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Hartz 4 - Wahlversprechen?

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Salomon

Geheimer Meister
10. April 2002
178
Auch sagte der Chef der Bullengewergschaft das er mit vermehten Einsat mitte Jannuar 2005 rechne da viele erst begreifen was Hartz 4 für sie bedeutet.

Meinst du mit "Bullengewergschaft" die Polizeigewerkschaft?
Hast du eine Quelle wo man das nachlesen kann?
Danke.





suerte
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Hmm, einfache Fragen, verschiedene Gedanken.

Wenn die EU Erweiterung und die Globalisierung so wie sie jetzt abläuft wirtschaftlich ein Erfolg sein soll, wie kommt es dann:
* Das es immer weniger Jobs gibt?
* Das man immer mehr arbeiten soll aber immer weniger real verdient?

Gestern bekam ich einen "Stern" in die Finger mit einem Interview des Siemans Chefs von Pierer. Der beschrieb die Eindrücke von ihm, Betriebsräten und Managern die etwa China besuchten. "Gegen die kommen wir nicht mehr an". Es ist ja auch schwer mit Sklavenlagern mitzuhalten.
Gestern in "Quer" im bayerischen Fernsehen kam dieser Professor Gerke und meinte ganz salopp wir müssen und halt daran gewöhnen das wir alle ein bischen ärmer werden. Das ist halt so.
Ein Beitrag zeigte die dramatische Entwickung in der Münchner Innenstadt. Die Leute kaufen nur noch Billigartikel. Selbst große Geschäfte geben wohl bald auf.

Wenn ich hier ein paar Gedanken in den Raum werfen darf. Wir zahlen jedes Jahr Unsummen und EU und andere Organisationen. Schulden an andere Länder werden "großzügig" erlassen (Irak etwa). Die Bundeswehr wird zur Angriffstruppe umgebaut, der Eurofighter ist bestellt und Transporter kommen auch dazu. Kostet alles Milliarden. Die neue "Sicherheitslage" führt dazu das jede Menge Technik neu angeschafft werden muß. Kostet alles Milliarden. Die Straßen, die wir bereits bezahlt haben werden in Mautstrecken umgewandelt (in wenigen Jahren zahlen ALLE Autofahrer). Öffentliches Eigentum wird verscherbelt. Im Osten hat man Billionen verbaut und verbuddelt ohne das es auch nur einen winzigen Effekt auf die Arbeitslosigkeit gegeben hätte. Der Mittelstand und die kleinen zahlen und zahlen Steuern und Abgaben, große wie Vodafone bekommen dank der Gesetze noch was raus.
Wir werden jetzt wohl verknackt weil Eichel die "Stabilität" gerissen hat (ist bei dem Geldsystem eingebaut). Wer zahlt wohl die Strafe?

Jetzt wird man bestraft weil es einfach keine Jobs gibt. Es ist schlicht eine Lüge zu behaupten wer Arbeitlos wird, der will nicht. Im IT Bereich kommen in München auf eine Stelle etwa 500-800 Bewerber. Das Prinzip Hartz ist zu 100% vom IWF Plan abgeschrieben. Kann jeder bei Greg Palast nachlesen.

Aus dem nächsten Umfeld kann ich beschreiben wie die Lage in allen möglichen Bereichen aussieht: Angeblich zu teuer bei Angeboten. Bei Preisvergleichen kann man eigentlich nur davom ausgehen ds mittlerweile viele Firmen unter der Kostendeckung arbeiten um überhaupt Arbeit zu haben. Die machen den Markt und Preis damit weiter kaputt. Freiberufler werden nach Hause geschickt weil die angeblich auch zu teuer sind.

[zyn mode ein]
Vielleicht sollte man zur Feier von Hartz IV eine "Arbeitslosen Entsorgung" direkt vor dem Bundestag durchführen. Vielleicht so eine öffentliche Erhängung damit es wieder aufwärts geht mit der Wirtschaft, damit diese bösen, bösen Leistungsschmarotzer endlich weniger werden. Ich frage mich was die dann machen würden?
[/zyn mode aus]
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Stürmung der Ämter?

also doch Quasi-Argentinien hier, na Herr Köhler ist ja auch schon vor Ort diesmal.

