Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Schuluniformen - eure meinung.

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
aber wenn man es jetzt mal kühl betrachtet sieht man das wenn man uns (ja bin auch einer dieser schüler) die freiheit gibt zu tragen was wir wollen verkaufen wir sie nur an marken das ist es was traurig ist
Nunja an was sonst in einer Marktwirtschaft?

Die wenigen Individualisten sind in ihren Köpfen individuell. Wer nur mit seiner Kleidung "individuell" ist, verdient es ja schon ebenso in eine Uniform gesteckt zu werden wie das verzogene Markenkiddie.

Ich kann das Freiheitsargument wirklich nicht nachvollziehen. Man hat sich den lieben langen Tag an Vorschriften zu halten. Man wird den ganzen Tag in seiner Freiheit eingeschränkt. Wenn ich nackt spazieren gehe, werd ich verhaftet und eingesperrt. Stellt euch das mal vor. Ich hab doch die Wahl anzuziehen wie ich mich will. Und ich darf auch nicht im Restaurant auf den Boden pinkeln. Dadurch sehe ich mich stark in meiner Freiheit eingeschränkt!
In unserer ganzen Gesellschaft gibt es Kleiderordnungen. Bahnangestellte tragen ebenso eine Uniform wie es Büromenschen quasi tun.In den meisten Grossen Firmen gibt es Vorschriften was die Kleiderordnung angeht, in Opernhäuser und auf Bällen wird dies ebenso erwartet.

Diese Ordnungen sind alle gesellschaftlich akzeptiert und kommen uns deshalb natürlich vor. Wenn man einige Jahre mit Uniformen zur Schule geht, kann man sich nichts anderes mehr vorstellen.

Die Probleme werden nur von der Schule weg verlagert. Und das ist auch richtig so. Wenn man die Probleme so schnell nicht abstellen kann, muss man sicherstellen, dass die Schule ein neutraler Boden bleibt. Ein Ort, der primär auf die Bildung der Schüler ausgerichtet ist.

Denn nicht ihr Markenbewusstsein oder ihre komische Satanistenkleidung macht aus den Schülern Individuen, sondern eine vernünftige Bildung, die es erlaubt kritisch zu sein und Verhältnisse in Frage zu stellen. Und eine andere Art von Bildung habe ich persönlich nicht erlebt. Das bereitet darauf vor kein Mitläufer in der grossen Masse zu sein und nicht ein Pullover in einer anderen Farbe.
 

Er4z3r

Vollkommener Meister
23. Mai 2003
551
Ich muss Killuminati zustimmen...
Ständig hört man Gruppenzwang, Markenwahn usw...
Verdammt, wie kommt ihr darauf? Ich habe wirklich noch NIE erlebt, dass jemand ausgegrenzt wurde, weil er keine Markensachen an hatte... (habt ihr viellicht mit den falschen Leuten rumgehangen?) Und ich bin noch nicht wirklich lange aus der Schule. Ich glaub so langsam, dass die Medien die Uniformen als Werbefläche nutzen wollen und immer schön über den Markenzwang berichten, damit die Uniformen so schnell wie möglich eingeführt werden. hehe :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
nochmal zum thema markenwahn...
ich denke dass sich jeder mensch ganz bewusst so kleidet wie er er tut, um etwas auszusagen. die menschen sind meiner meinung nach immer darauf aus, in einer bestimmten gruppe oder schicht akkzeptiert zu werden, und dafür tun sie alles. innerhalb dieser gruppe ist auch diese scheinindividualität futsch, die uns tagtäglich als ertrebenswert und löblich verkauft wird...
wenn nun jemand vom "verzogenen markenkiddie" spricht, dann zeigt das meiner meinung nach schon, dass derjenige sich ganz bewusst von eben der gruppe der leute mit lacoste oder ralph-lauren polo abgrenzt, und ihr gegenüber ganz enorme vorurteile hat...
und eben dieses denken hat meine ich jeder in sich, und es kann nicht durch uniformen gelöst werden. die hätten zwar den sicher sinnvollen effekt, dass vll etwas gruppendenken und einheitsgedanken stärker werden, was ich schon für gut heiße...
aber dann kommen natürlich wieder die bedenken: die kinder werden ihrer persönlichen entwicklung beraubt
das stimmt nicht... die kinder lernen, dass sie sich ihrem umfeld anpassen müssen, und dass das ganz natürlich ist. so wird der oben beschriebene abgrenzungsgedanken latenter, und nach außerhalb verlagert...

