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Platon

Mentat

Geselle
20. Mai 2005
11
Im Staat schreibt Platon (etwa)

Dazu werden unsere Herrscher, wie scheint, mancherlei Trug und Täuschung
anwenden zum Heile der Beherrschten. Und wir sagen doch: das alles sei nützlich als eine Art Arznei.

Klar ist jedem, der sehen kann: wir werden betrogen, konditioniert und beherrscht.

Schon die Sprache allein ist ein Herrschaftsinstrument von großer Macht.
Ein Sophist sagt dazu: Die Sprache ist ein großer Fürst, sie gebietet.

Es ist nur eine Frage der Sprachkosmetik und der manipulativen Geste:
Wollen wir, das NeoNazis immerzu demonstrieren?
Nein, schreit das Volk.
Also laßt uns das Versammlungsrecht ändern.
Ja, wenn dann NeoNazis nur unter erschwerten Auflagen (wenn überhaupt) demonstrieren dürfen, dann ändert bitte das versammlungsrecht.

Aber: das Versammlungsrecht ist für jede Gruppe zuständig.



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Heil Discordia!
Habe immer eine Wand im Rücken, wenn du die Beobachter beobachtest.
Mirko Stauch
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Mentat schrieb:
Im Staat schreibt Platon (etwa)

Dazu werden unsere Herrscher, wie scheint, mancherlei Trug und Täuschung
anwenden zum Heile der Beherrschten. Und wir sagen doch: das alles sei nützlich als eine Art Arznei.



Die entsprechende Stelle zitiere ich mal etwas ausführlicher:
Weh, mein lieber Freund, sprach ich, wie sehr also bedürfen wir gar hervorragender Herrscher, wenn es auch bei der Gattung der Menschen sich ebenso verhält. Aber es verhält sich auch wirklich so, sagte er; was soll's aber nun sein? Daß dieselben nothwendig, erwiederte ich, gar viele Arzneimittel anwenden müssen; eben aber betreffs eines Arztes ja sind wir der Meinung, daß für Körper, welche noch keiner Arzneimittel bedürfen, sondern der bloßen Diät sich fügen, auch ein schlichterer Arzt genüge; wenn hingegen der Körper auch Arzneimittel einnehmen muß, wissen wir wohl, daß ein muthigerer Arzt erforderlich ist. Dieß ist wahr; aber in welcher Beziehung meinst du dieß? In folgender, sagte ich: es kömmt darauf hinaus, daß uns die Herrscher eine Menge von Unwahrheit und Täuschung zum Nutzen der Beherrschtwerdenden anwenden müssen; wir sagten ja aber doch wohl, daß in Form eines Arzneimittels all Derartiges nützlich sei. Ja, und mit Recht, sagte er. Bei der Eingehung von Ehen demnach und bei der Kindererzeugung wird dieses Recht sicher nicht in geringem Grade eintreten. Wie so? Es sollen nemlich, sagte ich, in Folge des bisher Zugestandenen so oft als möglich die besten Männer den besten Frauen beiwohnen, die schlechtesten aber den schlechtesten so selten als möglich, und die Sprößlinge der Ersteren soll man pflegen, die der Letzteren aber nicht, woferne die Heerde so ausgezeichnet als nur möglich sein soll; und nun daß dieß Alles geschieht, muß den Leuten, mit Ausnahme der Herrscher selbst, verborgen bleiben, woferne hinwiederum die Schaar der Wächter so sehr als möglich von Aufruhr frei bleiben soll. Völlig richtig, sagte er. Nicht wahr also, irgend Festmahle werden gesetzlich anzuordnen sein, bei welchen wir die Hochzeiter und die Hochzeiterinnen zusammenführen werden, und auch Opfer sind zu veranstalten, und Lieder müssen unsere Dichter dichten, welche für die stattfindenden Ehe-Feierlichkeiten passen; die Zahl der Ehen aber werden wir den Herrschern anheimstellen, damit sie so sehr als möglich mit Berücksichtigung von Kriegen und Krankheiten und all Derartigem stets die nemliche Anzahl der Männer bewahren, und der Staat uns nach Möglichkeit weder zu groß, noch zu klein werde. Ja, richtig ist dieß, sagte er. Irgend Loose demnach, glaube ich, müssen wir veranstalten, nemlich gar schlaue, so daß jener Schlechte bei jeder Paarung die Schuld dem Zufalle, nicht aber den Herrschern beimesse. Ja wohl, gar sehr, sagte er.
http://gutenberg.spiegel.de/platon/staat/Druckversion_staat051.htm

Passenderweise steht gleich im Anschluss ein Abschnitt, der als eine Formulierung eugenischer und/oder sozialdarwinistischer Ziele betrachtet werden kann (kursiv hervorgehoben)...


Mentat schrieb:
Klar ist jedem, der sehen kann: wir werden betrogen, konditioniert und beherrscht.

Schon die Sprache allein ist ein Herrschaftsinstrument von großer Macht.
Ein Sophist sagt dazu: Die Sprache ist ein großer Fürst, sie gebietet.

Vielleicht interessiert dich auch der folgende Thread:
http://www.ask1.org/postt8829.html


Es ist nur eine Frage der Sprachkosmetik und der manipulativen Geste:
Wollen wir, das NeoNazis immerzu demonstrieren?
Nein, schreit das Volk.
Also laßt uns das Versammlungsrecht ändern.
Ja, wenn dann NeoNazis nur unter erschwerten Auflagen (wenn überhaupt) demonstrieren dürfen, dann ändert bitte das versammlungsrecht.

Aber: das Versammlungsrecht ist für jede Gruppe zuständig.
Richtig...
Aber: mir ist noch nicht ganz klar geworden, was du in diesem Thread diskutieren willst - gewöhnlich ist es bspw. sinnvoll, zur Klarstellung des Themas einige Fragen zu stellen.

Nichtsdestotrotz ist das hier jedenfalls kein uninteressanter Thread!


mfg
 

Mentat

Geselle
20. Mai 2005
11
Warum der Thread?
Verschiedene Gründe:
Einfach kommentarlos ein Zitat in den Raum stellen, regt an.
Außerdem ist es wichtig, auch gerade solche Stellen hin und wieder
hervorzuheben, um das Denken in Gnag zu halten.
 
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Verfasser Titel Forum Antworten Datum
D Platon's Ideenlehre Philosophisches und Grundsätzliches 60

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