Das darf doch alles gar nicht wahr sein oder?
Las im Unicum übrigens die Tage, dass sich Köhler ärgert, immer wieder auf seine IWF-Vergangenheit und Argentinien angesprochen zu werden.

Sorry, aber da fehlt mir echt das Mitleid Herr Köhler...

http://remember.unicum.de/evo/index.php?id=2900&languageid=1

womit wir wieder beim Pulverfass Deutschland sind...
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
nicolecarina schrieb:
Das darf doch alles gar nicht wahr sein oder?
Las im Unicum übrigens die Tage, dass sich Köhler ärgert, immer wieder auf seine IWF-Vergangenheit und Argentinien angesprochen zu werden.

Also entweder war er nur eine Dumpfbacke der in irgend einem Büro im IWF gearbeitet hat oder er war der *Direktor* des Ladens.
Wobei die Wahrheit ja bekannt ist. Er kannte die Pläne.
Ganz einfach hier lesen

Und weils so schön ist und irgendwie auch paßt nochwas zum faulen Geruch der Demokratie.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
ich denke, es handelt sich im Fall K. eher um die Dumpfbacken-Theorie - sonst ist er ein begnadeter Schauspieler.

Ich rätsle seit langem: klar ist, dass er die Pläne kannte. Hat er unterschrieben und ist dann heim zum Heulen? Für mich passt da einiges nicht zusammen, denn dass er nicht gewusst hat, wie sich die IWF-Maßnahmen auswirken, das will ich nicht glauben, falls doch: gott sei dank sieht das deutsche Bundespräsidentenamt nicht allzuviele administrative Tätigkeiten vor :roll:
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
forcemagick schrieb:
tja schwer zu glauben zugegeben... aber ich kenne die marktpreise im vergleich denke ich ganz gut.. immerhin sucht ja doch immer wieder mal jemand aus meinem bekanntenkreis ne wohnung hier in der gegend ...
Liegt wahrscheinlich auch daran, daß ich nicht weiß, wo du wohnst und ich deshalb auch nicht viel über den örtlichen Mietmarkt sagen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich nur von der Situation in München sprechen und sogar dort gibt es Wohnungen für unter 350€. Link
Gut, diese Wohnungen haben keine 60m², aber die Mieten in München sind sowieso abartig, also sollte man anderswo sogar mehr für den gleichen Preis bekommen.
Daher kommt übrigens auch meine Ansicht, daß 170m² für einen allein Verschwendung sind, weil eben andere froh wären über so eine Wohnung.
weil du das mit dem vorurteil und dem teuren anzug bei mc-donnalds ansprichst...

natürlich das ist ein wenig übertrieben.. aber ich weiß halt schon auch, dass es heutzutage schon bei den bewerbungsmappe anfängt .. je teurer desto besser ... ich habe auch schon einige bewerbungsmappen von leuten gehabt und habe wirklich über das inzwischen hohe niveau gestaunt das man da annimmt ( seitens der bewerber ... da werden schon mal mappen verschickt, die pro stück wohl so um die 5 oder sechs euro das stück wert sind... ) .... helfen tuts auch nichts.. von was soll ich jemanden bezahlen... ich schaffs selbst kaum zu überleben ganz zu schweigen vom löhne garantieren...
Mit meinem Beispiel wollte ich auch nur die Bemerkung von Samhain übertrieben darstellen.
Da Du anscheinend selbstständig bist, wirst Du ja selber wissen, nach welchen Kriterien Du entscheiden würdest, falls Du tatsächlich einen Job zu vergeben hättest. Wenn dann z. B. zwei Bewerber objektiv gleich gut geeignet wären, würdest Du doch nicht nach der Qualität des Anzugs entscheiden, oder? Die Bewerber schicken wahrscheinlich auch deshalb diese teuren Mappen, weil die Personalchefs sich auch nicht hunderte Bewerbungen pro Tag anschauen wollen und darum erst einmal vorsortieren.
forcemagick schrieb:
sie können gerne erst mal ein praktikum machen in unserer filiale in frankfurt... ja klar umziehen für ein praktikum.. prima idee.
Was denn, nichts mit:"Jetzt machen Sie erst einmal ein Seminar bei uns, dafür zahlen Sie dann 5000€ und danach erfahren Sie dann, wo Sie arbeiten dürfen."?
Was das Umziehen für ein Praktikum oder einen Job angeht: Man kann das schon fordern, aber dann muß es auch möglich sein, innerhalb weniger Tage umzuziehen.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
die Behauptung, dass wir eben alle ein bisschen ärmer werden, ist in meinen Augen übrigens absolutes Dummgeschwätz - es muss nämlich nicht sein. Voraussetzung dafür, dass es tatsächlich allen besser geht, ist die Bereitschaft zu teilen bzw. dem andern auch was zu gönnen und nicht die Maxime: viel Luxus für wenige sondern einfach Wohlstand für alle. Und das geht, wenn man will...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Mother_Shabubu schrieb:
Da Du anscheinend selbstständig bist, wirst Du ja selber wissen, nach welchen Kriterien Du entscheiden würdest, falls Du tatsächlich einen Job zu vergeben hättest. Wenn dann z. B. zwei Bewerber objektiv gleich gut geeignet wären, würdest Du doch nicht nach der Qualität des Anzugs entscheiden, oder? Die Bewerber schicken wahrscheinlich auch deshalb diese teuren Mappen, weil die Personalchefs sich auch nicht hunderte Bewerbungen pro Tag anschauen wollen und darum erst einmal vorsortieren. .