was ich damit sagen will, ist wohl dass schuluniformen sicher vorteile haben, aber die grundproblematik des gruppendenkens und der gegenseitigen aus- und abgrenzung nicht lösen können...
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Ich finde ja das Contra-argument mit der "verlorenen Individualität" ziemlich armseelig!

Wenn jemand nicht in der Lage ist, seine Individualität durch Wissen, Meinung, Verhalten usw. auszudrücken, ist er in meinen Augen ein ziemlich armer Wicht.

Das ist aber nur meine Meinung.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
tsuribito schrieb:
Diese Ordnungen sind alle gesellschaftlich akzeptiert und kommen uns deshalb natürlich vor. Wenn man einige Jahre mit Uniformen zur Schule geht, kann man sich nichts anderes mehr vorstellen.
Das geht dem Menschen mit vielen Freiheitseinschränkungen so. Ist es denn ein Grund, Freiheiten abzuschaffen, wenn man sich an ein Leben ohne sie gewöhnen könnte....?

Die Probleme werden nur von der Schule weg verlagert. Und das ist auch richtig so. Wenn man die Probleme so schnell nicht abstellen kann, muss man sicherstellen, dass die Schule ein neutraler Boden bleibt. Ein Ort, der primär auf die Bildung der Schüler ausgerichtet ist.

Die Schule ist nie wirklich "neutraler Boden". Ununterbrochen wird Einfluss genommen. Neutralität muss angestrebt, aber sie kann nciht erreicht werden. Uniformierung schafft keine Neutralität, sondern eine Illusion derselben.
Heute schon und in Zukunft noch mehr siehst du bspw. an vielen Bildungsinstitutionen die deutlichen Spuren wirtschaftlicher Sponsoren, die Lehrpläne sind selektiv, Parteien nehmen mitunter Einfluss, Einrichtungen wie die Zentralen für politische Bildung, Lehrer nehmen grundsätzlich immer Einfluss und sind nie neutral (so gut manche auch sein mögen) etc.

Außerdem ist mir in meiner Schulzeit auch nicht wirklich aufgefallen, dass Mitschüler wegen der Kleidung aufgezogen werden...
Wenn sich Kinder gegenseitig aufziehen, weil sie unterschiedliche Kleidung tragen, ist das ein ernstzunehmendes Problem, dass nicht symptomatisch bekämpft werden sollte, sondern ursächlich.

Wir wollen eine pluralistische, demokratische, multikulturelle Gesellschaft und führen als Vorbereitung unserer Kinder die Schuluniform ein?
Naja...


Denn nicht ihr Markenbewusstsein oder ihre komische Satanistenkleidung macht aus den Schülern Individuen, sondern eine vernünftige Bildung, die es erlaubt kritisch zu sein und Verhältnisse in Frage zu stellen. Und eine andere Art von Bildung habe ich persönlich nicht erlebt. Das bereitet darauf vor kein Mitläufer in der grossen Masse zu sein und nicht ein Pullover in einer anderen Farbe.

Ganz zweifellos richtig. Ich verstehe nicht, wie eine Uniformierung dabei helfen sollte?



mfg
 

Killuminati

Geheimer Meister
2. Juli 2002
333
@Er4z3r, danke danke danke, dass ich da mal jemand finde, der da meine meinung teilt!!!

denn würden wir mal annehmen das stimmt, grösstenteils gibt es diese "markenklamottenausgrenzung" nicht, was würde dann noch wirklich für die schuluniformen sprechen??

ich finde nicht, dass das einführen von uniformen eine beschränkung der freiheit bedeutet, aber ich verstehe nich, warum man das einfach so grundlos einführen soll.
 

