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Buttiglione: Kaskade des Vergreifens?

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Mit einer Äusserung über Homosexuelle hat sich Rocco Buttiglione in das Kreuzfeuer der Kritik bewegt. Er ist Katholik und kann auf den Vatikan zählen.
Der umstrittene designierte EU-Justizkommissar Rocco Buttiglione hat den Abgeordneten des Europa-Parlaments eine "anti-christliche Inquisition" gegen ihn vorgeworfen. Die Parlamentarier wollten seine Nominierung wegen seines Glaubens verhindern, sagte der Italiener der Tageszeitung "Corriere della Sera" vom Sonntag. Gegen ihn laufe eine "Hass-Kampagne", die in Richtung eines "Berufsverbotes" für Christen gehe. "Alles, was ich sage, wird falsch ausgelegt", beklagte der Katholik.
"Anti-christliche Inquisition" "Anti-christliche Inquisition"? Das ist eine Wortzusammenstellung, mit der viele Assioziationen verknüpft sind. Buttiglione wird bestimmt nicht in absehbarer Zeit in den Folterkellern des Europaparlaments landen.
Nun hat er viele Kritiker, aber auch Unterstützer:
Unterstützung erhielt Buttiglione vom deutschen EU-Kommissar Günter Verheugen und dem Europaabgeordneten Elmar Brok (CDU). Brok warnte vor einer endgültigen Ablehnung Buttigliones. Dies würde die ganze Europäische Union in eine Verfassungskrise stürzen, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der "Welt am Sonntag".
Verfassungskrise? Wird etwas aufgebauscht oder nicht?
Der deutsche Europa-Abgeordnete Peter Liese (CDU) befürchtet als Folge des Streits um Buttiglione eine Stärkung konservativer und EU-kritischer Strömungen in der katholischen Kirche. In Polen, der Slowakei und in Italien werde die "Kampagne" gegen den designierten EU-Kommissar Nachwirkungen haben, sagte Liese dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe)
Das fragt man sich nun auch: wohin wird das führen? Hätte B. einfach vorsichiger sein sollen?

Den Zuspruch vieler Christen dürfte er allerdings haben, denn sie wollen, dass sich in der hohen Politik gegen die Homosexualität ausgesprochen wird.
 

Shiraffa

Geheimer Meister
16. September 2002
372
Brok warnte vor einer endgültigen Ablehnung Buttigliones. Dies würde die ganze Europäische Union in eine Verfassungskrise stürzen, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der "Welt am Sonntag".

Verfassungskrise? Die Verfassung der EU ist doch noch gar nicht ratifiziert... oder meint er eine Verschlechterung der Verfassung der EU? Sonderlich einig scheinen die einzelnen Länder sich untereinander eh nicht zu sein.

Die Diskussion, ob Homosexualität amoralisch ist, sollte doch schon seit Jahren mit einem klaren Nein! beantwortet sein.
Das erzkatholische Kreise noch immer daran festhalten (Buttiglione ist Vertrauter des Papstes) wundert mich nicht; das einer aus jenen Kreisen allerdings EU-Innen- und Justizkommissar werden soll allerdings schon. Soll durch einen solchen Kommissar doch noch der Gottesbezug in die Verfassung aufgenommen werden?

Die Parlamentarier wollten seine Nominierung wegen seines Glaubens verhindern, sagte der Italiener der Tageszeitung "Corriere della Sera" vom Sonntag.
Sagt einer, der bestimmt als Erster sein Veto gegen einen Beitritt der Türkei einlegen würde 8O

BTW: Als ich diesen Namen zum ersten Mal gelesen habe, musste ich unwillkürlich an Pasta denken...
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo streicher,

das ist doch nun mal wieder ein gutes Beispiel dafür, was für Pappnasen im Europaparlament rumlaufen.

(Un)Kräuter aller Länder vereinigt euch!

Das zeigt mir doch, dass es reichlich tumbe "Dorfmussolinis" gibt, die im Regierungsapparat der einzelnen Länder peinlich aufgefallen sind und dann - quasi als Altersversorgung - ins Europaparlament abgeschoben wurden.

Das diese Nieten aber dann auch noch reichlich entlohnt werden ist dann noch schlimmer - nahezu unerträglich!

