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Wie mehrt man die Chancen Afrikas?

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Bin auf einen Artikel aufmerksam geworden, für den ein Afrika-Experte befragt wurde: Rainer Tetzlaff. Er sieht die Entwicklungen in Afrika nicht rosig: schlechte Regierungsführung in zahlreichen Ländern betrachtet er als Hauptproblem. Trotz vorhandener Rohstoffe kommen die Volkswirtschaften nicht in Schwung und erachten es Regierungen nicht als erstrebsam, für das breite Volk einen besseren Lebensstandard zu erwirtschaften (Hauptsache selber reich). Und als ein weiteres gravierendes Problem erachtet er die AIDS-Rate. Millionen sind betroffen und eine Trendwende lässt auf sich warten. Günstige Medikamente fehlen.
Nun sind die Fragen: Wie stehen die Chancen Afrikas? Wie hilft man Afrika und seine Länder aus dem prekären Sonderweg hinaus? Wie etabliert man Rechtsstaaten in Afrika und gebietet Korruption Einhalt? Wichtig ist auf jeden Fall Bildung für die breite Masse. Auf welchem Wege? Habt ihr Vorschläge für Strategien, die die Chancen Afrikas mehren könnten und eine bessere Zukunft eröffnen? Her damit.

Artikel: Bildung und Geld gegen "Diebe der Herrschaft"
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Wie du schon gesagt hast: In vielen Staaten Afrikas werden Regierung und deren Angehörige zu einer Art Aristokratie, die sich die Taschen selber vollstopft....wohl dank den alten Kolonialmächten, die ja meist ein Machtvakuum zurückließen, da sie sich nicht genug um ihre alten Kolonien kümmerten...Vorher herrschten ja in Afrika vorwiegend Stammeskulturen vor, sodass die Demokratie nicht direkt so verstanden, umgesetzt und akzeptiert wurde, wie in Europa, wo sie sich meist ja teilweise fast zwei Jahrhunderte bis zur heutigen Form entwickeln konnte.
Ähnlich ist es ja jetzt im Irak...Aber in Afrika entwickelten sich jetzt so leicht Diktaturen und Bürgerkriege, die auch keine UNO-Friedenstruppen mehr wirklich unter Kontrolle halten kann...

Auch sind ja viele Dinge in den Traditionen verankert...versuche mal einem Zulu zu erklären, er solle bitte Kondome benutzen.....In seiner Kultur waren und sind Kinder immernoch die Altersversorgung und zeugen vom Ruhm der Familie und der Fruchtbarkeit des Mannes, also wird er so viele wie möglich erzeugen wollen, und das mit drei, vier verschiedenen Frauen, denn auch die sagen etwas über seinen gesellschaftlichen Stand aus...
Zwar gibt es ja schon mehrere Organisationen, die sich dort um sexuelle Aufklärung bemühen und versuchen den dortigen Menschen die Gefahren von AIDS klarzumachen (was ja nichtmal in unseren "zivilisierten" Ländern immer klappt), aber solange es kein Umdenken im Kopfe gibt, kann dort nicht viel geschehen...Und ein solches Umdenken erfordert Zeit, viel Zeit. Ich glaube wir Europäer sind zu ungeduldig mit Afrika, wir als "Aufgeklärte" fragen uns, warum sie so dumm sind uns nicht verhüten wollen, und wollen alles möglichst von heute auf morgen geregelt haben. Aber das geht halt nicht. Viele Afrikaner fühlen sich zudem in ihrer Lebensweise bedroht und meinen, dass wir durch solche "Hilfsmaßnahmen" nur ihre Kultur zerstören wollen und ihnen nur zu Kondomen raten, damit möglichst wenige Menschen auf diesem Kontinent geboren werden und die Völker eingehen...und das ist nicht nur eine Narbe aus der Apartheit, das hat sich bei vielen eingebrannt.

Es heißt ja immer "Hilfe zur Selbsthilfe"....natürlich kann das nur in kleinem Maße angewandt werden und ich bezweifele stark, dass dadurch ein genügend schnelles Wachstum an Wirtschaftskraft und Know-How erzeugt werden kann....zumindest ist es ein Anfang........