Paradox

Geheimer Meister
16. Juli 2002
110
hives schrieb:
Hier wurden also die Antworten von Schülern zweier Schulen auf einen Fragebogen verglichen. Als einziger Unterschied wird die Schuluniform beschrieben - das kann ich mir jedoch nciht vorstellen. Ist es nich anzunehmen, dass in einer Schule, in der schließlich Schuluniformen durchgesetzt werden, ganz allgemein (und schon seit längerer Zeit) andere besondere Aspekte gesetzt werden, die mit der Schuluniform an sich wenig bis überhaupt nichts zu tun haben?

Psst.. sowas darfst du nicht behaupten. :D
Natürlich ist es Aussagekräftig wenn man 2 komplett unterschiedliche Gruppen nur auf die Auswirkungen eines Unterschiedes hin untersucht und die anderen Ignoriert :wink: , so macht man es doch oft in der Verhaltensforschung.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Hives schrieb:
Wir wollen eine pluralistische, demokratische, multikulturelle Gesellschaft und führen als Vorbereitung unserer Kinder die Schuluniform ein?
auch die engländer haben seit jahrhunderten eine solche gesellschaft, sogar nicht unterbrochen von irren kaisern oder führern, und dort haben schuluniformen eine lange tradition...
ich sehe da keinen widerspruch...
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Ich muß sagen: ich bin entsetzt! Bis zu diesem Thread hier hatte ich geglaubt, es sei das normalste der Welt sich die Klamotten aussuchen zu dürfen.
Jetzt erfahre ich plötzlich: das ist gar kein Zeichen von Charakter oder Persönlichkeit oder Freiheit... nein. Es ist Markenwahn, Ausgrenzung, Diskriminierung, Bandenbildung, Satanistenkleidung
Es ist auch keine Selbstverständlichkeit mehr, seine Kleidung zu tragen. Plötzlich hat nie ein gottgegebenes Recht darauf existiert. Man vergleicht die Schule jetzt plötzlich mit anderen Orten, wie der Oper, Bahnhofsangestellte, Büros etc. wo es Kleidungsvorschriften gibt.
Scheinargumente werden aus dem Hut gezaubert, wie jenes daß man sich nunmal an Gesetze halten muß, wenn man nicht im Gefängnis landen will... geht's noch ?

Plötzlich ist auch Kleidung nicht mehr ein Mittel des Ausdrucks, nicht mehr ein Mittel seines Geschmacks. Es ist nur noch ein Zeichen, daß jemand einen schwachen Charakter hat. Auf einmal sind alle, die sich darauf berufen, ihre Kleidung aussuchen zu dürfen, Leute die sich nur über ihre Kleidung definieren; und die man unbedingt mit Uniformen zurechtweisen muß.

Und Ihr glaubt das wirklich? Dann hat sich offenbar die Welt in der ich lebe seit gestern grundlegend verändert!

Wie dem auch sei:
Ich weiß, was ich nicht anziehen will, daß mich niemand dazu bringt, besser mit Leuten zusammenzuarbeiten, wenn er mir Kleidungsvorschriften macht, daß bis auf Ausnahmen wie in bestimmten Restaurants, Opern oder Berufen wie Polizei, gilt: ich allein bin es, der das Recht dazu hat sich seine Kleidung auszusuchen
Außerdem: wenn mich jemand dazu bringen will, Kleidung nach seinen Vorstellungen zu tragen, hat er MICH zu überzeugen und nicht ich IHN.

Ich habe nie eine Situation in der Schule erlebt, in der jemand mit "anderer" Kleidung diskriminiert wurde; im Gegenteil: es war sogar ein lustiger Zufall, wenn zwei Leute mal das gleiche anhatten.
Die Situation, wo normale Kleidung das Lernen oder die Zusammenarbeit behindert hat, habe ich auch nie erlebt. Außerdem habe ich es nicht nötig, mich in irgendeine künstliche, fragwürdige Gruppenzugehörigkeit hineinzwingen zu lassen.