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Wie sagte neulich zu dem Thema ein Politiker:

Der Staat hat kein Recht, seine Nase in diese Dinge zu stecken und niemand darf auf der Basis seiner sexuellen Orientierung oder irgend einer geschlechtlichen Orientierung diskriminiert werden. Das steht in der Charta der Grundrechte, das steht in der Verfassung und ich habe mich dazu bekannt, diese Verfassung zu verteidigen".





Das stammt übrigens aus der Rede von Buttiglione. Einen größeren Ausschnitt gibt's hier
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

dazu fällt mir nur der Spruch von Adenauer ein:

"Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern!"

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Unterstellst Du damit diesem Politiker, dass er lügt, und mit diesen Äußerungen nur über seine wahren Absichten hinwegtäuschen will?

Wäre es dann für ihn nicht einfacher gewesen, wenn er bei der Anhörung einfach einige Dinge nicht gesagt hätte?

PS: Ich kenn den Mann nicht. Geb ehrlich zu, dass ich bei seinen Namen vor ein paar Tagen auch noch eher an Pasta als einen Politiker gedacht habe. Wenn Du also Informationen hast, die vermuten lassen, dass er es mit der Wahrheit / Dauer seiner Aussagen nicht so genau nimmt, dann her damit.
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

also ich unterstelle Buttiglione zunächst einmal gar nichts!

Wie schon oben erwähnt, halte ich ihn nur für einen Dummschwätzer, der - ob nun aus Überzeugung oder aus Mitteilungsbedürfniss - einfach (ohne nachzudenken) herumschwadroniert wie die berühmt berüchtigten Marktweiber!

Na ja, vielleicht ist er ja lernfähig und schaltet demnächst - bevor er was von sich gibt - das Gehirn ein.

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Hi Artaxerxes

Bei Deiner Beurteilung von Buttiglione bin ich skeptisch. Ich würde nicht so einfach behaupten, dass er nicht nachgedacht hat. Wäre er ein deutscher Politiker, so wäre ich mir sogar ziemlich sicher, dass er genau nachgedacht hat. Wenn Du aufgrund Deines Glaubens eine Aussage triffst, von der Du genau weißt, dass sie entgegen der öffentlichen Meinung entgegen ist, und dass sie Dir eventuell Schwierigkeiten bereiten wird, dann tust Du das nicht leichtfertig. Wenn ein deutscher Politiker diese Aussage getätigt hätte, dann würde ich annehmen, dass er damit bewusst ein Signal setzen will. Und das denke ich auch bei Buttiglione.
Ich weiß nicht genau, wie die öffentliche Einstellung gegenüber Homosexuellen in Italien ist. Wenn ich die Aussage dieses anderen italienischen Politikers nehme, der Homosexuelle Männer öffentlich mit einem Begriff bezeichnet hat, gegen den der deutsche Begriff "Schwuchtel" harmlos ist, dann könnte die Aussage in Italien wirklich als "normale", "gedankenlose" Aussage aufgefasst werden. Aber die EU ist nicht Italien, das muss Buttiglione gewusst haben und die Anhörung war auch kein Spontangespräch sondern etwas worauf Buttiglione sich vorbereiten konnte.

Und jetzt kommen wir zum interessanten Teil. Ich gehe also davon aus, dass Buttiglione ein moralisches / religiöses Statement abgeben wollte, und die Anhörung als Forum dafür genutzt hat. Dieses Statement sollte unabhängig von seiner Arbeit sein. Die Frage die sich mir jetzt stellt ist, in weit das zulässig ist. Darf ein Politiker überhaupt Aussagen über Moral treffen? Und wenn ja in was für einem Rahmen. Verneint man diese Frage, bedeutet das dann auch, dass er nicht antworten darf, wenn er gefragt wird? Und was bedeutet dass dann z.B. für jemanden wie Präsident Köhler?

