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Unterschreiben gegen Studiengebühren- Volksentscheid?

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Hier läuft eine Unterschriften-Sammlung gegen die geplante Einführung der Studiengebühren. Ab 1.000.000 Stimmen sieht zumindest die EU-Verfassung nämlich eine Volksabstimmung vor. Wie sie das in den Bundesländern regeln wollen, weiß ich jetzt nicht genau, aber: derzeitig umfasst die Liste etwa 90.000 Stimmen
Das sollte doch zu schaffen sein ...
Hier geht´s rein:

http://www.foruni.de/petition/
 

Tetsuo

Geheimer Sekretär
9. Juli 2003
649
Wow jetzt sind schon 100517 Unterschriften zusammen gekommen!
Ist auch in meinem Sinne da ich ja auch bald studieren geh.
Hoffe es wir zu einem Volksentscheid kommen.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Diese Sammlung ist Unsinn.

Im Grundgesetz sind Volksentscheide auf Bundesebene (zu recht) nicht vorgesehen.

Auf Landesebene haben die allenfalls nur empfehlende Funktion und sind nicht bindent.

Auf europäsicher Ebene müßte man eine gemeinsame Volksbefragung durchführen.

Abgesehen davon halte ich Studiengebühren für gar nicht mal so schlecht.

Allerdings mit einigen Vorraussetzungen:

-die Unis müssen so ausgestatten sein, daß es überhaupt möglich ist, die Regelstudienzeit einzuhalten
-die Gebühren müssen VOLL der Uni zu gute kommen und nicht etwa Haushaltslöcher stopfen.
-es muß ein Stipendiensystem wie in den USA geben. Da können auch "arme" Studenten z.B. in Yale studieren. (Der größte Teil der Studenten dort hat ein Stipendium)

Momentan sind diese Punkte nicht erfüllt, also darf es jetzt noch keine Stud.Gebühren geben!!

Ich halte auch die Idee von "nachträglichen Gebühren" für gar nicht mal so falsch: Wenn ein Studi seinen Abschluß hat, verdient er in der Regel viel Geld. Jetzt ist der Studi verpflichtet, für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten prozentsatz seiner Einkünfte an "seine" Uni zu zahlen.


WS
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ winston smith

Bin ganz deiner Meinung! In Österreich gibt es jetzt seit 3 Jahren (glaub ich ) Studiengebühren und die Zahl der Studenten schießt weiterhin in die Höhe! Ich bin mir außerdem sicher, dass es für sozial schwächere gestellte Sonderregelungen gibt. Solche Aktionen sind reiner Populismus!
 

JCDenton

Geheimer Meister
27. Januar 2003
180
Winston_Smith schrieb:
Diese Sammlung ist Unsinn.

Im Grundgesetz sind Volksentscheide auf Bundesebene (zu recht) nicht vorgesehen.



WS

höh? warum sind denn volksentscheide auf bundesebene deiner meinung zu recht nicht vorgesehen ? ist das vol zu unmündig, oder wie?
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
@ JCDenton

Beobachte mal was für Leute so herumlaufen, wie hoch ihr geistiges Niveau ist und wieviele regelmäßig RTL 2 schauen und gib dir dann selbst die Antwort!
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Ist eine Petition nicht auch nur dann glaubwürdig, wenn die Leute auf der Liste eindeutig identifizierbar sind?
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@JC

Traurig, aber JA. Eine Bevölkerung, die zum Großteil nicht mal weiß, wer den Bundespräsidenten wählt, was die Verträge von Maastrich vorschreiben, vor einer Bundestagswahl nicht mal ein Wahlprogramm durchliest usw. ist in meinen Augen nicht fähig, Volksentscheide auf Bundesebene durchzuführen.

Ich selber studiere pol.Wiss. traue mir aber auch nicht zu, zu jedem Thema den absoluten Durchblick zu haben.

Nehmen wir mal das Beispiel "Euroeinführung". Die Gegner des Euro haben einen viel leichteren Stand, weil Sätze wie: "Die gute, alte DM ist stark und der Euro schwach." eben leichter geglaubt werden als: "Nach Paragraph sowieso, in dem und dem Gesetzt ist der Euro durch das und das gestützt."