;) jeps der typ mit dem teuren anzug kann sich wieder verdrücken.... der coole gammler bekommt den job weil der unkonventionell ist ;)

gut aber das ist wahrscheinlich branchenabhängig... ;)

klar wählen personalchefs so aus... nur habe ich unterm strich ( die seite des bewerbers nur zu gut kennend ) oft genug das gefühl, dass da halt tierisch schmuh hinter ist... da wird sich ein teurer anzug gemietet und eine teure bewerbung geschmiedet und der mensch am entscheidungsdrücker wird geblendet... ;) ... irgendwie stößt mir das auf...

ja ich kenne die münchner mieten ... die sind in der tat der helle wahn.. aber du wirst lachen auch wenn das preisniveau in kleineren städten durchaus im schnitt deutlich niedriger liegt fängt es zum teil doch recht hoch an...

ja diese seminarangebote sind natürlich auch ne hübsche idee...

sicher umziehen für nen job kann ganz ok sein, aber bei einem unbezahlten praktikum ist das dann schon der witz...


ansonsten bin ich da mit nicolecarina einer meinung...

wenn die bereitschaft ein bisschen zu teilen da wäre kämen wir durchaus weiter... ich finde es etwas übertrieben wenn wir einerseits leute haben mit mehreren hunderttausend monatseinkommen und andererseits tatsächlich leute eine kopfpauschale fordern weil die sozial gerechter wäre... der mit den hunderten von tausend euro zahlt dann nicht mehr als der pizzabäcker...
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
forcemagick schrieb:
jeps der typ mit dem teuren anzug kann sich wieder verdrücken.... der coole gammler bekommt den job weil der unkonventionell ist
Und wenn er dann eine Woche lang immer erst um halb zwölf erschienen ist, weil Pünktlichsein spießig ist, zeigst Du ihm "ganz easy", wo die Tür ist, weil Du erstens keine Lust hast, Dich noch länger aufzuregen und zweitens leicht einen anderen findest.