Vielleicht könnte man Anreize schaffen, indem man den Ländern Zuschüsse/Schuldeneinfrierungen gewährt, welche sich als möglichst demokratisch regiert erweisen oder die stark und erfolgreich gegen Korruption vorgehen. Denn ohne die Regierungen dort läuft ja nicht viel.
Zudem muss man die Bildung fördern, d.h. Schulen, Hochschulen und Universitäten. Wenn man die gebildete Schicht vergrößern kann, erleichtert man den Ländern so sich selbst zu helfen und mehr Bildung bedeutet auch mehr Offenheit für Problemlösungen, Ideen von Auswärts und erzeugen Innovation. Denn, wenn ein Land stolz darauf sein kann, sich selbst aus dem Dreck zu ziehen, so wird es über Stammesgrenzen und Religionen hinausblicken und beginnen, sich als Nation zu fühlen, was den Eifer aller stärken wird...

eine gute nacht wünsch ich euch :wink:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich glaube nicht an die Regierungen, nur an die Menschen. Wenn die Afrikaner es wollen, werden sich die Verhältnisse in Afrika bessern. Dazu müssen sie eine moderne, rechtsstaatliche, arbeitsteilige Gesellschaft kennenlernen, und das sollten möglichst viele dürfen. Sei es in der westlichen Welt, sei es in einem fortschrittlichen afrikanischen Land. Ich spreche von Einwanderung, sicher nur zum Teil auf Zeit...
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
An der Bildung hängt echt sehr viel. Ein paar Einwanderer hierzulande probieren in ihren Heimatländern Hilfsprojekte oder Bildungsprojekte zu starten. Das ist ein echt positiver Effekt. Die meisten wollen hier einfach ein besseres Leben führen und assimilieren sich mal mehr, mal weniger. Eine Person habe ich mal kennengelernt, die von offiziellen Regierungsstellen schwarzafrikanischer Länder beauftragt war, wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen und Kooperationen mit großen/mittelgroßen deutschen Firmen auszuhandeln. Da er beinahe idealistisch für zwei Länder engagiert war, gingen die Verhandlungen nur sehr holprig voran. Unternehmen verhandeln gerne in die eigene Tasche. Das deutsche Aussenministerium zeigte verhältnismässig wenig Interesse.

Wenn autokratische Regime durch Hilfe oder deren Aussetzung beeinflusst werden sollen, ist es Konditionierung. Dies ist ein Instrument, dass die Weltbank benutzt. Örtliche Bürgerrechtsorganisationen oder dergleichen zu unterstützen gestaltet sich oft sehr schwierig, ist aber ein Muss, wenn es um die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit geht. Vielleicht finde ich noch ein paar Infos...
 

caligari

Geheimer Meister
13. September 2004
293
Vielleicht etwas off-topic, aber aus Anlass des gestrigen Papst-Besuchs in der Kölner Synagoge möchte ich an ein Thema erinnern, das von den Vertretern des Judentums eher nicht in der Öffentlichkeit besprochen wird: die Verknüpfung jüdischer "Händler" am Sklavenhandel mit Afrikanern. Denn ohne diese millionenfache Versklavung afrikanischer Frauen und Männer hätte sich der Kontinent anders entwickeln können.

Was in Deutschland zwischen 1933 und 1945 den Juden (und anderen Bevölkerungsgruppen, wird oft vergessen!) angetan wurde, ist furchtbar. Aber wenn von Seiten der Juden immer wieder auf die Schuld des Tätervolks hingewiesen wird, sollte man sich genauso mal der eigenen Vergangenheit widmen.

Der Seehafen Newport wurde zu einem Zentralpunkt des Sklavengeschäftes, er galt für lange Zeit als »das jüdische Newport« Weltzentrum des Sklavengeschäftes mit Afrika. Von hier aus fuhren die Schiffe über den Atlantik nach Westafrika, um ihre schwarze, menschliche Fracht zu holen.

Authentische Quellen berichten, daß von 128 Sklavenschiffen, die in Charleston in einem bestimmten Zeitraum entladen worden waren, die Schiffseigner Juden aus Newport und Charleston waren. Bei 120 Schiffen stehen bekannte jüdische Namen in den Eignerlisten. Der Sklavenhandel war jüdisches Monopol!