Und wenn jetzt noch jemand daherkommt und behauptet das Argument der verlorenen Identität wäre armseelig...
Kapiert es doch: Es kann eines der Merkmale eines Individuums sein, wie er sich kleidet! ABER: inwieweit sich eine Person ausdrückt, bestimmt sie verdammt nochmal selbst!
Sicher: Eine entwickelte Persönlichkeit kennt möglicherweise viele Methoden sich auszudrücken. Darf man ihr aber eine dieser Methoden nehmen? Darf man ihr eine dieser Methoden nehmen, während sie sich entwickelt?
Man weiß vielleicht erst, was man hat, wenn man es verliert. Nur bei der Schuluniform wird es anders sein. Nach zwei drei Jahren in Schuluniform wird der Schüler auch dies vergessen haben.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja es gibt ihn den markenwahn und es gibt sie die ( in meinen augen ) minderbemittelten, die es als anlass hernehmen über andere herzuziehen wegen der art wie sie sich kleiden wollen oder manchmal auch müssen... ( tatsächlich bin ich so aufgewachsen... meine eltern waren immer strikt dagegen mir irgendwelche teuren klamotten zu kaufen die sich dadurch auszeichnen dass irgendein krempel draufsteht wie z.b. boss oder sonstiger käse .... der grund war wohl weniger armut als eine gewisse form von pädagogik und prinzipientreue.. nun ja ich hatte also ein paar hirnlose mitschüler und ein gewisses problem ... das fand ich damals wirklich übel... aber auf der anderen seite haben meine alten herrschaften recht gehabt wie ich heute glaube... ) ...

nun wie auch immer...

das ist letztlich ein gesellschaftliches problem und es wäre wünschenswert, wenn es möglich wäre dieses kranke mem auszurotten ( das markenwahnsmem ) ....

nun wenn es jedoch um die frage der methodik geht muss ich sagen... es muss doch noch andere möglichkeiten geben als gleich grundrechte einzuschränken... und nur weil das in anderen staaten üblich ist macht das die sache nicht besser... wer fördert denn das markendenken? wen also muss man angehen?

ich stimme ansonsten seiner neutraliät zu und wenn man es mit halbwegs intelligenzbegabten individuen zu tun hat, dann hat man auch an den schulen kein problem... wer den markenwahn nicht mitmacht hat an den schulen zumindest die wunderbare gelegenheit die idioten von den inteligenteren zu trennen.

wäre ich heute noch schüler und würde man so etwas einführen ich muss ehrlich sagen ich würde mit einem herzhaften "ihr könnt mich kreuzweise" die schule verlassen und nicht mehr wieder kommen :twisted:
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Plötzlich ist auch Kleidung nicht mehr ein Mittel des Ausdrucks, nicht mehr ein Mittel seines Geschmacks. Es ist nur noch ein Zeichen, daß jemand einen schwachen Charakter hat
Wer sich nicht über seine Kleidung definiert, muss keine Angst vor Uniformen haben. Ich trag auch gerne das was ich trage und betrachte es als Ausdrucks meiner Persönlichkeit.Dennoch kann ich auch drauf verzichten.

Wenn du das so herausgelesen hast, tut es zumindest mir leid, dass du mich falsch verstanden hast.

Scheinargumente werden aus dem Hut gezaubert, wie jenes daß man sich nunmal an Gesetze halten muß, wenn man nicht im Gefängnis landen will...
Ich habe Analogien angestellt, mit Situationen wo man ebenso andere Kleidung trägt als man es in der Freizeit tut oder in seiner Freiheit seine Kleidung auszusuchen eingeschränkt wird. Das sind keine Scheinargumente sondern Dinge, die du jeden Tag erleben kannst.


inwieweit sich eine Person ausdrückt, bestimmt sie verdammt nochmal selbst!
Aber nicht immer und nicht unbegrenzt.
Glaubst du, es kann der Individualitätsentwicklung schaden wenn man 6 Stunden am Tag das gleiche wie die Mitschüler trägt?