Was das "Blenden" der Personalchefs betrifft: Ich denke, daß die auch mit der Zeit ihre Pappenheimer kennen und wissen, was Fassade ist und was echt. So wie es derzeit am Arbeitsmarkt aussieht, ist das aber leider nicht sehr wichtig, da wahrscheinlich unabhängig von der Art der Vorauswahl immer genug gute Bewerber übrigbleiben.
forcemagick schrieb:
wenn die bereitschaft ein bisschen zu teilen da wäre kämen wir durchaus weiter... ich finde es etwas übertrieben wenn wir einerseits leute haben mit mehreren hunderttausend monatseinkommen und andererseits tatsächlich leute eine kopfpauschale fordern weil die sozial gerechter wäre... der mit den hunderten von tausend euro zahlt dann nicht mehr als der pizzabäcker...
Ich denke auch so, aber solange bei der Reform unseres Sozialstaats nur das St. Floriansprinzip gelten darf, wird es nicht besser. Damit meine ich übrigens alle Betroffenen, falls wieder Beschwerden kommen. Das Traurige ist ja, daß wir alle schon seit Jahren und Jahrzehnten wissen, daß es so nicht weitergeht und trotzdem weitermachen. Unter Umständen solange, bis es zum Zusammenbruch kommt und dann wird keiner gefragt werden, ob ihm die Reformen recht sind.
Wie aber jemand mehrere hunderttausend Euro im Monat "verdienen" kann, würde ich auch gerne wissen. Gut, ein Einkommen von zehn- oder zwanzigtausend Euro könnte man schon mit höherer Leistung begründen, aber wieviel müsste dann einer leisten, der das Zehnfache bekommt?
Die Kopfpauschale hätte aber den Vorteil, daß die Lohnkosten weniger von den Kosten für die Sozialversicherungen abhängig wären.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
naja das merkwürdige ist eben, dass jemand, der das zehnfache von dem was wir schon als viel empfinden würden eben nicht eine entsprechende leistung bringen sondern einfach einen entsprechenden prestigeposten haben....
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
forcemagick schrieb:
naja das merkwürdige ist eben, dass jemand, der das zehnfache von dem was wir schon als viel empfinden würden eben nicht eine entsprechende leistung bringen sondern einfach einen entsprechenden prestigeposten haben....
Möglicherweise liegt es auch am Wettbewerb, soll heißen, wenn jemand sehr gefragt ist, gewinnt halt der Arbeitgeber mit dem besten Angebot.
Oder es sind solche, die sich die entsprechenden Bezüge einfach selbst genehmigt haben.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
vielleicht spielst du grade auf eine sendung an, die vor einer stunde oder so auf phoenix lief....

dort wurde ja von hochdotierten verdienern argumentiert, dass es eben notwendig sei um wettbewerbsfähig zu bleiben gehälter zu zahlen wie sie in anderen ländern auch gezahlt würden... ein besonderes schielen hierbei in richtung usa...

das hat eie gewisse logik in sich, deutet aber auch auf eine internationale spirale des (ich nenns mal so ) wahnsinns hin ;) ...

ich denke an einem gewissen punkt ist schlicht ende meines verstehens und meines fassungsvermögens... was macht man mit so viel geld? muss man leuten wirklich solche summen zahlen nur damit diese dann torte mit goldüberzug fressen müssen nur um die knete noch wegzubekommen? die armen hascherl ;) ....

wie in dem beitrag schön dargelegt sind diejenigen, die die spitzengehälter einkassieren nicht zuletzt auch diejenigen, die diese summen mitgestalten... die spirale kannn sich ohne kontrolle weiter nach oben schrauben.. und genau das scheint geschehen und geschieht..
sicherlich muss diese diskussion nicht nur in deutschland geführt werden... sicherlich ist es ein internationales problem... das dumme ist, dass es momentan an internationalen vereinigungen mangelt, die dagegen agieren könnten... so etwas wie eine internationale interessenvertretung der konsumenten müßte in wesentlich gestärkterer form auftauchen als es von z.b. attack derzeit getan wird...

unterm strich... arbeitet von diesen leuten wohl niemand 150 mal 40 stunden die woche ... anders herum muss man sagen ein solcher spitzenverdiener scheint hunderte normaler arbeitnehmer wert ohne auch nur annähernd die gegenleistung von mehreren dutzend oder sogar hunderten von arbeitnehmern zu erbringen...
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
möglicherweise sind die Managergehälter in intern. Vergleich „normal“
dafür gibt es nicht das „Hire and Fire“ wie im Ami-Land – denn wenn einer Scheiße baut, ist er am nächsten Tag weg.

Und wenn die Vorstände von Mercedes auf 10% verzichten, was ist das schon ? angeblich soviel, wie ein Facharbeiter dort in 2 Jahren verdient.
Also pillepalle.......
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
woelffchen schrieb:
Und wenn die Vorstände von Mercedes auf 10% verzichten, was ist das schon ? angeblich soviel, wie ein Facharbeiter dort in 2 Jahren verdient.
Also pillepalle.......