Man kann diese jüdische Vormacht beim Sklavenhandel nur richtig beurteilen, wenn man die Unternehmungen des Juden Aaron Lopez, der eine so wichtige Rolle bei diesem »Handel« gespielt hat, genau kennt. In den Jahren 1726 bis 1774, 58 Jahre hindurch, kontrollierte er persönlich 50 Prozent des gesamten Menschenhandels in den amerikanischen Kolonien.

Historiker und Statistiker schätzen die Zahl der schwarzen Menschen, welche während dieser See-»Reisen« auf entsetzliche Weise starben, auf mindestens NEUN Millionen Menschen!

Ungefähr ELF Millionen Menschen vieler schwarzer Stämme haben diese mörderischen Raubfahrten überlebt und landeten in den Häfen Amerikas als Sklaven!

vho.org/D/Leaflet/FSklav.html
 

MasterX

Großmeister
25. Januar 2004
78
Die beste Entwicklungshilfe wäre: Streichung aller Agrarsubventionen in den Industrieländern und man würde sogar noch Geld sparen.
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Also ich sehe es nicht ein, so hart es klingen mag, für Afrika arbeiten zu gehen. Dafür habe ich zu wenig Geld zur Verfügung. Soll Afrika sich selbst helfen- fertig.
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Es gibt Menschen die haben gar kein Geld - geschweige denn genug zu Essen oder ein Dach über dem Kopf......
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Laokoon schrieb:
Es gibt Menschen die haben gar kein Geld - geschweige denn genug zu Essen oder ein Dach über dem Kopf......


und?

Warum bauen sie sich kein Dach ?

Ach ne, die müssen sich ja bekriegen... Soll'n se doch.. aber nicht mit meinem Geld.
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Wir sind teilweise Schuld daran, dass sie sich bekriegen! Weil "westliche" Konzerne brutale Diktatoren unterstütz(t)en, damit sie dort günstig produzieren, Rohstoffe abbauen und sich nicht um Umweltauflagen scheren mussten und müssen.

Außerdem verpassten es die alten Kolonialmächte wie Frankreich, Großbritannien, aber auch Portugal, Deutschland und Belgien, stabile Zustände in ihren alten Kolonien zu hinterlassen und die Menschen auf ihre Unabhängigkeit und die damit verbundenen Probleme vorzubereiten.
Aber wozu auch? So können unsere Konzerne immernoch billig Afrika ausnehmen, verkaufen zudem Waffen, Medikamente, Hilfsgüter für teures Geld auf den "schwarzen Kontinent".

Außerdem: Als wir noch in unseren tribalen Kulturen lebten führten bei uns aus Stämme gegen andere Stämme Krieg, versuchten unsere territoriale Macht auszubauen. Das ist bei uns aber nun schon fast 1000-2000 Jahre her......Wir haben Afrika nicht die Demokratie gelehrt, sondern ihm nur ein dürftiges Handbuch hinterlassen; ganz davon zu schweigen, dass Teile Afrikas teilweise kulturell auch noch nicht unbedingt für die Demokratie bereit sind.
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Laokoon schrieb:
Wir sind teilweise Schuld daran, dass sie sich bekriegen! Weil "westliche" Konzerne brutale Diktatoren unterstütz(t)en, damit sie dort günstig produzieren, Rohstoffe abbauen und sich nicht um Umweltauflagen scheren mussten und müssen.

Wir? Also ICH habe nichts damit zu tun. (zwanghaft vieleicht).
Das ist nicht MEINE schuld.. Deshalb ist es mir egal... :wink:
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Aligatooo schrieb:
Wir? Also ICH habe nichts damit zu tun. (zwanghaft vieleicht). Das ist nicht MEINE schuld.. Deshalb ist es mir egal... :wink:
Dann eben die, dich sich für Afrikas Arme einsetzen wollen. Du brauchst ja nicht. Man darf sich als Mitarbeiter in der Aussenpolitik oder in einer NGO ja betroffen fühlen, wenn eine Vertreibung wie diese stattfindet. Stimmt, vielleicht ist es nun an die Afrikanische Union, ein Machtwörtchen zu sprechen, vielleicht braucht die Afrikanische Union ein wenig Unterstützung durch die UN. Aber einfach geschehen lassen ist auch nicht das richtige. Es ist wichtig, dass die Menschenrechte jeden Winkel der Erde finden.
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Nicht alles läuft über Geld.....ausserdem gehts hier doch ersteinmal um das Sammeln von Ideen, und die sind bekommt man meist kostenlos... Einfach den Grips anstrengen :wink:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Laokoon schrieb:
Wir sind teilweise Schuld daran, dass sie sich bekriegen! Weil "westliche" Konzerne brutale Diktatoren unterstütz(t)en, damit sie dort günstig produzieren, Rohstoffe abbauen und sich nicht um Umweltauflagen scheren mussten und müssen.