gottgegebenes Recht
Wenn ich mich recht erinnere, erschuf Gott uns nackt. Auch eine Uniform wenn man so will :)

Die Schule ist nie wirklich "neutraler Boden". Ununterbrochen wird Einfluss genommen. Neutralität muss angestrebt, aber sie kann nciht erreicht werden.
Ja vollkommen richtig. Anstreben von Neutralität wäre aber der Versuch das Problem zu lösen anstatt es abzutun.
Wenn nicht über Uniformen, dann über "Selbstverwirklichungsunterricht".
Man könnte ja mal testweise an ein paar Schulen Uniformen und an anderen einen Solchen Unterricht erproben und sehen welche Methoden sich als Erfolgreicher erweisen. Vielleicht auch eine Kombination?
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
tsuribito schrieb:
Wer sich nicht über seine Kleidung definiert, muss keine Angst vor Uniformen haben. Ich trag auch gerne das was ich trage und betrachte es als Ausdrucks meiner Persönlichkeit.Dennoch kann ich auch drauf verzichten.
Und das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden: Du glaubst, es ist eine Frage, ob man auf etwas verzichten kann. Ich hingegen glaube, es ist eine Frage, ob man zu etwas gezwungen werden kann.
Ich habe Analogien angestellt, mit Situationen wo man ebenso andere Kleidung trägt als man es in der Freizeit tut oder in seiner Freiheit seine Kleidung auszusuchen eingeschränkt wird. Das sind keine Scheinargumente sondern Dinge, die du jeden Tag erleben kannst.
Vielleicht sollte ich hier sagen, daß ich Dich gar nicht gemeint hatte, aber wenn Du es schon ansprichst:
Es gibt einen rechtlichen Ist-Zustand: Schüler dürfen ihre Kleidung tragen.
Dann gibt es einen, nach der Vorstellung Einiger, Soll-Zustand: Schuluniformen sollen eingeführt werden.
Nun sollten sich diese Leute aber nicht nur die Frage stellen: was spricht dafür? Sondern auch: mit welchem Recht ändern wir das? Wessen Rechte ändern wir? Was hat das für Auswirkungen? Dürfen wir das? Dürfen wir es, bloß weil es z.B. in der Oper oder bei der Polizei Kleidungsvorschriften gibt?
tsuribito schrieb:
inwieweit sich eine Person ausdrückt, bestimmt sie verdammt nochmal selbst!
Aber nicht immer und nicht unbegrenzt.
Es ist eine unserer Grundsatzentscheidungen, die freie menschliche Persönlichkeit entfalten zu lassen und ihre Würde zu schützen. Das ist übrigens meine Überzeugung.
Sicher: Man bestimmt nicht immer und unbegrenzt wie man sich ausdrückt. Aber wer legt die Grenzen fest? Müssen diese Grenzen Schuluniformen sein? Sind dies automatisch Grenzen, die jeder der Millionen Schüler akzeptieren muß? Grenzen, die ich akzeptieren muß? Ich glaube nicht.
Zu solchen Überlegungen sind auch Schüler fähig. Das sind die selben Menschen, die nun in Schuluniformen gezwungen werden sollen. Ohne Mitspracherecht.
tsuribito schrieb:
Glaubst du, es kann der Individualitätsentwicklung schaden wenn man 6 Stunden am Tag das gleiche wie die Mitschüler trägt?
Schon wieder das gleiche Problem: es läßt sich eben nicht darauf reduzieren, daß man die gleichen Sachen trägt. Schüler X geht zur Schule, und trägt zufällig die gleichen Sachen wie Y1 bis Y29.
Ist das ein Problem? Nein.
Aber: zunächst ist es gar keine Kleidung die sich als "die gleiche wie seine Mitschüler" definiert, sondern es ist eine Schuluniform, die von anderer Stelle verordnet worden ist. Ein kleiner aber signifikanter Unterschied.
Des weiteren: er "trägt" diese Sachen nicht einfach, sondern er ist dazu gezwungen worden sie zu tragen. Er konnte und kann nichts dagegen tun.
Ist das ein Problem? Ja.