Ein paar Links zu diesem Thema:

Jürgen Schrempp arbeitet als leitender Angestellter der DaimlerChrysler AG: Sein Jahreseinkommen ist geheim, dürfte zum Leben aber reichen. Denn vor zehn Jahren noch verdiente der gesamte Vorstand der DaimlerBenz AG rund 17 Millionen DM. Mittlerweile bekommt Jürgen Schrempp nach Branchen-Schätzungen genau so viel wie damals der gesamte Vorstand.

"Das Unternehmen hat an Wert verloren"

Mit Leistung hat das wenig zu tun: Denn der Aktienkurs ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken, um 13 Prozent. Die Ausgaben für Vorstandsmitglieder stiegen jedoch im gleichen Zeitraum im Schnitt um 193 Prozent.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2117626,00.html


Die Standortauseinandersetzung zwischen Vorstand und IG Metall ist nach Worten des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Ludwig Stiegler, ein "ernster Kampf". Stiegler warnte im ZDF: "Wir müssen aufpassen, dass sich nicht ein reines Shareholder Value durchsetzt und die Arbeitnehmer total untergebuttert werden."
Das Angebot eines Gehaltsverzichts von zehn Prozent auf der Vorstandsseite sei nur eine symbolische Geste angesichts der Tatsache, dass man sich vorher das Gehalt um 100 Prozent erhöht habe.
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/12/0,1367,WIRT-0-2146284,00.html


Basis gegen Bosse - Moral und Erpressung unterm Mercedes-Stern
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,2146461,00.html



Und noch ein lesenswerter Artikel aus der Zeit:



Kungel-Kapitalismus

Die Arbeitnehmer müssen das Marktrisiko übernehmen. Und die Konzernchefs?

Von Uwe Jean Heuser

Klassenkampf in Deutschland? Siemens vereinbart mit seinen deutschen Handyfertigern unbezahlte Mehrarbeit, und DaimlerChrysler droht 6000 schwäbischen Arbeitern mit dem Aus, wenn sie künftig nicht Privilegien von einer halben Milliarde Euro im Jahr aufgeben. Die Chefs der verschiedensten Unternehmen wollen ähnliche Angebote machen, die man nicht ablehnen kann.

Nein, das ist die Marktwirtschaft. Die Volkswirtschaft ändert die Richtung nach zwanzig Jahren Mut- und Maßlosigkeit. Und ganz untypisch für dieses Land, geht alles blitzschnell. Vergangenes Jahr scheiterte die IG Metall noch mit dem Versuch, dem Osten die 35-Stunden-Woche überzustülpen. Nun zerschlägt der größte deutsche Konzern auch im Westen die Illusion von der festen Arbeitsmenge, die es nur fair zu verteilen gelte – ausgerechnet in Sindelfingen, wo die Gewerkschaft ihre Macht einst mit dem »Spätschichtzuschlag« ab zwölf Uhr mittags symbolisierte.

Und doch wird man das mulmige Gefühl nicht los, als trumpften dort die Falschen auf. Müssen die Daimler-Oberen unbedingt den Macho geben und ihre Mitarbeiter mit dem Verweis auf die »schwäbische Krankheit« wütend machen? Und können sie guten Gewissens die Leute unten in der Hierarchie zum Verzicht anhalten, nachdem sie sich selbst fette Saläre verschafften, während der Börsenwert um mehr als 60 Prozent abstürzte? Hier wabert der Geruch von Ledersesseln und Zigarrenrauch, der nicht zu einer Wirtschaft passt, die sich der Leistung und dem Risiko verschreibt.

[...]

All das konnte die Aufseher bei Daimler im Frühling nicht davon abbringen, noch vor der Hauptversammlung den Vertrag des angeschlagenen Vorstandsvorsitzenden bis 2008 zu verlängern – ein Jahr bevor der alte Vertrag ausläuft. Auf diese Weise halten sich Aufsichtsratschef Hilmar Kopper und Schrempp gegenseitig an der Macht. Doch auch genau der Betriebsratschef, der nun auf die Barrikaden ging, war dabei. »Der Vorstandsvorsitzende soll seinen Job zu Ende bringen«, trompetete Erich Klemm im Februar.

