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Zeitungsverbote in Iran

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Die Konservativen haben die Macht und unterdrücken mit radiaten Mitteln die kritische Presse. Zeitungsschliessungen, gesetzlichte Erlasse zur Unterbindung von Neugründungen, Inhaftierungen gehören zum Procedere.
Für Schirin ist es das zweite Arbeitsverbot. Einige Monate zuvor hatte sie ihren Job bei der kritischen Zeitung "Yass-e No" verloren. Damals gründeten ihre Kollegen ein neues Blatt. Das ist jetzt auch verboten. Mehr noch: Seit die Konservativen wieder die Mehrheit im Parlament stellen, ist die Zensur schärfer geworden. Neben den üblichen schwarzen Listen unbequemer Journalisten, gibt es nun ein neues Gesetz: Mitarbeiter einer verbotenen Zeitung dürfen nicht gemeinsam bei einer anderen Zeitung arbeiten oder eine neue Zeitung gründen. "Überall werden wir gemieden. Die anderen Zeitungen haben Angst uns einzustellen, weil sie sonst auch verboten werden könnten. Jetzt sind wir wirklich, wirklich arbeitslos", sagt Schirin.
Kurzer Prozess
Es war mal von Reformen die Rede, aber nun sieht man nur die Zunahme der Zentralgewalt und leider, wie wehrlos gewisse Berufsgruppen gegen die Staatsgewalt ist. Wie stark noch die konservativen repressiven Kräfte auf unserer Erdkugel sind - immer wieder frappierend.
 

UlrichVonHutten

Großmeister
23. August 2004
66
Moin,
ich denke, dass es mehr Gründe für die Beschneidung der Pressefreiehti in Iran (sofern es je überhaupt dort mal eine gab) gibt. Weltpolitisch gesehen wird Iran immer mehr von "Feinden" eingekesselt. Um das Regime in Teheran weiter an der Macht zu halten, muß es Maßnahmen ergreifen, dass es unterstützt. In erster Linie muß das Volk auf Linie gehalten werden; und dies ist nunmal mit den Medien zu machen. Ich bin der Meinung, dass Iran demnächst Ziel eines Krieges sein wird. Und die westlichen Einflüsse, die durch "freie" Presse in die Bevölkerung getragen werden, stören Maßnahmen wie, Verteidigungsbereitschaft, Mobilisierung der Massen etc. ...
Angeführt werden muß aber, dass wir auch einer Presse- und Propagandaschlacht unterliegen, da wie schon erwähnt der nächste große Krieg gegen den Iran geführt wird. Die Menschen in Iran, wie auch im "freien" Westen werden zur Zeit angestachelt, damit wir alle mal wieder zu einem Schlachtfest ja und Amen sagen...
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Hi
Vor etwa einem Jahr waren die Studentenunruhen im Iran. Schon damals war die Rede davon, ob der Krieg nach Iran weitergetragen wird. Konservative im Iran warfen damals dem Westen vor, seine Finger gezielt mit im Spiel zu haben. Nun, der Westen befürwortet das derzeitige Regime auf keinen Fall. Der Iran läuft wiederum mit seinem umstrittenen Atomprogramm eine Schiene, die möglicherweise zu einem Vorwand ausgebaut werden könnte. Sieht die Spitze Irans selbst einen Konflikt auf sich zukommen? Steuern evtl. auch sie direkt darauf zu?
Manche sehen die nächste militärische Operation des Westens in Syrien.
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Nun geht es zwar nicht um Printmedien im Iran, aber um Weblogs, ich erwähne das mal hier:

Täglich wächst die Zahl von Iranern, die ein Weblog führen, um dort regelmäßig ihre Gedanken oder auch politische Betrachtungen veröffentlichen. Der Regierung missfällt diese Entwicklung.
Sie beginnt auch die Weblogs zu verfolgen.
Iranische Weblogger verfolgen mit Interesse die Neuigkeiten in der internationalen Weblog-Szene, um zu sehen, ob es neue technische Möglichkeiten gibt, mit denen sie ihre Blogs verbessern können. Für viele Iraner sind Weblogs die einzige Möglichkeit, sich über die Themen zu informieren, die zurzeit im Mittelpunkt der weltpolitischen Diskussion stehen - Themen, die in der Regel von den offiziellen Medien totgeschwiegen werden.

Die Zahl der iranischen Weblogger ist beträchtlich. Nach einer bei blogcensus.net veröffentlichten Statistik gab es im Jahr 2003 64.000 Weblogs in persischer Sprache.
Bloggen für die freie Meinung
 

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Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Fünf Online-Journalisten wurden im September festgenommen und ihnen wird Rechtsbeistand verweigert. Eine Fotojournalisten, die beim Interviewen von Häftlingen im Juni inhaftiert worden war, wurde im Gefängnis erschlagen. Pressefreiheit besteht formell, doch kritische Äusserungen gegenüber der Regierung werden verfolgt, wegen "religiöser Verfehlungen" können Journalisten haftbar gemacht werden.

Die Medien mobilisieren:
Über die Verhaftung der fünf Online-Journalisten berichten Online-Medien aus zahlreichen europäischen Ländern im Rahmen einer gemeinsamen Aktion.

In Deutschland: spiegel.de, sueddeutsche.de, netzeitung.de, DW-world.de,
politik-digital.de, telepolis.de

In Frankreich: courrierinternational.com, lefigaro.fr, lemonde.fr,
nouvelobs.com, lexpress.fr, et telerama.fr

In Spanien: elpais.es, elmundo.es, abc.es, larazon.es, lavanguardia.es,
elperiodico.com, periodistas-es.org, pressnetweb.com

In Italien: internazionale.it
Teheran geht gegen Online-Journalisten vor
 

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