Es ist nicht nur die Frage, ob Schuluniformen an sich unmittelbar der Persönlichkeitsentwicklung schaden. Vielleicht tun sie es nicht, vielleicht doch. Vielleicht gibt es für X andere Konsequenzen als für Y.
Tatsache ist aber, daß ein Zwang sie zu tragen einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht darstellt. Die Frage ist: muß man sich den Eingriff gefallen lassen?
tsuribito schrieb:
Wenn ich mich recht erinnere, erschuf Gott uns nackt. Auch eine Uniform wenn man so will :)
Und wenn man so will, sehen sie auch sehr unterschiedlich aus.
 

Tyler-Durden

Geheimer Meister
28. April 2004
197
Ich bin auch für Schuluniformen, in meiner ehemaligen Schule konnte man oft genug sehen das jemand ausgegrenzt wurde weil er eben nicht der Norm entsprach, was die Schüler dort eben für die Norm gehalten haben. Während meiner Ausbildung lief das alles dann ganz anders ab, dort gab es eine strikte Kleiderordnung und wer sich nicht dran gehalten hat durfte nachhause gehen und bekam für diesen Tag keine Ausbildungsvergütung bezahlt.

Für die weiblichen Azubis war es verboten Plateauschuhe zu tragen, die männlichen Azubis durften weder lange Haare haben noch zu kurze haben und die Kleidung war eh bei jedem von uns die gleiche. Als ich dort angefangen habe dachte ich das ich mich verlaufen hätte weil ich plötzlich mit jeder Menge Idioten im Raum war. Also das war der erste Gedanke :!: Anfangs bekamen wir eine Teambildungswoche in der wir im Wald ausgesetzt wurden und bestimmte Aufgaben zu lösen hatten die unsere Ausbilder dort für uns bereit gestellt haben, ebenso wurde verlangt Präsentationen vor ca. 80 Leuten zu gestalten und siehe da, es hat wunderbar geklappt. Nach 6 Monaten dachte ich von niemanden mehr er wäre dämlich und eigentlich haben alle zusammen gehalten. Ich kann also nur bestätigen das sich einheitliche Kleidung positiv auswirkt :!:
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
_Dark_ schrieb:
Hives schrieb:
Wir wollen eine pluralistische, demokratische, multikulturelle Gesellschaft und führen als Vorbereitung unserer Kinder die Schuluniform ein?
auch die engländer haben seit jahrhunderten eine solche gesellschaft, sogar nicht unterbrochen von irren kaisern oder führern, und dort haben schuluniformen eine lange tradition...
ich sehe da keinen widerspruch...

Mir liegt es fern, behaupten zu wollen, dass es mit Schuluniformen keine Pluralität oder Demokratie geben kann - dennoch lehne ich erstere auch aus den banalen Gründen der Erhaltung äußerer Pluralität ab.

Der Gedanke im Hinblick auf das obige Zitat war jedoch eher, dass wir durch die Einführung von Schuluniformen einen Lösungsvorschlag etablieren, der sich an der äußerlichen Gleichmachung orientiert, und somit dem Denkmuster "äußerliche Andersartigkeit = Problem/ Anlass zu Diffamierung" nicht entgegenwirkt, sondern dieses vielmehr unterstützt.
 

Telcontarion

Geheimer Meister
14. Dezember 2003
279
*quereinsteig


Wer Schuluniformen einführt kann übermorgen FDJ, HJ & Co. miteinführen.


Durch Uniformen verfallen wir in Autoritätsglauben und lassen unsere Individualität hinter uns zurück.

Weitere Probleme:

Welche Schuluniform? Die angelsächsischen fonde ich besch...

Für jede Schule eine eigene? Ausgrenzung und Rudeldenken

Was ist mit den Frauen? Konservative Röcke mit Strumpfhosen oder feministischerweise die gleiche Kleidung wie bei Männern?

