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gibts noch positives aus Deutschland ?

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Was Du schreibst ist richtig, nur dass es keineswegs den Thesen von Bosbach widerspricht und Du wieder implizit davon ausgehst, demographische Entwicklungen wären der Grund für die "Wirtschaftsflaute". Vergleiche mal Bevölkerungsstruktur, Produktivität und Sozialsystem 1900, 1970 und 2004.

Demographische Entwicklungen sind nicht der alleinige Grund für Wirtschaftsflauten, doch sie sind mit Sicherheit ein Grund für die Notwendigkeit ein Sozialsystem an diese Gegebenheiten anzupassen!

1900:
Bevölkerungsstruktur: viele Junge, wenig Alte
Produktivität: gering
Sozialsystem: rudimentär

1900
Wachstum: enorm
Sozialleistungen: gering deswegen ausbaufähig

1970:
Gebe dir recht, doch zu dieser Zeit hatte man satte Wachstumszahlen und der Staat machte somit auch genügend Einnahmen um zu "verteilen", heute sieht das anders aus!

2004:
Der Geburtenrückgang ist enorm bei gleichzeitig immer älter werdenden Pensionisten. Das Sozialsystem hätte schon seit Jahren umgebaut werden müssen, dann hätte das auch nicht so geschmerzt, doch sowohl die Regierung Khol als auch die Regierung Schröder hat so lange gelogen bis es halt nicht mehr ging. Die selbe Situation haben wir in Österreich auch, doch irgendwie kommuniziert das unsere Regierung besser, denn trotz harter Massnahmen gewann diese die letzte Nationalratswahl und trotz der zuletzt verlorenen Wahlen sind die Einbußen lang nicht so schlimm wie die der SPD in Deutschland.

Werde mir diesen Bosbach mal anhören bzw. lesen was er so zu sagen hat!
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ Peifenkopf

Hab mir den Artikel durchgelesen! Es wird hier doch lediglich die Schwäche und Fehlbarkeit der Bevölkerungsstatistiken beschrieben, jedoch keine Lösung der derzeitigen Probleme. Es mag schon sein, dass wir nicht wissen wie die Dinge in 20 Jahren ausschauen, doch ich glaube, dass wir in der derzeitigen Situation wo eben einfach kein Geld da ist sparen müssen bzw. das Sozialsystem rationalisieren. Sollte sich die Situation aus irgendwelchen Gründen wieder ändern kann man diese Maßnahmen ja zurücknehmen, doch hoffen auf eine Umkehr und nichts tun ist wohl das schlechteste was man tun kann.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Paran schrieb:
Anscheinend erkennst du es falsch! In den letzten Jahrzenten wurde die Wochenarbeitszeit von 50 Std. auf teilweise 35 gesenkt, wobei die Löhen (in Deutschland) im Vergleich zum Wachstum zu stark stiegen.
Ich kann nur aus meiner Sicht berichten. Meine Eltern arbeiten schon immer 40 Stunden und mehr und als Hochschulabsolvent im Ingenieurbereich ist eine Arbeitszeit von 40 Stunden oder weniger auch utopisch.

Und wer permanent zum Arzt geht hat entweder ein chronisches Leiden, einen schlechten Arzt, ist wehleidig oder will sich einfach nur vor der Arbeit drücken. Sollte dieser wirklich eine chronische Krankheit haben ist er arbeitsrechtlich geschützt.
Bei meiner Mutter schleppen sich die Leute mit Grippe zur Arbeit, nur um nicht die Chancen zu verbessern, ihre Arbeit zu verlieren. Arbeitsrecht hin oder her, wenn "rationalisiert" wird (und das wird zur Zeit immer öfter), zählt zum größten Teil die Zahl der Krankmeldungen.