Alle haben Schuld – mithin keiner. Nach diesem Prinzip funktioniert die Deutschland AG, die nun zerbricht. Immer noch werden viele Ex-Chefs automatisch zum obersten Aufsichtsrat – selbst Rolf-Ernst Breuer, Vorgänger von Josef Ackermann an der Spitze der Deutschen Bank, der mit seiner Plapperei über die Kreditwürdigkeit des Großkunden Kirch die größte Bankersünde überhaupt beging. Und immer noch weigern sich mehr als zwei Drittel der Dax-Unternehmen, die Gehälter der einzelnen Vorstände preiszugeben. Wer hinter dieser Forderung nach Transparenz den Neid der Besitzlosen vermutet, hat etwas zu verbergen.
http://www.zeit.de/2004/31/01__leit_1_31
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
forcemagick schrieb:
dort wurde ja von hochdotierten verdienern argumentiert, dass es eben notwendig sei um wettbewerbsfähig zu bleiben gehälter zu zahlen wie sie in anderen ländern auch gezahlt würden... ein besonderes schielen hierbei in richtung usa...

das hat eie gewisse logik in sich, deutet aber auch auf eine internationale spirale des (ich nenns mal so ) wahnsinns hin ...
Dahinter steckt ein sogenanntes "Gefangenendilemma". Die Unternehmen wissen zwar, daß sie keine so hohen Gehälter zahlen müssten, wenn sie sich nur untereinander absprechen würden. Damit geht aber jedes Unternehmen das Risiko ein, seine Führungskräfte an ein Unternehmen zu verlieren, das sich nicht an die Absprachen hält. Deshalb bricht jedes Unternehmen die Absprache selbst, um eben selbst auf der Abwerberseite zu stehen. Der Effekt ist dann, daß am Ende alle Teilnehmer schlechter dastehen, als wenn sie einander vertraut hätten.
forcemagick schrieb:
was macht man mit so viel geld? muss man leuten wirklich solche summen zahlen nur damit diese dann torte mit goldüberzug fressen müssen nur um die knete noch wegzubekommen?
Ich weiß es nicht. Sie können sich natürlich auch den Hintern mit Tausend-Euro-Scheinen abwischen, wenn sie schon zuviel Geld haben.
OT: Am letzten Satz erkennt hoffentlich jeder den Nutzen der Groß- und Kleinschreibung. :wink:
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Auf den kleinen Bildern findet ihr eine Aufstellung der Gehälter der Chef´s der DAX-Unternehemen.
Man kann es zwar nicht perfekt lesen, aber die Zahl nach dem Komma ist schon fast gar nicht mehr interessant.

http://www.ftd.de/pw/ka/1090154459170.html?nv=5wn


Irgendwo auf der ftd-Seite habe ich heute gelesen, dass die Abwerbung vom deutschen Managern aus dem Ausland so gut wie gar nicht stattfindet.
Sind DIE wohl doch nicht so gut, wie sie uns immer einreden wollen, und somit ihren astronomischen
Gehälter rechtfertigen.

Wenn ich das lese, fängts in mir zu kochen an.
Müssen sie einem Arbeiter 50 Euro im Monat mehr bezahlen (wo netto eh nix übrig bleibt) bricht die Welt zusammen. Für sich selber gibt’s aber keine Grenze nach oben, darfs auch ein bisschen mehr sein ?

Was macht man mit 2,8 Millionen im Jahr ? geht das in den Konsum oder aufs schweizer Bankkonto ?

100 Euro/Monat mehr für die breite Bevölkerung, dann noch die Steuern runter, und der Aufschwung wäre da !
Viele Bekannt sagen, sie möchten sich das oder das kaufen, leider reicht die Kohle nicht.......
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
sieh mal an

besser nicht zu lang, sonst kommt mein Blut in Wallung -
vom Vorwurf des Sozialneides sprech ich mich ausdrücklich frei
 
Status
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