheitern verurteilt ist. Vielleicht passiert ja dann mal etwas - aber das werde ich wohl nicht mehr erleben....
 

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