Im Vergleich zu vielen Ländern sind die Urlaubszeiten rein rechtlich sehr großzügig gestaltet. Kollektiv- und Einzelverträge können die Urlaubszeit nicht unter die Gesetzliche Vorschrift senken also wo is das Problem. Wir sind eben fett und bequem geworden und ich will gar nicht mal behaupten, dass ich da eine große Ausnahme mache!
Unabhängig davon, ob die Urlaubszeiten im Gesetz verankert sind. Wer hat heute schon den Nerv, zu klagen, wenn er im selben Atemzug seinen Job verliert?
Meine Tante arbeitet für einen Hungerlohn und trotzdem traut sich keiner von den Arbeitnehmern, das Maul aufzureißen. Sind halt froh, dass sie Arbeit haben, hier, heute und in dem Alter ist das keine Selbstverständlichkeit mehr.
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
@EVO: Das ganze hat erstmal überhaupt nix mit Patriotimus zu tun, ich wollte lediglich dein Argument mit dem gekühlten Handschuhfach ein wenig relativieren. Ich habe nicht bestritten, dass nicht-deutsche Autos auch gut sind, aber was die Beliebtheit im Ausland angeht sind deutsche Autos nunmal Nummer 1. In den USA ist ein deutsches Auto aus Stuttgart oder München Statussymbol, ganz gleihc ob Honda vielleicht ebenfalls gute Autos baut. Ich hatte schon die Ehre sowohl in einem Honda, als auch einem Renault und nun einem Mercedes zu fahren, und glaub mir: Das Fahrgefühl ist nicht vergleichbar. Ist leider so.

Alles andere ist einfach eine Frage des Geschmacks. Als grenzenloser Pessimist (Ich kenn dich garnicht anders :wink: ) ist klar, dass du die deutschen Autos mies machst, und glaub mir, ich gönne es dir von ganzem Herzen. Ich bin halt einer anderen Meinung und das ist doch auch gut so. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten...
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Pfeifenkopf schrieb:
@Paran:

Dass unsere Sozialsysteme aus demographischen Gründen nicht haltbar sind ist ein sorgsam gepflegter und für die Wirtschaft sehr angenehmer Mythos, der auch durch die tägliche Wiederholung in allen Medien nicht wahrer wird.

Prof. Gerd Bosbach schrieb:
Wenn ich mir die Entwicklung der letzten hundert Jahre angucke, dort haben wir eine viel stärkere Alterung schon erlebt, und wir haben sie erlebt bei einem gleichzeitigen hervorragenden Ausbau der Sozialsysteme. Wenn Sie vergleichen Sozialsysteme aus dem Jahr 1900 mit denen aus dem Jahr 2000 haben wir trotz der Alterung eine ganze, ganze Menge mehr für die Menschen tun können. Und dafür gibt's auch einen Grund: Die Produktivität ist in den letzten hundert Jahren gestiegen, und diese Produktivität wird auch in den nächsten fünfzig Jahren steigen und uns erlauben, die Sozialsysteme nicht nur zu halten, sondern sogar auch auszubauen.
Aus einem sehr guten Beitrag in der letzten MONITOR-Sendung. Hier ist der ganze Beitrag:
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=586&sid=113

Im übrigen empfehle ich das Buch "So lügt man mit Statistik" von Walter Krämer.

danke für den link, pfeifenkopf! ich hatte schon wieder vergessen, dass ich diesen beitrag eigentlich mal checken wollte... hab die sendung verpasst...
 

Pfeifenkopf

Geheimer Meister
28. Januar 2004
204
@Paran:

Ich habe ja auch nicht behauptet dass dort Lösungen präsentiert werden. Es wird nur mit dem Mythos einer direkten Verknüpfung von gesellschaftlicher Alterung und dem Scheitern der Sozialsysteme aufgeräumt. Dass das Wachstum stagniert und es nichts mehr zu verteilen gibt hat eben andere Gründe, z.B. die nicht weitergegebene Produktivitätssteigerung, z.B. dass wir jetzt schon Überproduktion haben und die Bevölkerung sich, natürlich auch durch die hohe Arbeitslosigkeit, in "Kaufzurückhaltung" (sic!) übt. Schau Dir nur die absurden Verrenkungen der Werbetreibenden an, die sich mit tollen neuen Trends den "Konsumenten" schönreden! (*klick*) Wie bitte soll die Wirtschaft wieder "angekurbelt" (Phrasen immer in Anführungszeichen) werden, wenn immer grössere Teile der Bevölkerung immer weniger Geld haben? Nur die (teils kriegerische) Erschliessung neuer Märkte wird auch keine Lösung sein. Es muss dafür gesorgt werden dass die Kassen wieder voller werden - das Geld ist da (Schau mal auf www.forbes.com vorbei).

