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Schokoladen-Nikolaus nicht mehr politisch korrekt

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
An Frankreichs Bildungsstätten hat das Verbot religiöser Symbole seltsame Folgen. Zu Weihnachten trifft es die Christen - ein Kindergarten schickte sogar Schokogeschenke zurück. US-Christen werden dagegen mächtig böse, wenn man ihnen beim Einkaufen nicht "Fröhliche Weihnachten" wünscht.

Frankfurter Nikolausinitiative e.V.
Chancenlos: Bibelfester Weihnachtsmann
Paris/Raleigh - Wie jedes Jahr hat die Bürgermeisterei der nordfranzösischen Gemeinde Coudekerque-Branche auch diesmal Weihnachtsgeschenke für den örtlichen Kindergarten gestiftet. Doch die Erzieherinnen schickten nach einigen Stichproben sämtliche 1300 Päckchen ans Rathaus zurück. Der Grund: Sie hielten die Schokoladenstücke in der Form eines christlichen Kreuzes oder des heiligen St. Nikolaus für unvereinbar mit dem neuen Gesetz, das keine religiösen Symbole in öffentlichen Bildungsstätten erlaubt.

"Hier werden Kinder für etwas bestraft, was in der Öffentlichkeit heftig umstritten ist", kritisiert Bürgermeister Andre Delattre. Das neue Gesetz, das mit Beginn des französischen Schuljahrs im September in Kraft trat, sollte der Debatte um das Für und Wider des Kopftuchs für Musliminnen ein Ende setzen. Nunmehr sind sowohl für Schüler als auch für Lehrer jegliche Kleidungs- oder Schmuckstücke mit eindeutig religiösem Charakter verboten. Neben dem Kopftuch gilt dies auch für die Kippa der Juden, den Turban der Sikhs oder eben das christliche Kreuz.

"Phobie gegen alles Katholische"?

Seitdem sind mehrere muslimische Mädchen sowie ein Sikh-Junge wegen Verstößen gegen diese Regelung von der Schule verwiesen worden. Mit dem Streit um die scheinbar harmlose Weihnachtsschokolade sind erstmals auch die Christen von dem neuen Gesetz betroffen.



DDP
Doppelt schlimm: Weihnachts-Osterhasen
Der Chefredakteur der katholischen Tageszeitung "La Croix", Bruno Frappat, hält die gesamte Debatte für absurd: "Im Jahre 1968 lautete der Slogan: 'Es ist verboten, etwas zu verbieten.' Heute, im Jahr 2004, heißt es: 'Das Verbot ist das Gebot der Stunde.' Und dabei scheint vor allem eine Phobie gegen alles Katholische geradezu schick zu sein."

Die Trennung von Staat und Kirche ist im traditionell katholischen, aber heute betont säkularen Frankreich schon seit 1905 in der Verfassung verankert. Doch erst das neue Gesetz vom September versucht dieses Prinzip im Schulwesen bis ins kleinste Detail zu regeln. Papst Johannes Paul II. ermahnte damals die Christen, ihren Glauben in anderen Bereichen der Öffentlichkeit umso stärker zu demonstrieren.

Christfest nur mit Christus

Genau dies ist das Ziel christlicher Bewegungen in den USA. Ihnen geht es erklärtermaßen darum, "Christus im Christfest" zu lassen. So werden in der Gemeinde Terrebonne im US-Staat Louisiana Karten angeboten mit der Aufschrift "Wir glauben an Gott. Fröhliche Weihnachten (Merry Christmas)" - um der weit verbreiteten politischen Korrektheit entgegenzuwirken, um die Weihnachtszeit nur noch "Fröhliche Ferientage" (Happy Holidays) zu wünschen. Oder die traditionellen Firmen-Weihnachtsfeiern als "Jahresendfeiern" zu deklarieren.

In Raleigh im US-Staat North Carolina schaltete eine Kirche eine 7600 Dollar teure Anzeige in der örtlichen Zeitung. Darin werden alle Christen aufgefordert, ihre Weihnachtsgeschenke nur in Läden zu kaufen, die ihren Kunden auch tatsächlich "Fröhliche Weihnachten" wünschen. Auch in Kalifornien hat eine Gruppe zum Boykott sämtlicher Warenhäuser aufgerufen, denen das Weihnachtsfest keine spezielle Betonung seines christlichen Charakters wert ist.