Was sollen die westlichen Konzerne denn machen? Die Diktatoren stürzen? "Shell setzt Marionettenregierung in Nigeria ein", das wäre mal gute Presse!

Nein, mit den Verbrechern mit den Kalaschnikows muß man sich leider arrangieren, wenn man ein friedlicher Unternehmer ist. Wer sich nicht arrangieren müßte, sind die westlichen Regierungen, aber die verhandeln noch mit den widerlichsten Diktatoren von gleich zu gleich.

Edit: Tippfehler
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
Afrika ist der perfekte Kadaver für die Aasgeier der sogenannten 1.-Welt-Länder.

Eine Lösung sehe ich nicht - genausowenig wie für den Rest der Welt.

Die afrikanischen Länder sind hochverschuldet - das sind alle anderen Staaten auch, aber die produzieren immerhin noch und können momentan noch die Zinsen bezahlen.
Nun kommen irgendwelche Gutmenschen und sagen: Erlasst den Afrikanern die Schulden!
Doch was passiert in dem Fall? Die korrupten Regierungen sind wieder kreditwürdig und beginnen sofort aufzurüsten. Kaufen Waffen, bauen 8-spurige Autobahnen durch Naturschutzgebiete, etc.
Die Kredite kommen genau von den Institutionen, welche ihnen vorher ach so gnädig die alten Schulden erlassen haben.
Und wer denkt, naja, immerhin ganz toll von den Banken, dass die alten Kredite erlassen wurden: Ist nicht so: Wir Steuerzahlen begleichen die Differenz.

Gibt es ein Beispiel, wo Schuldenerlass einem Land den Aufschwung brachte?
Mir fällt höchstens Deutschland ein, wo Schuldauferlegung zweimal einen Aufschwung brachte...
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Talpa schrieb:
Die afrikanischen Länder sind hochverschuldet - das sind alle anderen Staaten auch, aber die produzieren immerhin noch und können momentan noch die Zinsen bezahlen.


Meines wissens muß Deutschland neue Kredite aufnehmen, um seine Zinsen zu bezahlen.




Ansonsten könnten die Amis Afrika übernehmen. (Wenn sie mit den arabischen fertig sind..) :O_O:
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Die Deutschen sind aber noch halbwegs kreditwürdig, weil man weiß, dass die zur Not Reserven haben und weil sie eine einigermaßen gute Wirtschaftsnation sind (jaja, inzwischen ja vom Wirtschaftswachstum nimmer, aber man schaue sich die Exportzahlen an...!)......

Das ist bei Afrika nicht der Fall, weil die meisten Großbetriebe ausländischen Investoren gehören und die Staaten auch kaum Steuern von denen bekommen denk ich mir mal...
 

Aligatooo

Geheimer Meister
13. November 2004
276
Laokoon schrieb:
Die Deutschen sind aber noch halbwegs kreditwürdig, weil man weiß, dass die zur Not Reserven haben und weil sie eine einigermaßen gute Wirtschaftsnation sind (jaja, inzwischen ja vom Wirtschaftswachstum nimmer, aber man schaue sich die Exportzahlen an...!)......

Das ist bei Afrika nicht der Fall, weil die meisten Großbetriebe ausländischen Investoren gehören und die Staaten auch kaum Steuern von denen bekommen denk ich mir mal...


Na ja, ich würde jemanden kein Geld leihen, wo ich weiß das er es für Zinstilgungen verbrät und schon ewig weiter schulden macht.
Aber wer blickt da noch durch?
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Was meinste wieviel die Verleiher an den von Deutschland gezahlten Zinsen verdienen......Ne ganze Menge....

aber das wird langsam zu off-topic
 
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