Oder sagen wir einfach, dass wir gewisse Aussagen zulassen und andere nicht? Passt eine Aussage in ein Schema, wird sie akzeptiert, passt sie nicht hinein, wird sie nicht akzeptiert. Das ist die Situation, die mir zur Zeit zu herrschen scheint. Gewisse Aussagen werden akzeptiert, andere nicht.
Ich will das mal an einem Beispiel erläutern. Als ein deutscher Politiker in Bezug auf seine Homosexualität sagte "Und das ist gut so" da gab es allgemeine Zustimmung, oder zumindest hat er keine Probleme bekommen. Jetzt wo ein anderer Politiker in etwa das Gegenteil sagt, wird er angegriffen. Es scheint also nicht bemängelt zu werden, dass er eine moralische Aussage trifft, es wird auch nicht das Gebiet bemängelt auf dem diese Aussage getroffen wird, sondern es wird der Inhalt der Aussage kritisiert. Dabei beeinträchtigt der Inhalt dieser Aussage nicht die Arbeit des Politikers, das hat er zumindest selber betont.
Um es mal etwas platt auf dem Punkt zu bringen: Herr Buttiglione wird beruflich kritisiert, weil vielen seine private Meinung nicht passt.

Deswegen gleich von Inquisition zu sprechen halte ich für übertrieben. Ich frage mich allerdings, ob nicht Anzeichen einer gewissen Diskriminierung zu erkennen sind.
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

also der Gute kann privat äußern was immer er will, er darf nur nicht das Europaparlament als Forum nutzen. Wenn er - getreu seinem katholischem Glauben eben so eine Meinung - z. B. über Homos hat - na bitte!

Dann hätte er aber darauf hinweisen müssen, dass diese Ergüsse seine eigene private Einstellung widerspiegeln.

Weil er aber so gehandelt hat, wie er gehandelt hat, ist er für mich eben ein Dummschwätzer - egal welchen Zweck er damit verfolgt! Es geht doch in erster Linie darum, dem Europaparlament einen gewissen Status zu verschaffen, den solche unqualifizierte Äusserungen torpedieren!

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Artaxerxes schrieb:
Dann hätte er aber darauf hinweisen müssen, dass diese Ergüsse seine eigene private Einstellung widerspiegeln.

Hat er das nicht getan?

Buttiglione schrieb:
ich mag denken, dass Homosexualität eine Sünde ist, und das hat keinerlei Auswirkung auf die Politik [...]
Auf die gleiche Art sind Sie frei zu denken, dass ich in den meisten Bereichen des Lebens ein Sünder bin, und das hat keine Auswirkung auf unsere Beziehungen als Bürger [...]
Wir können eine Gemeinschaft der Bürger aufbauen, selbst wenn wir in manchen moralischen Fragen unterschiedlicher Meinung sind. Der Staat hat kein Recht, seine Nase in diese Dinge zu stecken[...]
Das (keine Diskrimierung) steht in der Charta der Grundrechte, das steht in der Verfassung und ich habe mich dazu bekannt, diese Verfassung zu verteidigen [...]
Ich denke die Rechte der Homosexuellen sollten auf der gleichen Grundlage verteidigt werden wie die Rechte aller anderen europäischen Bürger. Wenn es in Bezug auf Homosexuelle spezifische Probleme gibt, bin ich bereit diese spezifischen Probleme in Erwägung zu ziehen

Ich verstehe diese Aussagen folgendermaßen: Im privaten können wir über uns denken was wir wollen. Und meine Meinung ist eben dieses und jenes. sobald wir uns aber auf offiziellem Terrain bewegen (Bürger, Politik, Staat) verlieren diese Meinungen ihre an Bedeutung weil sie den Staat und das Leben im Staat nichts angehen. Im offiziellen gilt für mich, dass ich für die Rechte der Homosexuellen eintreten werde, egal was ich privat davon halte.

Ich geb allerdings zu, dass ich in der Interpretation von Politikerreden nicht unbedingt so erfahren bin. Siehst Du in diesen Auslassungen vielleicht etwas anderes? Wäre nicht das erste Mal, dass manche hier im Forum etwas in den Worten oder zwischen den Zeilen entdecken, dass mir entgangen ist.

solche unqualifizierte Äusserungen
Woran misst Du denn, dass diese Äußerungen unqualifiziert sind? An deiner eigenen Meinung?
 