WS
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
soweit ich weiß gibt es in bayern seit einiger zeit durchaus erfolgreiche beispiele in sachen volksabstimmung.

außerdem bezahlen wir ja eigenlich jetzt schon studiengebühren, als verwaltungsgebühren getarnt - argumente wie langzeitstudenten und erhöhte verwaltungskosten, in zeiten rigider sparpolitik, halte ich für einen statistischen irrtum. im übrigen möcht ich mal wissen, wer gerne dafür bezahlt, im großen hörsaal auf der treppe zu sitzen, weil alle plätze belegt sind. und die uni an der ich studiere, gilt in der region als "elite-uni".

zudem find ichs interessant, dass gerade politisch interessierte leute solche aktionen für populistisch halten. da scheint ja in vielen fällen schon das teilweise unvermögen der politik und wissenschaft angesichts globaler paradigmenwechsel und lobbyismus abzufärben.

es klingt platt: aber wir sind das volk und das vergessen wir offenbar immer mehr. und leute, die wenigstens den versuch machen, ihre lebensbedingungen ein bisschen mitzugestalten, werden belächelt und ausgebremst. falls dieses verhalten ein synonym für wehrhafte demokratie und selbstbestimmung ist, dann kann ich da gerne drauf verzichten und denke, ein politikwissenschaftler mit solcher denke, ist wirklich besser bei den theorien platons aufgehoben als in der modernen politikforschung. nichts gegen platon, aber wenn - dann richtig. und eine politische und gesellschaftliche verfassung wie wir sie zur zeit haben und wohl noch bekommen werden, hat meiner meinung nach mit einer idealen polis nicht mehr das geringste zu tun. aber es reicht darüber zu sinnieren - taten und aktionen sind zwar hip, aber unsinnig und lächerlich oder wie?

flammende rede kurzer sinn: wer unbedingt zahlen will, kann meinetwegen gerne auf eine private uni oder in eine eliteschmiede. aber es sollte nicht alles, was in relativ sozialen zeiten erarbeitet wurde, mit einem verächtlichen schulterzucken oder blöden grinsen abgeschafft werden.

persönliche betroffenheiten sind rein zufällig erwirkt worden und keinesfalls beabsichtigt.
dsa musst einfach gesagt werden :roll:

born to pay forever?
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
nicolecarina schrieb:
soweit ich weiß gibt es in bayern seit einiger zeit durchaus erfolgreiche beispiele in sachen volksabstimmung.
ja, ich als bayer kann das nur bestätigen, wir haben seint unserer verfassungseinführung nach dem krieg volksentscheide nud volksbegehren, welche sowohl in kommunaler als auch in landesebene durchaus eine wichtige rolle spielen.
bei der letzten wahl wurden den wählern zum beispiel mehrere verfassungsänderende anträge zur abstimmung vorgelegt.
solche müssen in bayern eh immer vom volk bestätigt werden.
ich kann mit stolz also behaupten, dass wir bayern eine der besten verfassungen der welt haben, habe ich zumindest so im soziunterrricht gelernt. :roll:

mäßige studiengebühren fände ich auch angebracht, aber nur, wenn sie nicht zur umverteilung benützt werden. aber das beispiel mit yale halte ich für abwegig, da da man dort pro semester bis zu 250000$ zahlt.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
mäßige studiengebühren fände ich auch angebracht, aber nur, wenn sie nicht zur umverteilung benützt werden.

und davon geh ich einfach mal aus - bund und länder haben sicher nichts mehr zu verschenken, sondern müssen defizite ausgleichen.
dabei bin ich generell eigentlich für eine umverteilung - allerdings wird das von politikern ja immer als unsinnig und nicht machbar deklariert.

dass an unserem institut was vorwärtsgeht, ist vor allem der gesunden einstellung und dem kämpferischen engagement der lehrstuhlinhaberin zu verdanken - und keinen milliardenbeträgen.

bis auf einige augenwischerreformen wird denke ich auch bei der erhebung von studiengebühren nichts rauskommen.

wieso sollte es dem bildungssystem anders gehen als den krankenkassen und physiotherapeuten?

ich denke es läuft eher auf folgende rechnung raus: weil an den schulen bücher fehlen, sollen studenten tiefer in die tasche greifen.

im übrigen bin ich mir durchaus bewusst, dass alles im leben seinen preis hat. aber wie jemand auch darauf hoffen kann, dass studiengebühren tatsächlich bessere unis schaffen, ist mir ein rätsel.

so schlecht sind die deutschen unis nämlich gar nicht. da fehlt es hier und da einfach ein bisschen an der motivation. und wenn die profs nämlich erstmal nach leistung bezahlt werden, dann herrscht auch dort in manchen riegen eifrig zähneklappern.

mein gott, wenn ses alle so wollen...
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Ich bin froh darüber, dass es keine Volksentscheide auf Bundesebene mehr gibt. In Weimar sind die ausnahmslos von Populisten wie Hitler benutzt worden ("Volksbegehren gegen die Versklavung des deutschen Volkes" etc.)

Aber auf kommunaler Ebene (in der schweiz kann man dafür die kantone als Vergleich hernehmen) sind solche Sachen bestimmt sinnvoll.

gruss semball
 

Paran

Vorsteher und Richter
30. November 2003
795
In Österreich gibt es auch Volksbegehren auf Bundeseben. Die verschlingen in der Regel viel Geld, sorgen kurzfristig für Aufsehen und bringen im Endeffekt nichts!
 

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