Aber zugegeben: Wenn ich das alles komplett durchschauen würde und ultimative Lösungen hätte, würde ich nicht in Internetforen nach Antworten suchen sondern ein Buch drüber schreiben und Millionen scheffeln. ;)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Also zuerst einmal möchte ich Herrn Paran darum bitten, mir die Stelle zu zeigen, an der ich deutsche Autos als Schrott bezeichnet habe. Desweiteren, MrMister, haben wir - oder zumindest ich - nicht von Beliebtheit gesprochen, sondern von Qualität. Ansonsten könnten wir gleich Dieter Bohlen preisen, denn er verkauft momentan mehr CDs als Tom Waits.
Auch wenn es vielleicht nicht so schien, so halte ich deutsche Autos in vernünftigem Maße für sehr gut, soll heißen, mir ist durchaus bewusst, dass die Verarbeitung sowie Technik bei ihnen besser ist als bei vielen nichtdeutschen Marken; doch ich sehe auch die Mängel realistisch. Nur: Wenn ich Eigenlobeshymnen im Stile von "Wir sind doch die Größten, unsere Produkte sind die besten der Welt, ach, was sind wir doch so toll" höre, dann kommt mir die Galle von Stellen hoch, von denen viele nicht einmal wissen, dass sie existieren; und dabei ist es völlig egal, um welches Land und Produkt es geht - hätte ein Italiener seinen Wein oder ein Inder seinen Palisander so radikal narzistisch in den Himmel gelobt wie ihr die deutschen Autos, hätte ich beiden das gleiche erzählt wie euch.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@evo
ja, das ist so eine sache, mit dem patriotismus,
ich aber denke, dass jeder franzose stolz auf seinen wein, jeder schweizer auf seine uhren, und jeder deutscher stolz auf seine autos ist.
das ist sicherlich ein stück subjektivität (eine omega läuft nicht so so präzise wie eine japan quartz produktion), genauso wenig wie eine e-klasse mit etwas anderem zu vergleichen ist.
dass die japaner weniger pannen haben, ist erwiesen, aber dafür haben die auch weniger andere vorzüge.
siehe auch meinen testlink.

Wir sind doch die Größten, unsere Produkte sind die besten der Welt, ach, was sind wir doch so toll"
das hab ich nie gesagt, ich meinte nur, dass die deutschen autos die besten der welt sind, und das ist trotz ansehensverlust immer noch so (siehe auch: mercedes kauft chrysler, nicht umgekehrt)

und bitte nicht mehr dagegenreden

:wink:



Paran schrieb:
Und Polemik a la Stahlhelm hast du ja wohl aus der untersten Antifa-Schublade rausgekramt!
das sehe ich übrigens auch so, das mit dem stahlhelm fand ich echt daneben, das tut echt nichts zur sache

Paran schrieb:
Ich glaube jeder soll für sich selbst entscheiden.
ja, das finde ich schon auch, soll der evo ruhig seinen toyota fahren, aber ich denke eben, dass man anhand bestimmer kriterien, die nicht nur auf rückrufkriterien eingehen, sondern auch auf ruf und emotion, ein deutsches auto viel besser bewerten kann, als einen japaner

so, das wars für mich in der diskussion, ich glaube die führt zu nix
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Das ist nicht nur ein Stück Subjektivität, das ist ein völliger Verlust jeglicher Vernunft. Auf etwas stolz sein und ohne hinzusehen Lobeshymnen singen sind zwei gänzlich verschiedene Einstellungen. Dein ewiges Argument mit den "anderen Vorzügen" müsstest du mir jetzt doch noch einmal erklären. Was hat ein Benz, was ein Japaner nicht hat? Ein Japaner der gleichen Klasse, versteht sich, wir wollen hier nicht Maybach und Honda Jazz miteinander vergleichen.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum die Übernahme von Chrysler durch Daimler-Benz automatisch bedeutet, dass deutsche Autos die besten der Welt sind. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass Dieter Bohlen immer noch mehr Platten verkauft als Tom Waits.

Zum Stahlhelm kannst du herummeckern solange du willst, aber Äußerungen wie "Alle Erfindungen kommen nur aus Deutschland" und "Deutsche Erfindungen machen das Fahren sicherer und angnehmer" klingen schon verdammt blind und geradezu nationalistisch.