Er4z3r

Vollkommener Meister
23. Mai 2003
551
Ich frag mich manchmal wirklich, warum sich so viele "Hardcore-Katholiken" über Homosexuelle aufregen... Oder gehören die Priester, welche gerne mal an kleinen Jungen rumfummeln einer anderen Religion an? :wink:
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Er4z3r,

Touche!

@ Lyle,

danke für die Info - habe aber ein Problemchen die Linkszu lesen!

Schaun mer mal - ich probiere weiter und poste zurück!

Gruß Artaxerxes
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

so nun ein Blick in die Presse

Homosexualität sei eine Sünde, der Platz der Frau sei daheim bei den Kindern - mit solchen Aussagen hatte sich Buttiglione den Zorn des Parlaments zugezogen - und munter weitergeplaudert: Nachwuchs von Alleinerzieherinnen sah er als "Kinder von Müttern, die nicht sehr gut sind" - um sich danach zu korrigieren und "Alleinerzieherinnen als Heldinnen des Alltags" zu bezeichnen.
Neben vielen Kritikern hat Buttiglione auch Fans: Der Vatikan gibt ihm Rückendeckung. Der für Justizfragen zuständige Kardinal Renato Raffaele Martino glaubt, dass Papst-Berater Buttiglione vom Parlament unfair behandelt wird, weil sich in Europa eine antikatholische Stimmung ausbreite: "Es sieht aus wie eine neue Inquisition." (DER STANDARD, 20.10.2004)
“Der potentielle EU-Kommissar Rocco Buttiglione und der italienische Minister Mirko Tremaglia von der faschistischen Alleanza Nationale sind ein echtes Duo Infernale. Zuerst bezeichnet der eine Homosexualität als schwere Sünde und weist Frauen den Platz hinter dem Herd zu, dann bedauert der zweite die Reaktionen Europas. Tremaglias Aussage „Armes Europa: Die Schwuchteln sind in der Mehrheit“, setzt dem ganzen die Krone auf. (MV-Nachrichten)
Laut italienischen Medienberichten soll der Politiker gesagt haben: «Kinder, die nur eine Mutter und keinen Vater haben, sind Kinder einer nicht sehr guten Mutter. Und Kinder, die nur einen Vater haben, sind keine Kinder. Ein Mann allein kann einen Roboter herstellen, doch keine Kinder zeugen» (Netzeitung).
Der gläubige Katholik hatte bei seiner Anhörung als Kandidat für den Posten Inneres und Justiz im europäischen Parlament gesagt, Homosexualität sei eine Sünde. Für Frauen sei die Ehe da, um Kinder zu bekommen und von ihrem Mann beschützt zu werden, hatte Buttiglione hinzugefügt. Der Innenausschuss des Parlaments hatte daraufhin gegen ihn gestimmt. Es war das erste Mal, dass ein Kandidat abgelehnt wurde. (Reuters)
In dem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte Buttiglione, die Vorurteile gegen ihn seien das Produkt von anti-christlichen Tendenzen innerhalb der EU-Institutionen. "Vielleicht stehen wir einer Art Berufsverbot für Christen gegenüber", sagte er und gebrauchte dabei das deutsche Wort "Berufsverbot" als Anspielung auf das unter der Regierung des früheren deutschen Bundeskanzler Willy Brandt erlassene Gesetz, das frühere Linksextremisten von öffentlichen Ämter ausschloss. (Reuters)

na ich glaube inzwischen, dass sich meine Vermutung bestätigt. Aber was soll man denn auch von einem Politiker von Berlusconis Gnaden anders erwarten.

Getreu dem Vergleich: "Wenn ein Diplomat ja sagt, meint er vielleicht; wenn er vielleicht sagt, meint er nein und wenn er nein sagt, ist er kein Diplomat."

Letzteres dürfte auch auf Buttiglione zutreffen!

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Hi Artaxerxes

Wieso dürfte der Vergleich auf Buttiglione zutreffen? Nur weil er mit Berlusconi zusammenarbeitet?
Oder hast Du in diesen Presseberichten neue Informationen entdeckt, die ihn weiter disqualifizieren?


PS: bei mir funktionieren die Links einwandfrei
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich der Riege um Berlusconi und ihm im speziellen jede Regierungskompetenz abspreche.

Stell dir doch mal in unseren Landen - so als Vergleich - Leo Kirch als Bundeskanzler vor.
S_kotz_ani.gif


Und gegen die Ernennung von Buttiglione läuft man - wie heute den Medien zu entnehmen war - nach wie vor Sturm, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Was er so daherschwafelt erscheint mir so, als wenn jemand behauptet er sei gegen Rassendiskriminierung aber auch gegen Neger an der Theke.

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Gut dass ich nicht Kirch bin, kann mir gut vorstellen, dass der über den Vergleich nicht so erfreut wäre. :roll:
Aus diesem Grund solltest Du aber prinzipiell gegen alle Italienischen Kommisare sein.

Ich versteh auch ziemlich gut, dass gegen Buttiglione Sturm gelaufen wird. Allerdings sehe ich eher darin das Problem. Ich kenne die künftige europäische Verfassung nicht genau, aber ich möchte mal aus der deutschen zitieren:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden
Was zur Zeit abläuft geht stark in die Richtung dagegen zu verstoßen. Buttiglione wird wegen seiner religiösen Anschauungen benachteiligt.

Dazu möchte ich mit dem deutschen G. Verheugen noch mal einen Kollegen von Buttiglione zitieren

In Europa habe jeder das Recht auf seine Meinung und darauf, sein Leben nach bestimmten Wertvorstellungen zu gestalten, sagte er dem Magazin «Spiegel». Zwar dürfe ein Kommissionsmitglied solche persönlichen Wertvorstellungen nicht über das europäische Regelwerk stellen, sagte Verheugen. Das aber habe Buttiglione ausdrücklich hinzugefügt, so der EU-Politiker.
http://www.netzeitung.de/spezial/europa/309476.html
 

Artaxerxes

Meister vom Königlichen Gewölbe
18. Juni 2004
1.323
Hallo Lyle,

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden

es wäre vielleicht besser gewesen, wenn sich Buttiglione dies zu Herzen genommen hätte.

Nun ja, morgen wissen wir mehr. Die europäischen Liberalen sind das Zünglein an der Wage, und die wollen - sollte Buttiglione - nicht ausgetauscht werden, gegen die Kommission stimmen - gut so!

Und nur zum Verständlnis, ich habe nichts gegen eine streng katholische Einstellung Buttigliones, nur wäre er vielleicht nicht besser im Vatikan aufgehoben anstatt im europäischen Parlament?

Gruß Artaxerxes
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ist er denn überhaupt im Parlament? Wenn, wäre er ja gewählt, und wer sind wir, daß wir den Italienern vorschreiben wollen, wen sie ins Parlament wählen? Daß sich im Moment die Befürworter von Steuerprivilegien für Schwule als liberale Schirmherren der Menschenrechte aufspielen, ist einfach nur lächerliche Heuchelei.
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Lyle schrieb:
Ich kenne die künftige europäische Verfassung nicht genau, aber ich möchte mal aus der deutschen zitieren:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden
Was zur Zeit abläuft geht stark in die Richtung dagegen zu verstoßen. Buttiglione wird wegen seiner religiösen Anschauungen benachteiligt.

Er wird nicht wegen seiner religiösen Anschauungen benachteiligt. Er wird nicht verfolgt, er ist nur nicht in der Position erwünscht die er gerne haben will. Demokratische Prozesse als Diskriminierung darzustellen ist so dermaßen Verlogen, das das echt nur Katholiken übers Herz bringen.

In Europa habe jeder das Recht auf seine Meinung und darauf, sein Leben nach bestimmten Wertvorstellungen zu gestalten,
Jup das hat ein jeder. Es besteht aber kein Anspruch auf einen Platz im Parlament oder in einer Regierung.
Hätte er sich abfällig gegen Juden/Schwarze/Frauen geäussert und dann gesagt: "Oh das ist ja nur meine persönliche Meinung, auf meine Politik hat das keinen Einfluss" hätte man ihm das nicht abgenommen oder verziehen. Warum sollte man das bei Homosexuellen eher machen?
Oder ist ein religiöses menschenverachtendes Weltbild besser als ein politisches?
Sich unter solchen Umständen auf Toleranzedikte zu berufen....

cu milktoast
 

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