DPA
Wissen Weihnachten zu würdigen: George W. und Laura Bush
"Wir werden es nicht zulassen, dass sich dieses Land weiter von einem Linkstrend in die Tiefe ziehen lässt", betont der Pfarrer Patrick Wooden aus Raleigh. Wie er sehen sich in den USA viele Anhänger der politisch meist rechtsgerichteten Religionsgruppen im Aufwind, seit der bekennende Christ George W. Bush abermals die Präsidentenwahl gewonnen hat. Das wiederum gibt dem Amerikanischen Verband für die Trennung von Kirche und Staat zu denken. Der Vorsitzende Barry Lynn meint, dass gerade Christen sich einer solchen Vermischung von religiösen und säkularen Symbolen widersetzen sollten.

In Frankreich schlägt das Pendel nach Meinung vieler Beobachter allerdings zu stark in die entgegengesetzte Richtung. In der Ortschaft Coudekerque-Branche hat man die umstrittenen Schokoladenstücke inzwischen gegen unverfängliche ausgetauscht. Dennoch beklagt Bürgermeister Delattre, dass den Kindern damit die Freude eines besonders festlichen Moments genommen worden sei.

oh mann... ich weis nicht ob ich weinen oder lachen soll...
meinungen?
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
ja eigentlich sollte ja der Nikolaus wie er Heute in den Köpfen der meisten Leute exisitiert (roter Mantel) sowieso durch die ursprüngliche Versionen (in jeder Kultur anders) ersetzt werden. Schliesslich enstammt er der Feder eines Marketinghirnis des allgemein verhassten Coca-cola Konzerns.

Mir aber egal, schön dass sich die Fundis noch nicht gegenseitig umbringen deswegen, dass ist ja nicht selbverständlich
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Schliesslich enstammt er der Feder eines Marketinghirnis des allgemein verhassten Coca-cola Konzerns.

Das stimmt nicht ;)

Kann dir gerade leider keine Quelle liefern, aber der Nikolaus wurde auch schon vor der besagten Anzeige von Coca-Cola als Rauschebartmänneken im roten Mantel dargestellt...
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
sag ich ja, in jeder Kultur sah der Nikolaus anders aus. Selbstredend gab es bereits irgendwo einen roten Nikolaus.


Wer sich fragt, woher die rote Farbe des Mantels kommt, mag sich zum einen erinnern an den roten Bischofsmantel. Zum anderen braucht man sich nur eine Coca-Cola-Dose anzuschauen. Diesem Konzern ist es gelungen, das Bild vom Weihnachtsmann zu prдgen, indem man schon vor Jahrzehnten einen Mitarbeiter als Weihnachtsmann in Coca-Cola-Farben verkleidete.

mehr zum Nikolaus hier

http://www.tuerlings.de/index.html?/verschiedenes_nikolaus_versus.html


hier noch mehr und detaillierter falls es jemanden interessiert:

Erst 1931 wurde sein heutiges Erscheinungsbild festgelegt. Die Firma Coca Cola beauftragte den Zeichner Haddon Sundblom, den Weihnachtsmann für eine Anzeige zu gestalten. Angeblich diente sein eigenes Gesicht als Vorlage. Aber das die Gestalt des Weihnachtsmannes auch der germanischen Mythologie entlehnt worden sein kann und den Gott Thor darstellt, wäre ebenfalls denkbar. Sundblom wird sich, da er schwedische Wurzeln hat, seiner nordischen Götterwelt erinnert haben. In dieser wird Thor als älterer, korpulenter Mann, der stets freundlich ist und einen langen weißen Bart hat, beschrieben. Wie dem auch sei, fest steht, dass die Werbekampagne äußerst erfolgreich war und seitdem in der Weihnachtswerbung von Coca Cola verwendet wurde. Mitnichten hat also Coca Cola den Weihnachtsmann erfunden. Coca Cola hat ihm lediglich das uns heute vertraute Gesicht gegeben.