Was ist mit den Lehrern? Meine Sportlehrer laufen immer in dem gleichen verschwitzten Jogginganzug rum.

etc.


Einem freien Geist sollte bei dem Wort Schuluniform die Galle hochkommen.

Ich denke da nur an das Dritte Reich, und (D)as (D)reieinhalbte (R)eich.
 

MirEgal

Geheimer Meister
2. August 2003
170
Telcontarion schrieb:
*quereinsteig


Wer Schuluniformen einführt kann übermorgen FDJ, HJ & Co. miteinführen.
Da wäre es interessant herauszufinden, was gestern und vorgestern eingeführt wurde und an das wir uns mittlerweile gewöhnt haben, sodass unsere Blicke darauf versperrt sind.



Zusammengefasst: Die Argumente kein Markenzwang mehr <> Verbot der Individualisierung heben sich auf oder werden als gegenstandslos hingestellt.

Eigentlich wird nur ein weiteres, unwichtig scheinendes Argument manchmal am Rande angesprochen, was aber eher ein generelles Problem ist und durch Uniformen nicht beseitigt, höchstens bekämpft wird: die erotische Macht der Frau, also Frauen, die ihre Ausstrahlung zu ihren Zwecken einsetzen. Jeder wird sich sicher noch an die Lehrer erinnern, die sich von aufreizend gekleideten Schülerinnen beeinflussen ließen. Zusätzlich ist eine Schule generell eine Ansammlung von unsicheren, in der Entwicklung begriffenen, Jugendlichen.

Ist es eher hinderlich, sich dem in der Schule stellen zu müssen, oder fördert es sogar die Persönlichkeitsbildung?
 

Wolfsprung

Geselle
25. Mai 2004
49
Telcontarion schrieb:
*quereinsteig

Weitere Probleme:

Welche Schuluniform? Die angelsächsischen fonde ich besch...

Für jede Schule eine eigene? Ausgrenzung und Rudeldenken

Was ist mit den Frauen? Konservative Röcke mit Strumpfhosen oder feministischerweise die gleiche Kleidung wie bei Männern?

Was ist mit den Lehrern? Meine Sportlehrer laufen immer in dem gleichen verschwitzten Jogginganzug rum.

etc.


Einem freien Geist sollte bei dem Wort Schuluniform die Galle hochkommen.

Ich denke da nur an das Dritte Reich, und (D)as (D)reieinhalbte (R)eich.


Es reicht doch schon, wenn jeder ne Jeans und nen blauen Pulli und darunter ein weißes Hemd anhat.
Und diese Kleidung muss auch nicht die Schule zur Verfügung stellen bzw es muss nicht jeder den gleichen blauen Pulli haben
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
hmmm, ich bin nun schon was länger aus der Schule; jedoch finde ich HEUTE die Idee nicht schlecht - DAMALS hätte ich jeden erwürgt der sich getraut hätte diese Idee auszusprechen.

Es liegt wohl am Alter das man beginnt verschiedenes nicht mehr mit aller Gewalt indivuduell zu betrachten. Ich arbeite täglich mit Menschen zusammen und stelle fest das manchen das Geld fehlt (familiär bedingt) sich "anständig" einzukleiden. Diesen Leuten wäre mit einer Schuluniform durchaus geholfen; und nehmt es mir nicht übel wenn ich hier noch das Hartz 4 einfließen lasse, denn dadurch werden so manche familien bedeutend weniger in Kleidung ihrer Kinder stecken können. Das Resultat wird sein das sich hier tiefe soziale Kluften "optisch" auftun, welche dann zu denn berühmt berüchtigten Schulhofkriegen führen können (so das diese nicht schon längst toben...)

Meine Meinung ist eine UNIforme Kleidung, welche NICHT einer klasischen japanischen Variante gleicht kann nicht schaden - nur verbinden. Und zusammenrücken müssen wir alle noch in den nächsten Jahren; enger als wir heute noch annehmen wollen....


mfg Don
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten