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Tribunale rollen nur langsam: Fallbeispiel Bosnien

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Sie waren Opfer von Sexualverbrechen, die von serbischen Soldaten an ihnen verübt wurden. Mit einer Initiative wollen sie weitere Opfer dazu ermutigen, Aussagen zu machen, damit Täter nach Jahren des Schweigens verurteilt werden. Die Zahl der Opfer geht laut der Gesellschaft für bedrohte Völker in die Zehntausende. Die Frauen müssen teilweise mit dem Schicksal fertig werden, dass sie nach dem Grauen einer Vergewaltigung auch noch von der Familie abgelehnt werden - dieser Habitus schützt das Verbrechen, viele Kriegsverbrechen kommen ohnehin nicht zur Sprache. Für die muslimischen Frauen ist es schwer darüber, über ihre Erfahrungen zu reden. Ob sie maßgeblichen Erfolg haben werden, ist ungewiss.
"Die Prozesse in Den Haag sind zu langsam", kritisiert Bakira Hasecic. "Wir haben Friedensproteste organisiert, Petitionen, sogar einen Brief an Kofi Annan." Auch auf lokaler Ebene engagieren sie sich. Vor einigen Monaten hat beim Gericht von Sarajewo eine spezielle Abteilung für Kriegsverbrechen die Arbeit aufgenommen. "Wir sind immer Gerichtssaal - nicht zuletzt, um die Opfer davon zu überzeugen, daß sie reden müssen", sagt die Vorsitzende. "Wir haben keine Alternative: Wir müssen einfach daran glauben, daß es irgendwann Gerechtigkeit geben wird." "Vor den Augen meines Sohnes"
Es ist denkbar merkwürdig, wie langsam und wie spät manch Kriegsverbrecherprozess ins Rollen kommt. Juristische Schwierigkeiten, langsame Mühlen. Bosnien ist ein Beispiel, Kambodscha ist ein anderes. Nach einem Vierteljahrhundert ist in Kambodscha der gesetzliche Weg erst geebnet. Wer müsste in den Tribunalen nicht alles sitzen und angeklagt werden...
"Irgendwann Gerechtigkeit" - aber wann?
 

kvalentic

Geselle
22. Juni 2005
29
nun ja....
ich denke das die probleme in punkten hier liegen:
1. die beweislage ist nicht einfach zusammen zubrigen
2. laender wie bosnien und serbien wo kriminelle einfluesse eine so starke macht haben zeugen schon genug ueber den zustand eines stattes.
3. in diesen laendern ex-yugoslawiens ausser slowenien, haben diese vermeindlichen verbrecher geradezu heldenstatus und werden daher von vielen maechrtigen geschuetzt.

manche gesuchte verbrecher sind sogar gar nicht mehr in diesen laendern, einer hat sich sogar bewiesen einige zeit in frankreich aufgehalten, wo man zur selben zeit druck gemacht hat in seinem heimatland, diese person endlich zu finden und auszuliefern.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Hast du eine Quelle, die aufzeigt, wer sich in Frankreich bewiesenermassen aufgehalten hat?
Die Einzelheiten des Massakers sind denkwürdig: niederländische Truppen haben nicht eingegriffen, ausserdem haben sich die Angreifer laut Recherchen der New York Times als UN-Helfer getarnt.
 

kvalentic

Geselle
22. Juni 2005
29
streicher schrieb:
Hast du eine Quelle, die aufzeigt, wer sich in Frankreich bewiesenermassen aufgehalten hat?
Die Person heisst Gotovina und ist in Kroatien als Kriegsverbrecher gesucht.
Wenn du mal in Dalmatien bist wirst du auch ofters mal sein Gesicht auf Plakatten sehen, da die Leute dort ihn als grossen Helden sehen.
Er war einer der hauptverantowrtlichen bei der Verteidigung dieses Teils von Kroatien gegen die Serben. Deshalb wird er ja auch so verehrt.
Noch immer ist er gesucht.
In Frankreich, dh. in Paris hat er sich mit einem befreundeten Journalisten getroffen um auch ein Paar fragen zu beantworten.
Schon im Caffe sitzend hat er gewartet. Natuerlich war alles ueber fast ein halbes Jahr in allen Einzelheiten geplant worden.

streicher schrieb:
Die Einzelheiten des Massakers sind denkwürdig: niederländische Truppen haben nicht eingegriffen, ausserdem haben sich die Angreifer laut Recherchen der New York Times als UN-Helfer getarnt.

Wovon laberst du?
 

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