Mal nebenbei: Ich fahre keinen Toyota, sondern einen Rover, und ich habe noch nie in einem Auto zum vergleichbaren Preis gesessen, in dem ich mich so wohl gefühlt habe. Außerdem ist das der dritte Rover in unserer Familie, und bis auf die Standardinspektionen hat noch keiner von ihnen je eine Werkstatt von innen gesehen.
 

Zottelfritz

Geheimer Meister
27. November 2002
430
Tja, ich werde auch das Gefühl nicht los, dass übertriebener Stolz auf nationale Errungenschaften eine Art Kompensierung für eigene (evtl. subjektiv empfundene) Unzulänglichkeiten darstellt.
Es ist ja auch kein Wunder, heutzutage ist es als Individuum nicht mehr ganz einfach, etwas zu leisten, was von einer breiten Masse beachtet und gewürdigt wird. Der einzelne Mensch geht in der Menge einfach unter. Da kann man natürlich leicht einen kleinen Minderwerigkeitskomplex aufbauen, besonders wenn man leistungsorientiert erzogen wurde.

Eine naheliegende Pseudo-Lösung für dieses Problem ist, sich mangelnden Stolz und Anerkennung für eigene Leistungen über den Umweg der vermeintlich kollektiv errungenen Leistungen anzueignen.
Vereinfacht: Hab ich selbst zwar nix auf das ich besonders stolz sein kann, so baut mein Volk wenigstens tolle Autos.
Natürlich läuft das i.d.R. unterbewusst ab.

Aber diese Diskussion hatten wir schonmal, da bin ich mit meinen Statements zum Thema Stolz und Neo-Patriotismus schon einigen Kandidaten hier ziemlich aufn Schlips getreten. eheheh, tja, so ist das nunmal.

Ansonsten finde ich deinen Vergleich zu Bohlen vs. Waits sehr treffend @EVO.
Absatz-Masse ist kein Indikator für Qualität.


--EDIT--

mein 666ter Post :twisted:
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Das ist nicht nur ein Stück Subjektivität, das ist ein völliger Verlust jeglicher Vernunft. Auf etwas stolz sein und ohne hinzusehen Lobeshymnen singen sind zwei gänzlich verschiedene Einstellungen. Dein ewiges Argument mit den "anderen Vorzügen" müsstest du mir jetzt doch noch einmal erklären. Was hat ein Benz, was ein Japaner nicht hat? Ein Japaner der gleichen Klasse, versteht sich, wir wollen hier nicht Maybach und Honda Jazz miteinander vergleichen.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum die Übernahme von Chrysler durch Daimler-Benz automatisch bedeutet, dass deutsche Autos die besten der Welt sind. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass Dieter Bohlen immer noch mehr Platten verkauft als Tom Waits.

Du sagst, du bist mit deinem Rover sehr zufrieden, und trotzdem bezeichnest du dich selbst doch nicht als Patriotisch zu den Engländern, oder?
Und was ein Benz hat, was ein Japaner nicht hat siehst du in dem Link zum Testbericht, der vor einiger Zeit hier gepostet wurde :wink:
Und das hat jetzt nix mit Patriotismus oder sogar Nationalismus zu tun. Mit deiner Argumentationsweise erinnerst du mich grade stark an Hilda, die uns ja leider (Ironie) verlassen hat... Wenn ich sage, dass deutsche Autos die besten sind, heißt das doch nicht, dass alle anderen keine Autos bauen können. Ich sage lediglich, dass ich finde, dass deutsche Karren im direkten Vergleich besser abschneiden.

Zum Stahlhelm kannst du herummeckern solange du willst, aber Äußerungen wie "Alle Erfindungen kommen nur aus Deutschland" und "Deutsche Erfindungen machen das Fahren sicherer und angnehmer" klingen schon verdammt blind und geradezu nationalistisch.

Wo wurde denn gesagt, alle Erfindungen kommen aus Deutschland? Türlich ist das Schwachsinn...
Und das deutsche Erfindungen das Fahren sicherer machen möchtest du auch nicht bestreiten, oder? Fahr mal ohne ESP und ABS, dann wirst du sehen wie schnell du die Kiste zum stehen bringst... Damit ist auch wieder nicht gesagt, dass andere Länder keine sicheren Autos bauen können und keine Technologie dazu entwickelt haben, ich sage damit lediglich, dass Deutschland seinen Teil dazu beigetragen hat und es einen guten Grund hat, warum deutsche Autos in Crashtests fast immer mit der Bestnote abschneiden...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Evo schrieb:
Was hat ein Benz, was ein Japaner nicht hat?
siehe mein geposteter testbericht.


Evo schrieb:
Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass Dieter Bohlen immer noch mehr Platten verkauft als Tom Waits.
da hast du recht, das argument war scheiße.


Evo schrieb:
Zum Stahlhelm kannst du herummeckern solange du willst,
ja, sicher, denn da wo einem so eine rhetorik antrainiert wird, legt man ja auch meistens die vernunft ab.

Evo schrieb:
"Deutsche Erfindungen machen das Fahren sicherer und angnehmer"
ja, was ist denn daran nationalistisch?
gut, wenn MrMister geschrieben hätte ich denke dass in der vergangenheit deutsche erfindungen das fahren sicherer und angenehmer gemacht haben, und es auch weiterhin tun werden, dann wäre das natürlich für leute, die alles absichtlich missverstehen wollen, weniger prädestiniert gewesen.
ich sehe da überhaupt keinen nationalismus.

und wurde rover nicht 1994 von einer deutschen firma übernommen, die bmw heißt, und aufgrund des katastrophalen absatzes, der natürlich nicht auf die mangelhafte qualität zurückzführen ist, sondern auf die nationalisten, die alle autos aus deutschem stahl kaufen, praktisch geschlossen??

Zottelfritz schrieb:
Vereinfacht: Hab ich selbst zwar nix auf das ich besonders stolz sein kann, so baut mein Volk wenigstens tolle Autos.
ja, sicher, ich habe eine so scheiß einfache existenz, kann auf nichts stolz sein, und suche mir deshalb meinen stolz in der deutschen industrie.
wenn du mir und MrMister aufgrund des Satzes, der hier alles ausgelöst hat, nämlich und wir haben ja immer noch die besten autos der welt einen miderwertigkeitskomplex aufgrund einer ach so leistungsorientierten erziehung unterstellen willst, dann halte ich das echt für eine üble vorverurteilung und einen pseudo-individuellen (ach, ich grenze mich vom der masse ab, weil ich ein individuum bin) schwachsinn.
vll solltest du nicht aufgrund weniger äußerungen so schnell denken, du wüsstest etwas menschen, die du nur aufgrund von postings kennst, und über deren hintergrund du nichts weißt.
 

Salomon

Geheimer Meister
10. April 2002
178
@Zottelfritz: Ja das denke ich auch.Artur Schopenhauer hat mal gesagt:

"Die billigste Art des Stolzes ist hingegen der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein."

"Artur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena"
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
Jetzt kommen wieder die üblichen Antifanten-Argumente a la Stahlhelm oder die völlig unsinnige Behauptung man habe ein unterdrücktes Selbstbewusstsein wenn man stolz auf sein Land oder dessen Errungenschaften ist. Hat euch das der Juso-Gruppenleiter eingebläut oder werden diese Themen bei den Antifa-Selbsthilfegruppen so intensiv besprochen, dass immer die selben Argumente kommen wenn es um das Thema geht! *Langweilig*
 

melajik

Geselle
13. März 2004
32
Ich finde man kann nur stolz auf etwas sein was man irgendwie selber geleistet hat. (OK ein bisserl Nationalstolz ist auch immer gut)

Nur leider finde ich es auch als Nichtdeutscher ab und zu traurig, daß man die eigene (deutsche) Fahne nur dann schwenkt wenn irgendwie die Nationalmannschaft ins WM-Finale kommt.

In der Türkei ist es zum Beispiel gar kein Problem mit der eigenen Flagge auf T-shirts Mützen etc rumzulaufen.
Dass die Deutschen dann gleich als Nazi betitelt werden ist schon traurig.

Was ich allerdings krank fand, ist daß nach dem vergeigten Finale einige deutsche Flaggen von Deutschen auf unserem Marktplatz bespuckt wurden und dann in Flammen aufgingen. Das wiederum denke ich, würde in keinem anderen Staat so ohne weiteres passieren. ( Nicht mit der eigenen) ...
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ melajik