http://www.tetti.de/X-MAS/
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
Zurück zum Thema:

Es zeigt wieder einmal mehr, finde ich, zu was für stumpfsinnig moralischen Auswüchsen es führt, wenn man diese ganze Political-Correctness-Kacke auf die Spitze treibt.
Man schenkt seinen Kindern ein Männlein aus Schokolade - was kann denn daran schlimm sein (es sei denn vielleicht die Schokolade selbst ?)
Und selbst wenn's denn ein religiöses Symbol ist - so what...pfft...
Wenn's denn so einfach wäre, jemanden zu indoktrinieren, dann müßten wir alle die ober-perfekten Christen sein, nach den ganzen Männlein, die wir bekommen haben....
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Es ist auch ein Beispiel, zu was für Eiertänzen eine zentralistische Bürokratie letztlich gezwungen ist. Während Privatleute diskriminieren dürfen (und müssen), weil es sich letztlich nur um Einzelfälle handelt, darf es eine zentralistische Bürokratie nicht.

Der französische Staat meint gegen den als aggressiv empfundenen Islam vorgehen zu müssen, und darf das jetzt nur, wenn er in einem Aufwasch auch gegen alle anderen, angepaßten und unauffälligen Religionen vorgeht.

Die Bildung gehört in private Hand! Es muß der freien Entscheidung der Eltern obliegen, ob sie eine Lehrerin mit Kopftuch akzeptieren oder nicht; es muß hier so und da anders geregelt werden, der Nachfrage entsprechend.
 

gloeckle

Geheimer Sekretär
20. Oktober 2002
699
Nochmal OT:

Erst in den zwanziger Jahren schließlich begann der heute übliche rot-weiße Weihnachtsmanndress über die anderen Farben zu dominieren. Am 27. November 1927 schrieb die New York Times: "Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart." Erst 1931 erschien die erste Coca-Cola-Anzeige mit dem rot-weißen Weihnachtsmann, entworfen von dem Grafiker Haddon Sundblom. Aber sicherlich haben die alljährlichen Werbefeldzüge zur Verbreitung des Einheitsweihnachtsmanns beigetragen.

http://www.zeit.de/stimmts/1999/199952_stimmts_cola_wei
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Ein_Liberaler schrieb:
Es ist auch ein Beispiel, zu was für Eiertänzen eine zentralistische Bürokratie letztlich gezwungen ist. Während Privatleute diskriminieren dürfen (und müssen)

Privatleute "dürfen" schon diskriminieren wenn sie wollen, allerdings sollten sie es hier nicht übertreiben, denn das ist zu Recht strafbar wenn es rassisitische Auswüchse animmt.
Zur Diskriminierung verpflichtet ist allerdings niemand, wie soll denn das eigentlich aussehen.

Ein_Liberaler schrieb:
Die Bildung gehört in private Hand! Es muß der freien Entscheidung der Eltern obliegen, ob sie eine Lehrerin mit Kopftuch akzeptieren oder nicht; es muß hier so und da anders geregelt werden, der Nachfrage entsprechend.

Die Bildung in private Hand zu legen und sie quasi den Regeln von Angebot und Nachfrage zu unterwerfen wäre ein großer Fehler. Der nächste daraus logisch folgernde Schritt wäre die Abschaffung der Schulpflicht und somit ein absinken des allgemeinen Bildungsnivaeus.
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
@sensei & Liberaler
Was Ihr da diskutiert, ist eigentlich ein völlig neues Thema. Ich würde vorschlagen, ich spalte die Offtopic Beiträge ab und verschiebe sie in einen neuen Thread, z.B. mit dem Titel "Der Markt macht tolerant", wenn Ihr einverstanden seid
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
@ Seine_Neutralität

Tu dir keinen Zwang an, das habe ich mir selbst auch schon gedacht.
Vielleicht steigt dann auch jemand anderes in die Diskussion ein.
Sei aber bitte so nett und stelle ein Fragezeichen hiner "Markt macht tolerant", sonst nimmst du irgendwie die Diskussion vorweg. :)
 

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