Genau das ist es was mich oft ankotzt! Man wird in Deutschland oft beschimpft oder für rechtsextrem gehalten wenn man sagt "ich bin stolz Deutscher zu sein". In Österreich ist das ein wenig besser, bei uns darf man zumindest sagen, dass man stolz auf Österreich ist, aber wehe man sagt, dass man sich als Deutscher fühle, dann ist man sofort auch in der rechten Ecke!
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
man wird dumm angeschaut, weils totaler blödsinn ist und eh meist aus der rechten ecke kommt. stolz, deutscher zu sein, das impliziert den stolz auf die deutsche vergangenheit, außer man sagt ich bin stolz, deutscher zu sein, aber nicht auf die vergangenheit. da dieser satz den meisten zu lang ist, und viele deutsch-stolze einfach ihm auch nicht inhaltlich zustimmen wollen, ist das ganz genau korrekt, die leute schief anzuschauen und in die rechte ecke zu stellen. wohin denn sonst? außerdem: ich bin stolz deutscher zu sein, das ist so sinnvoll wie, ich bin stolz, ne nase zu haben, braue augen zu haben, oder ähnliche eigenschaften, die man hat, aber für die man nix kann. von mir aus kann man stolz auf die aktuelle deutsche politik sein, aber wer das ist, da frag ich mich, ob er von der aktuellen deutschen politik ahnung hat. man kann auch drauf stolz sein, dass deutschland die besten autos baut, die frage ist nur, ob deutschland die besten autos baut. hat man ja im verlauf dieses threads gesehen, dass so eindeutig die sachlage nicht ist, was den autobau angeht. wenn man schon stolz auf deutschland ist, sollte man wissen, warum, und nicht einfach so stolz sein. es ist dieser pauschalstolz, der unabhängig von der realität seinen besitzer glücklich macht, der mich und andere dazu bringt, nur den kopf schütteln zu können über so viel ignoranz und selbstgerechtigkeit.
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ antimagnet

Ich habe nie behauptet dass Nationalstolz logisch ist, doch es ist ein Gefühl dass genügend Leute haben und wenn man stolz auf seine Geschichte ist, dann heißt das wohl nicht zwingend, dass man auf die 10 dunkelsten Jahre unserer Geschichte stolz ist! Die Geschichte Deutschlands ist nicht gleichzusetzen mit der Geschichte des 3. Reiches auch wenn das viele gern tun! Wenn ein Baby zur Welt kommt, dann ist ein Vater auch stolz, auch wenn er nur 10 Minuten (oder hoffentlich länger) lang ein bißchen Sport dafür machen musste! Genauso irrational, aber meiner Meinung nach nachvollziehbar ist Nationalstolz. Jeder Steuerzahler trägt dazu bei, dass die BRD finanzierbar (wenn auch in letzter Zeit immer weniger) und ist somit ein Teil der dt. Nation und hat somit auch das Recht auf sein Land stolz zu sein!
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
klar hat jeder das recht, was dummes zu denken. sogar ohne steuern zu zahlen. wir sind uns allerdings einig, dass alleine das steuernzahlen noch kein hinweis darauf ist, ob es das land wirklich wert ist, stolz darauf zu sein, oder? wenn einer stolz auf die deutsche geschichte ist, aber nicht auf das dritte reich, dann soll er sagen, ich bin stolz auf die deutsche geschichte, aber nicht auf das dritte reich. und nicht: ich bin stolz auf die deutsche geschichte. wenn er das also dann so gesagt hat, wie ich das will, dann werde ich ihn fragen, warum bist du stolz auf die deutsche geschichte ohne das dritte reich? warum du auf das dritte reich nicht stolz bist, brauchst du mir nicht erklären, das kann man sich ja denken. aber warum bist du stolz auf die restgeschichte?
die meisten väter, die auch stolz auf ihren nachwuchs sein dürfen, haben meist etwas mehr dazu beigetragen als nur 10 minuten die babyfabrik zu penetrieren (ich danke marylin manson für diesen ausdruck). die frage ist auch auf was sie genau stolz sind. auf sich, auf den nachwuchs, auf die frau... und je nachdem halte ich den stolz für gerechtfertigt, oder halt auch nicht. so, und jetzt ist mir auch eingefallen, wie ich das baby-beispiel passend machen kann als analogie für die nationalstolzen. wenn da einer meint, er dürfe stolz auf seine vaterschaft sein, obwohl er bisher nur gezwungenermaßen alimente gezahlt hat, und jetzt der nachwuchs zu was gebracht hat, bitte soll er. ich schüttel weiter meinen kopf über sowas.

grüße,
antimagnet :wink:
 

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